xvorriefen und reich beschenkt entließen. Der Ein⸗
necher seinerseits war so perplex, daß er erfreut
s über sich ergehen ließ — und wahrscheinlich
Wiederkommen nicht vergessen wird
GEune Hochzeitsreise zu Wagen.)
zin kürzlich vermähltes englisches Ehepaar von den
beren Zehntausend“ beschloßt, die Hochzeitsreise
en zu machen, da dies der jungen Frau
Wagen 5
* poetischer erschien, als auf den Allerweltswegen
der Eisenbahn zu fahren. Um die lästige Neu⸗
* zu vermeiden, womit die Leute auf dem
s iind in den kleinen Städten gewöhnlich ein
abermãhltes Paar zu verfolgen pflegen, gab Sir
jrihur seinem irländischen Kutscher gemessenen Be⸗
oill Niemanden unterwegẽ zu erzählen, daß die
hochzeit erst eben stattgefunden habe, wobei er drohte.
sbei Zuwiderhandeln sofort zu entlassen. Pat
sprach den strengsten Gehorsam; allein schon
n folgenden Morgen hatten Sir Arthur und seine
age Gemahlin die unangenehme Ueberraschurg,
hanze Bewohnerschaft des Ortes bei ihrem Er⸗
—* zusammenlaufen zu sehen. Die Leute im
— auf der Straße starrten sie neugierig
indem sie sich gegenseitig zuflüsterten: „Das
d sie! das sind sie!“ Am nächsten Tage spielte
in einem anderen Orte die nämliche Szene ab.
Ill Entrüstung rief Sir Arthur den Kutscher ins
mmer, um ihm seine augenblickliche Entlassung
ukündigen, weil er ausgeplaudert habe, was er
Fam halten sollte. „Was soll ich denn gesagt
en?“ rief Pat zertnirscht. „Kerl,“ fuhr ihn
— ärgerlich an, „du hast jedesmal der ganzen
dienerschaft des Gasthofes erzählt, daß wir ein
averheiralhetes Paar sind.“ „O,“ rief Pat tri—
mphirend, „davon habe ich kein Wort gesagt.
enn sie mich in der Kiche danach gefragt
hoben, erzählte ich jedesmal, Sie würden sich erst
meinigen Monaten verheirathen! ... Die junge
dadd war einer Ohnmacht nahe, ihr Gatte aber
etzieh Pat und beschloß, ihn in Zukunft lieber
die Wahrheit sagen zu lassen.
Gurz und bündig) Die „Heirath mit
xr Schwägerin“, welche in England noch immer
verboten ist. hat bekanntlich in letzter Zeit das ganze
wxitische Inselreich in hochgradige Aufregung ver⸗
ießt, als eine Bill im Parlament eingebracht wurde.
welche jenes Verbot aufheben sollte. Interessant
zürfie esß angesichts dieser Thatsache sein, wenn wir
nuran erinnern, daß unsere frommen Herren in
deutschland dereinst ebenfalls ein Verbrechen darin
anden, wenn der Wittwer die Schwester der ver—
jorbenen Frau heirathen wollte. So war im Jahr
750 in Magdeburg ein solches Paar in arge Be—
drängniß gerathen, weil das dortige Konsistorium
uus frommer Bedenklichkeit die Ehe mit der
schwägerin nicht zulassen wollte. In seiner Noth
wendete sich das Brautpaar mit einer Eingabe an
den König, und der „alte Fritz“ schrieb in seiner
urzen und energischen Manier folgendes eigenhän⸗
dige Margigale auf die Bittschrift: „Das Konsi⸗
orium seind Esels! Ich als Bischof von Magde—
ourg und Vikarius Christi befehle, daß die Leute
usammengegeben werden!“ So geschah es in
Pteußen 1750.
(Abkühlende Wärme.) An einem der
lültesten Tage des vergangenen Winters empfing
eine Dame in Madrid einen Brief ihres Nach—
burn, welcher lautete: „Schönste Nachbarin! In
meinem Hause habe ich weder Herd noch Ofen.
Vih die verehrie Nachbarin nicht, daß ich vor
dalte sterbe, so gebe sie mir ein Zeichen. Die
dalte ist furchtbar und die einzige Wärme, die ich
eenne strahlt aus ihren Augen.“ Er erhielt sofort
sie Antwort: „Geehrter Herr! Ihren Brief habe
h meinem Gatten zu lesen gegeben. Derselbe ist
on solchem Mitleiden für Ihren Zustand ergriffen,
uß er sofort nach ihrer Behausung kommen wird,
m Ihnen einzuheizen.“
Nach annähernder Schätzung haben die fünf
dee dermalen in runden Zahlen die folgende
ernng:
wnn bei 9,500,000 qkm 815, 500, 000 E.
ie, 301000,000 *, 205.679 000,
Fr . 44,500.000 835,000 000
ntaien, 8.000, 00 4031000
merifa 43,000,0000 89570000
8 Danach wird Asien, welches ca 192 mal größer
Afrita oder 413 größer als Europa und um
als Amerika ist, von mehr als der Hälfte
* enschheit bewohnt. Am dichtesten bevölkert
nabe unser Erdtheil, denn Europa hat, obgleich
Flächeninhalt nach nur wenig größer als der
kleinste Ertheil Australien, die zweitgrößte Bevölker⸗
ungszahl und mehr Einwohner als Afrika, Austra⸗
lien und Amerika zusammengenommen. Man sieht
übrigens aus diesen Zahlen, daß noch genug Raum
für die Menschen auf der Erde vorhanden und daß
es thöricht ist, von Uebervölkerung zu sprechen, wenn
es Länder gibt, die noch unzählte Millionen von
Menschen aufnehmen und ernähren können.
F Die neuesten Berichte aus dem egypti—
schen Choleragebiete zeigen eine nicht ganz
merhebliche Verminderung der Sterbefälle, also ein
S„chwächerwerden der Seuche am eigentlichen Herd
derselben, in Damiette, an, sodaß die Bewohner von
Alexandrien und mit ihnen gleichzeitig Europa auf⸗
uathmen beginnen.
F Eine furchtbare Hochfluth in
Indienem der Nähe des Golfs von Bombay hat
entsetzliche Verherrungen angerichtet. Viele Dörser
vurden gänzlich weggeschwemmt. In der Stadt
Zurat, die über 135,000 Einwohner zählt, sind
3000 Häuser eingestürzt. Tausende von Menschen
ind obdachlos. Der Verlust an Menschenleben ist
ein enormer. Die Zahl der Todten, die sich auf
ziele Tausende belaufen dürfte, konnte noch nicht
estgestellt werden. Der Bahnverkehr ist vollständig
interbrochen.
Der Eisenbahnkönig Villard (unser
ffälzischer Landsmann Hil gard) kündigte an, daß
eine nördliche Ueberlandbahn schon im nächsten
„eptember vom Oberen See bis zum Stillen
Dzean fertig sein wird. Sie erschließt im neuen
Nordwesten ein ungeheures Gebiet von unendlichem
Reichthum. Von ihren beiden westlichen Endpunkten
vird der eine am Tiefwasser des Pudget-Sunds
liegen, des großartigsten und besten Hafens des
janzen amerikanischen Continents, der andere am
Tiefwasser des gewaltigen und herrlichen Columbia—
tromes, der mit seinen Zuflüssen freilich seine voll—
Bedeutung als Verkehrsstraße erst erlangen kann,
venn seine Stromschnellen durch einen Kanal um—
jangen sind. Dort im Nordwesten sind Bauholz,
Fisen und Kohlen unmittelbar am Meere in reich—
tent Maße vorhanden, edle Metalle findet man in
Idaho, Oregon und Washington, und das ganze
veite Gebiet zwischen dem Caskadengebirge und
dem Felsengebirge ist ein reiches Ackerbauland mit
dem herrlichsten Klima.
In New⸗-York giebt es allerlei seltsame
Beschäftszweige, und einer der seltsamsten ist der
Beruf det Baby-Makler. Dieselben handeln
nit kleinen Kindern. Bekanntilich giebt es auch
)rüben (trotz der leichteren Erwerbsverhältnisse)
ziele Leute, welche der Malthus'schen Theorie hul⸗
zigen und gerne bereit sind, ihre überflüsfigen
dinder an solche Personen abzugeben, welche gegen
hren Wunsch kinderlos bleiben. Der Baby-Makler
ermittelt den Absatz dieser Kinder, und er macht
jute Geschäfte daben, wenn auch gegenwärtig die
ßrauche jchon stark überfüllt ist. Die Nachfrage
zur Ehre der Menschheit sei es gesagt) ist stets
Jrößer als die Lieferungen. Die Preise des Babye
cichten sich nach deren körperlichen Vorzügen und
aach dem oft höchst seltsamen Geschmacke der Kunden
Für blonde Kinder wird mehr bezahlt, als für
zunkelhaarige; Knaben bringen im allgemeinen be—
deutend mehr als Mädchen. Die höchsten Preise,
velche für besonders hübsche Baby's erlegt werden
»etragen 150 bis 200 Dollars.
(Allerleivonjenseits des Ozeans.)
Aus Dakota schreibt man unter'm 3. Juni:
Die Kapitol-Kommission hat nach neunmaliger Ab—
timmung die Stadt Bismarck als Hauptstad:
des Territoriums ausgewählt. Dieze Stadt sieh:
»iner großen Zukunst entgegen, und der Name des
eisernen Kanzlers des Deutschen Reiches wird aus
iese Weise für alle Zeiten verewigt. Mit der
Frbauung der nothwendigen Regierungsgebäude in
Zzismarck wird sofort begonnen werden.
F Ein unbderbrennliches Papier hat
in Franzose Namens Gaspard Mahyer erfunden.
Dem Papierstoff wird Asbest beigemischt, während
ver Erfinder zugleich absolut feuerbeständige Tinte
)erwendet, so daß die Schriftzüge oder Zeichnungen,
nit denen das Papier beschrieben resp. bedruckt ist,
benfalls erhalten bleiben. Bei neuerdings veran—
talteten Versuchen widerstand das Papier der denk—
yar schärfsten Probe. Es wurde nämlich ein Bogen
wischen zwei Lagen geschmolzenes Glas gesteckt.
sticht nur das Papier, sondern auch die darauf be⸗
indliche Zeichnung blieben vollkommen unversehrt,
(Zwick. Wochbl.)
F Die in der Steinkohle aufgesta—
pelte lbatente Arbeitskraft hat Professor
Kogers eingehenderen Untersuchungen unterzogen.
Der dynamische Werth eines Pfundes guter Stein⸗
kohle ist darnach äquivalent der Tagesarbeit eines
Maunes; drei Tonnen demnach einer zwanzigjäh—
rigen harten Tagesarbeit, wobei das Jahr zu 300
Arbeitstagen angesetzt ist. Nach üblicher Schätzung
liefert nun eine „vierfüßige“ Kohlenader auf jeden
Morgen Landes ungefähr 5000 Tonnen guter
tohle. Jede Quadratmeile enthielte sonach 3,200,000
Tonnen, die in ihrer totalen Leistungsfähigkeit für die
Produktion von Arbeitskraft einer zwanzigjährigen
Tagesarbeit von einer Million kräftiger Arbeiter
entsprechen würden.
F Wie soll man im Eisenbahnwag—
gon sich schlafen legen?) Die Frage be—
antwortet Dr. Outten dahin, die Eisenbahn⸗-Reisen⸗
den mögen, wenn sie Schlaf suchen, sich so legen,
daß der Kopf gegen die Locomotive gerichtet ist.
In dieser Lage werde das Blut durch die Be—⸗
wegung des Zuges aus dem Kopfe getrieben, was
demselben einen leichteren und ruhigeren Schlaf
verschaffe. Wenn man dagegen, wie gewöhnlich ge—
schehe, die Füße gegen die Locomotive richte, so
ströme das Blut aus dem Unterkörper nach dem
Kopfe, verscheuche den Schlaf und bringe in vielen
Fällen heftige Kopfschmerzen hervor. Outten
gründet diese Ansicht auf seine eigene Erfahrung
und auf die Erfahrung langjähriger Reisender,.
welche die von ihm angegebenen Regeln allgemein
und längere Zeit beobachteten. Dieser Rath mag
sehr gut und seine Motivirung eine vortreffliche
sein, nur müßte da Dr. Outten den Reisenden
auch den nöthigen Platz zu dieser Schlafmethode
anweisen. Wie man ihr z. B. jetzt während der
Reisesaison, wo häufig alle Plätze im Coupöé besetzt
sind, gerecht werden will, ist uns nicht recht faßlich.
F(Zur Warnung.) Die Badeazeit ist jetzt
da. Wir wollen deshalb nicht unterlassen, unsere
Leser auf die Gefahr des Badens nach dem Essen
aufmerksam zu machen. Wenn irgend jemand er—
trunken ist, so sagt man gewöhnlich: „Der hat
nicht schwimmen können,“ und wenn ein Schwim⸗
mer ertrinkt, ein Schlag habe ihn gerührt, er habe
den Krampf bekommen u. s. w. Das ist aber bei
den wenigsten dieser Unglücksfälle zutreffend, viel⸗
mehr führt das Baden, noch öfter das Schwimmen,
kurz nach dem Essen häufig den Tod herbei. Es
ist wohl niemanden unbekannt, daß kurz nach dem
Essen die Entleerung der Gase des Magens nach
Oben stattfindet, welche Erscheinung man mit dem
Worte „Aufstoßen“ bezeichnet. Ist es nun der
Fall, daß diese Beweaungen des Magens, die einen
Theil seines Inhalts aufwärts stoßen, in der Schwimm⸗
stellung stattfinden, so gelangen mitunter außer den
Gasen die Speisereste in den Mund und Schlund,
die angestrengten Athembewegungen beim Schwim—⸗
men können nicht sofort angehaiten werden und die
Folge ist, daß die Speisereste in die die Luftröhren—
verzweigungen und die Lungen so tief hineingesaugt
werden, daß der Schwimmer sofort unrettbar ver—
loren ist. Man sei deshalb in dieser Beziehung
stets vorsichtig.
F (Was ist der ärgste Druckfehlerd)
Wenn man die Hand der Nichte drücken will und
erfaßt die der Tante.
—*
—*
Gemeinnütziges.
(Feuchte Wände.) In der „D. Baugewerks-
Ztg.“ wird als Mittel zur Beseitigung feuchter
Wände ungelöschter Kalk, wie folgt, empfohlen.
„In dem zu trocknenden Raume wird an den
feuchten Wänden zuerst der Verputz sauber vom
Mauerwerk entfernt und es werden die Fugen
zwischen den Steinen so gut als möglich ausgekratzt.
Nach dem errichtet man von alten Brettern oder
dergleichen eine leicht Wand, etwa 10 bis 15 em
von der eben gereinigten Mauer entfernt, und füllt
den auf diese Weise entstandenen Zwischenraum mit
ungelöschtem Kalk aus. Nach wenigen Stunden
hat letzterer schon so viel Feuchtigkeit aufgenommen,
daß er unter Umständen bei sofortiger Verwendung noch
zu Möortelbereitung sehr gut zu verwenden ist. Die
sich entwickelnde Hitze bei dem Prozeß der Feuchtig⸗
keitsaufnahme trocknet gleichzeitig das Mauerwerk,
und wird auf gleiche Weise 3—4 mal hinterein—
ander verfahren, so darf man sicher auf guten und
yvollständigen Erfolg rechnen. — Nicht minder läßt
iich natürlich die gleiche Prozedur für feuchte Böden,
in Souterrain⸗Räumen, Kasematten und dergleichen
mwenden. — Der Kalt, welscher für Mörtel nich'