St. Jugbherter Amzeiger.
Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Inabert.
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65.
Dienstag, 1. April 1884.
19 Jahrg.
litische Uebersicht. Lokale und pfaälzische Nachrichten.
Vo sche u sich [J Schnappbach, 81. März. Gestern machte
Deutsches Reich prea.
* —— W83. m der Verein „G.müthlichkeit“ von St. In 8
. B. V. rz. inen Ausflug hieher, um es sich dahier im Saale
die erneute Bewilligung des —86 nats“ ist es Herrn d yy recht ge I ihn zu machen.
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io illenthalben, und so konnte es auch seitens de
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m n en, owohl dem Herrn Dirigenten, als auch den übrigen
ibt guüben de — 8 d derrn Mitgliedern der größte Beifall zuttheil wurde.
— un dd ee dn ist —* nenun waren de Enze nwornage des Zem:
S„chuster, Herrn Gärtners X., und Herrn Wei⸗
Frage, wie namentlich auch in der Frage der So- 16 e Heiterkeit — 3 — An⸗
ialgesetztgebung und des Sozialistengesetzes aus · desenden hervorriefen. Seo hanen di⸗ betreffenden
rücklich diejenigen Punkte erkannt werden, die uns derren für die „Gemüthlichkeit“ und Herr Eisel
ereinen, wie sie idden —We uns r des Leibes wohl aufsbeste gesorgt, und verlief
— —
t )e nnd wünschen wir, daß die Herrn Gemüthlichen
urd die —As —— — mehrere solche gemüthliche Unterhaltungen
ereiten werden.
Parlamentarismus, bereits ein tiefer Riß durch die —St. Zweibrücken, 26. März. Der Ver—
ieue Partei der Deutschfreisinnigen geht. Zehn bis andsftag der Verein⸗ Creditreform fand
wolf, so heißt es jetzt schon, werden für das So ehten Sountag in Heilbronn Statt, um unter
jalistengesetz stimmen. Sie wissen vermuthlich. daßz Vorfitz des Herru Webe Marchthaler, Direktors
tm — dud Wee er Zugttriaen lerem dienigen nene
einer Einrichtun u ich im Laufe
st. Andere wieder hufen jetzt schon zurück, insofern es nd A hatten.
die „soziali stische Schrulle. der verbündeten Rtegie- Fa waren Dies vor unnde Verbandsslatuten
e p —— 3 —FX d Verkehrs Vereine wi— enn
1 in eschlu ung ü s anisation
üddeutschen sezessionistisch Gesinnten angehören, veiterer he penne ae enenn
du —— w n d dinn — — beaunsagten nnn *
virkt werden soll; ferner über die Hebung de
pniß . eraus wichtigen Einrichtung, welches durch die
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st die u dommen und aus der Mitte des Kaufmannsstandes
—
d nber! un oll und hierdurch an Werth und Zuverlässigkei
ne nm ede gre ape dehehiee on iede private — wit hinausaehen
ine überaus große Anzahl von Soldaten verloren — I8 . — —5— Wede
Zangen, wahrend um das in Heidelberg entfaltete ivertreten zu vernehmen, in welchem Maße
e der e, immerr weitere nationale und ich die Geschäftswelt, insbesondere aber die größeren
assen sich scharn. heschäfte, an den Vereinen betheiligte, deren auer⸗
* — dedhre Apeen annt gesunde Tendenz allerwärts von den Handels⸗-
—A Professur der Anatomie in en Iuee ee un
Vürzburg und die von Mar uardsen beantragte nun usan poeded redahen rd de
——— * eneq kinrichtungen für die Vorbereitung von Klagen ꝛc.
angen. Beim Gesetz de aegn dhehee en ae de donen enae 5—
iahmen die Abgeordueten mit 102 gegen — 2 r it een daß wit der hhatuigen
ie von din dnen ine eee Zerbreitung der Vereine über ganz Deutschland so⸗
m.Vei Verecane — vohl Mahn⸗ als besonders Auskunftswesen den
J A orstetats erllärte der Froharugsten Aufschwung nehmen werden. — Ver⸗
dmen daß die Regierung bei dem Bun⸗ Lelen waren die Vercin Colmar, Darmstadt, Frei⸗
für die Erbbhung der Holzzölle eintreten urg i. B. Gießen, Hanau, Heilbronn, Heidelberg,
darlsruhe, Kaiserslautern, Landau i. Pfi, Mainz,
Nannheim, Neustadt a. H., Offenbach a. M.,
Forzheim, Regensburg, Speyer, Straßburg i. E.,
Ztuttgart, Trier, Um, Würzburg, Zweibrücen.
zum Vorort wurde gewählt Mainz, für die
Abhaltung des nächsten Verbandstages Würz⸗
zurg bestimmt.
— Pirmasens, 29. März. Der Maurer
deiarich Kennel, welcher heute dor 8 Tagen von
einem Bruder lebensgefährlich verletzt wurde, be⸗
indet sich wieder außer Gefahr und auf dem Wege
her Besserung. — Heute Vormittag wurde der
rühere Schuhhändler W. von hier verhaftet, nach—
»em er vor Kurzem erst hierher zurückgekehrt war.
Derselbe hatte vor fünnf Jahren fällirt unter Um—
ständen, die den Verdacht eines betrügerischen
Bankerotts ergaben, und war ins Ausland geflüchiet.
Im Glauben, daß Verjährung eingetreten sei, war
er nach fünfjähriger Abwesenheit heimgekehrt.
P. A.)
— Veustadt, 29. Marz. (Brodkrieg.) Auf
)»em heutigen Wochenmarkt ist zwischen den hiesigen
und auswärtigen Bäckern ein, glücklicherweise ün⸗
»lutiger, Brodkrieg entbrannt und unser Marktplatz
st somit zum Kriegsschauplatz geworden. Die hie—
igen Bäcker suchen nämlich die Concurrenz der
uswärtigen Bäcker, welche mit ihren Brodwagen
eden Markttag erscheinen, dadurch lahm zu legen,
»aß sie das Laib Brod noch billiger als die Äus—
värtigen verkaufen. Während die Letzteren für das
daib Brod bisher 60 Pf. nahmen, verkaufen es
die hiesigen heute zu 40 Pf. und wollen sogar bis
auf 30 Pf. heruntergehen, falls die Auswärtigen
auuch zu 40 Pf. verkaufen. Die hiesigen Bäcker
ind entschlossen, diese Taktik so lange einzuhalten,
ais sie die auswärtigen Collegen aus dem Felde
jeschlagen. Der Brodkrieg wird jedenfalls von
zeiden Seiten mit immer steigender Erbitterung
zeführt werden. Und das alte Wort bestätigt sich
uuch hier: Wenn zwei sich streiten, freut sich der
Dritte — also hier die Hausfrauen!
— Neustadt, 29. Marz. Bei der gesiern
zier stattgehabten Güterversteigerung der verstorbenen
Frau Dekan Saul wurde ein Wingertsftück von
108 Dezimalen im Hüttbaum, neben dem alten
Weq, für 13,100 Mt. verkauft!
— Neustadt, 30. Marz. An der heute
im Saalbau Statt gehabten Versammlung von
Vertrauensmännern der pfälzischen nati o⸗
ralliberalen Partei nahmen ca. 150 Herren
Theil; alle Gegenden unserer Provinz waren ver⸗
reten. Hr. Dr. Armand Buhl begrüßte die Ver⸗
ammlung und sprach seine freudige Genugthuung
iber die zahlreiche Betheiligung aus sämmilichen
fälzischen Wahlkreisen aus. Redner hob hervor,
aß man auch in unserer Partei das Bedurfniß
jehabt habe, wie man zu sagen pflege, ein Lebens-
eichen wie andere Parteien von sich zu geben. —
Im Uebrigen hatte die Versammlung, wie dies in
»er Natur der Sache lag, einen vertraulichen
Tharakter, so daß wir nur kurz über die in der⸗
elben gefaßten Beschlüsse ec. zu referiren vermögen.
— In erster Linie handelte es sich um Stellung⸗
aahme zu der jungst ergangenen Heidelberger
tundgebung, die vornehmlich den Zweck habe,
die Parteigenossen Süd- und Norddeutschlands in
essere Fühlung der Zusammengehoͤrigkeit zu bringen
Zeregte Kundgebung bezeuge, wie die nationalliberale
zartei unentwegt an ihrem Programme vom Jahre
881 festhalte. Was nun die neue Vereinigung
jon Fortschritt und Secession anbelange, so habe
nan seitens dieser die Nationalliberalen nicht mit
ugezogen. Daß jedoch die deuische freisinnige
partei in Süddeutschiand sonderlich Boden fassen
verde, sei jedoch nicht anzunehmen, weil fie an
ihre Spitze das Princip des Freihandels à tout
drix, das Manchesterthum, stelle. Das Verhalten
ind der Standpunkt des Freih. v. Stauffenderg
verde in Süddeutschland von den Lioderalen nicht
etheilt. Habe es bisher in der Pfalz geheißen: Hie
Aiberal, hie Centrum!“ wodurch die Einigkeit inner
alb der liberalen Elemente erzielt worden und die
Wfalz ausschließlich nur liberale Vertreter gehabt
abe, so dürfte dies durch das Auftreten der neuen
Bartei anders werden. Diese werde zu einer weiteren
Spaltung der Lihberalen iüͤhren wovon nur Centrum
Ausland.
Alerandrien, 831. März. Nachrichten aus
hartum zufolge verließ General Gordon am 16.
Marz mit 3000 Mann Infanterie, 20 Geschützen
ind einigen berittenen Baschibozuls Khartum, uͤm
die Aufffaͤndischen zu zerstreuen, welche die Stadt
drohten. Unweit Halisah stieß Gordon auf den
geind; die Baschibozuks, von eiwa 60 Reitecn der
lufständischen angegriffen, flohen eiligst. Die In—
anterie, von Pant ergriffen, begab sich, die Ge—
chütze zurüdlasend gleichfalls auf die Flucht, von
en Reitern des Feindes verfolgt. Gordon erklärt,
ingeachtet der Schlappe, fei für Kharlum keine
hefahr vorhrde