ner definden. Im verflossenen 2. Kurse betrug
Schülerinnenstand ö2. Es ist also eine Meh⸗
ing von 15 Schülerinnen zu verzeichnen. Auch
Bugelkurs ist gut besucht, nämlich von 22
chülerinnen.
Vermischtes.
Münschen. Bei dem neulich niedergegangenen
gewitter schlug der Blitz in eine Stallgebäude und
hete 24 Mastochsen. Die elektrische Entladung
har eine so heftige, daß mehrere der schweren Thiere
mige Fuß von ihrem Standplagze geschleudert wur—⸗
en. Der Werth dieser vom Blitze getödteten Thiere
— auf mehr als 12,000 Mark. Das
gleisch der vom Blitze erschlagenen Mastochsen wurde
n den zur Fleischbeschau abgeordneten Sachver⸗
ändigen als vollkommen genießbar und daher ohne
Fedenten als wohlverkäufliche Waare bezeichnet.
Der Zuzug von Wallfahrern nach dem alt—-
erühmten Kloster Andechs, am Ammersee, über—
üifft heute alle Erwartungen; schon am Sonntag
en fast 2000 aus der Augsburger Gegend und
in Laufe der Woche kann nach der Versicherung
r Benediktiner die Menge wohl bis zu 6000 an⸗
vachsen, eine Zahl, deren Unterbringung in Andechs
ind den umliegenden Ortschaften so große Schwie⸗
igkeiten bietet, daß viele im Freien werden kampiren
nuͤssen.
Lindau. Innerhalb eines vollen Monats,
om 10. April bis 11 Mai, ist dahier bei einer
rinwohnerzahl von 5300 Personen kein einziger
Fodesfall vorgekommen.
pRegensburg, 19. Mai. Ein beklagens⸗
verthes Unglück hat sich heute Nacht ereignet. Der
ürstlich Thurn und Tarxis'sche Haushofmeister Wie—
and kehrte nach dem „R. T.“ gestern Abend mit
einer Frau von einem Ausfluge in die Umgebung
urück und benutzte den Fußsteig auf der Eisen⸗
ahnbrücke bei Mariaort und den Bahndamm, um
on da nach Prüfening zu gelangen. Von der
roßen Dunkelheit der Nacht — es waren Gewitter
ufgezogen — irre geführt oder von einem grellen
zliß geblendet, stürzte das Ehepaar an der Stelle,
o unterhalb der Nürnberger Bahnlinie das Geleise
et Ingolstadt-Augsburger Bahn kreuzt, von dem
in dieser Stelle mehr als 40 Meter hohen Bahn⸗
amm hinab. Beide blieben todt. (Nach einem
zetricht des „Frk. Kur.“ wäre das Wieland'sche
—X
fTriberg, 15. Mai. Die „Badische Lan⸗
eszeitung“ schreibt: Unser freundliches Städtchen
st zur Beherbergung von Sommergästen gerüstet
ind dürfte eine erkleckliche Anzahl derselben kommen;
Ulle würden Quartiere finden. Einzelne Luftkur—
zäste, die das prachtvolle Wetter hergezogen, sind
uch schon eingetroffen; auf den Himmelsfahrtstag
ind die Pfingstfeierlage machen wir uns auf zahl⸗
eichen Besuch gefaßt, falls das Wetter schön ist.
jn dem reizend gelegenen Hötel Bellevue hat ein
droschkenbesitzer aus Neustadt a. H. mit Omnibus
ind 6 starken schönen Pferden, einem Landauer
ind einem Sommerwagen, Quartier genommen,
velche Annehmlichkeit nicht nur den Gasthofbesuchern,
ondern allen Triberger Gästen zu gut kommen wird,
enn es ist damit einem längst gefühlten Bedürfnisse
kechuung getragen. Der neue Pächter dieses Gasi⸗
vfes, Herr Ph. Bügel aus Neustadt a. H., scheint
ihrigens der richtige Mann zur Führung dieses in
len Theilen schön hergestellten und zweckmäßig
ingerichteten Gasthofes zu sein, wie wir uns mehr—
ach zu unserer Freude zu überzeugen Gelegenheit
sanen. Ebenso schön, wie das Schwarzwaldhoͤtel
plegen, bietet es Fremden, die ruhig wohnen wollen,
nen geradezu herrlichen Aufenthalt und ist es
amentlich die breite, geräumige, ganz aus Eisen
rfellte und bedeckte Terrasse, die von den Gasthof—
asten zu jeder Tageszeit, besonders Abends,
* besucht wird. Vergnügungsreisende, die den
aherfall besuchen wollen, können nun vom Bahn⸗
bis fast unmittelbar zum Wasserfalle den Om—
—9 des Hötels Bellevuse um 50 Pfg. benutzen.
ewirthung dieses Gasthofes wird sehr gelobt,
denso das freundliche und gefallige Benehmen der
—X
Biebrich, 19. Mai. Zwischen hie
dbume legte Sin gestern hine amd
ien Schüler der Unteroffizierschule auf die
* und ließ sich von dem daherfahrenden
. erfahren. Derselbe fand den gesuchten Tod
wan Frontfur t. 21. Mai. Der Polizen Pra
.Hergenhahn erläßt folgende Warnung:
„Das unter dem Namen: „Dr. Liebaut's Regene—
rator“ in einer von der Erraß'schen Buchhandlung
ertriebenen Broschüre und in den Zeitungen ange—
zriesene Heilmittel, — dessen Verwendung namentlich
»en an Nervenschwäche leidenden Personen sichere
Hülfe bringen, aber auch bei siebzehn anderen, in der
rwähnten Broschüre aufgezählten Krankheiten heil—
räftig wirken und überdies Sommersprossen und
ꝛeberflecke beseitigen soll, — hat nach dem Urtheil
Sachverständiger die angepriesene universelle Wirkung
nicht und kann bei uurichtigem Gebrauche sogar
esundheitsschädlich wirten. Ich halte mich hier⸗
jach verpflicht, die Leidenden, welche sich der Dr.
liebaut'schen Regenerationskur zuwenden wollen,
indringlich zu warnen.“
F Frankfurt. Das Nützliche mit dem
Angenehmen zu verbinden. „Bei fünf Familien
in ich heute zu Tische geladen,“ sagte eines Tages
ein durch seine kühnen Finanoperationen in weiteren
reisen bekannt gewordener, nunmehr nach einer
Residenzstadt übergesiedelter Musiker in einem Kreise
»on Frankfurter Künstlern. „Ich bin in größter
Verlegenheit, welche der Einladungen ich annehmen
osl.“ „Essen sie einfach bei mir,“ bemertte jovial
iner der Herren, „dann brauchen Sie sich den Kopf
nicht zu zerbrechen, wem Sie das Vergnügen
nachen sollen“ Der Musiker überlegte einige
Augenblicke und acceptirte dann die Einladung.
Als der freundliche Wirth des andern Tages an
)»en Stammtisch kam, machte er ein trüdseliges
Hesicht und deßhalb befragt, erzählte er, daß ihm
chließlich der Musiker, der, wie er erfahren, heute
ibgereist sei, 320 M. abgepumpt habe. „Also auch
jereingefallen!“ ertönte es in der Runde, „an
uinserem Tische ist keiner, den er nicht schon d'ran⸗
nekriegt hätte.“ Der Mime schwemmte seinen Aerger
nit einem Glas Hofbräu hinunter und meinte re—
ignirt; „Schwamm drüber!“ Ein anderer aber
agte: „Nun, er verstand es stets, das Nützliche
nit dem Angenehmen zu verbinden.
f Frankfurt a. M. Eine Dame besuchte
üngst den Zoologischen Garten und vergnügte sich
mit ihren Kindern damit, die Zicklein zu füttern.
Sie bückte sich dabei einmal, um ein Stückchen
Zrod besser den jungen Thierlein zu reichen und
sas mochte die Alte — die Ziege nämlich — für
iinen Angriff auf ihre Jungen halten, denn plötzlich
dackte sie den Hut der Dame gerade da, wo eine
30 Mark kostende Straußenfeder hefestigt war, riß
diese sammt einem Stück Strohhut herunter und
fraß Beides zur allgemeinen Heiterkeit des Publi—
kums auf. Die Ziege befindet sich wohl.
fF Aachen, 21. Mai. Tieser Tage wurde
hier ein früherer Polizei-Kommissar, der
eine mehrtägige Haftstrafe wegen Landstreicherei ver⸗
hüßt, ausgewiesen. Derselee hat seinerzeit am hie⸗
igen Gymnasium ein glänzendes Abiturienten⸗
fxamen gemacht, in Bonn studirt und besaß die
Qualifikation zum Reserve⸗Offizier.
F In Essen bemerkte ein über die Straße
jehender Bergmann bei dem letzten Gewitter plötz
ich den blauen Schein des Blitzes vor sich. Die
Flamme desselben ergriff das Zeug seines Regen-
chirms, brannte dasselbe vollstandig ab, so daß
iur das nackte Gerüst übrig blieb, und verletzte
den Bergmann ganz leicht durch zwei Brandblasen
in der Hand, in welcher er den Schirm trug. Im
ibrigen blieb der hoch Erschreckte undersehrt.
F Ger Familiengalgen.) Eme Dorf—
zemeinde in Thüringen hatte im Mittelalter die
peinliche Gerichtsbarkeit. Da sie aber lange Zeit
eine Hinrichtung hatte vornehmen lassen, so war
hr Galgen ganz verfallen und unbrauchbar gewor⸗
den, auch keiner Reparatur mehr fähig. Als nun
ein Straßenräuber eingefangen wurde, der den Tod
im Galgen verdient hatte, kamen die Dörfler in
gjroße Verlegenheit, da sie die Kosten zu einem
ieuen Galgen nicht auftreiben kounten. Endlich
iel ihnen ein, daß nicht weit von ihrem Ort ein
halgen stehe, der zum nächsten Städtchen eines
leinen Fürstenthums gehörte, und ohne viele Um
tände hingen sie den Straßenräuber an demselben
auf. Die Einwohner des Städtchens aber, dem
der Galgen gehörte, waren über diese Anmaßung
ingehalten und beauftragten einen Advokaten, die
Bauern bei dem Fürsten zu verklagen.“ In der
dlagschrift hieß es unter Anderem: „Ew. Durch—
aucht werden die Unrechtmäßigkeit dieses Verfahrens
ioch besser einsehen, wenn wir versichern, daß wir
»en fraglichen Galgen bloß für uns und unsere
dinder erbaut haben“
f Ein Rescript der herzoglichen Hofkammer in
Dessau an den dortigen Gemeinderath hat nach
ꝛiner Meldung der „Voss. Ztg.“ große Erregung
hervorgerufen. Der Gemeinderath hatte nämlich die
Errichtung eines Frauenbades, das schon längst ein
dringendes Bedürfniß gewesen, beschlossen und dazu
einen auf herzoglichem Grund und Boden gelegenen
Platz, das „Rosenthal“, gewählt. Um nun die
Wohlthat des Bades auch den Frauen ärmerer Klassen
zu Theil werden zu lassen, war bestimmt worden,
daß das Bad an bestimmten Tagen in der Woche
zeöffnet sei. Darauf ist ein Schreiben an den
Magistrat ergangen, daß die Hofkammer die Ge—
nehmigung zur Errichtung des Frauenbades auf
jerzoglichem Grund und Voden nur dann ertheilen
önne, wenn die Frauen niederer Stände von dem—
elben ausgeschlossen würden. Nur den Damen
„gebildeter Stände“ soll die Berechtigung, zu baden
me „Rosenthal“, eingeräumt werden. Das ging
denn doch sogar den sonst recht sehr zahmen Vätern
der Stadt über den Spaß; sie haben beschlossen,
bei dem Herzog dieserhalb vorstellig zu werden, und
man hofft, daß derselbe seine übereifrigen Hofkam⸗
nerräthe rektifiziren wird.
F Berlin, 19. Mai. Gestern Abend in der
ichten Stunde wurde auf der Oberspree in der Nahe
des Eierhäuschens ein Kahn in welchem sich 6 Herren
und 2 Damen befanden, von einem Lastkahn, der
»om Gewittersturm erfaßt und mit größter Schnel⸗
iigkeit vorwärts getrieben wurde, überfahren und
gzerieth unter den Lastkahn. Nur die beiden Frauen,
die von ihren Kleidern nothdürftig über Wasser ge—
hjalten wurden, und einer der Männer konnten ge⸗
retiet werden. Die andern 5 Personen verschwanden
purlos und haben in den Wellen ihren Tod gefunden.
F Berlhlin, 21. Mai. Der Unfall beim Ab—
ragen einer Brücke durch Mannschaften des Eisen—
hahn Regiments stellt sich glücklicherweise als weniger
erheblich heraus; nur einer wurde durch einen Bein⸗
bruch, ein zweiter an der Hüfte erheblich, aber nicht
lebensgefährlich, ferner fünf andere leicht vderwundet.
F (Wohlthätige Sprachreiniger.) Als
Zeichen unseres erstarkenden Nationalgefühls darf
vohl nachstehender Brief gelten, welcher bei der
letzten Generalversammlung der Deutschen Gesell⸗
chaft zur Rettung Schiffbrüchiger in der Ortsgruppe
Magdeburg zur Vorlesung kam und die allgemeine
Theilnahme wachrief. Derselbe lautet: „Unterzeichnete
erlauben sich nebenbei Einhundert Mark für obige
Gesellschaft zu überreichen. Dieser Betrag stammi
aus einer Kasse, welche seit ungefähr einem Jahre
Aufstellung gefunden hat in dem hiesigen Gasthof
„Stadt Prag“ während der Mittagstafel und die
Aufschrift trägt: Für jedes leicht zu vermeidende
Fremdwort 5 Pf. zu Gunsten der Rettung Schiff⸗
»rüchiger. Es haben dazu nicht allein die regel—
näßigen Tischgäste, sondern auch viele Fremde, be⸗
onders gern Bremer beigesteuert, und zwar haupt⸗
ächlich für Worte, wie pardon, merei, vis-à-vis,
Diner, Entree, Conbersation u. siw., ohne daß
edoch solche, wie Reklame, Carton, Census, Sport,
Redakieur u. s. w., ausdrücklich für straffrei erklärt
vorden wären. Als Masstab zur Beurtheilung
des „leicht vermeidbar“ diente die allgemeine
Bildung desjenigen, der das betreffende Fremdwort
jebraucht hatte, und ob solche ihn befähigt haben
vücde, sich fließend in gutem Deutsch auszudrücken.
Als erstes und bestes Gesetz wurde jedoch stets
aufgestellt, daß jeder über sich selbst Richter sei.
Wir haben durch unser Vorgehen nicht allein er⸗
reicht, daß wir heute die erwähnte Summe unserer
daterläudischen Gesellichaft zur Rettung õi“chiff⸗
hrüchiger abliefern köänen, sondern auch vielen
Scherz und geistige Auregung gehabt, jowie unsere
igene Weise des Ausdrucks wesentlich verhessert.
Es wücde uuns eine Genugthuung sein, wenn unsere
Einrichtung Nachahmer fände und wir stehen nicht
an, der Gesellschaft die Eincichtung solcher Kassen
zu empfehleu.“ Magdeburg, 26. April 1884.
Die Deutsichsprecher in Stadt Prag.
F(Zum Braud des Wiener Stadt—
heaterts.) Der Zimmermann Pewni i drin—
send verdächtig, durch Veichtsinn den Brand des
Stadttheaters herbeigesüget zu haben; er wurde
debhalb in Verwährungshaft genommen.
F Man schreibt aus Zurl (Tyroi): In diesem
Fahr werden es vier Jahrhunderte, seit sich der
aiser Max auf der Mactinswand (als er der
Hemsenjagd odlag), verstiegen hat, von wo er nur
urch einen mutaigen Hirten gerettet wurde. Aus
ziesem Anlaß werden hier verschiedene Festlichkeiten
rrangirt und hofft man auf starken Fremdenzufluß