ernen Land auch die Köpfe stolz tragen dürfen.
In ganz anderer Weise, aber nicht minder eindruds.
ll war der Gruß, den Bankdirektor v. Schauß
ils deuischer Sangesbruder an die Sänger in Ame—
ja richtete. Der feine Talt dieses trefflichen Red⸗
jers, die herzlichen Worte machten einen nachhal⸗
igen Eindruck. und ols nach Ausbringung des To⸗
mies die Musik in den Jubel hineinschmelterte, da
nängte man sich von allen Seiten herbei, um dem
zandsmann aus München, der so schön, so edel,
d überzeugend gesprochen, die Hand zu drücken.
goller ertönte die Musik, statt des Bieres floß
Fhampagner — die Uhr schlug zwölf, schlug eins,
chlug zwei, für München sie sogar drei — und es
har schon recht spät oder vielleicht recht früh, als
er Castellan des deutschen Liederkranzes endlich die
rhür zuschloß und das Gas abschraubte. Heute ist
duhetag. Einige beschen die Stadt, Andere schreiben
jorrespondenzen, Andere packen, und um 9 Uhr
Abends geht die Reise per Extrazug nach den
niagara ⸗Fällen, wo wir morgen Mittag eintreffen
ollen.
Eröffnungdernördlichen Pacifi'c—
zsenbahn. Die nördliche Pacific-Eisenbahn
purde — wie aus New⸗PYork unterm 9. ds. Mis.
emeldet wird — gestern förmlich eröffnet. Unter
em Donner der Kanonen und dem Beifallsrufen
iner großen Menschenmenge schlug Mr. Billard mit
mem silbernen Hammer einen goldenen Nagel als
tzten in die letzte Schiene, welche die dritte Ver⸗
indungslinie zwischen dem Atlantischen und Stillen
)zean vollendete. Die Schwelle wurde mit der Tele⸗
sraphenleitung verbunden, und waren die von Mr.
giliard geführten Schläge in New-York und San
franzisko deutlich gehört. An der Stelle, wo sich
ie dentwürdige Ceremonie abspielte, ist eine Station
rrichtet, welche den Namen „Gold Spike“ führt;
ie Lage derselben — an der westlichen Abdachung
es Felsengebirges (Rockh Mountains) — ist eine
errliche, und erweckte das großartige Gebirgspano⸗
ama die Bewunderung der zahlreichen fremden
yäste. Mr. Villard und der frühere Staaissekretär
shr. Ewarts, ein berühmter Rebner, hielten An⸗
puachen. Die Feier verlief im Ganzen sehr ge—
chaftsmäßig, und zum Schlusse derselben trennfen
ch die Gäste, um nach verschiedenen Richtungen
zre Ausflüge zu unternehmen. Die Gesammtlänge
er Hauptlinie beträgt 198014 Meilen und mit
inzurechnuug der Nebenlinien 26542 Meilen.
der Bau wurde im Jahre 1870 begonnen. Im
jahre 1873 wurde das Unternehmen durch die
cinanzpanik hart betroffen und mußte sich bankerott
ttlären. Der Bau stockte dann beinahe gänzlich;
ist im Jahre 1879 gelang es, ein neues Anlehen
n 40 Millionen Dollars zu kontrahiren, nachdem
ie Inhaber der früheren Schuldtitel (51 Millionen
dollar) auf die Piorität verzichtet hatten, und von
ab ging es mit dem Bau rasch vorwärts.
die technischen Schwierigkeiten waren nicht so be—
eutend, wie bei den anderen beiden transkontinen⸗
dlen Linien. Der höchste Punkt, welchen die Bahn
treicht, liegt im Felsengebirge 3565 Fuß über der
seeresfläche. Die Steigung ist hier nur 116 Fuß
ander Meile und sinkt auf allen anderen Strecken
uf 52 Fuß, was den Betrieb wesentlich erleichtert.
yer groͤßte Tunnel ist 3850 Fuß, ein anderer im
velt· Gebirge 3600 Fuß lang; die größte Brücke
berspannt den Missouri und hat eine Länge von
900 Fuß, sie wurde „Bismarck-Brücke“ benannt.
ie Bahn führt, zum größten Theil durch Thal-
derungen und erschließt darum ein ungeheures
derbau⸗Terrain dem Verkehre. Das der Gesell⸗
haft vom Staate zuerkannte Land (Land-Gram)
ufaßt 46,000, 000 Acres, davon wurden bisher
701,000 Acres zum Preise von 4 Dollars per
ue (S 40,5 Are) verkauft. Durch die Bahn
vtden das Waldgebiet von Minnesota (die Bahn
uft hier 1530 Meilen lang durch lauter Urwald
t brachtvollem Holzbestande), dann der rasch em—
blühende Agrikulturstaat von Dakota (158,000
Mu⸗Meilen), obenso wie die fruchtbaren Vündercien
n West⸗Minnesota und Mentana dem Verkehre
dlossen. Der Transport auf den bisher dem
tiebe übgegebenen Linien war bereits in dem mit
Juni abgelaufenen Jahre ein namhafter, und
ngen die Bruttoeinnahmen acht Millionen Dollars.
Der Versuch, die Stromschnellen des Nia—
d hu durchschwimmen wird, trotz des erlassenen
8 dennoch früher oder später unternommen
iden. Um die Strömung kennen zu lernen,
coe am vergangenen Donnestag an derselben Stelle,
dapitän Wedb in das Wasser tauchte, cin 32
Fuß langes und 18 Fuß breites Boot im Strome
rei gelassen. Es passierte die eigentlichen Strom⸗
chnellen, die eine Laänge von 195 englifchen Meilen
jaben, in 17 Minnten; im großen Strudel ange⸗
angt, drehte es sich zweimal um seine Achse und
choß gegen die kanadischen Klippen; in dem dori
defindlichen kleinen Wirbel drehte es sich eine Viertel⸗
tunde lang und wurde dann ans Ufer getrieben.
Man stieß das Boot in den Wirbel zurück; es
hurchfuhr denselben und glitt dann, ohne die ge⸗
ringste Beschädigung erlitten zu haben, den Strom
hinab. Man glaubt nach diesem Versuche, daß je⸗
des größere Boot die Stromschnellen passiren könne.
Seit dem Tode Webb's sind die Niagarafälle be—
täudig gut besucht, und meht als 40 000 Personen
ahen z. B. dem angestellten Versuche zu.
f Ueber ein Rencontre Rochefort's
vird der „V. Z.“ telegraphisch berichtet: Bettini,
nerselbe angebliche italienische Offizier, der Rochefort
chon einmal herausforderte, trat gestern am Bör⸗
enplatz vor Rochefort hin und fragte: „Kennen
„Sie mich?“ Rochefort zog einen Revolver und
agte ruhig: „Wenn Sie noch einen Schritt vor⸗
värts thun oder die gekreuzten Arme öffnen, werde
ch mich in der unangenehmen Nothwendigkeit be⸗
inden, Sie niederzuschießen.“ Bettini rief weiner⸗
ich: „Wie! Ich öffne nicht einmal die Arme, und
Sie wollen mich erschießen? Gut tödten Sie mich!“
damit bestieg er einen Wagen und verschwand.
ẽErkundigungen ergaben, daß Bettini geistesgestört
st, und daß er kürzlich in New-PYork einen sensatio⸗
nellen Selbstmordversuch beging.
7Den amerikanischen Millionären
nuß man es lassen, daß sie den Leuten auch was
Irdentliches zu verdienen geben. So läßt sich der
dalifornische Silberkönig Flood in San Franzisko
ein Palais bauen, dessen Kosten auf 5,000, 000 Doll.
zeranschlagt sind. Die Zimmer und Korridore
ollen mit prächtigen Fresko-Malereien geschmückt
verden, zu welchem Zwecke eine Anzahl italienischer
dünsiler verschrieben worden ist. Für die innere
Finrichtung (Mobiliar ꝛtc.) hat Herr Flood 2 Mill.
Dollars ausgesetzt.
F Der bekannte amerikanische Millionär
Johann Jakob Astor hat sein ganzes Vermögen an
einen Sohn Wilhelm Waldorf Astor, den Gesandten
der Vereinigien Staaten am italienischen Hofe, bei
debzeiten übertragen und sich nur eine Jahresrente
»on 100 000 Dollars ausbedungen. Die Höhe des
Vermögens Astor's ist nicht bekannt, beziffert sich
iber, wenn man die Besitzungen im New-York zum
daufwerthe annimmt, auf mindestens 70 00 0000
Dolslars (100 Millionen Gulden). Der Zweck der
Bermögensübertragung soll der sein, daß der Besitz
ungetheilt erhalten, jede Testamentsstreitigkeit ver—
nieden und die Höhe des Vermögens geheim gehal⸗
en werde.
Gromme Kinder böser Eltern)
In Mexikn ist der Gebrauch eingebürgert: Die
dinder knien vor einem Fremden nieder und flehen
den Himmel an, ihm eine glückliche Reise zu
chenken. Die Väter der Kinder haben jedoch einen
hebrauch, der nicht ganz so schön ist. Sie legen
ich irgendwo in den Hinterhalt und fallen denselben
rremden mit einem zwei Fuß langen Messer an.
7 (Chinesische Eidesleistung) In
inem Gerichte in Portland, Oregon, ging es kürz⸗
ich ungemein blutig zu. Es wurden nämlich in
einem Prozesse eine Anzahl Chinesen als Zeugen
vernommen. Vor der Geschworenenbank stand ein
Fleischerblock, daneben ein Chinese, ein langes
Fleischermesser in der Hand haltend. So oft ein
Zeuge aufgerufen wurde, trat er an den Block,
jog ein gelbes Papier aus der Tasche und malte
darauf mit einem Pinsel geheimnißvolle Zeichen;
vährend er alsdann das Papier in der Hand hielt,
zriff ein anderer Chinese in einen neben ihm liegen—
»en Sack, holte einen sich sträubenden und laut
rähenden Hahn hervor und trennte mit einem
5treiche den Kopf vom Rumpfe. Während das
Lhier ausblutete, wurde das gelbe Papier mit
inem Schwefelholze angezündet und verbrannt. Da⸗
nit war die feierliche Eidesleistung vollbracht
7F (Antwortbezahlt.) Der Lemberger
„Nowyj Proloni“ meldet in seiner Nummer vom
4. ds. Mis. über folgenden originellen Einfall
ines galizischen Bauers: Der Bauer A. Krupa
aus dem Dorfe Grzensko, bei Premorsk in Galizien,
entsandte vor einigen Tagen folgendes Telegramm
iach Wien: „Sr. Majestet Franz J. in Wien
Meine Gattin, Mutter von sechs kleinen Kinderr
vurde zu sechs Tagen Arrests verurtheilt. Bitt—
im Begnadigung. Antwort bezahlt.“ Die Ent⸗
sendung dieser originellen Depesche hatte zur Folge,
daß der Kaiser nach Erhalt des Telegramms dem
Richter von Przeworsk, welche die Angelegenheit
der Frau Krupa leitete, den Auftrag ertheilen ließ,
unverzüglich eine diesbezügliche Relation nach Wien
einzusenden.
f Ein Bauer wurde mehrmals wegen Schul⸗
versäummisse seines Knaben gestraft. Der
Lehrer ging endlich selbst zu ihm, ihn zu bewegen,
daß er künftig seinen Knaben regelmäßig zur Schule
schike. Habe ich denn gar kein Recht mehr über
mein Kind? fragte zornig der Bauer. Lehrer: Bis
zu 6 Jahren haben die Weiber das Recht über die
Znaben, dann der Schulmeister, dann der Lehrmeister,
hernach der Exercirmeister und dann nehmen die
Weiber sie wieder unler den Panfoffel.
Dienstes nachrichten.
Der geprüfte Rechiskanditat Neu m ayer in Kaisers⸗
lautern isi zur Anwaltspraxis am kal. Landgericht dortselbst
ugelassen.
Der kgl. Förster Friedr. Merk zu Storrwoog wurde
auf die erledigte Waͤrtei Bienwaldmuͤhle, kgl. Forfstamts
Speyer, seinem Ansuchen entsprechend, in gleicher Dienstes⸗
eigenschaft versetzt.
Dre interimist. Verweser der katholischen Schulverweser⸗
stelle zu Pfortz, Eugen Antoine, wurde zum Schulver⸗
weser ernannt.
Marktberichte.
St. Ingbert, 12. September. (Viktualienmarkt.
artoffeln 50 Kilo 2 M. — Pf., Butter per!/ Kilol
M. bis 1 M. 20 Pf. Eier per Dutzend 70 Pf. Kappes
von 4 bis 20 Pf. per Kopf.
Ensheim, 18. September. (Viktualienmarkt.) Kar—⸗
toffeln 2 M. 50 bis 3M. Pf. per 50 Kilo, Butter
LM. 15 bis 1 M. 20 pf. per 1 Kilo, Eier 80 Pf. per
Dutzend.
Homburg, 12. Sepibr. (Fruchtmittelpreis und Viktu⸗
alienmartt.) Weizen 10 M. 04 Pf., Kora 8 M. 11 Ppf.,
Spelzlern — M. — pf. Spelz — M. — pf., Gerste
Zdreihige O M. — pf. Gecste 4Kreihige — M. — Pf.,
dafer 6 M. 67 Pf., Mischfrucht O M. — Pf., Erbsen
— M. — Pf., Wichen M. — Pf., Bohnen 0 M.
— Pf., Kleesamen — M. Pf. Kornbrod 6 Pfund
63 Pf. Gemischtbrod 6 Pfund 73 Pf. Ochsenfleisch — Pf.
Rindfleisch 60 Pf., Kalbfleisch 46 Pf., Hammelfleisch 60 Pf.
Schweinefleisch 6ß Pf., Buller 1 Pfund 1 M. 06 pf.
dartoffeln per Zentner ? M. g
Kaiserslautern, 11. Septbr. (Fruchtmittelpreis und
Biktualienmarkt.) Weizen 10 Me. 04 Pf., Korn 8 M.
24 Pf., Spelzkern —M. — Pf., Spelz 7 M. 26 Pf.
Berste 6 M. 95 Pf., Hafer 6 Vi. 61 Pf., Erbsen & M.
— Pf., Wicken 0 M. — pf. Linsen O M. — pÿf., Klee⸗
amen 0 M. — uf., Schwarzbrod 6 Pfund 74 Pf.,
3 Pfd. 37 Pf., Gemischtbrod 8 Pfund 42 Pf., Butter pro
gfd. 1,00 -0,00 M. Eier 2 Stuck 12 Pf., Kartoffeln pro
Zentner 1 M. 80 bis 4 M. — Pf. Stroh 8M. 40 Ppf.,
bis O M. — Pf., Heu pro Ctr. ꝛ. Pf., bis 0 M.
— Pf., Kleeheu 8 We. — Pf. bis 3 M. 50 Pf.
Landstuhl, 10. Sepibr. (Fruchtmittelpreis und Vik⸗
ualienmarkt.) Weizen 8 M. 10 Pf Korn 8 M. 80 Pf.,
Spelz O0 M. — Pf. Hafer 6 Mi. 81 Pf., Gerste 7 M.
7 Pf., Wicken — M. — Pf. Erbjen“ — M Pf..
dinsen — M. — Pf. Kleesamen M. Pf. Kartoffeln
per Ztr. 1 M. 70 Pf., Kornbrod 6 Pfd. 65 Pf., Weis⸗
brod 2 Pfd. 45 Pf. Gem. Brod2 Pfd. 85 Pf. Butter
per Pfd. O M. 95 Pf., Eier per Dutzend 66 Ppf.
Fur die Redaktion verantwortlich F. X. De me ß.
Telegraphischer Schiffsbericht.
Mitgetheilt von Jean Peters in St. Ingbert.
Das Postdampfschiff Maasdam“ Capitän
Bonjer von der Linie der Niederl.⸗Amerik. Dampf⸗
chifffahrts-Gesellschaft, welches am 25. August von
Rotterdam direkt abging, ist nach einer glücklichen
Reise am 9. September wohlbehalten in New-⸗Norl
angekommen.e
Das Hamburger Postdampfschiff „Bohemia“
Tapitän Pezoldt von der Linie der Hamburg⸗
Amerikanischen Packetfahrt-Aktien⸗Gesellschaft, welches
m 26. August von Hamburg via Havre abging,
st nach einer glücklichen Reise am 10. September
vohlbehalten in New-York angekommen.
Das Hamburger Postdampfschiff „West p ha⸗
hia“ Capitän Ludwig von der Linie der Ham⸗
zurg. Amerikanischen Packetfahrt-Aktien-Gesellschaft,
welches am 29. Angust von Hamburg via Havre
abging, ist nach einer glücklichen Reise am 10. Sep—
tember wohlbehalten in New-York angekommen.