vollen Dorfe hin heirathen wollen. Solche Weiber⸗
noth hat die Wodotynzen so weit gebracht, daß sie
zu ganz ausnahmsweisen Mitteln greifen, um wieder
zu Frauen zu kommen. So z. B. begegnete der
Fauer Demid Kondratenko kürzlich auf der Land⸗
straße einem Trupp Arbeiterinnen, die aus dem
Tschernigowschen nach Wolhynien zogen, um sich
zum Runkelrübenpflanzen zu verdingen. Kondra⸗
lenko ruft den Frauen zu: „Ist vielleicht Eine unter
Euch, die mich heirathen würde?“ — „Ich !“ er⸗
söntees zurück und aus dem Haufen tritt vor Kon⸗
dralento cine stramme Dirne. hin. „Dann bitte ich
Fuch alle zu Gast“, sagt Kondratenko und der ganze
Haufe folgt ihm auf seinen Hof, wo kurzer Hand
IAne Verloͤbungsfeier improvisirt wurde. Hierauf
verabschiedete sich die Braut von ihren Freundinnen
und am anderen Tage machten sich die Verlobten
auf den Weg zu den Eltern der Braut, um sich
frauen zu lassen. Kondratenkos Erfolg brachte das
ganze Dorf in Aufregung; alle Wittwer fanden
seine Methode höchst prattisch, halten seitdem alle
durch das Dorf ziehenden Frauen an und machen
ihnen ernst gemeinte Anträge. Indeß ist es noch
Keinem so geglückt, wie Kondratenko. So z. B.
lud der Bauer Prokop Dobisha einen ganzen Trupp
Wallfahrerinnen zu sich ins Haus, verwandte meh⸗
rere Ruͤbel auf Bewirthung und Musik, aber als
er mit seinem Anliegen vorkam, fand er kein Gehör,
denn alle Frauen waren verheirathet. Dobisha ist
aber durch durch diesen ersten Mißerfolg nicht ent⸗—
muthigt; er geleitete die Pilgerinnen wieder bis zur
Landsiraße, und gedenkt sein Glück bei anderen
Wallfahrerinnen zu versuchen, die jetzt in großer
Zahl nach Kiew pilgern.
4 Wie aus Konstantinopel gemeldet wird,
fand am letzten Freitrag in Aleppo ein sechs⸗
tündiges, ziemlich heftiges Erdbeben statt, doch
sind dabei keine Unglücksfälle vorgekommen.
Kühe ohne Schweife. Aus der Illi⸗
noiser Stadt Quincy berichtet ein dortiges Blatt:
In einem Hofe in der 12. Straße wurden seit
etlichen Tagen eine Anzahl Kühe, acht oder zehn,
zum Verkaufe angeboten. Nun kam ein junger Deutscher
nach jenem Hofe, betrachtete sich die Kuͤhe, und da
er eine zu kaufen wünschte, so hatte er bald seine Aus⸗
wahl getroffen. Die gewählte Kuh gefiel ihm ausge⸗
zeichnet, war fromm und gab gute und reichliche
Milch; kurz, unser Deutcher hatte einen guten Handel
zemacht, sogar der hübsche lange Schweif, den die
uh trug, war dem Ülles sehenden und Alles
musternden Deutschen nicht entgangen. Was wäre
auch eine Kuh ohne Schweif? Sie könnte sich ja
nicht einmal der Fliegen wehren! Doch o weh
Man denke sich das Erstaunen des Deutschen, als
er am anderen Morgen in den Stall kam und
sofort sah, daß eine Veränderung mit der Kuh
orgegangen sei; sie hatte nämlich ihren hübschen
Schweif verloren, nur ein kleiner Stummel wan
ibrig geblieben. Der Mann sah näher nach, und
iand den Schweif auf dem Boden liegend. Derselbe
war nur in künstlicher Weise festgebunden gewesen
und hatte sich während der Nacht losgelöst. Das
rächste was unser Deutscher that, war, daß er sich
sofort nach dem Mann umschaute, der ihm die Kuh
hertauft hatte, doch war derselbe nirgends zu finden.
Der Schwerenöther hatte das Geld und unser Deutscher
hatte eine schweiflose Kuh. Es wird ihm nichts
anderes übrig bleiben, als den losgegangenen Schweis
wieder anzubinden.
(Ein famoser Thee.) Lieutenant (zu
einem Burschen): „Blasius, ich habe für heute
‚wei Kameraden zum Thee geladen. Du wirst
Alles besorgen, was dazu nöthig ist — Eier, Butter,
Schinken, Kase — Thee habe ich gestern selbst ein
Pfund gekauft — hier ist er — um 6 Uhr soll
iles parat sein, so daß dann der Thee gleich
ervirt werden kann! Verstanden?“ — Blasius:
„Zu Befehl, Herr Lieutenant!“ — Um 6 Uhr
sehrt nun der Herr mit seinen beiden Gästen
mordshungerig vom Exerzieren heim. „Alles in
Drdnung?“ — Zu Befehl, Herr Lieutenant!“ Die
Zriegsmänner machen es sich bequem. Der Tisch
st bereins fein säuberlich gedeckt und hergerichtet.
Da oͤffnet sich die Stubenthüre und herein tritt
Blasius mit einer großen dampfenden Schüssel.
Wie — auch eine Platte Braunkohl?“ ruft freudig
iberrascht beim Anblick des Gerichts einer der
Gäste aus; er hatte ja nur auf Thee mit Hinder⸗
nissen gerechnet!“ Dem Hausherrn wird ahnungsbot
zu Mulh, er wirft einen prüfenden Blick auf d
Platte, die wirklich nach garnirtem Braunkohl aug,
sieht. „Was soll das? Ich befahl doch nur Thee?
— „Da ist er ja!“ erwiedert triumphirend Blasiuz
auf die Schüssel weisend. Er hatte das Pfum
Thee kunstgerecht als Gemüse gekocht und wi
Schinkenschnitien, Spiegeleiern und Sardinen zien
lich garnirt!
Sterbefälle.
Gestorben: in Zweibrücken Frau Luise Culmand
geb. Froͤhlich; in Kaiserslautern Herrek. Regierungz
rath Meuih, 84 J. a. und Herr Fabrikant Welst
66 J. a.
Für die Redaltion verantwortlich: F. X. Demetz.
Nr. 83 des praktischen Wochenblattes für au
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dergedanken. —- Mittelschwere Salonstücke. — Nin
der Stacheligel. — Achselbänder. — Gasölkochen
— Holzzeug zu scheuern. — Rollschutzwande. —
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