ðSi. Ingherter Amzeiger.
Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
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M 40.
Dienstag, 26. Februar 1884.
19. Jahrg.
A
ifi Baugewerkschule, für deren Bedürfnisse die Stadt
Politische Ueberficht. —— d aufzukommen hat, würden
Deutsches Reich. nicht nur für Ünterrichtszwecke, sondern auch zur
Berlin, 24. Febr. Gutem Vernehmen des Ausführung von Arbeilen auf Bestellung und Be—
Deutschen Tageblatts“ nach sind zwischen Deutsche chäftigung bezahlter Gesellen benühl,hatte der
and und Rumänien auf Anregung des letzteren gauausschuß vor Ausbezahlung einer eiwa 1200 Met.
Berhandlungen über einen Konsularverhrag etragenden Summe fuͤr Erweilerung der Räum—
roöffnet. F ichkeiten der Baugewerkschule an Herrn Direktor
Berlin, 25. Febr. Die Budget⸗Kommission S5pahß die Anfrage richten lassen, vb außer den
genehmigte den Nachtragsetat unverändert bis auf Zaugewerkschülern auch Arbeilskräfte des Gewerbe—
vie für die Korreltion des Rheinstroms von Mainz nuseums die Lehrwerkftätten benütten. Hert Spaß
bis Bingen geforderte erste Rate, worüber die Ab⸗e jab in einer langeren Auseinanderfehzung anden
timmung ausgesetzt wurde, dis der bezügliche Ver.· Zauausschuß durchaus befriedigende Aufschlüsse, aus
rag mit Hessen vorgelegt ist. Der Regierungs- henen hervorging, daß die Erweiterung der Lehr—
»ertreter sicherte dessen Vorlegung zu. verkstätten nur durch die um 537 gefliegene Zahl
Straßburg, 25. Febr. Bezüglich einer von her Vaugewerlschüͤler nothwendig wurde. Bezüglich
vem hiesigen Comits für den Bau eines Canals der vom Gewerbemuseum den' Gewerbelreibenden
Straßburg · Ludwigshafen an den dandesausschutz ngeblich gemachten Konturrenz sagl Herr Spaß,
zerichteten Petition, beantragt die Commission des aß natürlich auf einen Absahe der von Lehrlingen
etzteren, die Petition der Regierung mit dem Er⸗ efertigten Arbeiten gesehen werden masse, da sonst
uchen zu überweisen, ein eingehendes Projelt für hie Mittel zu Lehrzweden nicht ausreichten und
»en Canalbau aufftellen zu lassen und als Kosten⸗? zuch im Laufe der Zeit ein Quantum bon Arbeilen
zetrag für die Aufstelung des Projekts im Etat ufgestapelt würde, wozu schließlich formüche Mas
125.000 Mark einzustellen. zazine nöthig wären. Herr Buͤrgermeister Neu⸗
Karlsruhe, 28. Febr. Justizminister Nokk naher, wälcher dem Ausschusse des Gewerbemu⸗
zab in der zweiten Kammer bei der allgemeinen eumsvereins angehört, gab der Beschwerde der
berhandlung über den Justizetat die Erklärung ab, dewerbetreibenden Jegenüber die Erklärung ab, daß
aß die badische Regierung gesetztichen Maßnahmen Ulles geschehen werde um berechüügten ¶ Wunschen
n Bezug auf Entschadigung unschuldig Verurtheil- achzukommen und Mißslände, welche sich ohne
er zustimmen werde. Bissen des Ausschusses, der ja nicht immer nach⸗
Ausland. ehen könne, was im Gewerbemuseum vorgehe,
London, 25. Febr. Der Herzog von Marl- jerausgebildet hätten, abzuhelfen. Einen bestimmten
orough ersucht die Times, die Meldungen Berliner luftrag, in welcher Richtung der gerügten Konkur⸗
Zeitungen, bezüglich des Verkaufs der Blenheim- enz des Gewerbemuseums entgegenzutreten sei,
Halerie an die preußische Regierung zu dementiren; önne man dem Stadtralhe aber schon deßhalb
8 seien keine Unterhandlungen mit der preußischen icht geben, weil selbst in der Beschwerdeschrift der
stegierung darüber geflogen, auch wisse der Herzog Bewerbetreibenden keine Vorschläge zur Besserung
yon keinem Vorschlage fuͤr solche Unterhandluͤngen. der Verhältnisse enthalten seien. (Pf. Pr.)
-. Daily News und Daily Telegraph melden aus f Otterberg, 23. Febr. Angehorige der
dairo, die englische Occupationsarmee werde hald ziesigen prot. Pfarrei beabsichtigen, nach Meldung
nuf 10,000 Mann erhöht sein. er „K. Z3.“ eine Sammlung uͤnter sich zu veran—
Kairo, 24. Febr. Aus London sind hier talten behufs Errichtung eines Denkmals für den
Befehle eingetroffen, wonoch der Marsch der eng⸗ eider so früh verstorbenen, aber in den Herzen
ischen Truppen nach Tokar vorldufig unterbleiben einer Freunde noch in bestem Andenken forlleben⸗
oll. »en Herrn Pfarrer Conrad Reiffel.
— Forst, 21. Febr. Ein hiesiger Wein⸗
utsbesitzer verkaufte kürzlich seine aus 17 Fudern
jestehende 1888er Kreszenz zum Durchschnitispreis
von M. 1200 pro 1000 Liter durch Vermittelung
des Herrn Leopold Dornberger in Dürkheim an die
Firma Knecht⸗Leutz in Eberbach am Neckar. Ferner
zingen noch zwei Kreszenzen, eine von 18 Fuder
ind eine von 11 Fuder, durch Vermittelung des⸗
elben Commissionärs durch Kauf zum Durchschnitts⸗
;xeis von 990 und 1000 M. pro Fuder an die
xirma P. J. Valckenberg in Worms über. Diese
sohen und raschen Verkäufe nehmen uns nicht
Bunder, da gerade in Forst nach allgemeinem Ur⸗
heile die Qualität des 1883ers diejenige des 1881 er
Jahrganges, namentlich in den feineren Auslesen,
vesentlich übertrifft. (A. W.⸗R.)
— Landau, 28. Febr. Der Brauereigesell⸗
haft zum Storchen“ in Speyer, welche im
Pfalzer Hof“ dahier eine Bierwirihschaft errichten
vollte, wurde die bezirksamtliche Genehmigung hiezu
ersagt. Der Stadtrath hatte das beir. Gesuch
egutachtet.
— Speyer, 21. Febr. Unser Stadtrath
at beschlossen, das für Herrn Hilgard bestimmte
ẽhrenbürgerrechts Diplom (die Zeichnung) und die
sierzu gehörige, silberne Kapsel um den Preis von
Kairo, 24. Febr. General Stephenson äußerte
yen dringenden Wunsch, ihm den Vormarsch gegen
BGman Digma zu gesiatten, dessen Streitkräfte bei
ẽl- Teb vereinigt sind. Hartington hat hierauf den
bormarsch, welcher am Montag beginnt, angeordnet.
Suakin, 24. Febr. Nachmittags. In Trin—
tat sind nunmehr 4800 Engländer ausgeschifft.
Man gewahrt den Feind von allen Seiten und
chätzt seine Stärke auf 100 bis 12,000 Mann.
die nubischen Truppen, welche die Einschiffung ver⸗
weigerten, werden als KWomeestreiber verwpenne
Lokale und pfälzische Nachrichten.
— Pirmasens, 28. Febr. Als heute Mit⸗
ag der Zug von Zweibrücken, welcher i Uhr 45
sier eintrifft, in die Station Tschifflick einfuhr,
tieß derselbe mit 8 Güterwagen zusammen, welche
m Geleise standen. Sammiliche Passagiere kamen
nit dem Schrecken davon.
— Kaiserslautern, 23. Febr. In der
Sitzung des Stadtrathes Kaiserslautern vom Frei—
ag Nachmittag kam auch die „Eingabe der Ge⸗
verbetreibenden gegen die Geschäftsführung des
Afatzischen Gewerdemuseums jur Sprache Theils
eranlaßt durch die Beschwerde der Gewerbsmeister,
heils durch ein Gerücht die Lehrwerkstätten der
300 Mt. beim Pfälzischen Gewerbemuseum aus⸗
ühren zu lassen. Die Lieferzeit ist auf 3 Monate
estgesetzt.
— Herr Heury Villard in New⸗PYork sagt
nn einem Schreiben an Herrn Conssifiorialrath
könig, den Vorstand des Vereins zur Erbauung
er Gedächtnißkirche in Speyer, daß er
infolge der überaus großen erlittenen Vermögens⸗
jerluste zu seinem tiefsten Bedauern zur Zeit wohl
nicht im Stande sei, seine halbjährigen Beiträge
son je 5000 Mark fortzusetzen, daß er aber die
este Hoffnung habe, das Verlorene über kurz oder
ang wieder einzuholen und die so gern gewährte
Unterstützung zur Erbauung der Gedächinißkirche
nuch fernerhin zu leisten, — daß er aber auch der
zukunft mit ungeschwächtem Muthe und Vertrauen
ntgegengehe.“ Möge der allmächtige Lenker un—
erer Lebensgeschicke dem hochherzigsten Förderer
inserer Gedächtnißkirche Wiedergenesung, Muth und
kraft verleihen in vollem Maße zur baldiger Aus⸗
ührung seiner edelmüthigen Vorsätze!
— Auf dem Hemshof in der Anilin⸗- und
Zoda⸗Fabrik schoben Arbeiter einen Eisenbahnwagen
nach einer Drehscheibe zu, die indessen nicht richtig
auf das Geleise gerichtet war, so daß der Wagen
nn die Grube stürzte und hierbei leider einen Är—
eiter zerquetschte. Der Verunglückte, welcher eine
Frau und 8 Kinder hinterläßt, ist seinen Verletz⸗
ungen erlegen. (Pf. J.)
Weisenheim asS., 22. Febr. Gesiern
Morgen ereignete sich dahier ein trauriger Unglücks—
'all. Die Eheleute Hartkorn hatten ein zweijahriges
rankes Kiund, welches nach ärztlicher Auordnung
jebadet werden sollte. Zu diesem Zwecke bereitete
ꝛie Mutter heißes Wasser in einer Kanne auf dein
Ofen. Dieselbe entfernte sich, um Steinkohlen zu
holen. Während ihrer Abwesenheit nun ging das
vierjährige Kind derselben Eheleute an den Ofen,
zoß mit einem Topfe das Wasser aus der Kanne
in einen Kübel, that Weißkleien hinein und setzte
das zweijahrige Kind in den Kübel mit dem kochen—
den Wasser. Aber als die Mutter zurückkam, welch'
ein Anblick! Sie fand ihr Kind am ganzen Körper
zräßlich verbrannt und eine Wohlthat ist es nur
für das bedauernswerthe Kind, daß es heute Mor—
gen durch den Tod von seinem fürchterlichen Lei—
den erlöst wurde. — Es ist dies aͤbermals eine
dringende Warnung, kleine Kinder nie ohne Auf⸗
icht zu lassen. (N. B. Ztg.)
Vermischtes.
CEehrkurs für Turnlehrer.) Zufolge
Anordnung des k. Kultusministeriums wird an der
. Centralturnlehrer⸗Bildungsanstalt zu München in
der Zeit vom 21. April bis 31. Juli d. J. ein
irdentlicher Lehrkurs abgehalten, der vorzugsweise
ür Lehrer und Lehramtskandidaten der humanisi-
schen, technischen und Kunstanstalten, dann der
Zehrerbildungsanstalten bestimmt ist. Lehrer und
Jehramtskandidaten der Volksschulen, welche ihre
ꝛegelmäßige turnerische Vorbildung an den Schuͤl—
ehrerbildungsanstalten zu empfangen haben, können
nur insoweit zu diesem Lehrkurse zugelassen werden,
als sie eine weitere Ausbildung im Turnlehrerfache
zum Zwede der Verwendung als eigene Turnlehrer
an einer höheren Unterrichtsanstalt anstreben.
fIn Regensburg ist am 19. Februar der
b. Major a. D. Eduard v. Lillier nach langem
chmerzlichen Leiden im 64. Lebensjahr gestorden.
derselbe war zu Aufang der 70er Jahre Land—
oehrbezirks Kommandeur in Speyer.