Full text: St. Ingberter Anzeiger

F Ahecn, 
zugehen ließ, er werde der katholischen Gemeinde 
vom 1 April d. J. ab die geschenkten 30,000 M. 
nebst 4pGEt. Zinsen von jenem Tage ab gutschreiben 
lassen; mit anderen Worten: der hochherzige Wohl— 
thäter verpflichtet sich auch noch, von dem geschenkten 
Gelde bis zur vollen Aushändigung desselben jähr— 
lich 4 pEt. Zinsen an die katholische Gemeinde zu 
zahlen. Ein solches Verfahren bekundet wahrhaf— 
tigen Edelsinn, welchem ein Jeder Anerkennnng zu 
Theil werden lassen muß. Ehre, wem Ehre gebührt! 
4 (Vorsicht!) Bei der Vereinnahmung von 
Hundertmark-Scheinen ist die größte Vor— 
sicht geboten, da eine in Kastel und Biebrich (bei 
Mainz) verhaftete Fälscherbande zahlreiche falssche 
Scheine an Kleinhändler anbrachte. 
F FalscheZwanzigpfennigstücke sollen 
letzter Tage ziemlich zahlreich in Fraukfurt und 
Umgegend ausgegeben worden sein. Als Kenn⸗ 
zeichen mancher derselben werden angegeben: das 
messin gähnliche Aussehen, der allzuhelle Klang, die 
wenig scharfen Ränder und der beinahe immer zu 
spitze Kopf der 2. 
F(Im Mainverhaftet.) Einvon Würzburg 
desertirter Soldat des 9. Infanterieregiments sprang — — — 
bei Mainburg in den Main, um einem Gendarm 3 
zu entgehen. Der Gendarm sprang jedoch in's Sterbefälle. 
Wasser nach und verhaftete mitten im Fluise den Gestorben: in Landau Emilie Winkler, 
Deserteur. 13 J. a.; in Speyer Karl Fabricius; eben— 
F In Ingenheim (Gsessen) brach neulich daselbst die Gattin von Eduard Heren, Elise 
Nachts ein Vagabund in einen Weinkeller ein, zeb. Horländer; in Pirmasens Schuldiener 
trank sich so voll, daß er liegen blieb und etwa ein Jakob Effele; in Königsbach Frz. Engelhard 
Ohm Wein auslaufen ließ, bis man ihn fand und Wolf, 72 J. a.; in Kaiserslantern Fritz 
der Gensdarmerie übergab. Füßer, 2992 J. a; in Edenkoben Jatkob 
F Ein gräßliches Unglück wird unterm hirsch, 73 J. a; in Blieskastel Frau Hen⸗ 
31. Januar aus Saint-Pierre⸗loͤs-Calais (Frankreich) riette Wies, geb. Gerlach; in Knittelsheim 
gemeldet: Gestern Abend 5 Uhr barst das Reservoir der Frau Barbara Hoffmann, geb. Bantz; in 
Wasserleitung der Stadt Calais, ein turmartiges staiserslautern Schmiedmeister Jakob Rei— 
Bebäude, welches 15 Meter hoch war und 500000 wing; in Diedesfeld Johannes Serr, 44 
Liter Wasser faßte. Die herabstürzenden Wasser— J. a.; in Neckarau Frau Katharina Reilfelder 
nassen rissen drei Qü user ein daxunter eine Kinder⸗ geb. Hofimann. 24 J. a 
Sosig F 
J 
B ek ann t ma ch un g. und Ludwig Fettig, in einer 
Der Concurs über das Vermögen Parzelle. 
des Gerbers Friedrich Hermann Laur Eigenthümer sind: 
dahier ist durch Schlußvertheilung be-Die Wittwe, Kinder und Erben des 
endigt, daher aufgehoben. J enannt verlebten Peter Kuhn, als: 
St. Ingbert, 30. Januar 1882. 1. Genannte Elisabetha Feichtner, 
Kgl. Amtsgericht. Wittwe des Verlebten; 
Zur Beglaubigung IJ. Die Kinder des Verlebten, als: 
Die Gerichtsschreiberee 1. Joseph Kuhn, Blechschmied, 
Krieger 2. Maria Kuhn, ledige Modistin; 
igl. Secretär. 3. Elisabetha Kuhn, gewerblose 
— —— Wittwe von Johann Spaniol, 
Licitation. J Blasmacher, beide in Schnapp⸗ 
— 928 dach wohnhaft; 
Donnerstag, den 23. Februar natharina Kuhn, lediqg und ohne 
—XBD— Nachmittags halb 3 Uhr hemerbe 
zu St. Ingbert, in der Wirth— Peter Kuhn, ohne bekannten 
schaft von Franz Jalob Henrich, Wohn⸗ und Aufenthallsort in 
den durch den unterzeichneten, hiezu 7 j 
u — Amerika abwesend, vertreten durch 
gerichtlich beanstragten Amtsderweser — 
des igl. Rotars Franz Sauer Sp Blieskastel als — 
Ingbert die nachbezeichneten Liegen— haͤnt; 
schaften in der Steuergemeinde St. Anna Kuhn, noch minderjährig, 
Ingbett der Abtheilung wegen oͤffent- welche ihre genannte Mutter 
e e eiteenen ze Eigen⸗ Clisabetha Feichtner zur Vor— 
thum versteigett. nämlich: 35 münderin und den Heinrich 
a) zur Guütergemeinschaft. zwischen Kuhn, Schuhmacher zum Nehen— 
dem zu St. Ingbert verlebten und da⸗ α hat 
selbst wohnhaft gewesenen Aufseher Alle, wo nicht anders angegeben in 
Peter Kuhn und dessen hinterbliebenen ——8 
Wittwe Elisabetha Feichtner, ohne 5 eit n —*— 1882 
Gewerbe in St. Inabert wobnhaft, St. Ingdert I ruar * 
Hypye A. Wieijt, 
pen Plan⸗Nr. 2347, 1 ar 90 qm Amisyerweser 
und Ptan⸗RNr. 2348, 1 ar 60 
qm Garten und Wiese in den 
Bruchrechgärten, ferner Plan-Nr. 
24962, 11 ar 10 qm Wiese 
in den Stegwiesen, alles ein 
Ganzes bilderd, einseits der 
Eisenbahndamm, anderseits 
Schmelzaufseher Eisenacker — in 
zwei Parzellen. 
Plan-Nr. 2011, 19 ar 10 ꝗm 
Acker im Rockenthal neben Jo— 
hannes Schwarz und Jakob 
Selzer. 
p) zum persönlichen Eigenthum des 
Peter Kuhn gehörig: 
Plan⸗Nr. 2069 ue, 3 ar 20 
qm, Plan-Nr. 20702, 4 ar 
jo dam und Plan-Nr. 20706 
—V IIc V 
Das ganze Unglück läßt sich noch nicht übersehen; 
zis jetzt sind 27 Tote ermittelt. 
F GEisenbahnunglück in London.,) 
—AD 
North London Bahn bei der Fairfield Road Brücke 
zugetragen. Eine Zugstange an einem Waggon 
»ines leeren Kohlenzuges brach, worauf sich die 
etzten acht Wagen ohne Wissen des Lokomotivführers 
ibtrennten und auf ein zweites Geleise fielen, wo— 
»urch einige Minuten später ein Personenzug voll— 
kräftig heranfuhr. Die Lokomotive desselben entgleiste 
ind brach ein Loch in das Brückenmauerwerk. Der 
Gepäückwagen schlug um und ein folgender Wagen 
dritier Klasse wurde von der Wucht des Zugrestes 
otal zerschmettert. Das Getöse wurde in benach— 
»enachbarten Straßen und Stationen gehört. Es 
wurde sofort Hülfe gebracht. Aus dem Trümmer— 
haufen wurden nach langer angestrengter Arbeit 5 
Leichen, darunter eine Frau mit einem Säugling 
hervorgezogen. Außerdem sind 5 Personen relativ 
eicht verletzt. 300 Arbeiter arbeiteten die ganze 
Nacht an dem Aufräumen der Linie. 
MNXTIIII. 
Berlin, 1. Febr. Die „Provinzial-Correspon 
denz“ sagt in einem Artikel: Die Mißachtung 
öniglicher Rechte“ — in dem sie auf Richter' 
Etatsrede im Reichstage und desselben Abgeordneten 
Bezirksvereinsrede anläßlich der Reichstagsbotschaft 
sinweist: Die angeführten Thatsachen werder 
zenügen, um die Nichtigkeit des Einwandes zu wider— 
legen, als habe kein Grund vorgelegen, das Recht 
der Krone zu eigener Meinungsäußerung zu betonen 
Die der Botschaft auf gewisser Seite zu Theil ge 
vordene Aufnahme führte naturgemäß zu dem Er 
lasse vom 4. Januar, dieser landesväterlichen Mah 
nung, die zunächst an das Preußenvolk gerichtet ist 
ohne daß man veranlaßt wäre, nach irgend eine, 
NRebenabsicht zu forschen. 
Wien, 1. Febr. (Offiziell) Das General— 
Tommando von Serajewo entsandte auf die Nach— 
icht, daß die Jnsurgenten die Verbindung zwischen 
Zerajewo und Folscha unsicher machten, ein größeres 
Detachement unter Oberst Hotze, welches am 29 
Januar den Rogay-Sattel von Tirnova aus erstieg 
Nach kurzem Gefecht gegen 100 Insurgenten wichen 
diese gegen Dobro-Volje. Die Colonne Hotze über— 
nachtete auf dem Rogay-Sattel. Zwei Hanptleut— 
ichwer verwundet, ein Mann todt, einer verwundet 
Die Insurgenten verloren 5 Mann. Hotze cooperir' 
mit der Garnison von Fotscha. Am 28. stießen 
die Panduren von Zeebjebi mit einer Räuberschaar 
uinter denen auch Krivoscianer, zusammen. Di 
Panduren vertrieben die Räuber in's Hochgebirg. 
Paris, 1. Febr. Aus Oran wird gemeldet 
Bestern führte eine französische Truppe nach drei— 
tägigem 125 Kilometer langem Marsche eine große 
Razzia gegen die aufständischen Stämme bei Mecherio 
aus. Sie nahmen 10,000 Schafe und 600 Kamel— 
weg. Die Aufständischen verloren 90 Todte. 
London, 1. Febr. Der „Standard“ meldet 
Rußland beabsichtige die Annerion von Korea. 
Fiür die Redakt ion verantwortsi« æ— FDeme 
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Warnung. 
Ich ersnche hiermit Jedermann, meiner 
Frau Maria Henrich geb. Conrad 
auf meinen Namen nichts zu borgen 
noch zu leihen, indem ich keine Zahlung 
oder Garantie für dieselbe leiste. 
Nikolaus Heurich. 
Druck und Verlaa von 
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