Full text: St. Ingberter Anzeiger

Der bekannte Stuttgarter Professor Jäger, 
zer Erfinder der wollenen Rormaltleidung, 
zefindet fich angenblicklich in Berlin, um für die 
on ihm erfundene Kleidung Propaganda zu machen. 
Fr wandelt, von einigen seiner Getreuen umgeben, 
in den Hauptstraßen umher und neugierig richten 
ich Aller Blicke auf ihn. Die eng wie Trikot sich 
anschließenden Beinkleider endigen erst an der Fuß⸗ 
spitze, so daß also Strümpfe überflüssig sind. Eine 
järtere Sohle, die fich unten an der Beinkleidung 
zefindet, vertritt die Stiefeln. Der Herr Professor 
und seine Geireuen sehen recht wohl und blühend aus. 
Chemiker und Theolog dazu. Bei 
der lehten Preisvertheilung an der Berliner Uni⸗ 
bersität erregte es nicht geringes Aufsehen, daß einem 
Fhemiker der Preis für die Lösung einer XXC 
ichen Aufgabe zuerkannt wurde. Das Thema der 
Preisaufgabe war: „Die Ziele des Mohamedanis⸗ 
mus“. Der Rektor, Professor Tubois-Raymond, 
ögerte einen Augenblick mit der Verlesung des 
—X 
inen Irrthum vermuthete. 
4 Ein origineller Skat, originell in der Zusam⸗ 
mensetzung der Personen, wurde am Montag in 
Dreytiufta Hotel in Einbed gespielt. Vier sich 
ufällig daselbst treffende Reisende setzen sich zum 
Siat zusammen. „Wein Name ist Fruͤhling,“ stellt 
ich der erste vor. „Mein Name ist Sommer,“ der 
weite. „Ich heiße Herbst,“ der dritte. “Mein 
Name ist Winter,“ repliziert der vierte unter schallen⸗ 
dem Gelächter der übrigen und thatsfächlich hatten 
ich vier Personen mit solch passenden Namen zu⸗ 
ammengefunden: Winter aus Hannover, Herbst⸗ 
Berlin. Sommer-Hildesheim, Frühling⸗Dresden. 
Das Fazit des Skai war. daß Herbst alles einheimse 
Ein wunderbarer Traumer muß der 
„ohn eines Instrumentenmachers Czerveny in 
döniggrätz sein. Dieser träumte, daß er in einem 
zisenbahnwaggon siße und ein Eisenbahnunglück zu 
efürchten sei, weßhalb alle Passagiere aus den 
VBaggons sprangen. Schnell schwang er sich aus 
em Beite, ergriff einen kleinen Reisekoffer und 
prang durch das offene Fenster, 2 Stod⸗- 
verke tief, auf die Straße, in der Meinung, er 
pringe aus dem Eisenbahnwaggon. Der Be— 
auernswerthe erlitt einen Beinbruch und eine Ge⸗ 
irnerschütterung. 
FAuf den preußischen Staatsbahnen ist für 
Zzafsagiere der 4Kten Wagenklafse eine 
—XXECL 
icht zulässig war, ein Erwachsener mit einem Kinde 
uuf ein Relourbillet Zter Klasse bei der Hin und 
dückfahrt die 4te Klasse benußen darf. Auch wer⸗ 
en in solchem Falle die übligen 25 Kilogramm 
Freigepäck zugestanden. Man hofft, daß diese Ein⸗ 
ichtüng der Vorläufer für die allgemeine Einführ⸗ 
ing von Retourbilletten für die 4te Wagenklasse 
ein wird. 
f Der 98jährige Veteran aus den Befreiungs⸗ 
riegen, Wilhelm Wendt in Malho w (Medlen⸗ 
urg) beging dieser Tage mit seiner 84jährigen 
hanin das Fest seiner eisernen (sdjahrigen) 
dochzeit. Der Kaiser sandte dem Veteranen 80 Mk., 
er Großherzog von Medlenburg erhöhte seine 
Zension um 120 Mk. und spendete 100 Mk., der 
eutsche Kriegerbund sandte 50 Mk. und ebeusoviel 
ibergab der Kriegerverein Malchow seinem Ehren⸗ 
nitgliede. Wendt hatte als freiwilliger Jäger 
inter Graf Osten⸗Sacken alle Gefechte bis zum 
20. Auaust 1814 mitgemacht. wo er auf sein An⸗ 
uchen nach der Rüdlehr der Jäger ins Vaie 
den wohlverdienten Abschied erhielt. vn 
Garum kneipen die —A 
Bei dem Commers, mit dem die Sluden 
ig dar niderfitatisJub laum feihchedenen, 
Jar lustig her. Der greise gelehrte Woleshontee 
N dengelben gleichfaus hell und spratß ugenn 
zroßes Wort gelassen aus. Er meinte md 
„Die Studenten würden viel zu gescheidi, ann 
nicht sobiel in die Kneipe gingen.“ Und J 
zrachte er dem Philisterium ein Pereat. Wirwe 
hoffen, daß dieser Weisheitsspruch bald an den * 
den aller Studentenkneipen in goldenen Ger 
brangen wird. 
f New-York, 11. August. Die Poftma 
FIngland und die Briefpost nach dem europuisch 
Tontinent über England und Belgien soll vom 
nächsten Monats an ohne Rüchsicht auf die fürd 
Abfahrtszeit festgesetzten Tage mit den schunelhß— 
dampfern befördert werden. 
7 —— 
Sterbefaͤlle. 
Gestorben: in Kriegsfeld Dr. Petrus Pritzin 
Zahnarzt, 53 J. a.; in Speyer Heinrich, 
1 M. a., S. v. Wilhelm Velten; in Mauqn 
eim Frau Anna Maria Knoblauch, qa 
dlingenschmitt, 55 J. a.; in Erdesbach Jan 
zauer, Schreinermeister; in Zweibrücken Fu 
dosalie Krafftt, geb. Geßner, 53 J. a. in M 
heinrich Schild, Sold. beim 8. bayer. Infan 
Kegim., aus Annweiler; in Ludwigshafen Jo 
heorg Reusß, Billetdrucker; in Pirmasens Henre 
Baucer, geb. Hatzfeld, 68 J. a. 
FXür die Nehbaktion verantwortsich F— Demen 
— Mirabessen — 
Auflage 315,000; das verbreiteiste aller 
eutschen Blätter überhaupt; außerdem er⸗ 
cheinen Ueberfetzungen in dreizehn fremden 
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Giro⸗Check-Verkehr. 
Wir geben hiemit bekannt, daß ab 16. August der verzinsliche pro 
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ondern auch selbstständige Privatpersonen aller Stände und Berufsarten zu 
assung finden, auch bei den Agenturen der baperischen Notenbank zur bi 
ührung gelangt. 
Die Einlagen, über welche mittelst Checks verfügt wird, werden mit 
zerzinst. Um diese Art des Verkehrs in möglichst weite Kreise des Publiln 
— F 
getroffen und wird hauptsächlich dem Geschäfts- und Privatpublikum die Müh— 
und Zinsverluste einer eigenen Cassahaltung erspart. 
Auch kann kostenfreie Uebertragung nach und von allen bayerischen Bo⸗ 
plätzen erfolgen. 
Näheres besagt das Reglement, welches in unserem Bureau zur 
fügung des Publikums bereit gehalten wird. 
St. Ingbert, im August 1883. 
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