Full text: St. Ingberter Anzeiger

es ohne Schwieriglkeit noch zur Feier des 50jährigen 
Amtsjubiläums bringen. Denn das ist auch eine 
Eigenthümlichkeit jener Herren Cantoren, daß sie 
is jetzt sämintlich das 50jährige Amtsjubiläum so⸗ 
wohl als auch die goldene Hochzeit gefeiert haben. 
So berichtet das „Preußische Schulblatt.“ 
Wien, 28. Sept. (Großes Eiseubahnun⸗ 
zlück)) Als der Wiener Zug heute die Draubrücke 
dei Esseg passirte, brach das mittlere Brückenjoch 
ind fuͤnf Waggons sind in den Fluß hinabgestürzt. 
19 Personen sind ertrunken. 
FWien, 24. Sept. Die Katastrophe auf 
der Draubrücke erregt namenlose Aufregung, umso⸗ 
mehr als gestern Vormittags eine Commission die 
Brücke für praktikabel bezeichnete. Als Ursache wird 
die Ueberschwemmung von Klötzen vor einem Brücken⸗ 
pfeiler, deren Entfernung zu wenig energisch be⸗ 
trieben wurde, bezeichnet. Die Brücke war längst 
morsch und viele Reisende zogen es in letzter Zeit 
‚or, per Achse nach der nächsten Bahnstation zu 
ahren, um die Vrücke zu vermeiden. Die In⸗ 
zenieure retteten sich dadurch, daß sie in's Wasser 
sprangen. Die Streckbalken zeigen Fäulniß⸗Spuren. 
Die Personenwaggons, welche auf der Brücde stehen 
hlieben, sind unversehrt, da glücklicherweise die 
Kuppelung riß. In der Gitter⸗Instruktion entstand 
durch ein Jocheinsturz eine 60 Meter lange Oeff— 
aung, wodurch die Maschine mit Tender, zwei 
Güterwangons und zwei Waggons mit Soldaten 
in den hochangeschwollenen Fluß stürzten. Die Drau 
rzwang sich neue Wege. Mitten aus dem Wasser 
agen haushohe Trümmer hervor. Der Bahndamm 
ei Oberdrauberg ist auf 2000 Meter Länge ein— 
zestützt. 7000 Cubicmeter Erde werden zu seiner 
Wiederherstellung erforderlich sein. Im Inunda— 
jonsgebiet herrscht furchtbare Theuerung. Die 
rraganter Bezirksstraße ist auf tausend Schritte weit 
veggerissen. 
F Budapest, 24. Sept. Ueber die Ursache 
»es Eisenbahnunglücks bei Esseg verlautet, daß die 
Streckbalken der Draubrücke verfault waren. Zwei 
S-tunden vor der Katastrophe war die Brücke von 
iner Fachcommission untersucht und praktikabel be⸗ 
unden worden. 17 Personen wurden verwundet, 
5 Soldaten fanden den Tod. — Die englischen 
fisenindustriellen, welche hier festlich empfangen 
vurden, fahren heute nach Salgotarjan. 
EGundertfünf Jahre in Activität.,) 
konstantinopel ist im Vergleiche mit den europäischen 
Zauptstädten eine ziemlich alte Stadt; aber so alt 
ie auch sein mag, nie hat sie seit den Tagen ihrer 
Bründung einen bemerkenswertheren Besucher inner⸗ 
salb ihrer Thore gesehen, als den circassischen An⸗ 
ührer Hod Bey, welcher jüngst in Stambul ankam, 
im seinem Lebensherren und angestimmten Kriegs- 
yjerren, dem Padischah, persönlich seine Huldigungen 
harzubringen. Dieser Krieger hat ein Alter erreicht, 
welches ihn berechtigt. den ehrwürdigen dentschen 
daiser als einen verhältnißmäßig jungen Mann ꝑ 
ʒetrachten. Hod Bey wurde im Jahre 1763 * 
zoren und trat im Jahre 1777 unter der Regt 
ung Abdul Hamid J. in türkische Militärdieme 
Acht aufeinanderfolgende Sultane haben Hod ve 
ils einen der treuesten und tapfersten Offiiere * 
sttomanischen Armee kennen gelernt, der er nach 
iner ackliven militärischen Laufbahn von 100 Jahre 
och heute angehört. Er hat in 65 groößeren Schut 
en und unzähligen Scharmützeln mitgefochten 
Wunden erhalten und jede Kriegsdecoration em 
»fangen, welche der Großherr zu vergeben hat. Ob 
zleich in seinem 120. Lebensjahre bereits weit vor 
eschritten, ist er noch stramm und munter, im Ve 
itze aller seiner geistigen Fuhigkeiten und erfreut si 
ines ausgezeichneten Appetits. Der gegenwärüg 
Zultan erweist ihm jede nur dankbare Aufmerksan⸗ 
eit die ein Souverän einem Untertbanen erweisen kan— 
Sterbe?älle. 
Gestorben: in Deeisen der Lehrer J. A. Geih 
32 J. a.; in Zweibrücken Leistenmacher Philipt 
Moltz, 82 J. a.; in Neustadt a.H. Lome 
Zereckel; in Homburg Jakob David Vetter 
üfer, 75 J. a.; in Kindenheim Anna Margareihe 
dang. geb. Schwan, 80 J. a.; in Ilbesheim 
datharina Hartmann, geb. Busch, 76 J. a.; i— 
Haugrehweiler Georg Kirchner II. 57 J. d 
fFür die Renaktinn verantwmartlich * * Dem⸗ 
Danksagung. Zu vermiethen 
Fur die liebevolle Theilnahme bei dfort beziehbar, Wohnumng, be. 
»em Leichenbegängnisse unseres nun in tehend aus 2 Zimmern, Keller und 
Gott ruhenden lieben Gatten und Vaters Slat ich Schmelzer, Se 
Johaun lang en uri me ze 
m Pstbaume! Hochstamme! 
sagen wir Allen, besonders Hrn. Pfarrer EErste Auswahl Aepfel u. alle 
Ferkel für die trostspendende Grabrede 3 M. 0 Birn 
insern innigsten Dank. M. 1.80, Zwergobst, je nach Sor⸗ 
St. Inabert. 25. Septbr. 1882. en, billigst, soweit der Vorrath 
Wittwe Lang, reicht, lefern freie Zweibrüͤcken 
nebst Familie. i. Glutia, Handelsgärtner. 
— — —— — — 
Prim. neue Feigen Rechnungen 
ei P. Fery. bei F. X. Demetz. 
Kgl. Kreis-Baugewerkschule 
Kaiserslautern. 
1 
Die hochinteressanten Memeiren 
des Geh. Reg.-Rath Stieber 
durch welche zum ersten Male dem größeren Publikum interessant 
Einblicke in die Geheim-Geschichte der letzten Dezennien ge— 
währt werden, erscheinen während des IV. Quartals neben dem spannen— 
den Roman von Balduin Moellhausen: Der Haushofaneister 
ausschließlich im täglichen Feuilleton des: 
EBReorliner Tageblatt. 
Die besonderen Vorzüge, denen dasselbe die großen Erfolge verdankt, sind 
Täglich zweimaliges Erscheiunen Militairische und Sportnachrich 
als Morgen- und Abendblatt. ten Personal-Beränderungen der Civis 
Letzteres wird bereits m. d. Abendzügen und Militair⸗Beamten. Ordens⸗Verle' 
befördert, womit den Abonnenten außerh. hungen. 
Berlins besonders gedient ist. rn und wohlgesichtete 
Freisinnige, von allen speziellen Tages⸗Neuigkeiten aus der Reichs⸗ 
Fralktionstückfichten unabhängige, politi⸗ Jauptstadt und den Provinzen, interes— 
sche Haltung, die es dem „Berliner ante Gerichtsverhandlungen, wodurch 
Tageblatt“ gestattet, zu jeder einzelnen auch das Bedürfniß nach einer unter— 
Frage sein objectives Urtheil freimüthig haltenden und über die Tagesereignisse 
abzugeben. drientirenden Lektüre täglich befriedia' 
Zahlreiche Spezial⸗Telegramme wird. 
von eigenen Cotrespondenten an den heater, Kunst, Literatur und 
haupt⸗Weltplätzen, durch welche das Wissenichaft finden im täglichen Feuille 
„Berliner Tageblatt“ mit den neuesten on des ‚Berliner Tageblatt“ sorgfäl— 
Nachrichten allen anderen Zeitungen stets lige Behandlung. Auch erscheinen darin 
voran zu eilen im Stande ist. die Romane und Novellen unserer erster 
Ausführliche Kammerberichte des lutoren. 
Abgeordneten⸗ und Herrenhauses, sowie A Außerdem empfangen dit 
des Reichstags. Eine kurzgefaßte re—⸗ Abonnenten des ‚Berliner Tageblatt“ 
sumirende Uebersicht folgt den Verhand⸗ die werthvollen Separat⸗Beiblätter: 
lungen bis kurz vor Veginn des Druckes VLBKe«“, Illustrirtes Witzblatt. 
des Abendblattes. Derselbe sorgt mit seinem theils schar! 
Bollftändige Handels⸗Zeitung, so⸗ atyrischen, theils harmlos gemüthlichen 
wohl die Fonds⸗Börse, als den Pro⸗ humor in Wort und Bild fur die Lach 
zukten⸗ und Waarenhandel umfassend, ust der Leser. 
iebst einem sehr ausführlichen Kurszettel deutsche Lesehalle“, illustrirtes belle⸗ 
der Berliner Börse. Ernteberichte. Eisen⸗ ristisches Sonntagsblait, der Unterhal⸗ 
bahn⸗Einnahmen. uung und Belehrung gewidmet. 
Ziehungslisten der Preußischen Dittheilungen über Landwirth⸗ 
und Sächsischen Lotterie, sowie Aus⸗ schaft, Gaͤrtenbau und Hause⸗ 
loosungen der wichtigsten Loospapiere. wirthschaft“, welche neben dem na⸗ 
Patent⸗Ertheilungen. nentlich fur den kleineren Landwirth 
SGraphische Wetterkarte nach tele⸗ Wissenswerthen, praktische Winke für den 
graphischen Mittheilungen der Deutschen Gartenbau und zahlreiche Notizen und 
Seewarte bom selben Tage. Rezepte für die Hauswirthschaft bringen. 
Diese Fuͤlle anre genden und unterhaltenden Lesestoffes dietet das „Berliner 
Tageblatt“ zu dem enorm billigen Abonnementspreise von nur fur dab 
(qür alle 4 Blätter ür da 
zuja mmen) 8 AUrk. 25 Pt. I damn 
chleunigst bei dem nächstgelegenen Postamt, da 
Man abonnire ag e ee n 
lich erfolae — Probe⸗-Rummern aratis. 
Anstalt zur Ausbildung junger Gewerbtreibender im Bau⸗- und Kunst ⸗ 
jewerbe, beginnt ihren Unterricht für das Winterhalbjahr 188283 Freitag, 
zen 3. November in den Räumen der Kreis-Baugewerkschule (Pfälzisches 
—EV mit 
Werkstätten verbundenen Fachabtheilungen ertheilt und zwar: in der Bauschule 
juür Maurer, Steinhauer, Zimmerleute, Dach⸗ und Schieferdecker, Mosaik- und 
Tementarbeiter; in der Modellirschule für Modelleure, Stuccateure, Sandstein⸗ 
ind Marmorbildhauer, Töpfer und dgl.; in der Schule für Holzarbeiter, für 
Dreher, Bau⸗ und Kunstschreiner, Holz⸗ und Elfenbeinschnitzer; in der Schule 
für Metallarbeiter für Schlosser, Schmiede, Ciseleure. Spengler und Metall⸗ 
schläger, Gold- und Silberarbeiter, Eisen⸗ und Gelbgießer; in der Malerschule 
ür Zimmer⸗ und Decorationsmaler, Porzellan⸗ und Glasmaler, Stoff⸗ und 
Musterzeichner, Lithograhhen und dgl. Der Unterricht ist in soweit, als zu 
iner richtigen Geschästsführung nöthig, ein theoretischer, sonst aber vorzugsweise 
praktischer, um den jungen Gewerbtreibenden jede zur musterhaften Ausübung 
ihres Geschäftes nothwendige Anleitung und handwerksgemäße Fertigkeit zu ver⸗ 
schaffen, so daß sie außer im Zeichnen und Entwerfen in ihrem Fache auch in 
sunst⸗ und stilgerechten Ausführung unterrichtet werden. Der Unterricht erhält 
em Sommer eine Fortsetzung, wenn der Schüler als Lehrling oder Arbeiter in 
die Lehrwerkstätten des pfälzischen Gewerbemuseums tritt. 
Die Inscription findet am 31. Oktober lfd. Irs. auf dem kgl. Rectorate 
von 9212 ühr Vormillags und 426 Uhr Nachmittags statt, wobei die amt- 
ich beglaubigten Schul⸗ und Lehrzeugnisse mitzubringen sind. Das Schulgeld 
zeirägt 20 Mark und ist bei der Inscription zu entrichten. Für den Besuch 
der Werkstätten ist statutengemäß eine Abnützungsgebühr von 10 Mk. zu zahlen. 
Zur Befreiung von Schulgeld ist die Vorlage eines Dürftigkeitszeugnisses nöthig. 
dehrprogramm und Statuten zu beziehen: Tasche r' sche Buchhandlung Kai⸗ 
erslautern, gegen portofreie Einsendung von 30 Pf. 
Kel. Rectorat: 
66. Spau,. 
—— 
Nur noch 12 Tage. 
Dr. v. Hauner'sche Kinderspital-Loose à 2 Mart 
mit 130.000 Mark Geldgewinnen. 
Die Lotterie-⸗Direction A. K B. Schuler in Zweibrücken. 
Loose bei: J. Friedrich, F. Woll, und Joh. Weirich. 
X 7 J 
Neue MusikZeitung. 
BIIuxtrirtes Famnilienbiatt. Anfiage 30003 — 
Preis vierteljähriich bei der nächsten Post-Anstalt, Buch- oder Mus. Handl. 
Inhalt: Concert- und Theaterberiehte, Portraits mit Biographien, belehren 
unterhaltende Aufsatze, Novellen, Humoresken etc. 
Briefkasten, Vacanzenliste. Conversations-Lexikon der Tonkunst. te 
1-6 Klavierstücke, J -2 Lieder, Duette, Violin-, elloCanposition 
P. J. Tongers Verlaq, Köln — 
Druck umnd Verlaqg pon F. X. Demest in St. Inabert