jurchtbat. Eine Felsmasse von 5 Kubikmeter, welche
n Gewicht von ca. 12 000 Zoll pfunden repräsen⸗
erte, wurde von 150 Gramm Amidogne gänzlich
uͤseinandergesprengt. Dabei ist noch zu bemerken,
ß die Patronen vorher in Eis getaucht und einem
woltegrad ausgesetßzt waren, bei welchem das Dyna-
nit nicht mehr funktioniert. Die Zündung geschah
zultels Big'scher Zündschnur. Der Streuungskegel
st ein minimaler, die Sprengflächen glatt, wie mit
Im Meißel behauen. Das Amidogoͤne, dessen
hieis sich um mehr als ein Drittel geringer, als
ner des Dynamit belaufen dürfte, steht aus fol-
enden Substanzen: Kalisalpeter, Swefelblüte,
jndenkohle. Weizenmehl und Magnesiumsulphat
die Sprengpatrouen bestehen aus kleinen hellgrauen
splindern, den Steinen des Damenspiels ähnlich.
Einer der kostspieligsten Processe der Neu
eit dürfte jedenfalls der Proceß Peltzer sein.
zr hat nstmlich 99,000 Francs gekostet. Auf der
technung stehen 15, 000 Francs für die vom Che—
itern, Waffenschmieden ꝛc. vorgenommenen Unter⸗
achungen, 10,000 Francs für Telegramme, 10,000
francs für die Schwurgerichtsverhandlung, 25,000
rancs für ausgesetzte Belohnungen.
GRussische Galanterie.) Wie ein
issisches Blatt erzählt, verlor auf einem Familien⸗
hend, welcher im städtischen Klub in Jelez Statt
ind, eine der jungen tanzenden Damen eine Blume,
e von einem der Arrangeure vom Boden aufge—
ben wurde. — Wem gehört die Blume? fragte
en ahchen dinder ein orgee Gutsbesitzer des
reises. — Der und der Dame. — Können Sie
nit 3 Blume überlassen? — Nein, ich muß sie
r Verliererin überliefern. — Ich zahle Ihnen für
« Blume 100 Rubel. — Kann nicht anneh—
en ... — Ich zahle 200 Rubel. — Es geht
icht . .. — Kennen Sie die beiden Pferde, mit
enen ich stets fahre? Ich gebe Ihnen die beiden
ferde für die Blume. — Es kommen Andere
inzu und üherreden den Finder, gegen die ge—
indene gewöhnliche lebende Blume zwei Pferde
mzutauschen, die 700 Rubel werth sind. Der
iginelle Handel kam zu Stande, der junge Guts—
esiger erhielt die Blume, und der Finder der—
y 39 9 mit den dhiden prächtigen Pferden
urch die Straßen der Stadt.
F Eine seltsam schaurige Geschichte berichten die
eterbburger Blätter aus Samara, welches das
isische Schilda zu sein scheint. Ein Schreiber
n Kleinbürgeramte mit Namen Tichonow hatte
ührend der Feiertage über Gebühr getrunken, am
yldester Abend aber war er er so unmäßig ge⸗
esen, daß er plötzlich wie todt zusammenstürzte
ud von sein en Zechkumpanen sowie von seiner
jamilie auch —F todt gehalten wurde. Da die
kussen Todte nicht gern lang im Hause behalten
ind da während der ornnn keine Beerdigungen
orgenommen werden, so beschloß man, den ver—⸗
reintlich todten Amtsschreiber ohne Aufschub zu be⸗
raben. Die Leiche wurde zur Einsegnung nach
⁊ Kirche gebracht, als aber der Geistliche ihr den
heleitsbrief“ einhändigte, bemerkte er Schweiß⸗
opfen auf der Stirn. Er machte die Umstehenden
„rauf aufmerksam, allein die meinten seht kalt-
ütig: das sei Schnee, der beim Transport auf
it Stirn des Todten gefallen wäre und nun wieder
ifthaue. Damit gab sich der Priefter auch zu⸗
rieden, der Sargdeckel wurde geschlossen und Gos⸗
odin Tichonow wurde in die kühle Erde gebetlet,
er wohl die fürchterlichste Neujahrsnacht eines
nglünlichen verbracht hat, die je beschrieben worden
denn als am andern Morgen ganz früh die
— neben dem Grabe Tichonows ein
sches Grab aushöhlten, hörten sie Schreien und
sohnen aus der Gruft Tichonows. Enffeht liefen
dadon und zum Geistlichen, den sie — nun
mmt das echt Russische an der Geschichte — um
baten, das Grab öffnen zu dürfen.
ann Gottes aber schlug ihnen diese Bitte ab,
n behauptete, ohne Genehmigung der Po⸗
In n pioe ——— Dist
usn T Todengräber eilten zum Oko—
Kevierlieutenant), aber auch der weigerte
d Befehl zu geben, denn „dazu müsse er“erst
rlaubniß des Archirej und Staatsanwalts ein·
di n bestirmte man aber den Polizei⸗
ne, p allen Seiten, daß er die Graboffnung
hnh ießlich ließ sich derselbe auch erweichen,
nun so rasch als moglich daran,
qe gr lichen Tichonow aus seiner graßlichen
zu befreien. „Als man den Sarg öffnete,
»er Amtsschreiber schon wirklich vodtseine—
erbissenen Finger, der zerschundene Kopf und die
ibrigen Anzeigen sprachen für das unglaubliche
Ereigniß, das sich hier abgespielt hatte. Die Wittwe
Tichonows hat nach den „Rußkija Wedomosti“,
welch Letztere für die Wahrheit des Vorfalls ein⸗
stehen, eine Klage gegen den Arzt eingereicht, welcher
den Tod ihres Mannes festgesiellt hatte.
FGEin Faschingsscherz vor nahezu
300 Jahren.) In der Ausgabe von „Pasquils
Jests“, welche im Jahre 1604 erschien, finden wir
die Beschreibung eines für die damalige Zeit char—⸗
akteristischen Faschingsscherzes: „Es war einmal ein
alter Ritter, der, um sich an einem Foschingssonn⸗
zag gut zu unterhalten, alle seine Lehensleute,
Pächter und armen Nachbarn mit ihren Frauen zu
inem Gastmaͤhl lud. Als der Braten auf den
Tisch gestellt worden war, wurde keinem der Män—⸗
ier zu trinken erlaubt, bevor nicht einer von ihnen,
ind zwar derjenige, der Herr im Hause und Meister
einer Frau sei, ein Jubellied gesungen haben würde.
Die Männer blickten einander an und es gab ein
zroßes Bedenken, wer der Sänger sein sollte. End⸗
lich nach langer Pauie und nachdem vielfache , Hms“
laut geworden waren, begann ein träumerischer Ge⸗
esle halblaut eine Stanze in den Bart zu summen.
Als er zur großen Befriedigung und Erleichterung
seiner dankbaren Zuhoörer geendet hatte, kam nun
die Reihe an den Tisch der Frauen, wo gleichfalls
der Befehl ertheilt worden war, daß nichts auf dem
Tisch berührt werden dürfe, bevor nicht diejenige,
die Herrin über ihren Mann war, ein Lied ge—
ungen, worauf Alle ohne Ausnahme, auch die
Frau des Sängers, dermaßen zu brüllen begannen,
daß solch eine Katzenmusik wohl noch niemals ge⸗
yört worden war. Der Ritter lachte so herzlich
»arüber, daß es ihm besser däuchte. als seine opu⸗
entesten Festmahle.“
F Ein Abenteuer ganz eigener Art hat vor
kurzem die amerikanische Barke „Mary Lizzie“
nmitten des atlantischen Ozeans zu be—⸗
tehen gehabt. Das mit Stockfisch befrachtete Schiff
var auf der Fahrt von Newfoundland nach Bahia
egriffen, als während eines fürchterlichen Sturmes
uus einer nicht aufgeklärten Ursache im inneren
Schiffsraum Feuer entstand, das alsbald die leicht⸗
ntzündliche Ladung ergriff. Die Versuche, des
Feuers Herr zu werden, erwiesen sich als vergeblich.
uind man mußte sich darauf beschränken, Alles auf⸗
ubieten, um durch Verstopfung aller Lucken und
onstigen Zugäng: den Luftzug fernzuhalten. Wirk⸗
ich gelang dies auch so gut, daß der Brand nur
angsame Fortschritte mochte.“ Doch wurde nach
niach und nach fast das gesammte Schiffsinnere von
dem gefrrßigem Element erfaßt, und mit Sicher⸗
seit war vorauszusehen, daß das Feuer auch die
-„chisfswände und das Deck ergreifen und dem
Fahrzeig den Untergang bereiten würde. Volle
icht Tage lang brachte die aus dem Kapitän und
icht Mann bestehende Besatzung auf dem Verdecke
zu, allen Unbilden der Witterung preisgegeben und
namentlich während der Nacht unter der Kälte
chrecklich leidend. Glücklicherweise hatte man noch
von den Speisevorräthen so viel hinaufschaffen können,
daß sich den anderen Widerwärtigkeiten nicht noch
der Hunger zugesellte. Volle acht Tage trieb das
nwendig brennende Schiff anf dem Ozean, und
chon war die Katastrophe so nahe gerückt, daß
man die Boote bereit hielt, um in letzteren die
Rettung zu suchen. Da im außersten Moment,
erschien die Hilfe in der Gestalt des Dampfers
„Neckar“ vom Norddeutschen Lloyd, der die Noth⸗
ignale „der „Marie Lizzie“ gewahrte nnd die aufs
zöchste erschöpfte Mannschaft derselben an Bord
rahm. Noch bebvor die verlassene Barke dem
Besichtskreise entschwunden war, brachen die
Flammen durch das Verdeck und vollendeten in
urzer Zeit das Werk dec Zerstörung. Am 15.
Januar lief der „Neckar“ mit den Geretteten im
New⸗Horker Hafen ein.
F(Stadtheizung.) Das Heizen ganzer
Städte mit Dampf scheint doch keine ganz leichte
Sache zu sein, In einzelnen Theilen New-NYorks
st diese Heizart eingeführt, allein wiederholt ist es
vorgekommen, daß die Leitungsröhren geplatzt siud
und der Dampf, anstatt die Häuser zu heizen, in
zefährlicher Weise einen Ausweg in die Straßen
jefunden hat. Bei dem letzten Unfalle dieser Art,
m der Ecke von Broadway und Fultonstraße, dau⸗
rte es eine halbe Stunde, ehe der aufsprühende
Dampfstrom abgestellt werden konnte. Für Fuß⸗
zänger sind die Newyorker Straßen überhaupt
jegenwärtig ein angenehmer Aufenthaltsort. Von
oben herab sind ihnen bereits Hochbahn⸗Lokomo
iven auf die Köpfe gefallen, und von unten he
verden sie gar mit Dampf verbrüht.
F Zur Gründung einer neuen Advokatenschule
jatte eine Frau Deschler in Columbus, Ohio, ein
zedeutendes Vermögen testamentarisch bestimmt. Die
Erben fochten das Testament an, weil die Frau
bei Abfassung desselben nicht recht bei Sinnen ge—
wesen sei. Auch ist das Testament von der be—
treffenden Jury wirklich für ungiltig erkärt worden,
ind zwar weil, wer für die Ausbildung von noch
nehr Advokaten, deren es ohnehin schon mehr als
uuviel gebe, sorgen wolle, offenbar nicht recht bei
Sinnen sein müsse.
F GBilliges Land.) „Vor 30 Jahren,“
sagte ein alter Farmer in Texas zu seinen Freun—
den, die sich um ihn am Herdfeuer gesetzt hatten,
„war das Land hier spottbillig. Ich konnte einst
30 Morgen um ein Paar Stiefel kaufen.“ —
„Und Sie kauften es nicht?“ sagte ein eben an—
zekommener Einwanderer. — „Nein“, entgegnete
»er alte Mann. — „So war der Acker wohl
chlecht?“ — „Nein es war Boden eister Klasse,
der später mit 20 Dollars der Morgen verkauft
vard.“ Aber warum kauften Sie es denn nicht?“
— „Ich hatte keine Stiefel.
F Der König von Korea (Asien), welcher den
Fremden drei Häfen für den Handel eröffnet, hait
mn sein Volk eine lange Proklamation erlassen, ine
velcher er dasselbe streng dafür tadelt, daß es seiner
Verhandlungen mit fremden Nationen mißbillige;
selbst China und Japan schlössen mit den Staaten
des Westens Verträge unter gleichen Bedingungen
für beide Theile. Der König kündigt zugleich an,
daß er außer der früheren Abmachung mit Japan
nun auch Verträge mit Amerika, England und
Deutschland abgeschlossen habe. „Laßt uns“, sagt
er, „die Doktrinen der westlichen Völker zurückweisen,
aber ihre Maschinen wollen wir kennen lernen und
nachahmen. Beides läßt sich vereinigen, und so
vird der Anstand nicht verletzt.“ Zum Schluß be⸗
fiehlt der König, daß alle Wahrzeichen außerhalb
der Haupistadt, durch welche den Fremden der Ver⸗
ehr verboten wird, entfernt werden sollen, „da die⸗
elben nicht mehr mit der neuen Ordnung der Dinge
iübereinstimmen.“
FGraktisch) Die Zigeuner wenden ein
infaches Mittel an, um das mit der üblichen
Tellersammlung beauftragte Mitglied der Kapelle
zu kontroliren. Derjenige, welcher zur Teller⸗Collekte
hestimmt ist, bekommt in die rechte Hand den Teller
und in die linke Faust eine — lebendige Fliege,
velche er während seines Rundganges gefangen zu
halten hat
Sterbefälle.
Gestorben: in Edesheim Frau Anna Maria
Belz, geb. Keiler, 67 J. a.; in Speier Maria
unna, 8 M. a., T. d. kgl. Obergeometers Rat⸗
inger; in Winnweiler Georg Maier, 773J.
u.; in Ludwigshafen Lehrer Ludwig Heintz, 289
J. a.; ebenda Emma Pfaff, 14 J. 3 M. a.; in
deunkirchen a. Bl. Fabrikbesitzer Louis Joch um,
7 J. a.; in Queichheim Nargaretha Spies,
558 383M4
Dienstes⸗Nachrichten.
Demn 1. Staatsanwalte bei dem Landgerichte
Zweibrücken, H. Petri, wurde der Rang und
Behalt eines Oberlandesgerichtsrathes verliehen.
Der Lehrer für decorative Malerei an der
xreisbaugewerkschule in Kaiserslautern, Theodor
d. Kramer, wurde, seinem Ansuchen entsprechend,
vegen Annahme der Stelle eines Direktors an der
dunstgewerbe⸗ und gewerblichen Zeichenschule zu
dassel von seiner dermaligen Lehritelle entboben.
Fr die Fedaian veraniwortlich F. X. Deme z.
— — — — ——
Nr. 18 des praktischen Wochenblattes für
alle Hausfrauen „Fürs Haus““ (Preis vieriel-
jährlich 1 Mark) enthält:
Gastfreundschaft. — Die Stenogräfin. —
Wie kann man sich auszeichnen? — Die
Schwiegermutter. — Die Freunde der Ein—
amen. — Ein Antiluxus-Verein. — Stuben⸗
aquarium. — Für den Lehrerinnen⸗Beruf.
— Für Antiquitätenliebhaber. — Uebher
unsere Kleidung. — Ueber das Baden der
sinder. — Rothe Nasen im Winter. — Ueber
das Schielen. — Litteratur fürs Haus. —
Kuchengeräthe. — Für die Küche. — Sil-
benräthsel. — Fernsprecher. — Inserate. —
Zrobenummer gratis in jeder Buchhandlung.