welche zuletzt in Kapstadt Anker geworfen hatte und
nach urspruͤnglicher Ordre von dort direlt die Heim⸗
reise fortsetzen sollte, später Befehl erhalten hat, die
düste von Oberginea anzulaufen, und dort von
einem eingeborenen Negerstamm, welcher kürzlich ein
deutsches Schiff überfallen und geplündert hat, Ge—
nugthuung und Schadenersatz zu verlangen, event.
denselben zu züchtigen. Am 16. August hat die
„Hertha“ im Hafen von Lagos oder richtiger auf
der Rhede sich vor Anker gelegt. Am folgenden
Tage ist der deutsche Konsul, aus Lagos an Bord
gekommen und hat mitgetheilt, daß derselbe Stamm,
velchem die Expedition. gilt, auch ein englisches
Schiff überfallen hat; daß übrigens von, den ziem⸗
ich kriegerischen Eingeborenen, welche unter der no⸗
ninellen Oberherrschaft. des Königs von Dahomey
tehen und diesem Tribut entrichten, schwerlich etwas
zu erreichen sei. Auf der „Hertha“ ist darauf Alles
zu einer Landung und einem Angriff auf die Ein⸗
zeborenen vorbereitet. Die eigentliche Landungsstreit⸗
nacht ist auf 135 Köopfe bemessen, die sämmtlich
nit je 530 scharfen Patronen versehen sind. Ein
Reserbekorps von 40 Mann foll den Soutien der
Angreifer bilden, und es ist Vorsorge getroffen, daß
dom Schiffe selbst aus die Kuste behufs Deckung
der Landungsiruppen mit Granaten bestrichen wer⸗
den kann. Der Angriff war auf den 20. August
in Aussicht genommen. Nahere Nachrichten sind
erst mit der nächsten Post zu erwarten.
Geues Sprengmittel.) Unsere Vor—⸗
cahren hatten das „griechische Feuer“‘, wir haben
»as Pulver, dem Pulvber folgte das Dynamit, und
o schreitet man von einem Zerstörungsmittel immer
u einem stärkeren. Soeben hat man in Cherbourg
—EVDD
ind einem neuen Explosionsstoff, dem, Panclas tite“
zu Deutsch: „Allesbrecher“) angestellt. Dieser Ex⸗
losionsstoff, dessen Kraft größer ist als die des
ynamits, ist schon deshalb bemerkenswerth, weil
iach zahlreichen Versuchen kompetenter Ingenieure
estgestellt worden ist, daß Dynamit exrplodirt, wenn
nan ein Gewicht von 6 kg aus einer Höhe von
,25 em auf selbes fallen läßt, während Panclastit
em Stoße eines solchen Gewichtes aus einer Höhe
on 4 mn noch widersteht, ohne zu explodiren. Die
sherburger Versuche, bei denen submarine Felsblöcke
nittelst beiderlei. Sprengstoffen gesprengt wurden,
rgaben. daß das Panclastit dem Dynamit gegen⸗
iber eine doppelte Wirkung erziele. Diese Experi⸗
nente, in den verschiedensten Materien vielfach wieder⸗
olt, ergaben immer das gleiche Resultat.
F(Goch etwas Kaltes.) Aus jüngst ver⸗
ffentlichten Beobachtungen eines englischen Gelehr⸗
en geht hervor, daß der kälteste Ort auf der Erde
Verchojansk in Sibirien ist. Bisher hatte man
zjabutsk dafür gehalten, aber in Werchojansk ist die
Temperatur eine viel tiefere. An letzterem Orte
eträgt die mittlere Monats-Temperatur im Januar
— 450, im Februar — 490 und im März —330
Felsius. Die größte Kälte beobachtete man daselbst
im 31. Dezember 1841; an diesem Tage fiel das
Thermometer auf 630 unter Null.
x (Amerikanisch.) Im Staate Tennessee
errscht augenblicklich lebhafte Aufregung wegen eines
gewaltstreiches, der für die „romantischen“ Rechts-
‚zustände dieses Landes sehr bezeichnend ist. Der
Vorfall ist folgender: Der Sherif Cate aus Chal⸗
anoga, sowie der Vizesherif beförderten am lehlen
Donnerstag mehrere Gefangene, darunter zweiu
ammengekettete Mörder, mit der Eisenbahn naͤch
dnoxville. Als der Zug den Bahnhof Sweewale
10 Meilen von Knorxville, erreichte, betraten di
nieue Passagiere denselben Wagen, in welchem sich
zie Sherifs mit ihren Gefangenen befanden. Nach.
sem sich der Zug in Bewegung gesetzt hatte, griffen
zie neuen Ankömmlinge zuerst den Vigzesherif un
ind schossen ihn hinterrücks nieder. Hierauf feuerie
der Sherif auf die Angreifer; die Schüsse wurden
rwidert und der Sherif ward gleichfalls getödiet.
AIlsdann befreiten die Eindringlinge die Gefangenen,
ießen den Zug halten und führten einen der Mot
der, namens Taylor, nach der Lokomotive, wo sie
en Maschinisten zwangen, die Lokomotive von dem
zuge loszukoppeln und sie nach der 20 Meilen ent—
ernten Station Lenoir zu befördern. Hier ange—
ommen, bestiegen sie Pferde, die firr sie bereit
tanden, und galoppirten in die Berge von Nord—
Farotina. Man ist eifrig bemüht, der Verbrecher,
uuf deren Ergreifung eine Belohnung von 5000
Dollars ausgesetzt ist, habhaft zu werden, und die
Hegend wird nach allen Richtungen durchstreift.
F GOie vier Elemente.) Der kleine Friß
jat eben bei seiner Mama eine Unterrichtsstunde.
„Nenne mir die vier Elemente, Fritzchen.“ —
„Erde, Luft, Wasser“ — „Nun?“ — „Erde, Luft,
Wasser und — —“ „Nun und? Das Vierte, bei
zem so viel Unglück geschieht!“ — „Ah, ich weiß
chon, Mama, die Eisenbahnl!l“
Fur die Redaklion verantworilich F. X. Deme ß
Conventionelle
Zwangsversteigerung.
Dienstag, den 10. October 1882,
ses Nachmiltags halb 3 Uhr zu Rohr⸗
hach, in der Wirthschaft der Katha—
ina Wagner, Wittwe von Johann
Abel,
werden durch den damit beauftragten
Notar Sauer in St. Ingbert
„ezw. dessen Amtsverweser die nachbe⸗
schriebenen dem Nicolaus Rosch⸗
lock, Bergmaunn in Rohrbach wohn⸗
haft und dessen mit seiner verlebten
khefrau Barbara Weir ich erzeugten
ninderjährigen Kinder, als: 1. Niko—
saus, 2. Johann, 3. Cutharina, 4.
Bertha, und 5. Andreas Roschloch
— zugehörigen Liegenschaften wegen
Nichtbezahlung des Erwerbspreises öf⸗
entlich zu eigen versteigert, nämlich:
Steuergemeinde Rohrbach:
J. Plau Nr. 699, — 9 ar 50 qm
Acker oberm Stegbruch.
Plan Nr. 339, — 18 ar 40
Im Acker hinter der Neufelder
Ahnung.
St. Ingbert, 14. Sept. 1882.
Der Amtsverweser des kgl. Notars
Sauer:
A. Wiest.
Zwangs⸗
Versteigerungen.
Mittwoch, den 4. Oktober
aächsthin zu St. Ingbert, versteigere
ch zwangsweise gegen Baarzahlung:
1) in der Wirthsbehausung von
Philipppaulhus, Morgens 9 Uhr:
1 Kleiderschrank, 1 Pfeiler⸗
schränkchen, 1 Küchenschrank,
lrundes Tischchen, 1l Nacht⸗
lischchen, 4 Oeldruckbilder in
Boldrahmen, und 1 Holz
gestell und 1 Wanduhr.
2) in der Wirthsbehausung von
Joh. Jos. Heiurich, Morgens 10
dhr:
1Küchenschrank und 1 Wanduhr.
3) in der Wirthsbehausung von
Pilhelm Baumann, Morgens 11 Uhr:
die Kartoffeln von ca. einem
halben Morgen Acker im
Dillmesflur, neben Eduard
Bernasco und Schreiner Jo⸗
hann Wolff.
4) in der Wirthsbehausung von
Zeter Schmidt junior, Nachmittags
Uhr:
2 Kleiderschränke, 1 Küchen⸗
schrank, 1 Küchenschaft, 1
Kiste, 2 Spiegel, 1 Wand⸗
uhr und 10 Bilder.
5) in der Wirthsbehausung von
Johanun Schwarz (alte Bahnhofstraße)
sachmittags 4 Uhr:
1 Nähmaschine.
St. Ingbert, den 29. Sept. 1882.
Faßbender,
VL⸗vichts vollzieher.
Jotel Laur.
heute, Sonntag,
ind überhaupt die näch⸗
en folgenden Sonntage
rima Bock
vom Faß
ebst delicasen Bock⸗
ürsten
Lehnert.
Geschäfts-Empfehlung.
Publikum die ergebenste Anzeige, daß ich das
— 22
TüncherGeschäf⸗
neines verstorbenen Mannes in ähnlicher Weise fortführe und bestrebt sein
verde, durch Haltung nur guter Arbeitskräfte allen Anforderungen entsprechen
köoͤnnen.
Indem ich höfl. bitte, das meinem sel. Manne geschenkte Vertrauen au
nich übertragen zu wollen, zeichne
Hochachtungsvollst!
Nur noch 10 Tage.
Dr. v. Hauner'sche Kinderspital-Loose à 2 Mark
mit 130.000 Mark Geldgewinnen.
Die Lotterie-Direction A. K B. Schnler in Zweibrücken.
Loose bei: J. Friedrich, F. Woll, und Joh. Weirich.
Kgl. Kreis-Baugewerkschule
Kaiserslautern.
Anstalt zur Ausbildung junger Gewerbtreibender im Bau⸗ und Kunh⸗
jewerbe, beginnt ihren Unterricht fuͤr das Winterhalbjahr 1882 83 Freitag,
zen 3. November in den Räumen der Kreis-Baugewerkschule (Pfälzisches
Hewerbe ⸗Museum). Derselbe wird von November bis Ende März in 8 mit
Werkstätten verbundenen Fachabtheilungen ertheilt und zwar: in der Bauschule
ür Maurer, Steinhauer, Zimmerleute, Dach- und Schieferdecker, Mosaik- und
Fementarbeiter; in der Modellirschule für Modelleure, Stuccateure, Sandstein⸗
ind Marmorbildhauer, Töpfer und dgi.; in der Schule für Holzarbeiter, füt
Dreher, Bau⸗ und Kunstschreiner, Holz- und Elfenbeinschnitzer; in der Schule
ur Metallarbeiter für Schlosser, Schmiede, Ciseleure, Spengier und Metall—
chläger, Gold- und Silberarbeiter, Eisen- und Gelbgießer; in der Malerschule
ür Zimmer- und Decorationsmaler, Porzellan- und Glasmaler, Stoff⸗ und
Nusierzeichner, Lithographen und dgl. Der Unterricht ist in soweit, als zu
iner richtigen Geschäftsführung nöthig, ein theoretischer, sonst aber vorzugsweise
zraktischer, um den jungen Gewerbtreibenden jede zur musterhaften Ausübung
hres Geschäftes nothwendige Anleitung und handwerlsgemäße Fertigkeit zu ver⸗
chaffen, so daß sie außer im Zeichnen und Entwerfen in ihrem Fache auch in
unfi⸗ und stilgerechten Ausführung unterrichtet werden. Der Unterricht erhält
m Sommer eine Fortsetzung, wenn der Schüler als Lehrling oder Arbeiter in
ie Lehrwerkstätten des pfälzischen Gewerbemuseums tritt.
Die Inscription findet am 31. Oktober Ifd. Irs. auf dem kgl. Rectorate
»on 9— 12 Uhr Vormittags und 426 Uhr Nachmittags statt, wobei die amt⸗
ich beglaubigten Schul⸗ und Lehrzeugnisse mitzubringen sind. Das Schulgeld
zeträgt 20 Mark und ist bei der Inscription zu entrichten. Für den Besuch
er Werlslätten ift statutengemäß eine Abniitzungogebühr von 10 Me. zu zahlen.
Zur Befreiung von Schulgeld ist die Vorlage eines Dürftigkeitszeugnisses nöthig.
dehrprogramm und Statuten zu beziehen: Tasche r'sche Buchhandlung stai⸗
erslautern, gegen portofreie Einsendung von 30 Pf.
Ühsthäume! Hochstämme!
Frste Auswahl Aepfel u. alle
Stein-Obstsorten zu M. 1.60. Birn
M. 1.80, Zwergobst, je nach Sor⸗
en, billigst, soweit der Vorrath
reicht, liefert, frei, Zweibrücken
F. Quth. Handelsaäriner.
Gewerbe-Verein
St. Ingbert.
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Druck und Verlag von F. X.
Kgl. Rectorat:
in Sl. Ingbert. J
Hiezu „Illustrirtes Sonntagsblatt“ Nr.“