Full text: St. Ingberter Anzeiger

gegeben, den Strom der deutschen Auswanderung 
nach England zu hemmen, und zwar nicht nur 
den der Lehrer und Lehrerinnen, sondern auch den 
der Kaufleuie, Handwerker und Arbeiter. Wer nicht 
genug Mittel besiße, mindestens ein halbes, wo 
möglich aber ein ganzes Jahr ohne neuen Erwerb 
leben zu können, moge doch ja nicht auf, gut Glüd 
dahin gehen; es werde immer schwieriger, dort 
Arbeit und Stellung zu finden. Die meisten der 
leichtsinnig nach England Reisenden fallen den 
öffentlichen Wohlthätigkeitsanstalten anheim, erschoͤpfen 
diese und bringen dem deutschen Namen keine Ehre, 
sich selbst aber in's Elend. 
Daß die amerikanischen Reporter 
erfindungsreiche Köpfe sind, daß ihnen nichts heilig 
ist, daß sie die intimsten Geheimnisse an die Oef⸗ 
fentlichkeit zu ziehen wissen, mit einem Worte, daß 
sie den Teufel im Leib haben, ist aus unzähligen 
Beispielen bekannt. Ein besonderes originelles 
Pröbchen dieser Reporter⸗ Unver — frorenheit wird 
wieder aus Syracuse im Staate New⸗Hork gemel- 
det. Ein Mitarbeiter des dortigen „Herold“ borgte 
sich von einem Fußbekleidungskünstlet, der die 
Honoratiorenfamilien des Städichens zur Kundschaft 
hatte, das Buch, welches die auf bekannte Weise 
gewonnenen Zeichnungen der Füße seiner Kunden 
nebst deren Namen enthielt. Mit Zugrundelegung 
vdieser Zeichnungen beschrieb nun der Reporter in 
einem Artikel die Eigenthümlichkeiten der Füße von 
in Syrakuse wohlbekannten Personen und erging 
sich namentlich über die Hühneraugen und Frost⸗ 
zallen einiger Damen, deren Füßchen bisher einen 
Gegenstand der Bewunderung ihrer Verehrer ge— 
hildet hatten, des Längeren und Breiteren. Daß 
der Ariikel Sensation machte, brauchen wir wohl 
nicht zu sagen, aber wir wollen auch nicht ver⸗ 
jeimlichen, daß der ingeniöse Reporter infolge der 
ausgedehnien Kundschaft, die später ein edler Theil 
seines Korpers mit verschiedenen Stiefelabsätzen zu 
machen haite, längere Zeit das Bett hüten mußte. 
(Gefräßige Ameisen) In Rio de 
Janeiro hat ein Bankkassirer eine sonderbare Ent⸗ 
deckung gemacht. Als in seiner Kasse eine „Un⸗ 
regelmaͤßigleit· von 80,000 Dollars an den Tag 
am, bewies er den Direktoren, daß nicht er das 
jehlende Geld veruntreut habe, sondern daß dasselbe 
mn Laufe der Zeit von einer in Brasilien heim⸗ 
schen Spezie weißer Ameisen, welche die Gewohn⸗ 
Jeit haben, Papier zu zernager, zerstört worden sei. 
ils Beweis händigie er ein Häufchen pulverisirten 
Papiers, die aufgefressenen Banknoten repcäsentirend, 
in. Da die Ämeifen nicht vor Gericht gestellt 
derden konnten, ging der Kassirer, wie ein brafi⸗ 
ianisches Blatt erzählt, straffrei aus. 
BSemeinnutziges. 
(Schnellzeitigung des Obstes 
Man hat gefunden, daß unreife Früchte merlwürdi 
ichnell zeingen, wenn sie einzeln in Papier gewideu 
eingelegt werden. Durch dieses einfache Mitte 
wird es moͤglich, z. B. Winterbirnen, die sonst ers 
m neuen Jahre genießbar werden, schon im Ol. 
ober oder Robember reif zu haben. — Man kan 
ferner z. B. Pfirsiche, sobald sie ziemlich groß sin 
grün vom Baume nehmen und bekommt sie imme 
noch ein paar Wochen früher reif und dazu schöner 
als die weiche sich am Baume selbst ausbilden. 
Endlich muß Winterobst, das am Baume reif ge. 
worden ist, bald verbraucht werden, und da so 
ziemlich alles auf einmal reif wird, so dauert das 
Vergnügen nicht lange; nimmt man sich aber die 
leichie Mühe, eitwa alle 14 Tage eine andere Parhie 
des Obstes einzuwickeln, so kann die Genußzeit, die 
sonst vielleicht nur 14 Tage dauern würde auf 12 
und mehr Wochen ausgedehnt werden. 
Sterberbe. 
Gestorben: in Hornbach Karl Franz, Lin J. a. 
S. v. W. Sieberg, Apotheker; in Kaiserslautert 
Georg Schoöneberger, 24 J. a., Buchhalter 
in Neustadt a.H. Frieda Plhoch, 12 J. a. 
Fur die Redaktion veranwortlich: FJ. X. Demeß. 
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Gartenwirthschaft. 
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9 Foucias- den 19. September Nachmittags 4 Uhr bei Kameran 
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wozu die Mitglieder hiermit eingeladen werden. 
Der Ausschußßz. 
dSchnapphacher Kirchweihe. 
Nächsten Sonnutag und Montag 
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