Wegen Verdachts der Mitschuld am Morde
des Grafen Majlath in Pest ist nun außer dem
Leibhusaren Berecz auch der Portier des Palais
Majlath, Franz Szabo verhaftet.
— Eine erschütternde Kunde brachte kürzlich eine
Flasche, welche am Strande der Insel Orkney
gefunden wurde. In der Flasche befand sich ein
Zettel mit folgendem Inhalt: „Dampfer „Marie
Stuart“ in der Nähe von Hull im Versinken.
Der Kapitän wurde vor drei Tagen in die See
gespült, das Wasser im Schiffsraum 11 Fuß hoch,
alle Maste verloren, wir gehen unter. Gott sei
uns gnädig. Lebt wohl!“
FeNew-York, 6. April. Der „Panama
Herald“ veröffentlicht einen Brief aus Jquique
Peru) vom 16. März, wonach daselbst eine Feuers⸗
brunst ca. 1000 Gebäude zerstört hat; der Schaden
wird auf 2 Millionen Pfund Sterling geschätzt.
Gie neueste Mode der amerika—
nischen Ladies) besteht in Anlegung von —
Haar⸗Albums. Die unwiderstehlichen Lieblinge der
Schöpfung bestürmen junge und alte Männer um
eine Locke oder, in Ermangelung einer solchen, eine
Strähne, wie sie gerade die Natur hervorbringt oder
die Kunst des Friseurs verbessern mag. Diese Haar—
spenden werden mittelst schmaler blauseidener Bän—
der in das Album geklebt. Darüber befinden sich
Notizen über Größe, Schönheit, Charakter und
sonstige Vorzüge der bett. Männer. Kein männ—
liches profanes Auge darf einen Blick in ein solches
Album werfen und die jungen Dämchen sind auf
ihre Sammlungen männlicher Haare so stolz, wie
nur je ein indianischer Krieger auf seine Skalps.
DerStern der drei Weisenaus dem Mor—⸗
genlande. Im Laufe des Jahres 1883 ist Ausficht
borhanden, daß wir am nächtlichen Sternenhimmel
einen neuen Stern zweiter bis erster Größe aufleuchten
sehen werden. Es sind nämlich seit kurzem Be—
rechnungen gemacht worden über einen veränder—
lichen Stern im Bilde der „Cassiopeia“, welche,
nach dem „Berl. Tgbl.“, das folgende höchst in—
teressande Resultat ergeben haben: Am 11. No—
vember 1572 hatte der berühmte dänische Astronom
Tycho de Brahe einen neuen Stern in der „Cassio—
veia“ entdeckt, welcher, anfänglich so hell wie der
„Sirius“, in seinem weiteren Erscheinen fast der
„Venus“ an Helligkeit gleichtam, etwa einen Monat
im Himmel sichtbar blieb, und dem bekannten
Sternbilde der „Cassiopeia“ ein ganz verändertes
Aussehen gab. Vierzig Jahre nach dieser Erschei—
aung wurde die Erfindung der Fernrohre gemacht
und als man nun vermittelst dieser optischen Hülfs—
apparate imstande war, den Himmel genauer zu
durchforschen, fand sich, daß der obenerwähnte Stern
nur durch Telestkope sichtbar, dort noch figurierte.
Infolgedessen wurden in alten Urkunden Nachforsch—
ungen gehalten, ob dieser Stern sich vielleicht noch
früher im vollen Glanze gezeigt habe, und man
wurde auf die Jahre 942 und 1264 zurückgeführt,
von welchen beiden Jahren das Erscheinen eines
hellen Sterns auf der Nordseite des Himmels be—
richtet wird. Es war demzufolge augenscheinlich
daß der Stern zu der Klasse der variabeln Sterne
Jehöre und ihm eine Periode von etwas mehr als
zreihundert Jahren zukäme. Zählen wir nun drei
Perioden von der Erscheinung im Jahre 945 zurück,
d werden wir auf die Escheinung des Sternes ge⸗
ührt, welcher bei der Geburt Christi gesehen worden
st. Infolgedessen hat der Stern von den Astro—
iomen den Namen „Betlehem-Stern“ erhalten
Wir können, wie gesagt, das Wiederleuchten dieses
Sternes im Laufe dieses Jahres erwarten. Der
päteste Termin, bis zu welchem diese Erscheinung
rwartet werden kann, ist das Jahr 1885. Seine
Position am Himmel ist O Uhr 18 Minuten. Grade
lufsteigung und 63 e Grad nördliche Abweichung
4 In der „Zeitschrift für die gebildete Welt“
nacht Professor Dr. Löbker eine Mittheilung, welche
die Aufmerksamkeit der Aerzte in hohem Maße be—
insprucht und für die leidende Menschheit von
zroßem Juteresse ist. Es handelt sich dabei um
die Heilung krebsartiger Geschwulste,
owie skrophulöser Lymphdrüsengeschwulste durch eine
‚on Pofessor v. Winiwarter in Lüttich zuerst ver—
uchte Behandlung derselben mit Ueberosmiumsäure
BZei den Versuchen wurden 2 Wochen lang täglich
twa 3 Tropfen einer einprozentigen wässerigen Lösung
der genannten Säure in die Geschwulst eingespritzt;
die Folge davon war, daß die Geschwulst vollkommen
erweichte, die abgestorbenen Theile sich abstießen,
die Geschwulst sich mehr und mehr verkleinerte und
nach Verlauf eines Monats spurlos verschwand
Nur beim eigentlichen Krebs ist bis jetzt die gleiche
Wirkung ausgeblieben. Sollte sich jene günstige
Finwirkung der Ueberosmiumsäure auf bösartige
Neubildung auch fernerhin bestätigen, so wären
wir in dem Besitz eines Mittels für die Behan—
lung von Erkrankungen gelangt, denen bislangh
chirurgische Wissenschaft und Kunst ziemlich mach
los gegenüber gestanden hat.
FGezept für einen tüchtigeng.
meinderath.) Nach einem alten erprobte—
Rezepte soll man den Gemeinderath aus folgende
Gewerbetreibenden zusammensetzen: 1) Aus eine
Krämer, weil dieser alles genau abwägt. 2) Au
einem Instrumentenmacher, weil er immer ne—
Saiten aufziehen kann. 3) Aus einem Schuste
weil der weiß, wo der Schuh drückt. 4) Ah
einem Schlosser, weil der immer Aufschluß gebe—
kann. 5) Aus einem Böttcher, weil der allesrep
lich überlegt. 6) Aus einem Wundarzt, weil de
für jede Wunde das rechte Pflaster weiß. 7) Au
einem Nagelschmied, weil der den Nagel auf de
Kopf trifft. 8) Aus einem Musikanten weil
Takt haben muß und 9) aus einem Gastwirth
weil der, wenn er nur will, reinen Wein ei
schenken kann.
Sterbefälle.
Gestorben: in Speyer Heinrich Herbel, «
garrenmacher; in Appenhofen Frau Barbara He
rancourt, geb. Alexander; in Dürkheim Kar
Lippert von Kaiserslautern; in Becherbach Fra
Charlotte Morittz, geb. Rubel; in Oberweil
im Thal Karoline Schön, 22 J. a., Näherin
auf dem Annahof bei Niederwürzbach Elise Al
peter, geb. Höh, 21 J. a.; in Erpolzheim Ann
Maria Rings, geb. Sülzer, 360 J. a,
Wachenheim Katharina Kettinger, geb. Bet
Hebamme, 38. J. a.
Schmidt und Guuther's Leipziger Illustrirt,
Jagdzeitung 1888 Ar. 18, herausgegeben vom König
Oberförster Nittz sch e, enthält folgende Artikel:
Pelzjagd und Pelzhandel im Amerikanischen Norde
Jagden in den Sümpfen der Bresse unweit Lyon. Vo
Oberförster Quensell. — Zur Schrotschuß⸗Frage. Bon
Rehwald. — Mancherlei. — Illustrationen: Reineken
Hühnerstall. Vor Ludwig Beckmann. — Affen rauben de
Panther sein Junges. Von F. Specht. — Inserate.
Die Illustrirte Jagdzeitung von Schmidt un
Günther in Leipzig erscheint am 1. und 15. des Monat
und kostet bei den Buchhandlungen halbjährlich M. 8. 8
den Postanstalten vierteliährlich M. 1.50.
Fuür die Redaktion verantwortlich F. X. Demes
Hausversteigerung.
Dienstag, den 10. April 1883
Nachmittags 23 Uhr zu St. Ing⸗
bert in der Wirthschaft von Ludwig
Weirich,
läßt Jakob Haas, Blechschmied in
St. Ingbert wohnhaft, folgende Lieg en⸗
schaft in der St. Gde. St. Ingbert
zffentlich zu eigen versteigern nämlich:
Plan Nr. 24, 1,6 a. Fläche mit
Wohnhaus, Anbau, Keller, Hinter⸗
gebäude, Gang und Hofraum,
gelegen zu St. Ingbert an der
Kohlenstraße auf Höfchen neben
Uhrmacher Kammerer.
Hiedurch ist die Beschreibung des
Anwesens der in Nr. 61 d. Bl. publi—
rirten Hausversteigerung berichtigt.
Die obige Liegenschaft kann bis zum
Versteigerungstage auch aus freier Hand
derkauft werden.
St. Ingbert, 29. März 1883.
Der Amtsberweser des k. Notärs
Sauer:
E. Wiest.
Mt8 Wohnhaus in der alten
Bahnhofstraße, bestehend aus
7 Zimmer, Küche, Keller und
Speicher ist ganz oder theilweise, sofort
deziehbar, zu vermiethen.
Peter Jung,
Polizeidiener.
Nadler,
Fröhlich Pfalz, Gott erhalts.
Gedichte in Pfälzer Mundart.
Nagelneue Exemplare statt
2 Mt. 70 Pfg. nur Mk. 1,50.
Aug. Gotthold's Verlag und
Antiquariat, Kaiserslautern.
Gegen Einsendung von Mk. 1.60 erfolgi
Franco⸗Zusendung.
Gemüthlichbeit.
Sonntag, den 8. April im Jun g'schen Saale von punkt 8 Uhr al
musikalische und theatralische Unterhaltung
mit darauffolgendem Tanmz,
zu welchem die Mitglieder des Vereins hiermit höflichst einladet
Der Vorstand
Iteinfesld
TPpianinos. Neue Nodelle. Pillis
IBaar odera bzahlung. Weidens
Iau fer, Berlin NW. Geéehrt-
Anfragen worden sofort heanfwortet
9) ar mancher Kranke
würde viele Schmerzen weni⸗
ger zu ertragen haben, weun
er gleich die richtigen Mit—
tel gegen sein Leiden zur Hand
—hätie. Es ist daher ein Buch,
weiches, wie „Dr. Aixy's Heil⸗
methode“, die Krankheiten nicht nur
beschreibt, sondern auch gleichzeitig
ärztlich erprobte und tausendfach be⸗
waͤhrte Hausmittel angibt, für jeden
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Sicqu Ssluftrirte« Sonntaasblatt“ Nr. 2