Full text: St. Ingberter Anzeiger

Mailand hat sich Sonntag ein Student aus 
Verona erschossen. In einem zurückgelassenen 
Schreiben gab derselbe an, daß er sich eigentlich 
nur aus Langweile, die selbst der Carneval nicht 
zu bannen vermochte, zum Selbstmord entschlossen 
zabe. 
4 Der Verkehr durch den Gotthard ist, wie 
italienische und schweizer Blätter melden, in stetem 
Wachsen begriffen. Die anfänglich beigestellten 
Waggons für die Reisenden müssen vermehrt wer⸗ 
den. Ebenso steigt der Waarenverkehr. Die durch— 
schnitiliche Einnahme pro Tag beträgt 400 Fres. 
Die Nachricht französischer Blätter, daß mit dem 
Haus Siemens in Berlin wegen Einrichtung eines 
electrischen Maschinenbetriebes verhandelt würde, 
ist nach der Versicherung der „Italie“ nicht richtig. 
Auch die Idee der electrischen Beleuchtung des 
Tunnels soll aufgegeben sein. 
— Die größte Kälte auf der Erde, welche bis 
jetzt überhaupt beobachtet worden, besitzt Wercho⸗ 
jansk in Sibirien (670 34 R., 1830 51, Green⸗ 
wich, 50 M. Seehöhe.) Mit lebhaften Farben 
und übereinstimmend wird von Gewährsmännern 
die selbst für Sibirien alles Maß übersteigende 
Kälte der Gegend von Werchojansk geschildert: 
„Ein dreifacher Renntierpelz,“ heißt es, „ist kaum 
im Stande. das Blut vor dem Erstarren zu schützen. 
Jeder Athemzug bringt ein unerträglich krankhaftes 
Gefühl in der Kehle und in dor Lunge herbvor. 
Der ausgehauchte Wasserdampf gefriert augenblicklich 
und verwandelt sich in Eisnadeln, die durch An— 
einanderreibung ein beständiges Knistern in der 
Lduft hervorbringen.“ 
F Giltigkeit der Ehen in den Vereinig— 
den Staaten. Es dürfte in Europa ziemlich 
inbekannt sein, daß in den meisten Staaten Amerikas 
nicht nur das bloße Eheversprechen, das ein Mann 
iner Frau macht, für den ersteren bindend ist, will 
er nicht mehrere Jahre ins Zuchthaus wandern oder 
eine bedeutende Geldentschädigung an die Frau be—⸗ 
ahlen, sondern auch, daß eine Ehe ohne vorange— 
——— 
venn der Mann die Frau seinen Bekannten als seine 
Hemahlin vorstellte oder sich mit ihr als solche in 
)er Oeffentlichkeit sehen ließ. Nach Hunderten be⸗ 
laufen sich die Jälle, wo junge Männer, welche aus 
Muthwillen oder Spaß einer jungen Dame ein Ehe— 
dersprechen gemacht haben, letzteres zu halten oder 
hedeutende Geldentschädigungen zu bezahlen gezwun⸗ 
jen worden sind. In keinem Lande genießen die 
Damen einen solchen gesetzlichen Schutz, wie in 
Amerika. Jetzt, wo die Auswanderung so stark zu⸗ 
nimmt, ist die Erinnerung nicht überflüssig, daß sich 
unsere Landsleute vor den Koketterien amerikanischer 
Damen, die schon in Sardou's „Onkel S 
hbührend charakterisirt sind, hüb r an 
88 h sch in Acht nehm⸗ 
Sterbefälle. 
Gestorben: in Irhe im Privatmann Heinti 
Gries, 67 J. a; in Landau Frau Roß 
Lehmann, geb. Durand; in St. Johann au 
Adolf Dill, 41 J. a; in Albisheim a. Pf 
Hottfried Heinrich Pettig, 66 J. a. 
Dienstesnachrichten. 
Ab 1. Februar wurden versetzt: die Postamtsgehihs. 
Jakob Eckel von Pirmasens nach Speyer und Vhuͤn 
Eix von Spever nach Virmasens, beide auf Ansuchen 
Marktberichte. 
Homburg, 1. Februar. (Fruchtmittelpreis und Vittu 
zlienmarkt.) Weizen — M. — Pf., Korn 9 M. 90 9 
Spelzkern — M. — Pf. Spelz 06 M... Pf., Gec 
reihige — M. — Pf. Gieste 4reihige O M. 9 
dafer 7 M. 41 Pf., Mischfrucht — M— Pf., Erbsa— 
— M. —, Pf., Wichen 0.M. — Pf., Bohnen —VF 
— Pf., Kleesamen — M. — Pf., Kornbrobe6 Pfus⸗ 
— Pf. Gemischtbrod 6 Pfund 82 pf. Ochsenfleisch — 
Kindfleisch 40 Pf., Kalbfleisch 40 Pf., Hammelfleisch — j 
Schweinefleisch 50 Pf. Butter 1 Pfund 1 R53 
Zartoffeln per Ztr. 1 M. 50 Pf. 
Fuür- die Redaktion verantwortlich F. X. D emetz 
un 
* J ( 
Abschrift. Johann Hellenthal 
Oeffentliche Zustellung. früher Bäcker) 
Vorladung. jat sehr gutes selbstgepflanztes Wie⸗ 
Braͤun Nieolaus, Schiess;⸗ en heu von der Ernte 1881, die 
budenbesitzer, früher in A 25 Pfd. zu 1Mk. 80 Pfg., sowie gute 
fenborn wohnhaft, jetzt ohne Kartoffeln, per Centner 2 Mark, zu 
bekannten 33 Auf. erkaufen. 
enthaltsort abweseud, wid — —— — 
andurch vorgeladen in der öffentlichen Gewerbe-Verein 
Sitzung des Schöffengerichts St * 
— St. Ingbert. 
Millwoch, den 22. März 1882, Montaau Ab 
Vormitlags9 Ahr ontag Abend 
zu erscheinen, damit daselbst zur Haupt⸗ Schmelzer, 
berhandlung über die gegen ihn er— Pfarrgasse. 
hobene Anklage wegen Uebertretung des 
Hundesteuergesetzes, verübt dadurch, daß 
er im Monat Juli vorigen Jahres zu 
Ommersheim bei seinem vorübergehen⸗ 
den Aufenthalte daselbst seinen über 
3 Monate alten Hund, den er schon 
längere Zeit in Besitz hatte bei dem 
dortigen Bürgermeisteramte nicht an— 
gemeldet hat, gejchritten werdes 
Zugleich wird demselben eröffnet, 
daß bei unentschuldigtem Ausbleiben 
zur Hauptverhandlung geschritten wird. 
St. Ingbert, 3. Febr. 1882. 
Der Amtsanwalt 
am königl. Amtsgerichte St. Ingbert 
gez. Müller. 
Zur Beglaubigung 
St. Ingbert, 83. Febr. 1882. 
Kal. Amtsgerichtsschreiberei: 
Krieger, 
t. Sekretär. 
De⸗ neben dem Schulhause gelegene 
Ehrhardt'sche Haus: Der 
untere Stock bestehend aus fünf 
Zimmer, Küche, Keller, zwei Mansarden 
und Speicher, der obere Stock 
enthaltend drei Zimmer, Küche, Keller, 
zwei Mansarden und Speicher ist bis 
1. April getheilt oder im Ganzen mit 
dem daranstoßenden Garten zu ver—⸗ 
miethen. Der größere Hof mit Scheune 
und Stallungen kann zu der Wohnung 
mitgegeben oder allein vermiethet 
werden 
—— n 
Bei der katholischen Kirchenbau⸗Lotterie 
Dingolfing 
kommen auf 12,.000 Gewinne 250,000 Mk. baar Geld 
mit einem Hauptgewinne von 60,000 Mt. J 
—ILLVVIIVI 
Postner, kathol. Stadipfarrer. 
Loose à 2 Mark sind zu haben bei: J. Friedrich. F. 
Woll, Buchhandl., und Joh. Weirich, Friseur. 
— 
— 
— 
2 — 
F 
— 
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Hiezu Illustrirtes Sonntagsblatt Nr. 6-