ahre Thater. Auf dem Todienbette gestand der⸗
* sterbend die verübte Mordthat ein. Der
soanin v. Rhee, welcher wohl das Mitleid jeden
hlenden Menschenherzens fiuden wird, hatte aber
efahr —X Jahre in Untersuchungshaft und im
—W abbüßen müssen.
Wasserdichte Taschenuhren werden
on einer Siuttgarter Uhrmacherfirma (Gebr. Levi)
gfertigt. Der glückliche Besitzer einer solchen
mpermoable· (Undurchdringlichen) braucht sich
so nicht mehr zu beunruhigen, wenn er am
sorgen nach einer anstrengenden Wirthshaussession
e Uhr ins Waschbeden oder Wasserglas verirrt
afindet, ja selbst in die Petroleumkanne darf sie
sie zerstreute Hausfrau thun, ohne daß für das
herk zu fürchten ist. In dem Schauladen der
waͤhnien Firma hängen zwei solche Taschenuhren
i Silber — in einem von Goldfischen belebten
lquarium.
p Dr. phil. Hans Wendt, außerordenilicher
zrofessor an der theolsgischen Facultat zu Göttingen
zum ordentlichen Professsr der Theologie an
er Universität Kiel ernannt worden.
fBerlhin, 1. Sept. Ein interessantes Bild
on dem Jahreskonsum Berlins gibt der Voran⸗
hlag, welcher für die Ausdehnung des hiesigen
Jarithallensystems aufgestellt ist. Danach wird der
xbensmittelbedarf Berlins geschätzt auf 100,000,000
ilo Fleisch, 5,000,000 Kilo Geflügel, 988,000
ilb Wild, 10,000,000 Kilo Butter, 4,500,000
ilo Kase, 9,500,000 Kilo Eier, 15,500, 000 Kilo
obst, 9, 000,000 Kilo Gemüse, 39,000,000 Kilo
zartoffeln, 2,500, 000 Kilo frische Fische, 1,600,000
dilo geraucherte Fische und 6,500,000 Heringe.
Berlin, 4. Sept. Den polizeilichen Er⸗
ninelungen zufolge beträgt die Zahl der Opfer der
zteglitzer Katastrophe 32, darunter 42 Todte.
GWas wiegt Bismarckth Gleich anderen
zutgästen hat sich Fürst Bismarck in jedem Jahre,
oft er Bad Kissingen besuchte, wiegen lassen.
jolgendes ist seine Gewichtstabelle seit 9 Jahren;
874 207 Pfd., 1876 219 Pfd., 1877 230 Pfd.
1878 243 Pfd., 1879 247 Pfd., 1880 237 Pfd.,
882 232 Pfd., 1883 202 Pfd.
Geutsche Musikanten.) Seitdem dem
lKarousselbesitzer Opitz das Handwerk gelegt wurde,
peil et die Unvorsichtigkeit beging, in Deutschland
eboren zu werden, scheinen die französischen Chau⸗
inisten auf die Suche nach weiteren Opfern ihres
deutschenhasses ausgegangen zu sein, und da hat
enn ein Mitarbeiter der France bei der Schilderung
ines Jahrmarkts zu Saint Germain en Laye die
hredliche Entdeckung gemacht, daß sich auf dem
jahrmarkt nicht weniger als fünfzig Teutonen tu-
lesque) befanden, die als Musikauten bei Cirkus—
esitzern u. s. w. um geringen Wochenlohn in ihre
nstrumente bliesen. „Sie arbeiten und musiziren
ur dreißig Franken per Woche, während die Fran⸗
osen dieses peinliche Geschäft nicht um das Dop⸗
elte verrichten können. Aber wir lernen sie dabei
ie Lokolalitäten kennen, und welch' vortreffliche
lnskünfte über unser Land schicken sie nach Deutsch⸗
und!“ Zum Glück hat der „Ulane⸗Opitz nicht ge⸗
nagt, wieder mit einem zweistöckigen Courussel zu
ommen: der Maire Saint Germain hätte ihm das
handwerk durch einen abschlägigen Bescheid ver—
idet. „Das ist unser Trost“, schließt der Patriot
er France.
CGiserne Mahlscheiben.) Die „Mé-
noĩres de la Société des ingénieurs civilz“ bringen
uusführliche Mittheilungen über das von Gebrüder
Nariotte in Paris erfundene Mahlverfahren, wel-
hdes hauptsächlich aus der Ersetzung der Mahlsteine
utch geriffelte Scheiben aus hartem Metalle be—
eht. Den Erfindern zufolge soll die neue Methode
gar der deutschen Müllerei mit geriffelten Walzen
berlegen sein. Das Korn gelangt nacheinander
nter drei Scheiben von verschiedener Riffelung.
das Ergebniß soll sein: 40 60 Griesmehl dem
sten ungarischen vergleichbar, 20 bis 22 00 Mehl
ter Qualität, 4 00 Mehl zweiter Qualität, 4 so
warzes Mehl und 2 bis 3 00 Mehl dritter und
ꝛetter Qualität, bei Getreide von 71 bis 72 «k
eltolitergewicht. Das Mehl soll sehr weiß sein,
is daher rührt, daß die Unreinlichkeiten vor der
mahiung fast sämmtlich entfernt werden; die
einheit und Frische des Mahlgutes soll nichts zu
ünschen übrig lassen. — Die Mahlscheiben erfor—
eine geriugere Triebkraft und teine besondere
—— Auch nutzen sie sich weniger rasch
als die Walzen und benöthigen keine Veräu—
rung in den sonstigen Mühlengeräthen.
f London, 4. Sept. Man glaubt, daß der
zurch die vullanischen Eruptionen auf Java ent⸗
tkandene Gesammtverlust fich auf 75, 000 Menschen⸗
eben beläuft.
(Ger Bahnverkehr in London.)
1400 Eisenbahnzüge laufen täglich in den Londoner
rFisenbahnstationen — die unterirdische Eisenbahn
nicht mitgerechnet — aus und ein. Von 5 Uhr
Morgens bis 12 Uhr Nachts verkehren täglich in
z»en Stationen von Viktoria 622, Liverpool⸗Street
342 und Broad⸗Street 790 Züge. Da jeder Eisen⸗
zahnzug durchschnittlich 100 Personen befötdert, so
zibt es einen täglichen Personenrerlehr von 440,000
Personen. welche während der Geschäftsstunden in
»er City ab und zuströmen, ungerechnet die unter⸗
rdische Eisenbahn, die Tausende von Omnibussen
ind andern Vehiceln, sowie die Flußdampfer.
FGierzig Personenvergiftet.) Wie
veit die irische Rachsucht geht, beweist ein Fall,
der sich am vorigen Samstag auf einem Gute in
»er Nähe von New Roß, in der irischen Grafschaft
Wesford, zugetragen hat. Ein Gutsbesitzer Namens
deigh bewirthete seine Arbeiter nach vollendeter Ernte,
iber bald nach dem Essen stellten sich bei nahezu
40 Arbeitern beiderlei Geschlechts Symptome einer
Vergiftung ein. Ein Mann starb am Sonntag,
inige Stunden später verschied ein junges Mäd—
hen unter gräßlichen Schmerzen und 34 Personen
ind so ernstlich erkrankt, daß das Wiederauftommen
der meisten bezweifelt wird. Anfänglich glaubte
nan, daß die armen Leute an den Wirkungen des
Benusses schlechten Fleisches litten, allein es wird
etzt allgemein geglaubt, daß sie vorsäßlich vergiftet
vorden sind, weil sie sich geweigert hatten, Mr. Leigh
u „boycottiren“, d. h. ihm ihre Dienste zu verweigern
5s ist eine Untersuchung im Gange und die Ueber⸗
este der Speisen sind behufs einer chemischen Ana⸗
yse nach Dublin gesandt worden.
F New⸗York, 4. Sept. In det Chiffon⸗
Manufaktur in Cincinnati ist eine große Feuers⸗
runst ausgebrochen, in welcher 8 Frauen und 1
Mann umgekommen sind.
F Ein weiser Richter.) Der Richter
drekel vom Distriktsgericht in Missouri fällte jüngst
ein merkwürdiges Urtheil gegen einen Mann, der
ohne alle Schulbildung und eines geringen polizei⸗
lichen Vergehens wegen angeklagt worden war.
Der Richter diktirte ihm eine Strafzeit zu, die so
ange währen solle, bis er schreiben und lesen
sönne. Ein zweiter Angeklagter, der weniger un⸗
erzogen war, wurde gleichzeitig zur Haft für so
ange Zeit verurtheilt, bis er Jenem die erforder⸗
ichen Künste beigebracht hätte, und siehe da, nach
en ersten drei Wochen war der Erstere im Stande,
iemlich gut nach Diktando zu schreiben, was die
entlassung von Lehrer und Schüler zur Folge hatte.
FMiß Webb, die Schwester des in den
stiagara⸗Stromschnellen verunglückten Capitäns Webb,
vurde, als sie die Kunde von dem Tode ihres
Bruders erhielt, wahnsinnig, und stürzte sich, wie
us Pietermarzzburg gemeldet wird, in den Fluß
Laydsmith (Ratal), wo sie, ehe noch Hilfe gebracht
verden konnte, ertrank.
fFGon Vanderbilt. Amerilanische Blät⸗
er erzählen eine interessante Anechote von dem
erstorbenen Commodore Vanderbilt. In Saratoga,
vem fashionablen amerikanischen Seebadeorte saß
ines Tages der Millionär auf der Piazza seines
Hotels, als eine Dame in etwas auffallender Toi⸗
ette zu ihm herantrat und sich ihm als eine alte
zekannte vorstellte. Der Commodore erhob sich und
zrach leutselig mit ihr, während seine Frau und
Tochter die Nasen rümpften. „Vater,“ sagte Miß
Zanderbitt, als der Commodore sich wieder setzte,
„erinnerst Du Dich nicht, daß diese vulgäre Frau
u Hause uns Geflügel zu verkaufen pflegte?“ „Ge—
viß,“ entgegnete der alte Herr, „und ich erinnere
nich auch, daß Deine Mutter Bier, das Glas zu
3 Cents in Jersei auszuschenken pflegte, als ich
rort mit Austern aus meinem Boote hausiren ging“.
da diese unverfeinerte Antwort von einer Gruppe
n der Umgebung der Familie gehört, machten Frau
danderbilt und deren Toter während der Saison
einen weiteren Versuch, sich wie Aristokratinnen zu
geberden.
FEine seltsamme Wette wurde kürzlich zwischen
wei Farmern Namens Namens Dorrell und Abhbey
zei Amesbury in Wiltshire entschieden. Ersterer
var ein Biertrinker, Letzterer ein Wassertrinker, und
zie Wette drehte sich darum, wer von den Beiden
uerst 15 Acres Korn schneiden würde, wenn der
zine während der Arbeit nur Bier. der Andere nur
Wasser tränke, und zwar Jeder einen Krug von
erselben Größe: wer seinen Krug zuerst leerte und
zann die stipulirte Arbeit verrichtet hatte, gewann
zie Wette, deren Höhe sich auf 5 Pfd. Sterl. be⸗
lief. Um 7 Uhr morgens begann die Arbeit, und
Schnitt um Schnitt, Zug um Zug arbeiteten und
ranken die beiden Kämpfer in der glühenden Sonnen⸗
zitze im Schweiße ihres Angesichts lustig darauf
os; allmälig aber begann der Wassertrinker zu
rxmatten; als es 4 Uhr schlug, hatte der Bier⸗
rinker seinen Krug geleert und seine Arbeit vollendet,
er Wassertrinker aber war weder mit seinem Wasser
rioch mit seiner Arbeit fertig geworden, denn er
var um mehr denn einen Acre zurück und hatte
omit die Wette verloren. Ob das Bier oder seine
zroͤßere Gewandtheit und Körperkraft Herrn Torrell
u seinem Siege verhalf, ist schwer zu entscheiden.
Zzierfreunde natürlich behaupten, das Bier habe es
jethan, die Wasserfreunde aber wollen nichts davon
vissen, sondern schreiben die Niederlage ihres Cham⸗
pions der größeren Gewandtheit des Siegers zu.
xF Eine neue Flugmaschine hat ein Mr.
d. Linfeld konstruirt. Er nennt dieselbe eine Dampf⸗
Segel⸗Flugmaschine. Der Apparat hat die Gestalt
ines vierrädrigen Wageus; die Vorderräder sind
ehr groß, die Hinterräder klein. Die bewegende
draft ist Dampf. Unter dem Wagen befindel sich
ine große Schraube mit 9 Gewinden. Die Flug⸗
naschine wird zuerst am Erdboden fortgetrieben, bis
ie eine Fahrgeschwindigkeit von 35 Meilen per
Stunde erreicht. Dies genügt, oder soll genügen,
ich in die Luft zu erheben, wo die Schaufelraͤder
ind die Schraube, sowie ausgesetzte Segel die Luft⸗
ahrt möglich machen. Die zwischen Colnbrook und
WVest Drayton vorgenommene Probefahrt soll den
xrfinder sehr befriedigt haben.
tarktberichte.
Homburg, 5. Septbr. (Fruchtmittelpreis und Viktu⸗
ilienmartt.) Weizen 10 M. 06 Pf., Korn 8 M.18 ppf.
S:pelzkern — M. — Pf. Spelz — M. — Pf., Gerfie
reihige O M. — Pf.; Gerste 4reihige — W. — Pf.,
dafer 6 M. 88 Pf. Mischfrucht 8 M. 10 Pf., Erbsen
— M. — Pf., Wicken 0 M. — Pf., Bohnen 0O M.
7 Pf., Kleesamen — M. — Pf. Kornbrod 6 Pfund
33 Pf. Gemischtbrod 6 Pfund 75 Pf. Ochsenfleijch — pf.
tindfleisch 60 Pf., Kalbfleisch 16 Pf., Hammelfsleisch 60 pf.
Schweinefleisch 60 Pf., Butter J Psfund 1M.G6 pi.
dartoffeln per Zentner 2 M. — Pf.
Kaiserslautern, 4. Septbr. (Fruchtmittelpreis und
Biktualienmarkt Weizen 10 Mkt. 16 Pf., Korn 8 M
9 ppf. Spelzkern — M. — Pf., Speiz 7 M. 15 pf.
serste 6M. 78 Pf., Hafer 6 M. 75 Pf., Erbsen & M.
— Pi., Wicken O M. — Pf., Linsen O M. — Pf. alee-
amen 0 M. — Pf., Schwarzbrod 6 Pfund 74 Pf.,
; Pfd. 37 Pf. Gemischtbrod 3 Pfund 42 Pf. Butter pro
bfd. 1,10 -0,00 M. Eier 2 Stück 12 Pf., Kartoffeln pro
zentner 2 M. 40 bis 4 M. — Pf., Stroh 2M. 40 Pf.,
is O. M. — Pf. Heu pro Ctr.8 M. 50 Pf., bis 0 M.
ppf. Kleehen i. Pf, bis 3 Msö pf
Landstuhl, 3. Septbr. (Fruchtmittelpreis und Vik—
ualienmarkt.) Weizen o M. 00 Pf. Korn 0O M. Od pf.,
S—pelz O M. — Pf. Hafer 6 Mt. 41 Pf., Gerste d M.
— Pf., Wichen — M. — Pf., Erbjen — M. — pf..
rLinsen — M. — Pf., Kleesamen — M. — Pf,., Kartoffeln
er Ztr. O M. — Pf., Kornbrod 6 Pfd. 65 Pf., Weis-
yrod 2 Pfd. 40 Pf. Gem. Brod 2 Pid. 30 Pf., Butter
ver Pfd. O M. 95 Pf., Eier per Dutzend 66 Pf.
Fur die Redaktion verantworilich: F. x. Deme z.
Nr. 48 des praktischen Wochenblattes für
ille Hausfrauen „Fürs Haus“ (Preis viertel⸗
ährlich 1 Mark) enthält:
Ueber eine Zimmerausschmückung. — Die
Zither. — Wie man mit 1200 Mt.— jährlich
auskommen kann. — An eine Gichtkranke.
— Wie der Backfisch über das Heiraten
denkt. — Unverwelkliche Blumen und bunte
Gräser. — Frauenachtung. — Mannesehre.
— Anleitung zum Seifekochen. — Ein Jugend⸗
raum. 4. — Für den Erwerb. — Unsere
dinder. — Hausdoktor. — Kleidung. —
Hhausgarten. — Hausmittel. — Haustiere.
— Die Wäsche. — Für die Küche. — Rätsel.
— Fernsprecher. — Echo. — Briefkasten
der Schriftstelle. — Anzeigen. — Probe—
aummer gratis in allen Buchhandlungen.
— Notariell beglaubigte Auflage 15,000
Wochenspruch:
Herz, mein Herz, was soll das geben?
Was bedränget dich so sehr?
Welch ein fremdes neues Leben!
Ich erkenne dich nicht mehr.
Weg ist alles, was du liebtest,
Weg, warum du dich betrübtest;
Weg dein Fleiß und deine Ruh
ch, wie kamst du nur dazu!