auf 2,8914,009 t, in 1880 auf 2,729,038
n 1879 auf 2,226,587 t Roheisen.
GDas Opfer des Korsetts.) Aus
enischin (Ober⸗Ungarn) wird geschrieben Die
sahrige Tochter Marie des gräflich Zamojski'schen
Ameisters C. Bilowitzky, ein bildhübsches, starkes
räftiges Mädchen, begab sich mit ihrem Vater
hester Gesundheit auf einen in Felsoö-Motesics
a Wohnsitz der gräflich Zamojski'schen Familie.
mwindenden Ball. Während des dritten Rund—
gzes fühlte ihr Tänzer einen plötzlichen krampf⸗
sien Druck in seiner rechten Hand und bemerkte
chzeitig, daß seine Tänzerin das Gleichgewicht
or; überrascht blickte er ihr ins Gesicht und sah,
aà sie leichenblaßz den Mund geöffnet und mit
den Augen in seinen Armen lag. Schnell trug
iie ins Rebenzimmer auf ein Sopha, wo man
hon den beengenden Kleidern und namentlich
nder sehr eng zusammengezogenen Schnürbrust
reite und über eine Stunde alle erdenklichen Beleb⸗
—
se. Als endlich der aus der Stadt herbeigeeilte
t ankam, konnte er nur den bereits erfolgten
d konstatieren, der nach seiner Ansicht durch
en infolge zu starken Schnürens herbeigeführten
xychlag erfolgt war. Der plötzliche Tod des in
en Kreisen gern gesehenen und lebenslustigen
jdchens übte auf die vor wenigen Augenblicken
heso fröhliche Gesellschaft einen so depricieren⸗
Eindruck, daß sofort jede weitere Unterhaltung
ebrochen und allseitig der Heimweg angetreten
ide. — Aus Salzburg wird ein ähnlicher Fall
neldet: Die Kassiererin eines dortigen Schnitt-
arengeschäfts besuchte Sonntag ein im Gasthof
n goldenen Horn veranstaltetes Tanzkränzchen.
freudigster Stimmung war sie zu ihrem ersten
jährigen Ballfeste gekommen, und als die Klänge
ersten Walzers ertönten, eilte sie am Arm ihres
tzers in den Ballsaal. Kaum hatte sie aber
oder viermal herumgetanzt, als sie, von einem
igen Unwohlsein befallen, ohnmächtig niedersank.
Begleiter brachte sie in ein Zimmer, wo ihre
der geöffnet wurden und gleichzeitig nach einem
wgeschick wurde. Obwohl derselbe nach weni—
Minuten erschien, erwies sich doch jede Hülfe
netseit als machtlos, der Tod hatte das in der
traft der Jugend stehende Mädchen ereilt, und
ch hier war das übermäßige Schnüren in erster
e die Todesursache.
fPetersburg, 30. Jan. Während der
en grimmigen Kälte sind im, Moskauer Gou⸗
nement 53 Menschen erfroren.
f Aus dem Innern des russischen Reiches
nmen schlimme Nachrichten über den dort herr⸗
enden Nothstand. Im Cherson'schen Gouver⸗
nent sind die Fruchtvorräthe gänzlich erschöpft
d vielfach kommen Todesfälle in Foige unzu⸗
hender Nahrung vor. Von irgend einer Thätig⸗
der Regierung zur Linderung des Nothstandes
leutet bis jetzt noch nichts.
GEin vergessenes Dorf.) Die rus—
he Zeitung „Nowosti“ erzählt das folgende, aus
igter Jeit stammende Vorkommniß: Durch ein
der Westgrenze Sibiriens gelegenes Dorf fuhr
iuf der Gerichtskommissär mit einen Verwaltung
suten. „Wie heißt dieses Dorf?“ fragte der
mmissar einen Bewohner des Dorfes. — „Pere
w Ew. Wohlgeboren!“ — „Peretykino 2Hm,
ist doch sonderbar! Ohne Zweifel gehört das
zu einem Bezirke und doch habe' ich seinen
men noch nicht gehört! Rufe mir den Starosten!“
Wir haben keinen Starosten.“ — „Nun, so
mir den Zehntmann!“ — „Auch einen Zehnt⸗
un haben wir nicht.“ — „Aber wo sind sie
n hin?? — „Wir hatten hier bisher keine
digkeit, Ew. Wohlgeboren!“ — „Wer hat denn
die Steuern erhoben?“ — „Von Steuern
ben wir bisher gar nichts gehört, noch weniger
ide bezahli⸗ Es laßt fich denken daß nach
ser Erdffnung das Dorf nicht langer vergessen blieb—
Amerikanisches.) Ein Hörer der Me—
unRamens Payne stand in Philadelphia vor
nVolizeigerichte unter einer sonderbaren Anklage
qne hatte nämlich im Dezember einem im Epi—
derstorbenen Neger die Korperhaut sorgfältig
iest. diese hierauf einem Gerber zur Zurichtung
tn und sich dann aus der Haut dcdie völlig
— Maroquin ähnlich geworden) eine Instru
nnsche anfertigen lassen. Die sonderbare
Haut war dem Taschner aufgefallen und
tnangte die Sache vor Gericht. Payne faßte
Vorgehen in humoristischer Weise auf. Er
54
sagte: Unsere Alten haben aus Todtenschädeln ge—
jecht, das ist doch jedenfalls eine größere Profan—
rung, als wenn ich in die alte ehrliche Haut die
Werkzeuge zur Heilung kranker Menschen hineinlege.
Ich bin darauf gefaßt, dem Neger, wenn wir uns
zeim jüngsten Gerichte treffen sollten, über die
Verwendung seiner Haut Rechenschaft abzulegen;
er ist der einzige, den die Sache etwas kümmert.“
Der Gerichtshof verurtheilte Payne zu achtzig
Dollars Strafe; die verdächtige Tasche wird auf
dem Kirchhofe eingegraben werden. Payne meinte,
man solle ihm zum mindesten gestatten, der Tasche
die Grabschrift zu verfassen, dann würde er schreiben:
„Meinem Eigenthümer hat man vorerst die Tasche
geleert und dann dieselbe weggenommen.“
F (Gin Meerbeben.) Der Kapitän des
„Aneroid“, v. Swansea, welcher am 8. v. M. in
die St. Bridesbei in der Nähe von Milford (Eng⸗
land, Süd-Wales) einlief, berichtet, daß er am 2.
b. M. von Porto Cabello (Venezuela) aus unterwegs
var, als um 6 Uhr 30 Minuten Nachmittags der
überaus heftige Stoß eines Meerbebens verspürt
wurde, der das Schiff in allen Fugen erzittern
machte. Der Himmel war den Tag über bewölkt
gewesen, ein leichter Regen fiel und die See ging
unter einer Nordbrise sehr hoch, als es plötzlich um
3 Uhr, also eine halbe Stunde vor dem Ereigniß,
windstill wurde. Das Phänomen ist um so inter⸗
essanter, als nach Aussage des Capitäns von einer
ühnlichen Naturerscheinung in diesem Theil der Erde,
und zwar 24 Grad 29 Min. nördlicher Breite und
34 Grad 38 M. westlicher Lange (von Greenwich
aus) noch niemals berichtet worden ist.
F Giehstand.) Wie aus statistischen Auf—
nahmen hervorgeht, besitzen die Vereinigten Staaten
in runder Zahl 38,000,000 Stück Rindvieh, In⸗
dien 30,000, 000, Rußland 29,000,000. Rußland
hat einen Pferdebestand von 20,000, 000, die Ver—
einigten Staaten von 10,500,000 und Oesterreich
von 3,500, 000 Stück. Australien zählt 80,000, 000
Schafe, die argentinische Republik 68,000,000
Schafe, Rußland 63,000,000, die Vereinigten
Staaten 36,000,000. In der Anzahl der Schweine
tehen letztere mit 48,000, 000 allen anderen Staaten
doran. Für viele Länder ist die Ziege ein wich
iges Hausthier. Indien besitzt 20,000,000 Ziegen
Ufrika 15,000, 000, Mexiko 6,000, 000.
fF(GWie soll manin Eisenbahnwagen
ich schlafen legen?) Dr. Outten, ein
namhafter Arzt, räth den Eisenbahn⸗Reisenden,
venn sie Schlaf suchen, sich so zu legen, daß der
sopf gegen die Lokomotive gerichtet ist
In dieser Lage werde das Blut durch die Beweg
ing des Zuges aus dem Kopfe getrieben was dem⸗
elben einen leichteren und ruhigeren Schlaf ver⸗
chaffe. Wenn man dagegen, wie gewöhnlich ge—
chehe, die Füße gegen die Lokomotive richte, so
tröme das Blut aus dem Unterkörper nach dem
dopfe, verscheuche den Schlaf und bringe in vielen
Fällen heftige Kopfschmerzen hervor. Dr. Outten
zründet diese Ansicht auf eine eigene Erfahrung
und auf die Erfahrung langjähriger Reisenden,
velche die von ihm angegebenen Regeln allgemein
und längere Zeit beobachteten. Im Fall einer
dollision würde der Kopf einem empfindlichen Stoß
ausgesetzt sein, während die Füße mit ihren elasti—
chen Sehnen viel weniger darunter leiden.
FGapierene Strümpfe.) Etwas alt—
hekanntes sind die papierenen Damenkragen, Herren⸗
jemdkragen und Manschetten, auch von papierener
Bettwäsche hat man bereits gehört; nunmehr erfährt
nan wieder von einem neuen Zeichen des gegen⸗
värtigen „papierenen Zeitalters“, denn in Amerika
»eginnt man aus einer Mischung von Papier und
Musselin auch Strümpfe zu verfertigen, welche so
dillig hergestellt werden, daß ein Paar kaum so
viel kostet, wie das Waschgeld gewöhnlich für ein
Paar baumwollener oder wollener Strümpfe zu be—⸗
ragen pflegt.
F Glasur für Bierfässer.) Statt des
Pichens der Fässer empfielt Dullo das Glasieren.
Man benutzt zu diesem Zweck eine Lösung von
Kolophonium, us Kilo Schellack,83 Kilo Terpentin
und Ne⸗Kilo gelbem Wachs in 1134 Liter starkem
Weingeist und bestreicht mit dieser Losung das
Innere des Fasses zweimal mittelst eines Pinsels.
Sobald der zweite Anstrich getrocknet ist, überstreich!
man noch einmal mit einer reinen Schellacklösung,
welche aus 2 Kilo Schellack in 1 Liter starkem
Weingeist dargestellt ist. Dieser Firniß schließt alle
Poren des Fasses, springt nicht ab und erteilt dem
Biere keinen Geschmack
F Der Planet Venus, der im Dezember
oor der Sonnenscheibe vorüberging, wird am 4.
Februar hinter der Mondscheibe vorbeigehen. Der
Mond befindet sich an jenem Tage im letzten Viertel,
doch wird die ganze Scheibe sichtbar sein. Beim
Aufgang des Mondes, etwa um 5 Uhr Morgens,
befindet sich die Venus schon hinter der Mondscheibe.
Gegen 6 Uhr am Morgen des 4. Februar wird
man sodann mit bloßen Augen die hellglänzende
Venus plötßzlich aus dem dunklen Mondrande wieder
hervortreten sehen. Es wird dieses einen selten
schönen und überraschenden Anblick gewähren.
F GRostige Stahlartikeh reinigt man
durch Abwaschen in einer Losung von /2 Cyan⸗
kalium in 2 Tl. Wasser, bürstet sie dann mit einem
Brei von !/ Cyankalium, *3 grüne Seife, 1Tl.
—„chlemmkreide und Wasser nach Bedarf.
Sterbefalle.
Gestorben: in Dreihof Kätchen, 6 J. a., T.
v. Jakob Frech, in Speyer Majors-Wittwe Jo—
sefine Weissenbach, geb. Kaub; in Maikammer
Andreas Heilweck, 73 J. a.; in Tiefenthal
Elisabetha, 25 J. a. T. v. Martin Happers—⸗
berger, in Kaiserslautern Ph. Fr. Ring—
eisen, Baumeister, 61 J. a.; ebendaselbst Emma
Hopp, 6 M. a.; in Zweibrücken Luise Bettz,
geb. Hoppf, 73 J. a.; in Offstein Georg Decker.
3210 J. a.
v tberichte.
Zweibrücken, 1. Febr. (Fruchtmittelpreis und Vik⸗
ualienmarlt.) Weizen 9 M. 21 Pf., Korn 7 M. 29 Pf.,
Spelz O M. — Pf., Spelzkern — M. — Pf., Dinkei
— M. — Pf. Mischfrucht O M — Pf., Hafer 6 M.
80 Pf., Erbsen O M. — Pf., Wicken d M. — Pf.
Berste zweireihige O M. — Pf., vierreihige d M. — pf.,
tartoffeln 3 M. 50 Pf., Heu 8 M. 50 Pf., Stroh 2 M.
50 Pf., Weißbrod 12/3 Kilogr. 53 Pf., Kornbrod 3 Kil.
58 Pf., Gemischibrod 83 Kilogr. 73 Pf., paar Weck 90 Gr.
b Pf. Rindfleisch J. Qual. 60 Pf., II. Qual. 50 Pf. Kalb⸗
fleisch 50 Pf. Hammelfleisch 60 Pf., Schweinefleisch 56 Pf.
Butter !/2 Kilogr. 1I M. O8s Pf., Wein 1 Liter 80 Vf.
Bier J Liter 24 Pf.
Homburg, 81. Jan. (Fruchtmittelpreis und Viktu⸗
alienmarkt.) Weizen O M 389 Pf., Korn 7 M. 28 Pf.,
Spelzkern — M. — Pf., Spelz O M. — Pf., Gerste
dreihige — M. — Ppf., Becrste 4reihige — M. — Pf.,
Hafer 6 M. 44 Pf., Mischfrucht 7 M. 71 Pf., Erbsen
— M. — Pf., Wicken M. — Pf., Bohnen 0 M.
— Pf., Kleesamen — M. — Pf., Kornbrod 6 Pfund
— Pf., Gemischtbrod 6 Pfund 70 Pf. Ochsenfleisch — Pf.,
Rindfleisch 56 Pf. Kalbfleisch 50 Pf., Hammelfleisch - Pf.,
Schweinefleisch 59 Pf. Butter 1 Pfund 1 M. 10 pf.
Kartoffeln per Ztr. 3 M. 30 Pf.
Landstuhl, 29. Dez. (Fruchtmitielpreis und Vik⸗
tualienmarkt.) Weizen 0O M. — Pf., Korn 7 M. 40 Pf.,
Spelz O0 M. — Pf. Hafer 6 Mk. 50 Pf., Gerste 0 M.
— Pf. Wicken — M. — Pf., Erbijen — M. — Pf.,
Linsen — M. — Pf. Kleesamen — M. — Pf., Kartoffein
per Ztr. O M. — Pf. Kornbrod 6 Pfd. 60 Pf. Weis⸗
brod. 2 Pfd. 45 Pf., Gem. Brod 8 Pfd. — Pf. Butter
per Pfd. O M. 90 Pf., Eier per Dutzend 72 pf.
Kaiserslantern, 30. Jan. (Fruchtmittelpreis und
Viktnalienmankt.) Weizen 9 Mk. 44 Pf., Korn 7 Mk.
28 Pf., Spelzkern — M. — Pf., Spelz 6 M. 37 Pf.
Gerste 6 M. 28 Pf., Hafer 6 M. 83 Pf., Erbsen — M.
— Pf., Wicken 7 M. 07 Pf., Linsen — M. — Pf. Alee⸗
samen — M. — Uf., Schwarzbrod 6 Pfund 74 Pf., do.
3 Pfd. 87 Pf., Gemischtbrod 3 Pfund 42 Pf., Butter pro
Pfd. M. 1,00- 0,00 Eier 1 Stück 7 Pf. Kartoffeln pro
Zentner 83 M. 85 bis O M. — Bf. Stroh 2 M. — Pf.,
bis 0 M. Heu pro Ctr. 2M. 75 Pf., bis O M. — ßf..
leebeu 3 M. 20 Pf. bis M — Pf.
Schmidt und Günther's Leipziger Illustrir te
Jugdzetung 1883 Nr. 9, herausgedeben vom Königl.
berfoͤrster Nittzich e, enthält folgende Artikel:
Einiges über den Schrotschuß, insbesondere über die
Schrotpatrone. Von H. Rehwald. —- Meine Jagdzüge in
Algier. Vom Oberfoörster Quenfell. — Leid und Freud
für Jägersleut. Von Eduard Rüdiger. — Nachrichten über
einige Geweihe und Bilder im Schlosse zu Moritzburg. —
Vom Staatsarchivar Dr. Distel. — Das Hohlfeld'sche vege⸗
tabilische Wildfutter-Pulver. — Illustrationen: Kampf
zwischen Nashorn und Panther. Von Fror. Specht. —
Inserate.
Die Illustrirte Jagdzeitung von Schmidt und
Günther in Leipzig erscheint am 1. und 15. des Monats
und kostet bei den Buchhandlungen halbjährlich M. 3. Bei
den Postanftalten vierteljährlich M. 1.50.
Fur die Redaktion verantwwortlich F. X. Dementz.
In der neuesten Nummer (3) der Illustrirten Frauen⸗
Zeitung zieht vor allem eine Reihe von Abbildungen aus
der Hamilton⸗Sammlung den Blick auf sich. Jedermann
weiß, wie allgemein sich das Interesse an diesen einzig da⸗
stehenden Kunstschäßen zeigte, als vor wenigen Wochen die
Nachricht von der Üüberaus geschidten Erwerbung derselben
für das Berliner Museum durch alle Zeitungen des Inn⸗
und Auslandes ging. Um so dankenswerther ist es von
der Illustrirten Frauen⸗-Feitung, daß sie dem Publikum
mehrere der schönsten Miniaturen aus den zahlreich ver⸗
tretenen Kunsthandschriften früherer Jahrhunderte, sowie
auch eine besonders reizvolle Zeichuung aus dem Dante
des Sandro Botticelli in getreuer Nachbildung vorführt.