Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
—V Anzeiger“ erscheint wöchenltich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs— 
glatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt koftet vierteljährlich 1.0 40 B einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 14 60 , einschließlich 
d ¶Zustellungsgebüuhr. Die Einrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten qus der Pfalz 10 HZ, bei außerpfälzischen und solchen, 
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, I5 A, bei Meclamen 30 . Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. 
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24. 
Politische Uebersicht. 
Deutsches Reich. 
München, 31. Jan. Die bayerische Presse 
zricht in ihrer großen Mehrheit ihre Befriedigung 
ber die burch Reichstagsbeschluß erfolgte Herab— 
zung der Matrikularbeiträge aus, weil das drohende 
spenst des bayerischen Desizits jetzt wieder ge⸗ 
ährlich erscheint und unser Finanzausschuß nun— 
nehr mit einiger Erleichterung arbeiten kann. — 
München hat sich ein Comite gebildet zu dem 
wecke, dem verlebten Abgeordneten Dr. Völk ein 
denkmal zu errichten. Eine öffentliche Einladung 
ur Beitragsleistung wird nicht ergehen. 
Aus München, 31. Jan., wird dem „Pf. 
.“ geschrieben: Der kgl. preußische Gesandte von 
zchlözer wird auf der Reise nach Rom morgen 
dünchen passiren. Ob derselbe hier Aufenthalt 
ehmen wird, ist noch nicht bekannt. Es erscheint 
der sehr wahrscheinlich, daß Herr v. Schlözer mit 
em stellpertretenden Nuntius hier, Monsg. Spol⸗ 
erini, der in jüngster Zeit mit der Behandlung 
er auf den Culturkampf bezüglichen Frage betraut 
dar, conferiren wird. — Wie in Abgeordneten⸗ 
reisen verlautet, hätte der nach dem Antrag des 
)berkonsistorialpräsidenten von Mayer von der 
deichsrathekammer bezüglich einer Revision der 
zchulverordnung vom 29. August 1873 gefaßte 
jeschluß keine Aussicht, die Zustimmung der Ab— 
rordnetenkammer zu erhalten, vielmehr will die 
dechte dieser Kammer auf ihrem Beschluß — Auf— 
ebung der Verordnung — beharren. 
Bei der im Landtags-Wahlkreis Würzburg II 
m 31. Januar vorgenommenen Neuwahl eines 
bgeordneten (an Prof. Lamperts Stelle) wurde 
er Gerbermeister Burkert von Gemünden (ultram.) 
ewuhlt. 
Ausland. 
Wien, 31. Jan. (Offiziell.) General 
zoeiß führte am 26. d. Abends mit zwei In⸗ 
mterie⸗ Bataillonen eine Recognoscirung gegen 
imje aus, während gleichzeitig ein Jägerbataillon, 
on Nevesinje aufbrechend, bei Glavaticevo recog⸗ 
oscirte. Am 27. d. fand ein halbstündiges Ge— 
echt mit beiläufig 1000 Insurgenten auf dem 
echten Narepta User statt. Die Insurgenten zogen 
h auf der ganzen Linie zurück. Die Truppen 
bernachteten in ihren Stellungen und marschirten 
im 28. auf Mostas und Nevösinje zurück, da eine 
deitere Verfolgung nicht beabsichtigt war. Der 
derlust der Insuͤrgenten ist beträchtlich. Von 
mseren Truppen ist ein Oberlieutenant todt, zwei 
Jann schwer, drei leicht verwundet. Am 30. 
urden beiläufig 400 Insurgenten nach halbstündigem 
erlustlosen Gefecht auf die Svoreau⸗ Höhen (bei 
kortko) gegen die montenegrinische Grenze geworfen. 
Die „Times“ bringt die Nachricht, die Auf— 
ändischen in der Herzegowina hätten bei 
er Nevesinje eine österreichische Munitionscolonne 
beutet. Bestätigung ist abzuwarten; verlässig sind 
e Berichte der , Times“ in dem Punkt gerade nicht. 
Wien, J. Febr. In der Sitzung des Vier er⸗ 
Asschusses der ungarischen Delegation kon— 
atirte Minister Szlavy, daß die Regierungen der 
achbarstaaten der Agiiation in Dalmatien und 
osnien durchaus ferne ständen. Kalnoki (Minister 
es Aeußern) betonte die Friedensliebe Rußlands 
nd die guten Beziehungen zur Türkei und anderen 
aaten; dieselben hatten sich seit der letzten Session 
cnicht oder zum Bessern geändert. Die Fürsten 
Serbien und Montenegro verführen durchaus 
al und korrekt. In der Sitzung des Budget⸗ 
17. Jahrg. 
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Donnerstag, 2. Februar 1882. 
iusschusses der österreichischen Delegation gab Kal— 
ioky ähnliche Erklärungen ab, und hob hervor, wie 
oyal speziell Deutschland die Interessen Oesterreichs 
m Orient unterstütze. Er hatte selbst zu konsta⸗ 
iren Gelegenheit, daß die Bewegung in Bosnien 
ine interne Frage sei; wenn man daselbst pflicht⸗ 
aäßig Ordnung schaffe, so könne kein auswärtiger 
S5taat dabei irgend wie eine Frage erheben; es sei 
as übrigens auch in keiner Weise geschehen. 
London, 31. Jan. Ein gestern in Limerick 
inmarschirendes Detachement des 2. Grenadier⸗ 
harde⸗Regiments wurde von der Bevölkerung mit 
veheul, höhnischen Zurufen und sogar gelegent— 
ichen Steinwürfen empfangen. Als die Truppen 
ich der Burgkaserne näherten, wurde ein Tambour 
on einem Individuum angegriffen und gemißhan⸗ 
elt. Der Uebelthäter ward verhaftet und nach der 
kaserne geführt, aber der Pöbel drohte, jeden Sol⸗ 
aten, der sich später auf der Straße blicken lasse, 
ynchen zu wollen, wenn der Verhaftete nicht frei⸗ 
jegeben werde. 
— Der Looseabsatz des kathol. Kirchenbaus 
daiserslautern ist im ganzen Umfange des 
dönigreichs zu 3 Ziehungen genehmigt. Es werden 
edesmal 200,000 Loose zu 2 Mt. ausgegeben, 
vovon je mindestens 135,000 Mk. für den Bau 
und je 120,000 Mk. für Gewinnste verwendet 
verden müssen. 
— Kaiserslautern. Herrn stud. jur. 
Michael Frenckel von hier ist in München für 
kösung einer juristischen Preisaufgabe ein Preis 
»on 500 Mtk. zuerkannt worden. Wie die „Pf. 
Pr.“ hört, hat derselbe auf die Geldprämie zu 
Bunsten armer Studirender Verzicht geleistet. 
— Die Enkenbacher Strenuselpetition 
erhielt in Summa: von 158 Gemeinden der west⸗ 
ichen und nördlichen Pfalz 14,615 Unterschriften; 
die nachträglich noch eingelaufenen wurden am 
Samstag abgeschickt. Die „Pf. Pr.“ bemerkt dazu: 
Da das Forstbudget bereits im November vor. Is. 
nn der Kammer seine Erledigung gefunden hat und 
obige Petitionen also post sestum kommen, so ist 
nuf einen Erfolg im Sinne der gestellten Forder⸗ 
ungen wohl kaum zu rechnen. 
— Auch in Frankenthal soll auf Anreg- 
uing des Ausschusses des Gewerbcevereins ein Verein 
gegen den Hausbettel gegründet werden. 
— Der „Köln. Ztg.“ geht im Anschluß an eine 
Mittheilung vom 10. Nosember 1880, wonach der 
ranzösische General Miribel und der Art.Haupt⸗ 
nann Eduard Pistor damals bei Mainz umfassende 
trategische Aufnahmen der Vorgeländes gemacht 
zätten, aus Ber gzabern eine interessante Mel— 
»ung zu. Danach hätie der genannte Hauptmann 
Bistor, vom großen Generalstabe und in Orleans 
nn Garnison, Anfangs Dezember 1881 auf der 
einem Vater, dem 1832 flüchtig gewordenen Ad⸗ 
otat⸗Anwalt Friedrich Ludwig Pistor in Metz, ge⸗ 
jörigen sog. Villa Pistoria bei Bergzabern mit noch 
inem Franzosen, angeblich ein Gutsbesitzer Gaston 
Marquiset, Deputirter der Haute Saone, verweilt; 
etzterem habe das Bezirksamt Bergzabern auf eine 
yon Pistor präsentirte Visitenkarte hin eine Jagd⸗ 
arte ausgestellt; Pistor, der jedes Jahr nach Berg⸗ 
abern komme, besitze eine solche schon seit 5 Jahren. 
Dder Korrespondent der „Koöln. Zig.“ führt mehrere 
steisen der beiden Franzosen an, und das Blatt 
neint zwischen dessen Zeilen Einiges herauslesen zu 
ürfen und hält den angeblichen Marquiset für den 
heneral Miribel, den gegenwärtigen Chef des 
Heneralstabes des Kriegsministers. 
— Dr. Eugen Jäger in Speyer, Redakteur 
der „Pf. Ztg.“, hat im Verlage von Puttkamer 
ind Mühlbrecht in Berlin eine Studie über „die 
Ugrarfrage der Gegenwart“ erscheineu lassen. 
Vermischtes. 
F In Stotkstadt bei Aschaffenburg schoß ein 
Zjähriger Bube aus Unvorsichtigkeit seine 11 Jahre 
alte Schwester vodt. 
F Grube Heinitz, 27. Jan. Heute Nach⸗ 
nittag wurde Bergmanu Kausch aus Hasel beim 
ẽntzünden eines Sprenggeschosfes in der hiesigen 
Brube schwer verletzt, eine Hand wurde dem uͤn— 
zlücklichen abgerissen und die andere arg zugerichtet, 
ferner erlitt der Kausch Verletzungen am Kopf. Et 
vurde in das Hospital überfuͤhrt. 
FNeunkirchen, 81. Jan. Die „Saar⸗u. 
Bl.⸗Ztg.“ meldet: Die hiesige kath'ol issche 
Pfarrei fühlt sich auf's Neue zu besonderem 
Danke gegen die Firma ber Herren Gebrüder 
Stumm verpflichtet. Denn wir vernehmen, daß 
der Chef der Firma, Herr Geh. Kommerzienrath 
Lokale und pfälzische Nachrichten. 
*— In Zweibrücken, verstarb am 30. 
zanuar abhin im Alter von 7124 Jahren der 
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Rit demselben ist ein Pfälzer Dichter ge— 
hieden, der durch seine reichen und reinen poetischen 
zaben auch über die Grenzen der Pfalz hinaus 
ekannt war. Der entschlafene Dichter bekleidete 
rüher das Amt eines kgl. Gerichtsschreibers in 
zZhieskastel, wurde dann nach Türkheim ver⸗ 
etzt, wo er bis vor etwa zwei Jahren amilich 
hätig war. Auch nach seinem Tode wird Friedrich 
lulenbach im Andenken Vieler, die er einst mit 
einen Dichtungen erfreute, fortleben als ächt deutscher 
ind pfälzischer Dichter. 
*— Das Comité zur Errichtung eines Denk⸗ 
nals für die bei Wörth-Fröschweiler ge— 
allenen bayerischen Krieger gibt bekannt, daß 
is jetzt 2687 Mk. 54 Pf. eingegangen sind, welche 
-umme bei der städtischen Sparkasse zu Neustadt 
eponirt wurde. 
*— Im Jahre 1881 trugen die pfälzischen 
Fisenbahnen bei einr Gesammtein— 
rahme von 12,759,637 Mk. 77 Pf. 344,795 
Mark 25 Pf. weniger ein als im Jahre 1880. 
— Am Sonntag fand in Kaiserslautern 
ine Sitzung des Verwaltungsraths des pfälzer 
zewerbemuseums statt, der auch Se. Excellenz 
derr Regierungspräsident und Staatsrath v. Braun 
nwohnte. Erledigt wurde die Rechnungsablage 
ro 1881, und zwar des Gewerbemuseums selbst, 
er Lehrwerkstätte (Reingewinn 3581,02 M.) und 
er Baukasse. Beim Rechnungsabschluß blieb ein 
Aktivrest von 128,379 M. Bei der Ergänzungs-— 
nahl des Verwaltungsraths wurde der Fabrik— 
irektor Krieger einstimmig gewählt. — Das für 
derrn Hilgard in Newyork bestimmte Diplom als 
zhrenmitglied des Verwaltungsrathes, von Herrn 
Theodor v. Kramer entworfen und gemalt, in einem 
eich geschnitzten, künstlerisch durchgeführten, nach 
eintwurf des Herrn Direktor Spatz in den Lehr— 
verkstätten des Museums gearbeiteten Rahmen fand, 
ils des Geschenkes würdig, den vollsten Beifall der 
Anwesenden. Dasselbe wird in der nächsten Zeit 
»em Publikum zur Besichtigung ausgestellt. — Die 
in das Gewerbe-Museum sich anlehnende Bauge⸗ 
oerkschule wird von 109 Schülern besucht, und 
aben einige ausgestellte Arbeiten den erfreulichen 
zeweis für die bereits erzielten Fortschritte in kunst⸗ 
ind baugewerklicher Beziehung.