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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Inabert.
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Der „St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wöchenltich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaliungs
Blatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 16 40 B einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1 60 —, einschließlich
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auf welche die Expedition Auskunfi ertheilt, 13 B, bei Neclamen 830 . Bei 4maliger Einrückung wird nu⸗ dreimalige berechnet.
M 19.
Donnerstag, 26. Januar 1882.
17. Jahrg.
——
Politische Uebersicht.
Deutsches Meich.
Muünchen, 25. Jan. (Abgeordnetenkammer.)
Die Position in Betreff des außerordentlichen Mili—
fär⸗Credits für Kasernenbauten wurde in der Aus—
schußfassung mit 127 gegen 19 Stimmen ange⸗
nommen; sonach sind die Neubauten abgelehnt und
die Schießplätze nach dem Geseß von 1880 ge⸗—
nehmigt.
München, 24. Jan. Die Kammer der
Reichsräthe lehnte heute den Ausschußantrag
auf Zustimmung zum Kammerbeschluß wegen Auf—
hebung der Simultanschule (der konfessionell ge—
mischten Volksschule) mit 830 gegen 24 Stimmen
ab und nahm den Modifikationsantrag des Ober—
konsistorialpräsidenten v. Mayer auf Revision der
betr. Verordnung mit 34 gegen 20 Stimmen an.
In der Sitzung vom Montag setzte die Kammer
der bayer. Reichs räthe nach lebhafter Debatte,
worin Fürst Löwenstein-Heubach das Ministerium
auf's Heftigste angriff, die von der Abgeordneten⸗
kammer gestrichenen Dispositionsfonds für die
Ministerien der Finanzen, des Aeußeren und des
Inneren in das Budget wieder ein.
Im Reichstage brachte am Dienstag ge—
legentlich der dritten Etatsberathung des Abg.
haäanel den Erlaß des Königs von Preußen vom
4. Januar zur Sprache. In längerer Rede ent⸗
zegnete Fürst Bismarck, indem er den Erlaß
ind die Politik der Regierung vertheidigte. In
desonders scharfer Weise wies er den versteckten
Vorwurf der Feigheit zurück. Weiter sprachen noch:
Treitschke im Sinne des Erlasses; Bennig—
sen: So, wie der Reichskanzler den Erlaß dar—
ttellte, konne man mit der Sache zufrieden sein;
Stauffenberg: Der Erlaß habe eine viel
weitergehende Auslegung gefunden, als Bismarch
sie gegeben; er wuͤnsche auch den Bismarcd'schen
dommentar den Beamten zugänglich gemacht, und
kugen Richter: Eine starke Regierung brauche
sosche Mittel nicht. Nachdem sich noch weiter an
der Debatte Staatssekretär Bötticher, die Abg. Kar⸗
dorff, Maltzahn, Minnigerode und Liebknecht be—
heiligt hatten, wurde dieselbe bis zum nächsten
Tage vertagt.
Berlin, 25. Jan. Die Reichstagsbau⸗Com—
nission hat in ihrer gestrigen Abendsitzung eine
allgemeine Concurrenz fur deutsche Architekten und
Baumeister beschlossen.
Aus Reichstagskreisen wird jetzt gemeldet, daß
der Abschlußz der Reichstagsarbeiten
kaum vor Freitag dieser Woche möglich sein werde.
Der Bundesrath hat den vom Reichstage
angenommenen Antrag Windthorst auf Aufhebung
des Reichsgesetzes vom 4. Mai 1874 dem Juitiz
nusschusse überwiesen.
Bei dem Berliner Krönungs- und
Ordensfeste am 22. ds. sind wie gewöhnlich
eine große Anzahl von Auszeichnungen verliehen
worden. Ron politischer Bedeutung sind die Ver—
leihungen hoher Orden an den Gesandten von
Schlözer und Unterstaatssekretär Busch, welche beide
die Unterhandlungen mit Rom gepflogen haben.
Der sächsisiche Finanzminister erklärte
ich guf eine Interpellation in der Kammer gegen
die Doppelwährung.
Ausland
Paris, 24. Jan Im heutigen Minister⸗
uhe, der im Elysée unter Greby's Vorsitz ge⸗
halten wurde, gab der Conseilspräsident Gamßefsa
den wesentlichen Inhalt der Rede, die er am
Ddonnerstag in der Deputittenkammer zu halten
jedenkt, worauf der Ministerrath beschloß, die vom
tabinet gemachte Revisionsvorlage aufrecht zu halten;
bliebe das Kabinet mit seiner Vorlage in der Min—⸗
derheit, so würden die Minister unverzüglich ihre
Entlassung fordern, nachdem sie ihre Reforment⸗
vürfe auf den Tisch des Hauses gelegt hätten.
Uber Gambetta zeigt sich fortwährend überzeugt,
zaß er als Sieger aus dem Kampfe hervorgehen
verde. Mehrere republikanische Blätter, darunter
zcissons Siècle, rathen zur Versöhnlichkeit und
ordern Gambetta auf, die Listenabstimmung zum
Opfer zu bringen. Auch mehrere Deputirte arbeiten
ioch auf eine Verständigung hin, aber wenn Gam—
zetta nicht nachgiebt. ist kaum noch auf einen Aus⸗
leich zu rechnen.
Vetersburg, 25. Jan. Der „Reg.Bote“
zublizirt das Urtheil des Kriegsgerichts gegen
SZankowsky und Melnikow wegen des Attentates
nuf Sherewin. Das Urtheil lautet gegen San⸗
owsky auf Tod mittels Stranges, gegen Melnikow
muf zwanzig Jahre Zwingsarbeit in den Berg—
verken von Sibirien. Das Urtheil wurde dem
ßehilfen des Commandanten vom Petersburger
Militärbezirk zur Bestätigung überwiesen. Dieser
zestätigte das Urtheil gegen Melnikow, das gegen
Sankowsky, der ein Gnadengesuch einreichte, änderte
r in 2wanasarbeit in Berawerken.
Lokale und pfälzische Nachrichten.
* St. Ingbert, 25. Jan. Bei dem am
22. ds. Mts. zu Berlin stattgehabten Krönungs⸗
ind Ordensfeste wurde auch Herr Fabrikbesitzer
Adt in Forbach mit dem Königlichen Kr'oo—
tenorden vierter Klasse ausgezeichnet.
Lußer ihm wurden noch vier Pfälzer dekorirt,
iämlich die Herren Munzinger, Landgerichts⸗
räsident in Zabern, mit dem Rothen Adlerorden
3. Kl. mit der Schleife; Culmann, pens. evang.
Bfarrer in Bischweiler, Jung, Oberlandesgerichts-
rath in Colmar, und Rassiga, Ministerialrath
in Straßburg mit dem Rothen Adlerorden 4. Kl.
* Die Generaladentur von A. & B. Schuler
in Zweibrücken veröffentlicht Folgendes: Um den
verschiedenen Gerüchten betreffs des Haupttreffers
der Brückenauer Lotterie zu entgegnen, theilen wir
jur allgemeinen Kenntniß mit, daß derselbe von
der Firma Ludwig Müller & Cie in Nürnberg
derkauft und von dem glücklichen Gewinner bereits
rhoben wurde.
*— Am 31. Januar und 1. Februar nächst⸗
jin lassen auf dem Rittershofe die Erben
Billeroy ihren Viehbestand (Pferde, Ochsen,
dühe ꝛc.), verschiedene Ackergeräthe (darunter 1
Mähmaschine für Gras und l für Frucht), Brannt⸗
veinfässer, eine vollständige Küfereieinrichtung, 2000
Etr. Kartoffeln, sonstige Fruchte und Futtervorräthe,
-Zchreiner⸗ und Schmiedewerkzeuge u. s. w. auf
Termin versteigern.
*St. Ingbert, 25. Jan. Die kgl. Kreis—
egierung hat verfügt, daß in den pfälzischen Volks—
chulen pro 1882 die von den k. Distriktsschulin—
pektoren abzuhaltenden ordentlichen Jahresprüfungen
in die Zeit vom 13. Februar bis 5. April zu
aslen haben.
— (Pfälzisches Dienftbotenstift.)
Unter dem Vorsitze Sr. Ercellenz des Herrn Re—
zierungs-Präsidenten, Staatsrathes von Braun fand
im 23. ds. die Vertheilung der Preise aus dem
fälzischen Dienstbotenstifte durch die statutengemäß
erufene Kommission statt. E(Es wurden 5 Präben—
den à 50 Mk. wieder verliehen, eine Präbende à
50 Mt. neu verliehen, ferner eine Aussteuerprämie
mit 50 Mk., 15 erhöhte Geldbelohnungen à 30 Mt.
und 110 Geldbelohnungen à 10 Mk. endlich 112
Ekhrenbriefe verliehen. Seit dem fünfjährigen Be—
tehen des pfälzischen Dienstbotenstiftes, dessen Ka—
zitalstock in erfreulicher Zunahme begrissen, 63, 000
Mark nachweist, konnte nun sämmtlichen pfälzischen
Dienstboten, welche eine mehr als 10jährige Dienst⸗
eit nachgewiesen und die statutenmäßigen Vorbe—
dingungen erfüllt haben, eine Geldbelohnung zu—
erkannt werden.
— Zweibrücden, 25. Jan. Die Eröffnung
der Schwurgerichtssitzung pro 1. Quartal 1882 bei
dem k. Landgerichte Zweibrücken wurde auf Montag
den 13. März l. Js. festgesetzt, Herr Oberlandes⸗
gerichtsrath Nössel zum Vorsitzenden derselben und
Herr Landgerichtsdirektor Herfeldt zu deisen Stell⸗
oertreter bestimmt.
— Kaiserslautern, 24. Januar. In
der heutigen Strafkammersitzung wurde das Urtheil
gegen den Weinhändler August Kehr von hier
derkündet. Derselbe wurde des Vergehens des
vissentlichen Verkaufs von gefälschtem Wein unter
Verschweigung dieses Umstandes überführt erklärt,
und zu einer Geldstrafe von 30 M. verurtheilt,
velche der Kasse der hiesigen Versuchsstation zuge—
viesen wurden, sowie natürlich zur Tragung der
osten. Von der beantragten Einziehung des Weins
wurde Umgang genommen. (Pf. K.)
— Kaiserslautern, 25. Jan. Wie be—
deutend die Neubauten unserer Kammgarn—
pinnerei werden, dürfte ein Blick auf einen
Gegenstand von minderer Bedeutung bei derselben
larmachen: die betreffenden Glaserarbeiten. Zu
diesen allein wurden verwendet: 380 ZJentner Glas
ind an Kitt 50 Zentner. Die Arbeit selbst wurde
von drei hiesigen Glasern ausgeführt, und beläuft
ich die Rechnung auf ca. 3000 M. (Kais. Ztg.)
— In Kaiserslautern ist ein Saitler—
jeselle, welcher von zu Hause 590 Mark zu seiner
Ftablirung in Otterberg geschickt erhielt, vor Freude
darüber irrsinnig geworden.
— Dürkheim, 25. Jan. EEin Akt groß—
artigster Mildthätigkeit) Frl. Emma
Fitz, welche vorgestern im Alter von 34 Jahren
n Heidelberg verschied, hat in ihrem letzten Willen
dem hiejsgen Spitale ein Legat in der bedeuten⸗
den Höhe von 20,000 Mt. ausgesetzt.
— Edenkoben, 24. Jan. Ein schreclicher
Unglücksfall ereignete sich gestern Abend in der
Niederhöfer'schen Mobelfabrik. Ein dort beschäftigter
Arbeiter wollte beim Einölen- ver Transmissions⸗
velle den in der Nähe arbeitenden Treibriemen
»rdnen, gerieth in die Transmission, wurde, da
dieselbe in lebhafter Bewegung war, von derselben
erfaßt und mit fortgerissen. Dem Unglücklichen
vurde der rechte Vorderarm buchstäblich abgerissen,
nehrere Rippen und das linke Bein zwischen Knie
ind Knöchel gebrochen. Da zwei Aerjte gleich zur
Stelle waren, konnte die Blutung geftilli und die
nothwendig gewordene Amputation des Oberarms
ofort vorgenommen werden. Hierauf wurde der
Schwerverwundete, der Ernährer einer Frau und
ines taubstummen Kindes war, in's Spital ver—
dracht. Es ist, nach seinem heutigen Befinden zu
chließen, etwas Hoifnung vorhanden, ihn am Leben
zu erhalten. (Ggwt.)
— Der Stadtrath von Ludwigshafen
zat, dem „Pf. Kur.“ zufolge, beschlossen, ein An—
ehen von 100,000 M. aufzunehmen, um einen
Theil der auf 305,621 M. berechneten außtrordenu—