übrige Mannschaft ergriff den Unsinnigen sofort
und traktirte ihn mit einer gehörigen Tracht Hiebe.
Nach der Rückkehr hierher trat ein Kriegsgericht zu—
—A
See begangen ward, auf Todesstrafe lautete.“ Da
der Kaiser und König von dem Begnadigungsrecht
keinen Gebrauch gemacht hat ,soll das Urtheil in
diesen Tagen vollzogen werden. *
F Im wunderschönen Monat — Ok—
tober! So müßte es eigentlich im Liede heißen,
und nicht im wunderschönen Monat Mai. Aber
die Dichter pflegen ihr Augenmerk mehr auf die
»lüthenprangende Flur zu richten, als auf die liebes—
zlücklichen Menschenpaare; sonst hätten sie ihren
Irrthum längst haben einsehen müssen. Wie näam⸗
lich die Alles ausrechnende Statistik nachgewiesen,
werden die meisten Ehen im Monat Oktober
zeschlossen, und dann kommt der Mai noch lange
aicht; vielmehr tritt unmittelbar hinter dem Oktober
der April, dann folgt der November, und erst die
bierte Stelle nimmt der vielgepriesene Wonnemonat
ein. Zu unterst steht auf der Stufe der Eheschließ⸗
ungen der Monat Februar. Fast dreimal so viel
—
Ziffernmäßig ausgedrückt stellt sich die Skala der
monatlichen Eheschließungen beispielshalber für Ber—
in wie folgt: Oktober 1613, April 1539, Novem—
ber 990, Mai 956, Februar hingegen 597! Und
diese Ziffern find nicht etwa ausnahmsweise einer
Jahresberechnung entnommen; nein, sie zeigen ziem⸗
lich sich gleichbleidende Verhältnisse für eine ganze
Reihe von Jahren. Die Gründe, weshalb deu so
ist, haben die scharfsinrigen Statistiker jedoch noch
nicht aufgespürt.
Ein MannmitgrasgrünemHaupt—
haar befindet sich gegenwärtig unter den Patien—
ten einer Filialanstalt des Rochusspitals in Pest;
derselbe, ein junger Mann, seines Zeichens ein
dupferschmied, hat einen dichten Haarwuchs von
rasgrüner Farbe und wird ob dieser seltenen Er—
heinung von Aerzten und Laien vielfach bewun⸗
»ert. Das Naturspiel ist ein so überraschendes, daß
der Beschauer im ernsten Augenblick annehmen
nöchte, das Haar habe diese Farbe durch künstliche
gearbeitung angenommen. Allein der Patient ver⸗
ichert, er sei mit solchem Haarwuchs zur Welt ge—⸗
ommen, und in der That hat die chemische Unter⸗
uchung einiger Haare ergeben, datz die grasgrünen
locken echte und unverfälschte snd. Dem Vernehmen
jach soll das Tritonenhaupt seitens eines gewand⸗
en Impresarios bereits zu einer „Kunstreise“ en⸗
zagirt worden sein.
F Madrid, 11. Oktober. In der Provinz
Fastellon ist durch Ueberschwemmungen berrächtlicher
—„chaden angerichtet worden. Acht Personen kamen
abei um's Leben.
FFurchtbare Drangsale hatte die Mann⸗
chaft des am 17. Juni an der arabischen Küste
zescheiterten Dampfers „Knight of the Bath“ zu
rdulden, von welcher am Dienstag sieben überlebende
Natrosen in Liverpool durch den Dampfer „Vie⸗
oria“ gelandet wurden. Das Schiff fuhr auf einem
felsenriff auf und der hohe Wogengang machte es
er Mannschaft so gut wie unmoöglich, das Wrack
u verlassen. Ein ausgesetztes Boot vermochte sich
der Nähe des Schiffes zu halten, von welchem
ie Sturzwellen nach und nach 16 Matrosen herab⸗
erissen. Das Boot trieb mit seinen Insassen einige
Tage auf dem Meer umher, und unter den sengen⸗
jen Strahlen der tropischen Sonne hatten die Armen
ie furchtbarsten Qualen des Hungers und Durstes
iu leiden. Endlich erreichten sie die Insel Kuria—
Nura. Kaum hatte jedoch der letzte Mann das
Ifer betreten, so stürzten eiwa 200 Eingeborene
nit wilden Schlachtrufen aus den nahen Büschen
ervor, umringten die Schiffbrüchigen. überwältiagten
sie und rissen ihnen die Kleider vom Leibe. Hier
auf machten sie Anstalten die Gefangenen abzu⸗
chlachten. Die eingeborenen Weiber warfen sich
aber ins Mittel, und auf ihr Zureden schenkte mag
den Europäern das Leben. Die Unglückiichen, 17
in der Zahl, machten sich nun, nackt und dohne
Mittel auf den Weg nach dem mehr als 300
Neilen entfernten Musat, waren jedoch außer Stande.
asselbe zu erreichen. Glücklicher Weise trafen sie
nit einigen armen, aber barmherzigen arabischen
Fischerleuten zusammen, welche sie aufnahmen un
hre kärglichen Lebensmittel, bestehend aus Reis
Ankrautsamen und Haifischfleisch, mit ihnen theilten,
Woche um Woche verstrich so ohne die geringfi⸗
Aussicht auf Rettung. Endlich kam diese auf
vunderbare Art. Ein Sklave war entlaufen, und
ein Herr schiffte sich au Bord eines Dampfers zur
Verfolgung ein. Auf hoher See theilte er dem
apitän mit, er habe von Schiffbrüchigen gehört,
velche sich in einem Fischerdorf an der Küste de—
inden solliten. Der Käpitän ging sofort, troh
illen Jammerns des Sklavenbesitzers, auf duů
Suche und fand auch richtig die armen Leute,
velche von ihm freundlich aufgenommen und nach
Bombay gebracht wurden. Von dort schaffte man
die schon lange verloren Geglaubten nach Liverpool
Sterbefälle.
Gestorben: in Eisenberg Frau Joseph Rom—
meler, geb. Paula Felten, 25 J. a.; in Kaisers—
lautern Peter Ferber, Mechaniker. 53 J. alt
— ——
Dienstes nachrichten.
Die katholische Pfarrei Biesingen wurde dem
Pfarrer Geiger in Nünschweiler verliehen.
Für die Redaktion verantwortiiß æ * HDemest
De wegen seiner vorzüglichen Eigenschaften durch Prämierung ausgezeichnete
und von den ersten Autoritäten der Homöobathie allen Patienten
dringend empfohlene
e 9 * — e
echte Dr. Lutze'sche HesundheitsKaffee
ist in wirklich vorschriftsmäßiger Waare zu haben bei
Michel Fries
Hirteneck 43
Most
werden nach der neuesten Mode
elegant und billiast angefertigt
on
Geschwister herrmanu.
Nähere Auskunft im 2. Stock
yon Herrn Stutzmann.
ist wieder eingetroffen bei
Aug. Müuller,
Metzger.
Die Bettfedernhandlung
Rud. Deutschbein
in Mettlach a./Saar
dversendet pr. Post gegen Nachnahme
prima hellgrauen Halbflaum,
vorzüglich zum Füllen dvon Betten,
Kissen und Plumeau's pr. Pid.
Mark 60 Pfg.
Zeitgemäßes illustrirtes Prachtwerk!
RUSSLAND.
Ael mel Leute.
Unter Mitwirlung vieler deusschen und ssabischen Gelehrten und Sch erif
steller herausgegeben von HAAnn ELOSKOSeMChn. Mit
einer Einleitung und zahlreichen Beiträgen von Friedrich Ibüb litserg
Bodenstedt. Vollständig in 40 Lieferungen; jede Lie— 1 M x
ferung mindestens 2 Bogen großen Formates stark. AarA.
Tirca 400 Illustrationen und zahlreiche große Kunstbei —
iagen. Illustrirte Prospecte versendet gratis und franco die Verlaasbuch⸗
handlung von Greßner u. Schramm in Leipzig.
* Alle Buchhandlungen nebmen Bestellungen an.
Juf 2 Haupttreffer a 30,000 Mbk.
60,000 Mark
hat Aussicht, wer ein Eichstätter Kirchen⸗
bauloos und zugleich ein Aschaffen⸗
hurger Loos für arme Kinder à2
nimmt.
Gesammt⸗Gewinnue:
c
224,300 27
Mark baar Geld!
Durchschnittlich unter i⸗ Loosen ein Gewinn!
NKächste Gewinnziehung bereits:
am 28. Noveuber 1883.
Loose vorräthig bei allen durch Plakate
vezeichneten Verkaufsstellen der Lotterie⸗
direktion A. « B. Schuler in Müͤnchen.
dJeden Montag
Bayrische Knödl.,
Schweinerippchen,.
Knöchel & Sauerkraut
bei Jut. Müler,
Ein Arbeitergehilfe
sucht Kost und Logis. Offerten
nimmt die Exped. dieses Blattes
ntgegen.
—
Haasenstéin & Vogloer.
Erste und älteste Annoncen⸗Expedition.
Haupt-Rureau fur Badon und die Pfalz
in ——enm o. 4. 5.
Annahmestelle von Anzeigen aller Art.
wie: Geschäftsempfehlungen, An⸗ u. Verkäufe, Stellengesuche u.
Angebote, von Behörden und —
Heirathsgesuche ꝛc.
Bàder- und Hoôtel Anzeigen.
Empfehlungen von Pensionaten und Schusen ete. eic.
fur alle hiesigen und auswärtigen Zeitungen und Zeitschriften zu Originalpreisen,
wie sie die Blätter selbst berechnen,
ohne allen Nebenkosten.
I Bei gröüsseren Auftrügen bedeutende Rabattvergütung.
Kataloge und Kostenvoranschläge gratis und franco.
Rath und Ausscunft in allen Inseratsions- Anquelengenheifen.
Reparaturen
aichs Poschittorh
—
Slilähmaschinen DDR
sämmtlicher Systeme werden in
eigener Werkstätte prompt und
billigst ausgeführt.
Lager in Original⸗Singer⸗
Nähmaschinen von
G. Neidlinger,
Zweibrücken,
Ludwigsstraße 64 B.
an
—EE————
EScHEIIERSoõuNB
LDeslislatiammit Dambebaeb
TDMBRITRGCAMK.
o Gotreide· Ruümmel
—
k
vbone Lie ee
Obiges Dopotea IId rennæaotonnot
dis Vorkaufaste llen.
Drooten Vors. Probexisten 12 FI. vorit.
A a20 froo. Bahaatat. æeg. Maon.
Druck und Verlag von F. X. in St. Ingber. J
Hiezu Illustrirtes Sonntaasblatt Nr. 3.