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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Inabert.
der ‚St. Ingberter Anzeiger“ erscheint woͤchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs
latt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1A 60 — einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 128 73 B, einschließlich
id ¶ Zustellungsgebühr. Die Einrückungsgebühr fuür die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfälzischen und solchen
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, I3 ßH, NReclamen 30 . Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnei.
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— 112. Donnerstag, 12. Juni 1884.
19. Jahrg.
Politische Uebersicht. —
Deutsches Reich.
Zum Reichsstempelsteuergesetze hat am 9. Juni,
e aus München berichtet wird, auch die
handels⸗ und Gewerbekammer für Oberbayern
Stellung genommen. Nach vorgängiger commissio⸗
jeller Berathung erstattete Herr Karl Maison dem
hlenum in äußerst umfassendem, über eine Stunde
n Anspruch nehmenden Vortrage ein Referat, welches
zunächst einen Ueberblick über die Geschichte des
estehenden Gesetzes und die zur Revision desselben
aut gewordenen Klagen gibt und schließlich die
Forderungen hinsichtlich eines Ersatzes der Novelle
zräcisirt. Diese Ausführungen lassen sich in Kürze
wie folgt zusammenfassen: „Die projektirte procen⸗
uale Umsatzsteuer trifft das Bankgeschäft sowohl
ilz Industrie und Handel, Gewerbe und landwirth—
chaftliche Produktion. Sie ist geeignet, das Capital
u vertheuern, dem Auslande eine Vielzahl von
heschäften zum Schaden Deuitschlands zuzuführen,
ur Einschränkung von Geschäftscrediten und zur
hefährdung des öffentlichen Vertrauens zu führen;
zie Controlbestimmungen fordern geradezu zur
zpionage und Chikane heraus, sie sind entwürdigend
üür die deutschen Erwerbstände, während die Straf—⸗
zestimmungen von einer Härte und Ungerechtigkrit
zeugen, die ohne Beispiel in der neuen Gesetzgebung
sst. Der Entwurf ist nicht als Börsensteuer zu er—
achten, sondern würde als allgemeine Verkehrs⸗ und
Umsatzsteuer in der beschwerlichsten und schädlichsten
Weise wirken. Es wird deshalb beantragt: 1) An
ie Staatsregierung unter Darlegung unserer Motive
die Bitte zu richten, sie wolle der dem Bundesrathe
zorliegenden Novelle zum Reichsstempelabgabengesetze
zie Zustimmung in jeder Form versagen. 2) Der
Staatsregierung mitzutheilen, daß wir nach wie vor
eine Revision des Gesetzes vom 1. Juli 1881 unter
Aufrechterhaltung des Prinzipes der Urkundenbesteue⸗
rung für nothwendig erachten und daß wir bei dieser
debision die Einführung des Schlußzettelzwanges
uf Zeitgeschäfte (Differenzgeschäfie) befürworten.
) Beantragen wir für den Fall, daß die Vorlage
im Bundesrathe Annahme finden sollte, dem Reichs⸗
iage die gleiche Bitte unter gleicher Motivirung zu
unterbreiten.“ Die Kammer ist diesen Anträgen
des Referenten unverändert und mit Einstimmigkeit
beigetreten.
Berlin, 9. Juni. Die Reichstagsabgeordneten
daren bei der heutigen Grundsteinlegung keines⸗
degs vollzählig vertreten; natürlich fehlten die
corialdemokraten und Volksparleiler und viele
baherische Ultramontane nebst dem Gros der Fort⸗
shritis artei; die Sezessiomsten waren indeß nark
—X
Bezüglich der Auftritte vor dem Schloßpark zu
Friedrichsruhe am Pfingstmontag hat, wie
die „Nat.Ztg.“ bernimmi, die Untetsuchung er—
ben, daß es sich lediglich um einen Skandal' von
—XC ohne jede weitere Bedeutung handelte.
Ueber das geplaute Niederwald⸗
ttentat schreibt ein Correspondent der A. Z. aus
m Rheingau: „Wie ich Ihnen aus zuverlässiger
I mittheilen kann, war derselbe nicht, wie
angenommen wird, gegen das Denkmai selbst
das vor demselben errichtete Kaiserzelt projectiri,
ern sollte den kaiserlichen Zug bei der Auffahrt
Denkmal treffen. Ein Sprengbersuch in ver
e Dentmals war durch die Vermauerung
licher Bewaͤsserungsröhren unterhalb desselben
oͤglich gemacht. Wohl aber wurden in Bewas.
serungsröhren, über welche der Fürstenzug auf dem
Wege zum Niederwald fuhr, Dynamitquantitäten
uufgefunden.
der bereitwillig mit Nützlichem zu dienen wir immer
ꝛifrig bemüht sind, ausnahmsweise einmal auf
harten Widerspruch zu stoßen, sei zur Geißelung
einer Modethorheit, wie sie bei den Töchtern des
Reichs der Mitte wohl zu verstehen, aber bei dem
braven praktischen Sinn unserer deutschen Frauen
doch eigentlich unerklärlich, die Ansicht eines medizin—
ischen Schriftstellers über die bohen und spitzen
Absätze nach der ‚„Fundgrube“ wiedergegeben. Eine
Verkehrung der natürlichen Beziehung zwischen
Belenk⸗ und Muskelthätigkeit, die nur die schwersien
Rachtheile zur Folge haben kann“ nennt dieser Arzt
»ie Mode der hohen Absätze und fährt dann fort:
„Die Absätze sind gegenwärtig nicht allein hoch,
ondern auch schmal und vorwärts geneigt, so daß
die Entfernung zwischen Ferse und Spitze des Fußes
yerringert wird und der Fuß kleiner erscheint, als
er wirklich ist. So abgeschmackt dies ist, so besteht
doch darin in den Augen der Trägerinnen die
dauptempfehlung dieser Mode. Die geneigte Stel⸗
ung des Fußes hat zur nothwendigen Folge, daß
sie das Schwergewicht desselben bon seinem natür—
ichen Stützpunkte entfernt und nach vorne verlegt.
Deßhalb ist eines der Hauptsymptome, über welche
sich die Tragerinnen solcher Schuhe nicht selten be—
lagen, ein scharfer Schmerz und eine große Em—
pfindlichkeit in den Fußsohlen. Statt der Ferse
herühren die Zehen zuerst den Boden und der Gang
st plump und schwerfällig statt leicht und schwin—
zend zu sein. Die Zehen werden dauernd gekrümmt
und zusammengepreßt, theils in Folge der Enge
des vorderen Theils des Schuhs, theils in Folge
der Ueberanstrengung der Beugemuskeln der Zehen,
hervorgerufen durch den vermehrten Druck. —
Möchte diese zutreffende Darlegung der schädlichen
Wirkung der so unnatürlichen modernen Fußbeklei—
dung unsere freundlichen Leserinnen zu ernstem
Nachdenken anregen und die Versuche, dem in dieser
Richtung eingebürgerten Vorurtheile die Spitze zu
hieten, recht zahlreich anbahnen.
Eokale und pfälzische Nachrichten.
— Dahn, 9. Juni. Der kgl. Forstgehilfe
Tuny zu Reislerhof hatte beim Pirschgang das
eltene Jagdglück, einen stattlichen Hirsch, Sechs⸗
ender, im Gewicht von 230 Pfund zu erlegen.
deider kam derselbe hierwegen mit der Polizei in
donflikt, indem das Thier, weil in der Hegezeit
geschossen, von der Gendarmerie mit Beschlag belegt
und hierher gebracht wurde. (A. W.)
— Die Mäuseplage in den Gemarkungen von
derrheim, Rohrbach, Steinweiler u.
. w. nimmt immer größeren Umfang an. Vielfach
nuß das Getreide abgemäht werden, weil von einem
iennenswerthen Ertrag überhaupt nicht mehr die
Rede sein kann und jetzt wenigstens noch Gelegen—
heit gegeben ist, etwas Anderes auf den Aeckern
zu pflanzen. Man wird sich eine ungefähre Vor—
tellung von der Zahl der gefräßigen Thiere machen
önnen, wenn man hört, daß auf einem Grundstücke
don 4 Dezimalen im Herrheimer Banne an einem
Tage 160 Mäuse gefangen wurden.
— Anlaßlich der Ablieferung der 10,000sten
Papierrolle an die „Köln. Ztg.“ gab Fabrikant
Theodor Knöckel im Thal bei Neustadt a. H.
im Sonntag seinen Arbeitern ein wohlgelungenes
Waldfest. Knöckel hielt eine warme Ansprache an
eine Leute, in welcher er besonders hervorhob, daß
er es ja zum großen Theile der Treue und dem
Fleiße seiner Arbeiter zu verdanken habe, wenn es
hm geglückt sei, seinen Fabrikaten ein dauerndes
Absatzgebiet zu sichern. Mit besonderem Nachdruch
job Herr Knöckel noch hervor, wie sehr es ihn
hefriedige, an demselben Tage im Kreise seiner
Arbeiter ein gemüthliches Fest feiern zu können,
an welchem in Neustadt eine Versammlung der
umsturzdrohenden Sozialdemokraten abgehalten wer⸗
den sollte.
— Die israel. Lehrer der Pfalz werden
sich am Donnerstag, den 12. Juni, Vormittags,
zu einer vertraulichen Besprechung auf dem Schieß⸗
sjause in Neustadt a. H. versammeln. Wie das
„Land. Tagbl.“ hört, werden Standes-Interessen
das Thema der Besprechung bilden.
— Dürkheim a. d. H., 10. Juni. Der
Verbandstag der pfälzischen Erwerbs⸗ und Wirth—
chafts⸗Genossenschaften, welcher stark besucht ist,
vurde durch Herrn Dr. Knecht eroffnet. Nach Be—
zrüßung der Versammlung durch Herrn Bürger⸗
meister Bart erstattete der Verbandsdirektor den Be⸗
richt, welcher eine erfreuliche Zunnahme des Ge—
nossenschaftswesens in der Pfalz constatirt und zur
Interstützung und Hebung der landwirthschaftlichen
Fonsum⸗- und Creditvereine auffordert. Die Berichte
nus den einzelnen Vereinen boten manches Inter⸗
essante. Der nächste Verbandstag wird in Eden⸗
'oben abgehalten werden. Zum Direktor wurde
herr Dr. Knecht⸗-Neustadt gewählt, zum Stellver⸗
treter desselben Assessor Conrad-Speyer. Als Dele⸗
sirte nach Weimar wurden bestimmt die Herren
dauck· Dürkheim, Bender⸗Zweibrücken und Levinger⸗
Speper. Der Entwurf des Revisionsverbandes wurde
nit einigen Modifikationen angenommen. Direktor
Meißner empfiehlt warm die Einführung des Check⸗
perkehrs bei den Genossenschaften. Die Verbands⸗
rechnung wird genehmigt.
— Eine Verirrung der Mode.) Auf
ie Gefahr hin, bei einem Theil der Frauenwelt.
Vermischtes.
F Baden-Baden. Kürzlich tagte hier der
badische Landes-Verband für den deuktschen
Schulverein und erstattete Bericht über feine
letztiährige Thäligkeit. Die Einnahmen im letzten
Jahre betrugen 4563,64 Mk., wovon 1500 Viark
an den Centralverein in Berlin, 570 Mk. an die
die Schule in Zarz, 300 Mk. an die Schule in
Nürschau, 500 Mt. an die „Allgemeine Zeitung“
in Munchen abgegeben wurden; der Rest ist ver—
wendbar und vorläufig verzinslich angelegt. Als
Vorort für die nächste Versammlung wurde die
Stadt Mannheim bestimmt, hauptsächlich um die
imliegenden Ortsgruppen Badens und der
Pfalz enger aneinander anzuschließen. Oberamt⸗
nann Dr. Groos aus St. Blasien empfahl gelegent⸗
icher Reisen den Besuch der Vorposten des Deutsch⸗
hums, wie Tyrol, Krain, Steiermark, Ungarn,
Siebenbürgen, und beantragte die Beschaffung und
Berbreitung einer geeigneten Sprachenkarte. Es
chloß sich hieran eine eingehende Debatte, an wel⸗
her außer Dr. Groos, Hofrath Behagel, Ministe⸗
rialrath v. Sybel aus Freiburg, Professor Dr. Her⸗
nann aus Mannheim und Oberamisrichter Diez
von Durlach Theil nahmen. (Straß. P.)
F Ravensburg. Bei Beckenried ereignete
ich eine recht ergötzliche Geschichte. Bleibt daselbst
n einem Wirthshaus ein Oekonom beim Win so
ange sitzen, bis er ordentlich angesäuselt ist. Es
st bereits dunkel, als er seiner Heimalh zuwankt.