nach Stuttgart abgereist, wird aber bereits nächsten
Sonntag hierher zurückkehren.
Bingen, 19. April. „Wohl ist ihr und
auch mir.“ Auf dem hiesigen Friedhofe existirt
ein Grabftein, dessen Inschrift wegen ihrer Origina⸗
lität weit und breit bekannt und auch im Bädeker
(Sehenswürdigkeiten von Bingen) erwähnt ist. Die⸗
selbe lautet: ewe 7—
Wohl auch die stille Häuslichkeit
Ist eines Denkmals werth: ——
Ihr sei es neu von mir geweiht, J
Und wer die Tugend ehrt,
Auch in dem schlichtesten Gewand,—
Mir, meinem Schmerz ist er verwandt!
Dieses Grabmal wurde vor einigen Tagen von
einem Binger Bürgerrsohne, der seit einer Reihe
von Jahren in Amerika war, besucht, wie das fo
geschehen pflegt, wenn man nach langer Zeit die
Baterstadt und deren Merkwürdigkeiten und Eigen⸗
hümlichkeiten wieder einmal sehen und in seinem
GVedächtnisse auffrischen will. Er fand dieses Grab—
denkmal in einem sehr verwahrlosten Zustande, und
war es ihm fast unmöglich, die Inschrift auf dem⸗
selben zu entziffern. Unser Amerikaner, der ein
gewisses Recht an diesem Denkmal hat, kam daher
auf die Idee, auf seine Kosten die Schrift wieder
herstellen zu lassen, und bald traten die Buchstaben
wieder deutlich auf dem Steine hervor. Doch was
geschah? Unser Freund wurde vor den Bür—⸗
germeister unserer Stadt zitirt und ihm da
die Straftbarkeit seiner Handlung vorgehalten.
Nicht allein, daß er kein Recht zu einer solchen
Handlung hätte, wurde ihm auseinandergesetzt, habe
er sich auch eine Mißachtung des Kirchhofes zu
Schulden kommen lassen, wie überhaupt dieses
GBrabdenkmal eine Profanation der Stätte sei.
Schließlich verlangte man von dem Frevler die
Entfernung der neuen Goldschrift und die Wieder⸗
qerstellung wie zeither auf eigene Kosten. Unser
Landsmann aus Amerika ist indeß entschlossen,
diese Kosten zu sparen und abzuwarten, ob, der
Magistrat Klage erhebt.
7 Mainz, 17. April. (3wei Kinder
erstickt. In dem benachbarten Heidefahrt —
jei Heidesheim — wollte gestern Mittag die Frau
»ines in Mainz beschäftigten Maurer ihrem Maune
das Mittagessen nach der Bahn bringen, damit das⸗
Holzkohlentransport.
Aus den Waldungen der Herren
eh. Kräümer wird für den lan⸗
tenden Sommer der Transport von
tirca 3500 ——
auf dem Submisssonswege an den
Wenigstbietenden abgegeben. Die dies⸗
bezüglichen Eingaben wollen bis Sams⸗
tag, den 26. April vor 12 Uhr
Mittags bei Unterzeichnetem deponirt
verden. s
Die näheren Bedingungen liegen
im Forsthans zur Einsicht offen.
I iss w—e,
Oberförster.
Ich halte stets im Anbruch:“!
Nürnberger Ochsenmaulsalat
per Pfdbo pf
Berliner Rollmöpse
ber. Stück 10 Pf.
Russ. Sardinen
J per. Stück 5 Pf.
Auch empfehle Handkaäse, emn
burger Käse und feinen Ta—
fel-Senf.
OS. IOGSI.
Abe mit derselben nach Mainz befördert würde.
Die Frau, die sonst Niemand zu Hause hatte, mußte
hre beiden 4 und 5 Jahre alien Kinder in die
Wohnung einschließen. In der Abwesenheit der
Frau geriethen die · Kinder · an den · brernenden Ofen
ind spielten mit dem Feuer, roodurch das in dem
Zimmer befindliche Bett ebenfalls in Brand gerieth.
Als die Frau nach Hause kam und die Thür ihres
Zimmers öffnete, fand fie ihre beiden Kinder nur
noch als Leichen vor, sie waren in dem Rauch er—⸗
tickt. Der herbeigerufene Arzt konnte nur noch den
Tod der Kleinen constatiien.
Höchst, 18. April. (GZigeunerhochzeit)
Am ersten Osterfeiertage fand zwischen Sindlingen
uind Höchst eine Zigeunerhochzeit stait und zwar in
iner Sandkaute. Hierbei wurden etwa für 80
Mark Eß; und Trinkwaaren vertilgtund baar
bezahlt. ..
F Wien, 18. April. Hugo Schenk und
Schlossarek sollen am nachsten Mitiwoch hingerichte
werden.
F Die Leiche, der von Hugo Schenk ermor⸗
deten Bayerin Theresia Ketteri ist jetzt durch den
Bendarmerieführer von Hohenberg in der Stern⸗
eithen bei St. Poölten in Niederöoͤstecreich, die bis—
her unzugänglich gewesen war, aufgefunden worden.
F.Zur Affaire Peltzer bringt das Brüsse⸗
ler Blatt „l'Hotel de Vile“ folgenden Artikel:
„Armand Peltzer soll sich in fast hoffnungslosem
Zustande befinden. Bei dieser Gelegenheit sei auf
olgende Todesfälle hingewiesen: 1) Der antwerpe.
ner Polizeicommissär ist, bevor er sein wichtiges
Zeugniß in dieser Affaire ablegen konnte, gestorben
— 2) Der Portier des Hotel du Miroir ist, bevor
das Gericht aus seinem Munde die kleine blonde
Dame kennen lernen konnte, gestorben. — 83) Juli⸗
Raskaert ist im Hause Chaussee de Wabre Rr. 67,
wo der Gerichtshof Kost und Logis für sie zahlte,
das Opfer eines Vergiftungsattentates geworden;
dieses Mädchen war in Diensten Bernah's und
onnte ein gewichtiges Zeugniß ablegen. 4) Ge⸗
torben ist ferner ein Arzt, welcher Julie Raskaert
zehandelte. — 5) Tas Kind von Mme. Baulieu
st gestorben. Dieser Todesfall kann auch die
Mutter ins Grab bringen. 6) Bernay, der Vater
»es Ermordeten, ist auch gestorben. Armand wird
terben.“ — Jetzt beschwören wir das Gericht, uns
Behör zu geben, damit es sich eines schoͤnen —
nicht sagen muß: Zu spät. Seit einiger Zeil sin
wir Zeugen eines seltenen Schauspiels: man bet
haftet und inhaftirt Unschuldigel Wir lassen nich
ab, dem · Gericht zuzurufen: Der Morder Bernay
st weder Armand noch auch Leon Peltzer weld⸗
zum Tode verurtheilt wurden. Wir 'kennen den
Mörder und stellen uns zu seiner Entdeckung den
GBericht zur Disposition. Und das Gericht wih
uns nicht hören!“ Wir stehen indeß nicht allein
die sffentliche Meinung ist entrüstet über die Un⸗
thätigkeit der Behörde, bald wird der Name den
Mörders auf den Lippen Aller schweben. — Wa
die kleine blonde Dame anbelangt, so ist es bishet
Niemand eingefallen, uns um deren Namen zur
fragen. Alle Welt wird sie also wohl kennen
Das Gericht wird sie also zum Schluß auch woh
kennen lernen. Eine große Anzahl von Personen
welche mit diesem Schreckens-Dramä zusammem
hingen, wird nicht auf ewig der Gerechtigkeit ent.
gehen.“
F Reval (Esthland), 17. April. Ein gester
Abend ausgebrochener heftiger Schueesturm beded⸗
Alles mit heftigen Schneemassen, wodurch dic
Straßen versperrt wurden. Der Schuee: reicht
tellenweise bis an die Dächer der zweistöckigen
däuser. Der Eisenbahnverkehr ist eingestellt. Zur
Freimachung ist Militär beordert. *
F Die Arbeits- und Erwerbsver
hältnisse in den Vereinigten Staater
von Nordamerika sind andauernd trostlose. Nach
dem strengen Winter, der bis vor kurzem daselbs
geherrscht hat, ist es allenthalben schwierig, ja vieler
orts ganz unmöglich, Arbeit zu erhalten. In Chi—
cago allein sind Tausende von Arbeitern brotlos,
und ähnlich sieht es in allen größeren Verkehrs—
orten der Union aus.
Sterbefälle.
Gestorben: in Landau Apolf Trauth, qu.
k. Oberamtsrichter, 51 J. a.; in Frankweiler Eli⸗
sabetha Eyer; in Kaiserslautern Ludwig Jung
und LudmgzSchmeißer, 20 J. a.; ebendaselbf
—— 39 J. a.; in Gaugreh⸗
veiler Karl 7Schmeidt,, 80 J. a.; in Speher
heorg Päbst, 48 J. a,
Für die ν A rtti38⸗. Fx Demer
SAlter Schwede à Mk. 1.20.
vVBoonekamp 1.20
E Hamburger Tropfen, 1.00
A Pfeffermünz⸗Liqueur, 0.80
V Qümmel⸗Liqueur, 0.70
EDoppel Kümmel, 1.00
bAnisette de Bordeaun, 1.00)
J Angosturabitter 150
b Kräuter Magenbitter, 1.50
Eyer Literflasche empfiehlt
7 9. Peters,
St. Ingbert.
— — 5 —
Auflage 321,000; das verbreitelste alle—
deutschen Blätter überhaupt; außerdem er
Zeinen Uebersetzungen in awölf fremder
Todes-Anzeige..
Verwandten, Freunden und Bekannten die Nachricht, daß es
Gott dem Allmächtigen gefallen hat, unser liebes Töchterchen
0
Maria Jusssss
im zarten Aller von 5 Monaten nach sechswöchllich schwerem Leiden
zu sich zu nehmen. α
St. Ingbert, den 21. April 188.68.
Dio trauernde Vumilie Ioli. Just jun.
Die Beerdigung findet Dienstag Nachmittaq um 3 Uhr statt.
89
V
Adopnenentz
preß:
incl. Franco
Postzusen⸗
ung, ganzi
A ⸗ 0 L
halbjaͤhrig
I. 2.0 b
Die mit ausaserordentlieher Anereν— von der Orefse und dem
Oublikum aufgenommene und bereits in ihren
3. Jahrgang getretene
* 24. 2 cc
illustrirte Zeitschrift:; „Anerikn
ringt Vanrhnetaretrens Mittheilungen aus dem Zetatiren, gesorni-
wnaftliehoen und Fesehnstlfehen feben in den Fereiniten ennten
von Amorilen und ist für Alle, welche an dem mächtig emporblähenden Stacu-
vesen jenseits des Oceans Interesse nehmen, besimmt
AAS diese —A sollte Überhaupt auf keinem Bächertische und in keitdem
esenrkel oder Csub fehlen, da ssie eine längft gefühlte Cücke ansfallt. A
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Die Modenwelt.
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Alle Diejenigen, welche noch rück⸗
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halb 14 Tagen ihrer Verbindlichkeit
nachzukommen.
Wittwe Huppert,
Zweffendalheim
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Nittweida Fachaohule filr
— A *
VAMCV. Aufnahme:
e ehe Aprin. Octobsr
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