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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
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der ‚St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗
latt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1.4 40 2 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 14 60 H, einschließlich
d ¶Zustellungsgebuhr. Die Einrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus ver Pfalz 10 , bei außerpfälzischen und solchen
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 1I3 ⸗, bei Reclamen 30 . Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
M 228.
Sonntag, 19. November 1882.
iti mopolitische Nation, in welcher, nach einem Jahr⸗
Politische Uebersicht. e J die deutsche Bildung und das deut—
Deutsches Reich. iche Wissen in allen Adern pulfirt; ein Volk, wel—
Muünchen, 17. Nov. Tie vielfach verbreitete hes unter den günstigen Einflüssen eines wohl⸗
NPeldung, daß noch eine zweite Verschwägerung des hätigen Klimas und freier Einrichtungen die Ent⸗
falienischen Hofes mit dem bayerischen wickelung jedes großen Gedankens und jeder edlen
zurch die angeblich bevorstehende Vermählung des That zum besten der Menschheit er muthigen und
derzogs von Aosta mit einer bayerischen Prinzessin weniger von den engherzigen, selbstsüchtigen, mehr
worslehe, wird hier nunmehr entschiedenst dementirt. don den liberalen, großmüthigen Charakter-⸗Eigen⸗
Berlin, 16. Nov. Abgeordnetenhaus. Die chaften der menschlichen Natur in sich vereinigen
Abtheilungen erklärten bisher 392 Wahlen für wird, als eine irgend eine andere Völkerschaft auf
iltig. Vas Haus wählte mit 390 von 397 Stim⸗ der Oberfläche der Erde. Im Jahr 2000 erst
goller zun Prafidenten, Heeremann mit 816 wird die amerikanische Nation ihren wahren Cha⸗
son 386 Stimmen zum ersten und Benda mit rakter unter dem Einfluß der deutschen Einwander—
I6 von 347 Stimmen zum zweiten Vicepräsiden⸗ ina aebildet haben. ...
en. Der Gegencandidat Stengel erhielt 88 Stimmen.
Die „Nordd. Allg. Ztg.“ brachte kürzlich einen
Artikel gegen die Trunksucht. Dieser neue
noralische Feldzug, den damit die Officiösen gegen
den besagten angeblich überhandnehmenden Uebel—
gand soeben beginnen, stellt sich sofort als mehr
denn ein bloser theoretischer Ausbruch der Entrüst—
ing dar; in Wirklichkeit ist er der Vorbote gesetz⸗
eberischer Maßnahmen, welche den Schnaps zu
mer ausgiebigeren Steuerquelle machen wollen.
die „Prov.⸗Corr.“ kündigt bereits an, daß die
deckung für den Ausfall, der durch die Aufhebung
jer vier untersten Classensteuerstufen in Preußen
entstehen wird, dadurch erzielt werden soll, daß der
hertrieb einer Reihe von Massenartikeln des Con—
ums mit einer der Gewerbesteuer nachgebildeten
Zteuer zu belegen sei. Das Organ des Hern von
Pputtkamer hätte es einfacher haben können, wenn
s rundweg gesagt haben würde: „es soll eine
Schankstättensteuer eingeführt werden“, denn nur
diese Consumtions-Angabe kommt in der ganzen
Frage allein ernstlich in Betracht.
Ausland.
Aus St. Petersburg erfährt die „Allg.
Ztg.“ von zuverlässiger Seite, daß der russische
Minister der auswärligen Angelegenheiten, v. Giers,
nuf seiner bevorstehenden Reise auch den deutschen
Rteichskanzler Fürsten Bismarck besuchen wird.
Die „Deutschen als Beherrscher Nord⸗
amerikas“, so lautet der Titel eines bemerkens⸗
nerthen Artikels der „Anglo⸗American Times“, in
welchem, nach dem Maßstab der Einwanderung des
nit dem 30. Juni endenden Jahres und der
»em canadischen Census entnommenen Vermehr—
ungsstatistik, dem Deutschthum in den Vereinigten
Staaten eine glänzende Zukunft prophezeit wird.
den Angaben des canadischen Census zufolge be—
iinden sich heute für jeden deutschen Eingewander—
ꝛen nahe 11 Personen deutscher Herkunft im Voll⸗
hesitz bürgerlicher Rechte, ein Verhältniß, welches
recht gut auf ganz Nordamerika angewendet wer—
)en kann. Das heißt also, daß die eingewanderte
deutsche Bevölkerung sich durch Fortpflanzung um
das eiffache vermehrt hat. Bei den Schotten ist
das Verhältniß 6,1, bei den Engländern 5,4, den
Itländern 4311, den Italienern 2,4, und bei den
Zcandinaviern 2,1. Der Deutsche vermehrt sich in
Amerika also zweimal so schnell wie der Angel—
achse und mehr als zweimal so schnell wie der
delte. Nahezu 250,000 Deutsche strömen im
durchschnitt alljährlich zu und verstärken das Heer
her Millionen ihrer Landsleute, die dort eine Hei—
math gefunden haben. Ein teutonisches Amerika,
velchem eine leichte keltische Beimischung nicht feh—
en wird, ist eine unausbleibliche Folge; eine kos⸗
Lokale und pfälzische Nachrichten.
* St. Ingbert, 18. Nov. Als eine Sel⸗
tenheit im November wurden uns heute zwei mun⸗
jere Maikäfer gebracht.
— Kaiserslkbautern, 14. Nov. Aus dem
Bewerbemuseum wird dieser Tage ein aus Eisen
gefertigter Pavillon nach Batavia abgehen, der
chon dei der letzten Generalversammlung Aufmerk⸗
amkeit erregte. Derselbe ist in der Lehrwerkstätte
des Gewerbemuseums angeferligt und rcine Schmiede⸗
arbeit. Die Säulen sind mit prachtvollem Laub—
verk und der Baldachin mit herrlichen Arabesken
verziert. Seit der Generalversammlung wurde der⸗
elbe auch in der Lehrwerkstätte entsprechend in
Hhold gefaßt umd wird den Weg nach Indien über
dreuznach nehmen, woselbst ein Künstler noch eine
Statue dazu fertigen wird, welche in dem Pavillon
ihre Aufstellung fiuden soll Ehre und Anerkenn—
uing der jungen Lehrwerkstätte unseres Gewerbe⸗
nuseums, deren Ruf bereits so weit gedrungen
ind aus der soviele und herrliche kunstgewerbliche Ar⸗
„eiten bereits hervorgegangen sind.
— Es verlautet, daß der Rector der Industrie⸗
chule zu Kaiserslautern, Dr. Recknagel,
—
heitsamtes berufen werde. (Fr. K.)
— Steinwenden, 13. Nov. Herr Lehrer
Christmann dahier zog sich zu Anfang vergangener
Woche, indem er beim Stiefelausziehen an einem
Fuße die Haut eiu wenig ritzte, eine kleine Wunde
zu, die er jedoch, obwohl sie arg schmerzte, nicht
veiler beachtete. Einige Tage darauf zeigte sich
eine starke Geschwulst und wurden die Schmerzen
olötzlich so heftig, daß er einen Arzt zu Rathe zog.
dieser erklärte, es sei Buwergiftung eingetreten und
eine Aussicht auf Rettung des Patienten vorhanden.
der Bedauernswerthe steht im besten Mannes alter und
st die Theilnahme an seinem Schicksale allgemein.
— Am 185. November fand in Quirnbach
der große Martini-Pferde- und Rindviehmarkt statt,
an welchem auch die verloosenden Pferde angekauft
wurden. Da dieselben nun auch bis zur Abholung
zurch die glücklichen Gewinner gefüttert werden
nüssen, so wurde dieser Tage vom Lotterie⸗Comito
die Fütterung der Pferde an die Wenigstnehmen-
den bergeben. Dabei ging es nach der „Zw. 3.“
zrollig zu. Der Erste forderte nämlich 3 M. pro
Tag, der Zweite 2 M., der Dritte 1 M. und der
zierte Nichts. Nicht genug; ein Anderer rief:
„Ich gebe noch 1 M., wenn ich sie füttern darf!“
Und ich 3 M'“' schrie ein Zweiler. „Und Keiner
jon Euch darf sie füttern, ich gebe 5 M!“ über—
„ot sie Alle die Letzte. Sein Wille geschah, und
iun darf der glückliche Mann die zehn Pferde
üttern gegen 6 M. pro Tag. Auch ein Verdienst.
17. Jahrg.
— Für die Kuseler Wetterbeschädigten gingen
bis jetzt 32,953. 05 M. ein.
— Bergzabern, 16. Nop. Während am
letzten Montag Abend der Schnee in so großer
Menge herniederfiel, daß er heute noch auf den
valdigen Höhen liegt, dachte Niemand daran, daß
erselbe unsern Waldungen so furchtbaren Schaden
zufügen könne, wie es leider in den Gebirgswald⸗
ingen der Fall ist. Der Schnee, welcher mit Regen
ermischt herniederfiel und in Folge der eintreten—
den Kälte auf den Bäumen gefror, lastete in solcher
Menge auf denselben, daß manesdicke Bäume durch
dülfe des eingetretenen Windes in der Mitte ab⸗
gebrochen oder aus der Wurzel gerissen sind. Baum
liegt an Baum und schätzt man das gefallene Holz
n'der Umgegend auf tausende von Ster. Es
cheint, als hätten die Bäume eine große Schlacht
mter einander geschlagen, und das Herz blutet
edem Freunde des Waldes beim Andblick dieser
LBerwüstung.
—In Kirchheimbolanden geht man
mit dem Gedanken um, einen Local-Malzaufschlag
inzuführen. Wie die „Pf. Volksztg.“ erfährt, soll
derfelbe M. 1.50 pro Hektoliter betragen. Nach
Jemachten Erhebungen würde sich dadurch die Summe
son M. 3600 für die Stadtkasse ergeben, wovon
edoch noch die Erhebungskosten bestritten werden
nüssen.
In den der Aufsicht des kgl. Fabrik- In—
pectors der Pfalz unterworfenen Betrieben waren
m Jahre 1881 21,114 Arbeiter (16,141 männ⸗—
iche und 4973 weibliche) beschäftigt. Darunter
efanden sich 1923 jugendliche Arbeiter, worunter
740 weibliche und 68 Kinder von 12- 14 Jahren.
— Im Jahre 1880 betrugen die Staats⸗
keuern in der Pfalz 2,772,084 uud die Ge—
neinde ꝛc. Umlagen 28350,631 M. Von Umlagen
hefreit waren 105 Gemeinden. 82 zahlten 126 -
30 Ci. und 10 über 500 pCt. der Staatssteuern.
Vermischtes.
4 Ein originelles Mittel, die Brauer zu zwin⸗
Jen inländische Gerste zu verwenden, haben die
Zauern in Mühlhausen bei Würzburg in Anwend-
ung gebracht. Dieselben trinken kein Bier aus
Wuͤrzburgec Brauereien, weil diese ungarische Gerste
zeziehen. Das Bier für Mühlhausen liefert ein
ditzinger Brauer, der seine Gerste in der erwähnten
emeinde kauft. Die „S. Pr.“ meint, das Mittel
derdiene allgemeine Nachahmung.
Bamberg. Grober Unfug. Wie hiesige
Bläiter melden, isi gegen eine Dame, welche zur
Nachtzeit Clavier spielte, ein Strafmandat wegen
groben Unfuges erlassen worden. Der Magistrat
Jat den Beschluß gefaßt, jeden zur Anzeige kommen⸗
hen Fall durch den Amtsanwalt als Ruhestörung ver⸗
'olgen zu lassen.
7 die „vLothr. Ztg.“ meldet: In St. Avold
lebt ein Schieferdecker namens Peter Heinen. Land⸗
auf landab bekannt, macht er zur Zeit seine „Ge⸗
chaftsreisen“ in der Moselebene von Gemein de zu
Hemeinde, hier Schulhäuser⸗, Gemeindehäuser-, dort
dirchendächer reparirend. Der Mann hat 13 Kin⸗
er. Wer ihn so sieht, gäbe ihm 35 Jahre; er
jat deren 58 wohlgezählt. Sein Vater.— Johann
deinen, der zu Schmiedehagenbach im Birkenfeld—
schen lebt, ist 110 Jahre alt, ehemaliger Soldat
inter Napoleon J., gesund und rüstig und gedenkt
eine Pension von 1300 Francs noch manches
dährchen zu beziehen. Aus seiner Ehe entsprangen