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Zmkliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Inabert.
A t. Ingberter Anzeiger“ erscheint woͤchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donner sstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs
ßlatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljührlich 1 A 60 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 6 75 H, einschließlich
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M 115.
Politische Uebersicht.
Deutsches Reich.
Ems, 14. Juni. Der Kaiser ist im besten
Johlsein heute Vormittag hier eingetroffen. Am
hahnhofe von dem Oberpräsidenten v. Bardeleben,
din Regierungspräsidenten v. Wurmb, dem Bade—
nmissär Lepel, dem Landrath Rolshaven, dem
vürgermeister Spangenberg, der Geistlichkeit, der
soblenzer Generalität, distinguirten Badegäste und
dem Kriegerbereine empfangen, fuhr der Kaiser, von
zer zahlrrich herbeigeströmten Bevölkerung mit be—
zeisterten Hochs begrüßt, nach dem Kurhause. Das
hetter ist sehr schön.
Berlin, 13. Juni. Die Meldung, daß Fürst
gismarck Anfangs Juli Kissingen besuchen
verde, wird von dort bestritten. — Der Kai—
ser bezahlte auch die Hotelrechnung der
Transvaal'schen Gesandten, da sie seine Gäste ge—
wesen seien.
Pf. L. O. Die letzten Reichstagsverhand⸗
sungen lassen uns Eines in erster Linie bewun—
dern, die Langmuth, mit welcher man Herrn Eugen
dichter überhaupt Gehör geschenkt. Der Ton, wel⸗
chhen dieser Abgeordnete im deutschen Parlamente
eit Jahren angeschlagen, ist von jeher dazu ange⸗
han gewesen, die öffentliche Ausdrucksweise und den
dolitischen Parteikampf auf dieselbe Stufe
inunterzubringen, auf der schließlich auch die Scenen
uus dem kroatischen Landtag nicht mehr unmöglich
ind. Das Gefühl der Scham, so äußerte sich
oer nationalliberale Führer Badens auf dem Berliner
parteitag, — ergriff aber die gemäßigt liberalen
Reste“, jenen hundertmal begrabenen „Leichnam“,
n gleichen alle „Henkersknechte der Freiheit“, u. s. w.
Zie erhoben sich wie ein Mann und fragten, wie
dennigsen sich ausdrückte: „Soll es denn wirklich
n Deutschland und in der Vertretung des deutschen
Lolles auf dem Wege weitergehen, daß die Parteien
anter ein ander sich mit Haß und Leidenschaft angreifen
und zerfleischen?“ Worauf Herr Eugen Richter nuͤn⸗
neht geanswortet: ja, es soll so weitergehen, es
ol noch viel schlimmer werden Erklärlich ist es
. Kine Partei, wie die unsrige, die hundermal
odigesagt, nur immer kräftiger auflebt, muß bei
den falschen Propheten als ein ewiges Aergerniß
enpfunden werden. Und recht ist es uns' auch.
Denn das „Gefühl der Scham“ über solche Eni—
dürdigung des deutschen Parlamentes kann nur
uoch mehr um sich greifen und wird bei den Wahlen
ich ganz gegen Herrn Richters Erwartung bemerk⸗
m machen. Aber zu rechtferligen ist die quertrei⸗
berishhe, zeitmocdende Politik des Hasses, die aller⸗
dings den Charakter verdirbt, schlechlerdings durch
lat nichts. Das Urtheil der Mit- und Nachwelt
nuß vernichtend lauten für jeden, der diese Politik
ritbethätigt oder auch nur entschuldigt.
Ausland.
88 14. Juli, dem Nationalfeste, wird auf dem
—* lHotel de Ville in Paris eine Parade
e ie Schulbataillone abgehalten werden. Die
beträgt jeßzt ungefähr 10,000 Knaben. Sie
* aber noch nicht alle an der Parade theil-
da ein großer Theil derselben noch nicht
sxbildet ist.
heondon 13. Juni. England weiß offenbar
wie es sich den herzlichen Empfang erklären
Al. den die Boerenabordnung in Berlin
and. Waã 7 p 8
—* ährend einige darin bloß eine Art, den
en Widerwillen gegen England auszudrücken.
Montag, 16. Juni 1884.
⸗ehen, wittern andere dahinter ein Schutz⸗ und
Trutzbündniß, das auf dem Boden Südafrikas gegen
5ngland verwerthet werden soll. Holländer und
Deutsche seien beide teutonischen Ursprungs und
zrauchten sich von Pretoria und Angra Pequena
auus nur die Hand zu reichen, um Südafrika zu
germanisiren. Angra Pequena gilt daher für das
—„chwungbrett des deutschen Einflusses und soviel
ch sehe, wird England sich in diese Thatsachen
inden, denn der Mann, welcher dieselbe durch seinen
üdafrikanischen Staatenbund verhindern sollte, Sir
8. Frere, liegt jetzt in der St. Pauls Kirche be—
zraben, und von den leitenden Staatsmännern hat
einer Lust sich Boeren und Deutsche zusammen zu
Feinden zu machen, nachdem man im Kampfe mit
den Boeren den kürzern gezogen hat. Wie ich aus
den Capzeitungen ersehe, möchte man dort gern
vorgehen und möchte aber auch wieder nicht. Der
„Cape Argus“ schiebt die Sache der Centralregie—
uung in London zu, denn „Agra Pequena sei
veder ein Theil der Capcolonie, noch stoße es un—
nittelbar daran.“
Belgrad, 13. Juni. Der deutsche Reichs—
kanzler ergriff die Initiative zur Beilegung des
erbisch-bulgarischen Grenzstreites, indem er Oester⸗
zeich und andere Mächte einlud, der Frage näher—⸗
zutreten und ihre Lösung anzubahnen. Serbien
erlangte von Bulgarien nicht, wie eine Wiener
Meldung wissen will, die Auslieferung der serbischen
Flüchtlinge, sondern ihre Entfernung von der ser—
dischen Grenze ins Innere von Bulgarien.
Lokale und pfälzische Nachrichten.
* St. Ingbert, 16. Juni. Gestern Nach—
nittag hatte der Turn-Verein im Becker'schen
Biergarten ein Schauturnen mit musikalischer
AUnterhaltung veranstaltet. Dasselbe wurde gegen
kUhr mit Freiübungen eröffnet. Diesem folgte,
Riegenweise geordnet, Schulturnen, an dem sich
gegen 30 Turner betheiligten und das circa 19
Stunde währte. Nach einer viertelstündigen Pause
folgte ein allgemeines Kürturnen, an dem auch
3 Turner aus Zweibrücken Theil nahmen. Das
ahlreich anwesende Publikum beobachtete die turner⸗
schen Uebungen, die säümmtlich gewandt und mit
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Interesse, öfters lebhaften Beifall spendend. Von
3 Uhr ab folgte nochmals ein Kürturnen. Nach
demselben fanden die Uebungen mit der Bildung
weier sehr hübschen Tableau's und einer Pyramide
unter bengalischer Beleuchtung ihren Abschluß.
Wir zweifeln nicht, daß sich der Turn⸗Verein am
jestrigen Tage zahlreiche neue Freunde gewonnen
jat und hoffen, daß derselbe auch in Zukunft seine
Aufgabe mit demselben Eifer erfüllt, wie bisher.
*— Gestern fand in Winnweiler der Ver—
‚andstag der pfälzischen Kampfgenossenschaften und
driegervereine statkt. Der hiesige Krieger—
»erein war auf demselben verkreten durch die
herren Fritz Becker, Bierbrauer und Joseph
Schuster, Schreiner. Der nächste Verbandstag
vird in Kandel abgehalten.
— Kaiserslautern, 13. Juni. Vorgestern
jegen Abend fiel in der Nähe der Fackelbleiche ein
reijähriges Kind in das Wasser, worauf der 9
ährige Knabe des Bäckermeisters Herrn Dan. Zepp
ofort nachsprang und mit eigener Lebensgefahr das
rdind rettete. Gewiß ein Muth, wie er selten in
olch' jugendlichem Alter zu finden ist.
— Kaiserslautern, 14. Juni. In der
porigen Woche nahm der große Brand der jüngsten
19. Jahrg.
hiesigen Nähmaschinenfabrik, die total zerstört ist,
das allgemeine Interesse in Anspruch; diese Woche
schließt mit einem entsetzlichen Mor de ab. Die
Ehefrau des Maurers Meckes von gier, an welcher
seit langerer Zeit Spuren von Geistesstörung
wahrgenommen wurden, ertränkte sich gestern Nach—
mittag in dem Blechhammer, dem nassen Grabe
aller Lebensmüden der Stadt und Umgegend. Das
Eutsetzliche bei der That ist jedoch, daß die Frau
auch ihre beiden Kinder von 5 Monaten und 4
Jahren gleichzeitig tödtete, indem sie dem älteren
die Augen verband es ins Wasser warf und dann
mit dem jüngeren in den Armen in den Weiher sprang.
Vermischtes.
F Aus Si. Wendel schreibt die „Nahe—⸗
Blies-Ztg.“: „Es sind traurige Familienereignisse,
wenn der Vater oder die Mutter stirbt, oder sonst
ein liebes Mitglied aus der Familie uns durch den
Tod entrissen wird. Und dies fühlen die Hinter—
bliebenen umsomehr, wenn sie nicht vor Mangel
in Nahrungssorgen sicher gestellt sind. Wir wollen
hier nicht von dem oft sa raschen, zudringlichen
Auftreten der Gläubisrer sprechen, sondern von einer
inderen Unsitte reden, die in den meisten Ortschaf⸗
sen unserer Gegend herrscht: Wir meinen das Geben
don sognannten „Leichenessen“. Verwandte, Freunde,
Bekannte und Nachbarn, bei jüngeren Leuten auch
Pathe und Gothe, sogar die Leichenträger und
Hrabbesorger, auch Pfarrer und Küster nicht zu
dergessen, werden zur Beerdigung eingeladen und
aach derselben auf Kosten der Familie des mit Tod
Abgegangenen, ähnlich wie bei einer Hochzeits- oder
rindtaufsfeierlichkeit, bewirthet. Es dürfte an der
Zeit sein, diesen althergebrachten unsinnigen Gebrauch
abzuschaffen, indem die hierfür erwachsenden Kosten
und Ausgaben größtentheils zu weit nothwendigeren
Zzwecken Verwendung finden könnten.
Mannheim. Die Generalbersammlung
der Volksbank hatte über den Antrag zu entscheiden:
„Die Mannheimer Volksbank aufzulösen und deren
Aktiven und Passiven an eine zu gründende Aktien⸗
Besellschaft zu übertragen.“ Dieser Antrag fand
einstimmige Annahme und ist somit die Bildung
der Aktien⸗Gesellschaft perfekt geworden.
F (Boshafter Streich) Im Balletsaal
des Opernhauses zu Frankfurt a. M. befinden
z große von der Decke bis zum Fußboden reichende
Zpiegel. Ein boshafter Mensch hat in Brusthöhe
mit einem Glaser⸗Diamanten das Glas der zwei
zrößten Spiegel kreisförmig, das der anderen Spiegel
heils gradlinig, theils im Zickzack durchschnitten
nicht etwa nur geritzt.) Der angerichtete Schaden
st ein ganz erheblicher. Eine Untersuchung ist ein⸗
geleitet.
F Rüdesheim, 14. Juni. (Ueber einen
Vorfall auf der Zahnradbahn) wird der
Europ. Corresp. von hier Folgendes mitgetheilt:
Am letzten Sonntag fuhr der von oben zu Thal
gehende Zug pünktlich um 11 Uhr 23 Min. ab,
als ihm plötzlich von unten auf demselben Geleise
ein anderer Zug entgegenkam. Es gelang allerdings
noch im letzten Moment, beide Züge zum Stehen
zu bringen, und so wurde ein entsetzliches Unglück
derhütet. Aber die Bestürzung der in beiden Zügen
itzenden Insassen war begreiflicher Weise groß, alles
türzte entsetzt aus den Wagen und in die Gebüsche
sinein, der obere Zug mußte zurückfahren, die Passa⸗
siere mußten in den unteren steigen, um an ihren
Bestimmungsort zu gelangen. Häiten die Züge sich
ine Strecke tiefer an der gefährlichsten Steigerung