Full text: St. Ingberter Anzeiger

Der Spielplan ist folgender: Es wird von sämmt⸗ 
sichen Loosen eine Nummer gezogen; diejenige Dame, 
welche dieses Loos besitzt, gewinnt nicht nur mich, 
sondern auch den Betrag, der für diese Loose rein 
ingegangen ist! Da jedem Loose auch meine Photo⸗ 
— B — auf einen Ab⸗ 
sch von mindestens 200,000 Loosen, was einem 
Betrage von ca. 100,000 fl. gleichkommt. Die 
glückliche Gewinnerin bekommt also einen jungen, 
hübschen Mann mit einem großen Vermögen um 
Jur 30 ke. Indem ich erwarte, daß diese meine 
Idee Ihren Beifall finden wird, hoffe ich auch auf 
Ihre werthe Unterstützung.“ Bedenklich dürfte bei 
dem Plane für die Damen nur die Moglichkeit 
sein, daß der Lotterie Unternehmer noch in eilfter 
Stunde beschließt, ledig zu bleibenn und mit dem 
Belde abgeht. 
Gerunglückt.) Ein Kaufmann Groh 
aus Berlin versuchte am 17. ds. Mts., trotzdem 
man ihn in Airolo vor dem zu dieser Jahreszeit 
zefährlichen Wagniß warnte, allein den Gotthard 
ju besteigen. Er verirrte sich, stürzte über einen 
Felsen hinunter und blieb auf der Stelle todt. 
.Die Mößigkeitsbewegung in England 
ieht immer weitere Kreise. Im Laufe des letzten 
Jahres haben 24,019 Matrosen und Schiffsjungen 
— 
Futhaltung von dem Genusse aller spirituosen Ge⸗ 
ränke abgelegt. 
Warschau, 26. April. Bei einem Feuer. 
das in einer Tischlerwerkstatt ausbrach, sind 16 
Personen verbrannt. — In Folge eines Strikes 
Rer Fabrikarbeilser, in Zyrardow wurde Militär 
horthin abgeschickt, um die Anführer zu verhaften. 
Das Militaͤr, welches mit Steinen beworfen wurde, 
nachte von seinen Waffen Gebrauch, wobei zwei Ar⸗ 
heiter getödtet und fünf schwer verwundet wurden. 
4 Ein geborener Speyerer hat in Cincin— 
nat'i (Nordamerika) die Anregung zu der glänzend 
ausgefallenen Sammlung für die pfälz'schen Ueber⸗ 
schwemmten gegeben. Der Name des Landsmannek 
st John Grossius, der in Cincinnati eine be⸗ 
eutende Fabrik für Luftheizungsapparate besitzt 
Die betrefsende Sielle eines an seine hiesigen Ver— 
vandten gerichteten Briefes hat folgenden Wortlaut: 
Euer Schreiben habe ich erhalten und daraus ge— 
ehen, daß sich die Verhältnisse im alten Vaterlande 
ioch nicht gebessert haben; im Gegentheil, Ihr habt 
wieder große Ueberschwemmungen durchgemacht. 
Als die erste Nachricht davon zu uns kam, berief 
— 
von Cincinnati ein. Es wurden Komités ernannt 
uind wir sammelten in 10 Tagen 90,000 Mark, 
as sind 23,000 Dollars, und schickten das Geld 
ofort durch unsern deutschen Konsul nach Deutsch⸗ 
aud. Wir haben hier auch fürchterliche Ueber— 
chwemmungen im ganzen Ohio⸗Thal durchgemacht, 
meine Fabrik war 12 Fuß unter Wasser, welches 
in meinen Modellen großen Schaden angerichtet 
jat; mein Verlust beläuft sich auf 6000 Dollars. 
Jetzt ist wieder Alles beim Alten, das Wasser ist 
dort, und wir sind noch da und gesund“ ⁊c. 
4 Durch die Wirbelstürme in Mississippi, 
ßeorgia, Südkarolina am vorigen Sonn⸗ 
ag sind zwischen 200 und 8300 Menschen um's 
deben gekommen und über 1000 haben mehr oder 
ninder erhebliche Verletzungen davongetragen. Be⸗— 
ichte über die Zerstörung von Eigenthum laufen 
ortgesetzt ein. 
4 Aus Jquique kommt die Nachricht einer 
erstörenden Feuersbrunst vom 10. März, welche 
uicht weniger als 10 Häuserblocks vernichtete; den 
Schaden schätzt man auf 10,000, 000 Dollars. — 
In Lima ging am 16. das Theater in Flammen 
ruf; ein junger Mensch fand in demselben seinen 
Tod. Die Vorstellung war glüclicherweise vorbei. 
p Der größte Hochofen in den Ver. Staaten 
ist in Rockbridge-County, Virginia, und wird dem⸗ 
nächst in Betrieb gesetzt werden. Er wird täglich 
200 Tonnen Eisen liefern und gehört ausschließlich 
malischen Cavitalisten. 
GMilch für Geflügel.) In Haush 
fungen, wo Kühe gehalten werden, lohnt eß ß 
inen Theil der abgerahmten Buttermilch an 
dühner zu verfüttern, indem dadurch eine west 
uͤche Vermehrung der Eierproduktion erzielt wen 
kaun. Man schüttet entweder die Milch in 
Futtertröge oder vermischt sie mit gebrühtem M 
Jequetschten Kartoffeln u. s. w. Alles Gefli— 
ist sehr begierig darnach. Durch diese Füttern— 
oll auch im Winter und Frühjahr das GCierle, 
vesentlich beföerdert werden, da durch die M 
)en Hühnern ein Ersatz für die nothwendige thit 
sche Nahrung geboten wird. Für junge Hühn— 
Truthühner und für alles Geflügel ist Milch ein a 
gezeichnetes Futter, bei dem sie vortrefflich gedeih 
— Ist die Bestimmung des Geschlechts nach de 
Fi möglich? Ich habe verschiedene Versuche gema 
um bei Hühnern das Geschlecht nach dem Ei 
zestimmen und habe ich im vorigen Jahre bei pr 
Sützen nur ganz runde schöne Eier verwendet 
Brahma mit Elsässer Kreuzung. Das Resu— 
war folgendes: Vom ersten Satz kamen von 
Eiern 12 Stück aus und zwar 11 Hennen und 
dahn. Beim zweiten Satz kamen von 13 6 
5los 10 Stück aus, sämmtlich Hennen. Ich wer 
nunmehr nächstens von derselben Rasse nur ler 
iche Eier verwenden und glaube ich versichert 
zu dürfen, daß das Resultat ein ganz umaekeh⸗ 
sein dürfte. 
Sterbefälle. 
Gestorben: in Winnweiler David CEd— 
Frommann, Privatmann; in Irheim Herme 
3 J. a., S. v. Maurermeister Karl Kenn 
mecht; in Zweibrücken Wittwe Juliane Kübl— 
jeb. Prager; in Neuhofen Jakob Karl II. 
5. a. in Jettenbach Philippina Leouhard, 
Hertel, 86 J. a.; in Landau Wilhelmine 5 
nann, 25 J. a. 
Fur di⸗ Nedalkltion verantwortlich ãĩ. X. Dem— 
M. LBEVV Gböhne, fvulzbach. 
ddd J xxxx0 
—— 
von den billiasten bis zu den feinsten Genres 
2 2 —— 
zu hiülligen Preéèisen. 
Rirt l-nngen werden prom pt hesorægt. 
Der Unterzeichnete hat 
eine Wiese im Allment 
zu verpachten. 
J. J. Fiack ir. 
Zwei 
Arbeiter⸗Wohnunge 
—R— 
zu vermiethen. 
M. Munzinaer 
Todes- 
nzeige. 
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere liebe, unvergeßlich⸗ 
Schwester, Schwägerin und Tante 
Frau 
d * ⸗ 
Katharina Keune. 
geb. Thugutt, 
nach längerem, mii christlicher Geduld getragenen Leiden, gestärkt durch 
die Tröstungen unserer heiligen Religion, im Alter von 62 Jahren 
zu sich in ein besseres Jenfeits abzurufen. 
St. Ingbert und Trier, 28. April 1883. 
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: 
MATSGSATSGtha IXLASZ. 
Die Beerdigung findet am Montaa, morgens 9 Uhr vom 
Sterbehause aus statt 
Liôd 
hoch. 
Sonntaq, 29. d. M. im Grewenig'schen Saale, Abends 8 Ubr 
* 
3tiftungsball. — 
NB. Nur Fremde können eingeführt werden. 7 
Dienstag den 8. Mai nächsthin 
Zienennge Jeor 2 
Giesinger kath. Kirchenbau-Lotteri 
Diese, Lotterie ist mit 15,200 Geldgewinnen im Gesammtbetrage r 
IIIIIIELII IIV 
zaa erhee von 50,000, 10, 000, 5000 M. ꝛc. 
Auf 18 Loose bereits ein Baargewinn. A 
chon Dienstag den 8. Mai Ziehung. & 
EJedes Loos 2 Mark. A 
Der Vertrieb geschieht durch die Hauptagentur 
Julius Goldsehinit in Ludwigshafen a / Rh. 
und dessen Agenten: 
Joh. Weyrich in St. Ingbert; Frz. Woll St. Inabe 
F. Laufer in Blieskastel. 
3434 92 
lite Or?s3 un 
Antwerpen — New-Vork — Boston 
r ę—α . direkteæ Dmpferverbindung 
nit bachstehenden Dampfbooten: Jan Breydel — Pieter de Coninek — Hermann 
piantyn De Ruyter — Daniel Steinmann — Helyetia. — Ludwig 
onnengehalt von 2500 bis 4000 Tonnen). 
Abfahrten von Antwerpen jeden Nittwoch. 
Nühere Auskunft crheilen die Schiffsrheder Sielninuann & Lucdlwig in Ant- 
erpen, vSowie die Agenten Georg AMAdt, Kaminfeger St. Inghert; L. Kremer. 
RIieaαιν lαr Kixius, Lucd wigshasfen. 
— — — — — — — — — — — — — — — — — 
Druck und Verlag von F. X. Demes in St. Ingbert. 
Siez3 uustrirtes Sonnta asblatt“ Nt