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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
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der „Et. Ingberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich'fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wö hentlich mit Unterhaltungs⸗
Blatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljiährlich 146 40 2 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1 60 —, einschließlich
40 A Zustellunasgebüuhr. Die Einrückungogebühr jur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 3, dei anßerpfälzis hen und sol hen
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 15 , bei Meclamen 30 4. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
M 42. Donnerstag, 1. März 1883.
i8. Jahrg.
doliti kobiner der großen Revolution, welche, von der
v olitische Uebersicht. Allmacht Frankreichs durchdrungen, überzeugt waren,
Deutsches Reich. daß sie berufen seien, dem übrigen Europa zu be—
München, 28. Februar. In der Klage⸗ ehlen und Gesetze vorzuschreiben ... Der Mangel
ache der kal. Civilliste gegen den Fiscus wegen »iner weisen Setb stherrschung in den
der Baupflicht an dem Hof— und Nationaltheater Kegungen nationaler Eigenliebe, namentlich aber
oerurtheilte die Civilkammer des Landgerichts letz,e sein unglücklicher Deutschenhaß, den er
eren hierzu und zur Zurückerstattung der Kosten »ft und in rauester Form geäußert hat, kann ihm
n die Civilliste. als Minister des Auswärtigen schlimme Streicht
Berlin, 27. Febr. In Abgeordnetenkreisen dielen.“ — Der erst 36jäͤhrige Herr Waldeck⸗
eerlautet heute, daß mit dem Anwortschreiben des Rousseau ist, demselben Blatte zufolge direkter
daisers auf den letzten Brief des Papsies die Ver- Abkömmling eines jüngeren Sohnes
jandlungen mit Rom noch nicht als abgebrochen des deutschen Fürstenhauses von Wal—
elten können, da erst eine ebentuelle Antwort des deck-Pyrmont, der im vorigen Jahrhundert
bapstes auf dieses kaiserliche Schreiben erwartet ach Frankreich ausgewandert ist. Den Namen
verden muß,. Das Antwortschreiben des Kaisers Rousseau“ hat er von einer Großmutter, und des
atirt vom 21 Febr; dasselbe wurde sofort nach Srafentitels hat er sich nie bedient, weil er dachte,
einer Ankunft in Rom im Vatikan überreicht.) zaß er ihm in einer Democratie nur hinderlich sein
Bei der silbernen Hochzeitsfeier des deutschen önnte.
ronprinzlichen Paares ist betanntlich S. Rom, 28. Febr. Gestern Abend explodirten
Naj. der König von Bayern durch den uf dem Quirinal- und dem Venediger-Plahe, so—
rinzen Arnulf vertreten. Derselbe langle am vie im Vorflur des Palastes Chigi gleichzeilig drei
Nontag früh in Berlin an und wurde auf dem Papierpetarden. Es wurde keinerlei Schaden an—⸗
Inhalter Bahnhof von dem Prinzen Wilhelm von gerichtet. Wie es heißt, sind mehrere Verhaftungen
zreußen mit einer Kompagnie des 2. Garderegi- vorgenommen.
jents zu Fuß nebst Musik und Fahne empfangen. Alexandrien, 27. Febr. Die Agence Ha⸗
rinz Arnulf stattete am Vormittag dem deutschen das meldet, daß zahlreiche Curopäer eine Petindon
daiser und den übrigen Mitgliedern der kaiserlichen umterzeichneten, worin das Verbleiben der englischep
zamilie Besuch ab und empfing deren Gegenbesuch,. Truphen zu ihrem Schuße erbeten witd
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an MOα O xä XO s.DV7α
mißhandelte, 3 Monate und 8 Tage Gefängniß,
sowie die Kosten.
— Wie der „Pf. Pr.“ berichtet wird, soll am
nächsten Sonntag im Saalbau in Neustadt ein
großes „Richard-Wagner-Concert“ von den Künst⸗
ler und Künstlerinnen des Richard⸗Wagner⸗Theaters
und dem Orchester desselben veranstaliet werden.
— In Eisenberg wurde das 4jährige Kind
eines Maurers überfahren, so daß es an ven erhal⸗
tenen Verletzungen bald darauf starb.
— Bergzabern, 27. Febr. Ein Pfif—
fikus, dem kürzlich ein Schwein gepfändet worden
war, setzte statt des wohlgemästelen Schweines ein
nageres in den Stall, während er das
ette verkaufte. Nach seiner Ansicht war eben
Schwein — Schwein, ob fett ob mager. Das
Schöffengericht faßte den Fall aber anders auf
ind verurtheilte den Schlauberger zu 10 Tagen
Gefängniß.
— Aus Herrheim wird dem „Land. Tgbl.“
als Kuriosum berichtet, daß daselbst in einem Gar⸗
jen ein Aprikosenbau in Blüthe stehe.
— In Dannstadt kam das 14 Monate alte
Lind des Wagners Jakob Sinn, als es von der
Mutter nur auf wenige Augenblicke im Zimmer
allein gelassen wurde, dem Ofen zu nahe, wodurch
seine Kleider Feuer fingen und es am ganzen Kör⸗
per derart verbrannte, daß es nach einigen Stunden
unter den schrecklichsten Schmerzen verschied.
— Vom Haimbach wird dem 8. Tgbl.“
berichtet: Vor längerer Zeit starb in London ein
Seneral mit Hinterlassung eines sehr bedeutenden
Vermögens. Die Erösfnung des Testamentes ergab,
daß derselbe aus einem Dorfe des kgl. Bezirksamtes
Landau gebürtig. Derselbe soll die Bestimmung
getroffen haben, daß seinen in der Pfalz lebenden
Beschwistern bezw. Enkeln, die Erbschaft zufalle.
Von dieser Erbschaft soll ein beträchtlicher Theil
nach Niederhochbach kommen.
— In der Erdgrube des Peter Happersberger
dei Grünstadt wurde der 23jährige Arbeiter
Stiefenhöfer von herabstürzenden Erdmassen ver⸗
ichüttet und nach dreistündiger Arbeit todt herbor⸗
Jezogen.
— Ludwigshafen, 27. Febr. Das hie⸗
sige Schöffengericht verurtheilte heute den Drucker
)es „Pfälzer Journal“, Hrn. Waldkirch, welcher
einer Zeit als Stellvertreter die Redaltion dieses
Blattes versah, zu 1000 Me. Geldstrafe. Derselbe
jatte einen Artikel zur Aufnahme gebracht, in wel⸗
hem die Ehre zweier jungen Damen, die von Worms
nach Frankenthal gezogen waren, auf frivole Weise
in den Koth gezogen und zugleich ein Frankenthaler
Restaurateur, die dortige Polizei und die Stadt
Frankenthal verdächtiat und beleidiat worden waren.
Ausland.
Die Pariser Blätter beschäftigen sich ein—
eehend mit den Personalien ihrer neuen
Ninister. Hoöchst ergötzlich ist die Characteristik,
ie der Gaulois gibt. Unter Thibaudinschreibt
c: „Siehe Commagny“, und uͤnter Commagny:
Siehe Thibaudin“. Von Waldeck-Rousseaun
seißt es: „Groß, schlank, Schnurrbart schwarz und
lewichst, Kneifer auf der Nase ... eingebildet.
domödiant, kurz angebunden . .. kein Schatten
on Menschenkenntniß, gänzlicher Mangel an Kennt⸗
issen. In einem Rundschreiben, das in den Ar—
hiven des Palais Royal aufbewahrt zu werden
yerdiente, defielt er den Präfecten wenigstens zwei⸗
nal im Jahre die Gemeinden ihres Departements
1 besuchen. Nun hat Pas de Calais z. B. 904
emeinden!“ Von David Raynal heißt es:
Klein, dürr, spitzes, rothes Gesicht . Warum
irbeitsminister? Er handelt mit Bordeauxweinen,
hrickt vor nichts zurück und hat in jetziger Zeit
necht. Als praktischer Mensch muß er sich Glück
dünschen, daß er Republikaner geworden ist, das
ührt vom Fasse zum Portefeuille.“ Challemel—⸗
acour's in Rabelai's Manier ausgeführtes
orträt schließt er mit dem Satze: „Am 10. Febr.
at er im Senat erklärt: „Ich täusche mich nicht
iber die Gefühle, die man in den Regierungen,
a den Kanzleien, an den Höfen in Bezug auf
frankreich hegt.“ Und das ist der Diplomat, der
um Minister des Auswärtigen auserkoren wird!“
-Diesem Minister, der für uns bei seiner Stell⸗
ug natürlich das meiste Interesse hat, widmet
uch die Voss. Ztg. eine längere Schilderung, in
velcher sie sagt: „langjährige Verbannung und das
rückende Gefühl, in seinen besten Jahren nicht in
er ihm gebührenden Stellung gewesen zu sein und
iicht die ihm zukommende äußere Werthschätzung
efunden zu haben, wirkten berbittrcad auf sein
ßemüth und machten eine gewisse Herbheit, ja
„rimmigkeit zum Grundzug seines Wesens. Er
Patriot und liebt Fraukreich nach Art der Ja—
Lokale und pfälzische Nachrichten.
*St. Ingbert, 1. März. Das Gerücht,
s habe vor kurzem in dem benachbarten Ober—
pürzbach ein Frauenzimmer sein neugeborenes
dind getödtet, hat sich nicht bestätigt. Die ange⸗
tellten Recherchen, sowie die gerichtliche Leichen⸗
Section ergaben keine Gründe, welche einen Kinds—
nord beweisen. — Vor einigen Tagen wurde ein
dandwerksbursche, welcher zweimal in betrunkenem
Justande und in frecher Weise bei Herrn Gerber
Nüller um ein Geschenk bettelte, aber abgewiesen
durde, durch die Polzei verhaftet. Bei seiner
durchsuchung ergab sich, daß derselbe ein großes
Metzgermesser und verschiedene Legitimationspapiere
und Zeugnisse bei sich führte. Jedenfalls hat man
's hier mit einem richtigen Gauner zu thun.
*— Die Pfälzischen Eisenbahnen
dereinnahmten im Januar ds. Is. 1012182 M.
31 Pf., gegen den gleichen Monat des Vorjahres
ein Mehr von 42471 M. 54. pf.
— Vermißt wird seit mehr als 8 Tagen ein
Z2jähriger Knabe aus Obernheim⸗-Kirchen—
irn bach bei Landstuhl. Derselbe kam vor ca. acht
Tagen zu seinem in Kaiserslautern als Metzger⸗
zursche in Arbeit stehenden Onkel und klagte dem⸗
elben, daß er in der Schule bestraft worden, da⸗—
»ongelaufen sei und nicht mehr heim wolle. Der
Onkel gab ihm Reisegeld und suchte ihn zur Rück—
ehr zu bewegen, welchem Ansuchen er auch nach⸗
ukommen versprach. Der Junge entfernte sich
odann, ist jedoch bis heute noch nicht bei seinen
Eltern in Obernheim eingetroffen; ob sich derselbe
ein Leid angethan, oder sich noch irgendwo herum—⸗
reibt, ist bis jetzt unbekannt.
— Kaiserslautern, 28. Febr. Eduard
Weiler, 16 J. alt, von hier, welcher sich selbst todt—
agte, wurde nach der „Kais. Z.“ wegen Unfugs zu
4tägigem Gefängniß und in die Kosten verurtheilt.
Beantragt waren 42 Tage. In derselben Sitzung
rhielt ein Schlosser von hier, welcher den Gerichts⸗
hollzieher Fitz während Ausübung seines Amtes
Vermischtes.
— Die Wachmannschaft des Infanterie-Leibregi—
ments in München stellt gegenwärtig Proben an
mit Siefeln, welche an Stelle don ledernen Sohlen,
olche von Holz haben. Anfänglich wurden die
Sohlen von Weißbuchenholz und nunmehr von
Burbaum hergestellt. Die Mannschaft spricht sich
sehr lobend darüber aus, daß man selbst bei großer
Kälte in solchen Stiefeln immer warme Füße behält.
F In Augsburg ist der Generallieutenant
a. D. v. Schrott gestocben, nachdem er sich vor—⸗
her in Folge eines Fußleidens einer Amputation
hatte unlerziehen müssen. Im Feldzuge 1870 kom—
nandirte er als Oberst des k 8. Inf.“Reg., in den
Monaten Oktober und Dezember da aus z3moet