Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
TAt. Insberter Anzeiger“ erscheint wochentlich füufmal· Am Montag, Dienstag, Dounerstag, Samstag und Sonntag; 2mal woͤchentlich miĩ Unterhaltungt⸗ 
latt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljahrlich 1AM 40 2 einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 1.4 75 H, einschließlich 
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M 95. * Sonntag, 20. Mai 1883. 18. Jahrg. 
Politische Uebersicht, 
Deutsches Reich. 
München, 17. Mai. Bei der heut in 
uhldorf stattgehabten Wahl von zwei Landtags⸗ 
ogeordneten wurden gewählt: Stiftsdechant und 
zqulinspektor Gim pi von Tittmoning und Oeko⸗ 
om Huber von Forstkastl. Ersterer soll „Extre⸗ 
jer“, letzterer „Patriot“ sein. 
München, 17. Mai: Die „Neuesten Nach-⸗ 
ichten“ melden die Ablehnung des Abschiedsgesuchs 
ts Commandeurs der ersten Infanterie-⸗Brigade, 
zeneralmajors v. Horn, und dessen Beförderung 
um Generallieutenant und gleichzeitig zum General 
diutanten des Königs. 
Aus Bayern, 17. Mai. Der Verwaltnungs⸗ 
erschtshof des Koönigreichs Bayern hat folgende 
intscheidung publizirt: Vertragsmäßige Beflim— 
nungen über religiöse Erziehungen von Kindern 
us gemischten Ehen können ausnahmslos nur in 
er nach den bürgerlichen Gesetzen für den Abschluß 
on Eheverträgen vorgeschriebenen Form giltig ge— 
roffen werden. 
Ein interessantes gerichtliches Nachspiel zur 
ezten bayerischen Landtagssesffion, wird 
uun positiv zur Aufführung gelangen. Der Ädvocat 
Adß von Deggendorf hat im Auftrag des 
egtremen“ Abgeordneten Frhrn. v. Hafenbrädl 
egen den Redacteur des Donauboien“, den 
patriotischen“ Abgeoroneten Pfahler, Beleidigungs⸗ 
age erhoben und als Zeugen die Abgeordneten 
llwens, v. Crämer und Dr. Körber, also Vertreter 
ler Fractionen, genannt. Damit wird deun nun 
vohl Licht in die eben so unerquicklichen wie un— 
ufgellärten Vorgänge gebracht werden, welche sich 
ndieser berühmten Session zu ewiger Glorie der 
berischen Volksvertretung abgespielt haben. 
Dortmund, 18. Mai. In der gestrigen 
eichstagswahl erhielt Lenzmann (sortschrittlich) 
500, Kleine (nationalliberal) 11,000, Töolaͤe 
gialdem.) 700 Stimmen. Somit ist Leng, 
ann gewählt. 
Berlin, 17. Mai. Einem Telegramm des 
wischen Correspondenten der ¶ Garmama⸗ zufolge 
die Antwort auf die lehte Noie der preußischen 
ierung dem Gesandten Schlözer übersandt wor⸗ 
. — Ein Artikel der Abendnummer der „Nordd. 
d Zig.“ stellt in Ausicht dah auch die kürzlich 
Mhelehne Vorlage über Erhöhung der Holzͤdlle 
n neu em eingebracht werden wird. 
Die „Prob ·Corr.“ sagt bei Besprechung der 
clehnung des Holzzolles durch den Reichstag, 
jetzige Abstimmung habe nur aufschiebende Be⸗ 
unng nicht weil die Bundesregierungen auf den 
p eingebrachten Vorlagen bestehen, sondern 
die Forderungen der nononalen Wohlfahrt sich 
mer wieder geliend machten und die Frage er⸗ 
uerien: „Wie ist der deulsche Wald zu erhalten?* 
aadu dem Reichs tagsbeschinß auf Verweisung des 
Io Etats an die Budget Commission demerkt 
I Slatt, diese lant. nsechüch af den b 
17*60, die von der kaiserlichen Botschaft ge⸗ 
ünschte Veschleunigung der socialpolinschen Arbei. 
n des Reichoͤtags zu hemmen. Durch die Reden 
mbergers nud seiner Freunde sei dies klar ge⸗ 
uiun. di⸗ Begründung der ParlamentsHerschaft 
— nach wie vbor das Ziel des fortschritllichen 
wanmid der erste Gebrauch dieser Herischaft 
d in Hemmung der Sozialreform bestehen. Rin— 
end bis zur Fesistellung darüber, welche Jcriei 
rigentlch die zur Uebernahme der Regierung berech⸗ 
ꝛigte Majorität bildet, solle auf dem X 
Bebiet des öffentlichen Lebens lediglich dem freien 
Spiel der Kräfte Raum gelassen werden. Der 
Begensatz zwischen diesem Programm und dem des 
daisers sei so klar, daß die Wahl für Niemanden 
weifelhaft ist. 
Ausland. 
Der „Moniteur de Rome“ bringt von augen⸗ 
cheinlich sehr gut unterrichteter Seite einen 
nteressanten Bericht über deutsche Colonieen 
n Palastina. Der deutsche Einfluß, sagt der 
Bericht, habe sich dort erst seit 1870 mertbar ge⸗ 
nacht, der Orient sei aber auch überhaupt das 
rste Land gewesen, das den Rüuͤckschlag des von 
Deutschland erlangten Uebergewichts in Europa 
mpfunden habe. Im Jahre 1872 habe sich eine 
zahl würtembergischer Familien bei Jaffa angesiedelt, 
ind das sei die erste deutsche Colonie in Palästina 
jewesen. Als fleißige und ausdauernde Leute haͤtten 
ich diese Ansiedler als sehr tauglich gezeigt, die 
nzähligen Schwierigkeiten zu überwinden, die sich 
jrem Beginnen entgegengestellt hätten; es sei aber 
zrer Thätigkeit und Ausdauer gelungen, dor den 
choren von Jaffa Musterwirthschaften, Werkstätten 
ur Verfertigung landwirthschaftlicher Werkzeuge 
ind Wagenfabriken zu errichten, die ausgezeichneie 
ruhrwerke für das kaum wegbare Land lieferten. 
der günstige Erfolg habe immer neue Colonisten 
ingezogen, die Colonie sei in bestandiger Zunahme 
ind sie verspreche noch viel rascheres Wachsthum, 
venn ihr weitere Ländereien bewilligt würden. 
Lor e tand pfale! de sachrichten. 
— St. Ingbert, 18. Mai. Der hiesige 
Zweigverein des Pensionsbereins Bu— 
⸗aria“ hielt gestern Abend im Lokale der Frau 
Wtw. Heusser eine sehr gut besuchte General— 
»ersammlung ab, um die Berichterstattung 
eines Delegierten Hrn. Joh. Woll über die vor 
inigen Tagen in Nünchen stattgehabte Hauptver- 
ammlung entgegen zu nehmen. Aeußerst ange⸗ 
iehm berührte die Mitlheilung des genannten Hetrrn, 
aß Se. königl. Hoheit Prinz Ludwig von 
zayern das Protektorat überden Pen— 
ionsverein „Bavaria“ übernommen 
at und gleichzeitig eine größere Anzahl von Per— 
znlichkeiten aus den höchsten Kreisen der Hauptstadt 
em Vereine als Ehrenmitglieder beigetreten sind. 
56 knüpfen sich, und gewiß nicht mit Unrecht, 
in dieses für alle Vereins-Mitglieder frohe Ereig⸗ 
niß die besten Hoffnungen auf das fernere Gedeihen 
ꝛes Vereines. Und wenn schon jetzt die Bestrebungen 
esselben allgemeinen Anklang finden und auch die 
Nitgliederzahl in stetigem Wachsen begriffen ist, so 
vird dieses sicher unter dem Proteltorale S. Igl. 
doheit nur noch günstiger sich gestalten. An dielen 
Irten entstehen wie angedeutet, neue Zweigvereine, 
ind wo solche schon länger beftehen, gewinnen sie 
ich neut Freunde. Auch der hiesige Zweigberein 
Vorstand: Hrn. Lehrer Drumm; Scassierer: Hr. 
zoh. Woll) nimmt stetig an Mitgliedern zu. 
zicher wäre dieses aber in noch größerem Maße 
er Fall, wenn der gemeinnützige Zweck des Ver⸗ 
ins allgemeiner bekannt wäre. 
— Zweibrücken, 18. Mai. Hr. General⸗ 
najor Frhr. v. Gumppenberg ist mit seinem 
ldjutanten, Hrn. Premierlieut. Dinama, zur 
zesichtigung des hiesigen Infanterie-Bataillons 
jestern Abend hier eingetroffen und im „Zweibrücker 
dof“ abgestiegen. 
— Neustadt, a. d. H., 17. Mai. In der 
jeutigen Versammlung des Deutschen Protestanten⸗ 
ags behandelte Rich ter-Marienfeld in trefflicher 
Rede die Arbeit der Reformation. Zittel⸗Karis⸗ 
cuhe sprach unter rauschendem Beifalle über das 
teformationsvermächtnik. Die Versammlung nahm 
ine Resolution an welche die Stellung des Pro⸗ 
estantismus energisch wahrt. Morgen wird die 
Feierlichleit mit einem Ausflug nach Worms ihren 
Abschluß sinden. 
— Deidesheim, 15. Mai. Heute Abend 
»on dreiviertel 6 bis 6 Uhr fand vom Balkon des 
ziesigen Rathhauses herab, unter viertelsstündigem 
Zeläute der Polizeiglocke, die Versteigerung des hi⸗ 
torischen „Lambrechter Bockes“ statt, den heute früh 
)er jüngste Bürger Lambrechts vor Sonnenaufgang 
zierher gebracht hatte. Da der heute abgelieferte 
Bock die vorschriftsmäßigen Eigenschaften besaß, 
vurde er angenommen und dem Ueberbringer der 
ibliche „Trunk“. gereicht. Zur heutigen Versteiger⸗ 
ing hatte sich nicht blos unser hiesiges Publikum, 
Broß und Klein, recht zahlreich eingefunden, sondern 
nuch von Nah und Fern fanden fich Reugierige und 
diebhaber ein. Ein Gaudium für Jung und Alt 
var es, als der mit Blumen geschmückte Bock so 
nunter durch die Reihen schritt, sich mit dem Pub⸗ 
ikum neckte und bald einen Großen, bald einen 
dleinen zu stoßen drohte, wasß übrigens an den 
diesjährigen heißen Pfingsttiagen der „ff. Bock aller⸗ 
»xts gethan hatte. Schließlich wurde unser Bock 
im 11 M. 50 Pf. einem Rupherisberger Steigerer 
ugeschlagen. .* 
— Speyer, 17. Mai. Der standige Land⸗ 
athsausschuß trat heute unter dem Vorsiß seines 
Prasidenten, des Herrn Kommerzienrathes or. Ar⸗ 
nand Buhl, zur Wahl des Vertheilungsaus⸗ 
husses für die Nothstandsgelder zusammen. Die 
gl. Regierung war vertreten durch die Herren Re⸗ 
ierungsdirektor v. Hil ger und Regierungsassessor 
eirhr. v. Tucher. Gewählt wurden die Herren 
dr. Zöller-Frankenthal und Gutsbesitzer Freu⸗ 
enberg⸗Zweibrüchken als Vertreter des Tand- 
athsausschusses und als Vertrauensmänner der be⸗ 
hädigten Bezirke die Herren: Bezirksamtmann 
Freiherr v. Löffelholz⸗Frankenthal, Dr.Karl Clemm— 
zudwigshafen, Landrath Kitt ⸗ Rheinzabern, Bürger⸗ 
neister Mad⸗Neustadt und Bürgermeister Märaͤer- 
Zweibrücken. 
— Frankenthal, 17. Mai. Laut Mit—⸗ 
heilung des Zentralblattes vom 27. April ist der 
hiesigen Handelsschule die Berechtigung zur Aus-⸗ 
tellung von Zeugnissen für den einjuͤhrigen Militär⸗ 
dienst ertheil worden. J 
Von den gestern kurz erwähnten, im Kreis⸗ 
Amtsblatt Nr. 86 beröffentlichten „oberpolizei⸗ 
lichen Vorschriften zur Sicherstellung 
der Staatsstraßen und deren Zugehoör—⸗ 
angen gegen Beschädigungen sowie zur 
Erhaltung der Sicherheit, Bequemlichkeit, Reinlich⸗ 
eit und Ruhe auf denselben“ lafsen wir noch 
kiniges folgen: Das Schleifen von Baumstämmen, 
eladenen Faschinen und dergleichen ift auf Staats⸗ 
kraßen verboten. — Die Eigenihümer der an den 
Staatsstraßen stehenden Baume sind gehalten, auf 
die Aufforderung der kgl. Straßen- und Flußbau— 
imter und innerhalb der von denselben festgesetzten 
Frist die über die Straße hineinhängenden Baum⸗ 
iste bis auf eine Höhe von 4m, von der Ober⸗ 
läche der Straße an gerechnet, abzunehmen. Im 
Interesse der Obsibaumzucht soll jedoch innerhalb 
es festgesetzten Maximums das Ausästen von Obst.