Full text: St. Ingberter Anzeiger

ten Augenblick aushalten würde, Nach ihrer Ver⸗ 
nehmung wankt Emilie Höchsmann, welche 
schwanger ist, auf Schenk zu und will ihm die 
Hand reichen. Der Präsident ruft; „Treten 
Sie nicht in seine Nähe! Hüten Sie sich vor der 
Berührung mit dem Manne'“ (Bewegung.) 
4 Wien, 15. März. Hugo Schenk und Ge⸗ 
nossen wurden zum Tod durch den Strang ver— 
urtheilt. Die RKeihenfolge der Hinrichtungen ist 
Farl Schenk, Schlossarek,. Hugo Schenk. 
Von einem polnischen Hugo Schen! 
wird aus Lodz berichtet: In dem Flecken Balut 
war vor Kurzem der Leichnam einer ermordeten 
weiblichen Person aufgefunden worden. Die sofort 
eingeleitete Untersuchung ergab, daß es der Leich⸗ 
nam einer gewissen Ch Sicczkowska aus Warschau 
war, die von dem eigenen Bräutigam, Littauer 
gebürtig aus Kielce, ermordet wurde. L. übte diese 
Mordthat aus, nachdem er seine Braut in einer 
Lebens⸗Versicherungs Gesellschaft eingekauft hatte 
indem er nach ihrer Ermordung die hohe Versicher⸗ 
ungssumme einzuziehen trachteie. Der gegen ihn 
eiageleitete Prozeß hat nun zur Evidenz nachge— 
wiefen, daß er mit dem Gedanken umging, mehrere 
Mädchen in Lebens⸗Versicherungs Gesellschaften ein⸗ 
zukaufen und sie nachher zu ermorden. Es läß! 
sich also eine Analogie zwischen dem Wiener Mäd— 
chenmörder und L. qufstellen. Littauer begann mit 
einer raffinirten Wechselfälschung seine Verbrecher⸗ 
laufbahn; eine Braͤndstiftung brachte ihm eine 
mehrjährige Gefängnißstrafe ein und er würde, da 
er erst 25—26 Jaͤhre alt ist, wahrscheinlich zur 
höchsten Stufe der Vollendung im Verbrecherthum. 
mporgeklommen sein, wenn die rächende Nemesis 
ihn nicht erreicht hätte. 
Ein fideleres Gefängniß, wie das in Hagen 
in Westphalen, dürfte es auf dem weiten Erden⸗ 
runde nicht geben. Der Elberfelder Polizei war 
et gelungen, eines Menschen habhaft zu werden, 
welcher demnächst wegen einer ganzen Reihe von 
Verbtechen vor dem Schwurgericht sich verantworten 
sollte. Der Mensch, dem ein Sündenregister von 
zanz außergewöhnlichem Umfange vorgehalten wird 
wurde unter sicherer Begleitung in das Gefängniß 
abgeliefert. Dort war er bereits übernommen, in 
der üblichen Gepflogenheit von seinen Sachen befreit 
und auch schon auf dem Wege nach seiner Zelle, 
als es dem ihn führenden Beamten mit einem 
Male bequemer erscheinen mochte, die Führung dem 
—Dienstmädchen anzuvertrauen. Der Gefangene 
war dies wohl zufrieden, er ging fein folgsam mit 
bis zur Zelle; da aber übermannte ihn die Zart⸗ 
lichkeit; er umarmte das liebe Mädchen, schob es 
votauf in die Zelle und — schlug die Thür da— 
hinter zu, nicht vergessend, zuvor noch die Schlüssel 
im Schlosse umzudrehen und dann schleunigst von 
hinnen zu eilen. Es dauerte eine Weile, bis das 
eingesperrte Mädchen sich bemerkbar machen konnte 
der Arrestant war mittlerweile längst in der frischen, 
freien Luft. Es wurde Alles aufgeboten, seiner 
wieder habhaft zu werden, doch ist dies bis zur Stunde 
noch nicht gelungen. 
52 J. a,; in Pirmasens Frau Margaretha Schnej— 
der, geb. Rutholf, 63 J. a.; in Neustadt ah 
Nilolaus Christmann, 77 J. a.; in Lauterho 
bei Otterbach Karolina Bang, geb. Hupp, & 
J. a; in Dürkheim Louis Rothgeb, 50 J. a, 
und Babette Rothgeb, geb. Munz, 45 J. a. 
Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Demeß. 
Nr. 76 des praktischen Wochenblattes für all 
hausfrauen „Fürs Haus““ (Preis vierteljähr 
uͤch 1 Mark) enthält: 
Trost. — Bleichsucht und Blutarmuth. — Gt 
heimschriftschlüssel. — Gründung einer Anstalt fü— 
Krantenpflegerinnen. — Wie die Frauen sein und 
nicht sein sollen. — Liebe, keine Pflegeschwester 
Vernünftige Kinderernährung. — Aus der 
Schule. — Ausmalen von Photographien. — Pa 
pierpuppen. — Kindermund. — Beschäftigung fü 
Kinder. — Hausgarten im März. — Düngun— 
des Weinstockes. — Eierfressende Hühner. 
Gänsemast. — Gänsestopfen. — Stubenvögel. — 
Tinte zu verdünnen. — Unangenehmen Geruch au 
einem Eichenholz⸗Büffet zu entfernen. — Petroleum 
flecke aus Papier. — Kesselstein. — Duette. — 
Singstücke fuͤr Alt. — Sinn⸗ und Denksprüche. — 
Fußbodenanstrich. — Für die Küche. — Raihset 
Fernsprecher. — Briefkasten der Schriftstelle. — 
der Marit. — Anzeigen. — Probe⸗-Nummer grati— 
in allen Buchhaudluugen. — Notariell beglaubiat 
Auflage 35,000. — Wocheuspruch: 
Lasse Dir des Lebens Tage, 
Mensch, wie liebe Freunde sein; 
Denn es holt nicht Wunsch noch Klage 
Die verlornen wieder ein 
Sterbefälle. 
Gestorben: in Mannheim J. Louis Haas, 
Essigfabrikant; in Birkweiler Frau Anna Maria 
Born, geb. Becker, 64 J. a.; in Speyer Adam 
Lehmann, qu.k. Gymnasialprofessor; ferner Frau 
Farolina Baldauf, Rentbeamten⸗Wittwe, 72 J. 
n Grünnadt Karl Mayer, Spenglermeister.! 
Licitation. 
Mittwoch, 2. April 1334 
Nachmiltags 3 Uhr zu St. Ingbert, 
in der Wuͤthschaft von Johann Adan 
Beck Wittwe — 
werden durch den unterzeichneten 
hiezu gerichtlich beauftragten k. Notar 
die nachbezeichneten Liegenschaften 
St. Ingberter Bannes, der Un 
theilbarkeit wegen, oöffentlich in Eigen 
chum versteigert, als: 
— Fläche 
worauf ein Wohnhaus mit Hof 
raum, gelegen zu St. Ingberi 
an der Haide und Plan Nr 
392814, 12 40 qm Pflanz 
garten in der Au, ein Ganzes, 
begrenzt von Nikolaus Rohe und 
Bernhard Hermann Wittwe. 
Plan Nr. 4115, 12 a 80 qw 
Acker hinter Hobels neben Jose! 
Schweitzer. 
Eigenthümer sind; 
Die Wultwe, Kinder und Erben des 
zu St. Ingbert verlebten Bergmannes 
Marx Deffland, nämlich: 
oFie Wurwe Elisabetha Spohn. 
zewerblos; 
I. Die Kinder der Eheleute Deff 
land beziehungsweise Repräsentanten 
und Rechtsinhaber von solchen, als: 
1. Die Kinder und Repräsentanten 
des verlebten Sohnes Nikolaus 
Deffland, lebend Bergmann in St 
Ingbert, erzeugt mit seiner hinterblie⸗ 
benen Winwe Katharina Feichtner, 
Ramens: a. Margaretha, b. Nikolaus 
und c. Katharina Deffland, alle drei 
noch minderjährig, welche ihre genannte 
Mutter zur gesetzlichen Vormünderir 
und den Jakob Spohn, Barbier, zun 
Nebenvormunde haben; 
2. Katharina Deffland, ge⸗ 
werblose Ehefrau von Nikolaus Rohe. 
Bergmann; 
Z.Michael Deffland, Berg— 
mann; 
4. Jakob Deffland, Schmelz⸗ 
arbeiter, zur Zeit Soldat beim kgl. 
bayerischen 8. Infanterie⸗Regiment in 
Metz in Garnison. 
Alle in St. Ingbert wohnhaft. 
Die Kinder des genannt verlebter 
Nifdlaus Deffland auch Rechtsinbabe 
der Erbrechte des Friedrich Defn 
land, Bergmann, früher in St. Ing 
bert, jetzt in Grand-Moeuf in Loth⸗ 
ringen wohnhaft, Sohn der Eheleute 
Marx Deffland und Elisabetha Spohn 
St. Ingbert, den 16. März 1884 
Kemmer, 
——— votar ·— 
Nother u. blauer Kleesamen, 
Esparsette (türk. Klee), 
Inearnatklee, 
Seradella, 
Saathafer, (Fahnenhafer), 
Saatwicken (Koͤnigsberger), 
Saaterbsen, 
Grassamen in versch. Mischungen 
e nach der Boden Beschaffenheit. 
Alles in erster Qualität und unte; 
Barantie für deren Keimfähigkeit 
myfiehlt. Hiehel Fries 
Hirteneck 43. 
Kommenden Mittwoch 
verden auf dem Wochenmarkte 
St. Ingbert 
Feinst gewässerte Stockfische, 
Karpfen, Backfische, 
ailligst verkauft. 
Grieger's ischtandlung 
Is zeige hiermit an, daß ich das 
N Sohlen und Flicken von 
—„chuhen und Stiefel besorge. 
Peter, 
Sohn von Bahnwart Lüch 
in den Seyen. 
* 
Die Wohnung, 
welche Herr Amtsanwalt Müller inne⸗ 
hatte, ist „sofort beziehbar, au ver— 
miethen. 
— — — — — — — — 
Emn Tesen gegen 10 prompt und franco 
— 
2* 
—CX 
LDOnnerstag- denm 17. April 1884 
unwiderrusiche Ziehung in Munchen 
Wchpsladpep üchelDallbtherb 
Hauptgewinnste: 
M. 40000, 10000, 5000 ete. ohne Abæuę 
18000 Geld-Gewinnste im Betrage von 130000 Mx. 
Loose à 2 Marb 
sind zu haben bei der alleinigen Hauptagentur fũr die Pfalz vor 
Ful. Goldschmãt 
in Ludwigshafen. u. bei J. Weirich. u. Prz. Woll in St. Inghert 
—— —— — — — — — ——— 
—⸗Ten seder voerdo- in Zahlung genomon⸗ 
⸗ 
— * 
A 
a 24. 24 
—. 6. 
Im Interesse aller Hals⸗ und 
Anerkennung. a 
eg für meine Pflicht unaufgefordert auczusprechen, daß der rheinische 
Traͤuben⸗Bruft⸗Honig von W. H. Zickenheimer in Mainz 
welchen ich von Herrn Kaufmann Bahlsen hier beziehe, sich in meiner 
Familie ais ein vortreffliches Mittel gegen Huͤsten, Hals⸗ und 
Brustleiden bewährt hat. Die Wirkung dieses Hausmittels war oft 
eine geradezu überraschende und selbst bei hartnäckigen Uebeln trat schon 
nach kurzem Gebrauche eine wesentliche Linderung ein. Ich kann daher 
iesen angenehmen Saft aus vollter Ueberzeugung auf das Anae— 
egentlichste empfehlen. 
Erfurt, den 8. April 1883. 
Dr. Vorbrodt, Stadischulratih. 
Der rheinische Trauben⸗Brust-Honig seit 17 Jahren aus dem Extracte 
— erlesener rheinischer Weintrauben und dreifach geläu⸗ 
— — tertem Rohrzucker in Form eines flüssigen Honigs allein 
— aächt bereitet von W. H. Zickenheimer in Mainz ist 
5 das edelste, angenehmste und wirksamste Haus⸗ und 
—R Genußmittel bei Husten, Heiferkeit, Verichleimung, Hals⸗ 
ια und Brustleiden; Husten der Kinder ⁊c. und durch 
unzählige Anerkennungen ausgezeichnet. Jede Flasche trägt nebige 
Verschiußmarke, sowie im Glase unk auf dem Etikett die Firma des 
Erfinders und Fabrikanten. 
Zu haben in St. In gbert bei J. Friedrich; in St. Johanr 
bei F. P. Dudenhöffer und N. Btaginot; in Blieskakße! 
—XI 
x Ohnandlon ear. 
—IILLLL 
rund oder gezackt 
allen Farben, eben so 
—IIE 
ertiat billigst die 
Buch⸗ Steindruckerei 
F. A. Demetz — 
31t. Ingbert. —— — E—— 
Isud snor Sersag von F X. Femek in St. Inabert