Er ließ ihm daher von Zeit zu Zeit kleine Geld⸗
heträge als Anerkennung zufließen, die der Knabe
sorgfältig sparte und, als sie eine gewisse Summe
erreicht halten, seinem Herrn anbot mit der Bitte,
ihn freizugeben. Aber der Kolonist verweigerte
dies, da er den brauchbaren Arbeiter nicht ent⸗
behren mochte. Am andern Tage fand man einen
der kräftigsten Sklaven der ganzen Ansiedelung er—
mordet vor. Sofort bekannte sich der Malaye zur
That und gab vor Gericht als Grund der That
an, er habe sich an seinem Herrn nur rächen wollen.
Der Ermordete sei zwar sein Freund, aber einer
der werthvollsten Sklaven der Kolonie; durch seinen
Tod erwachse dem Herrn ein Verlust von 1000
Thalern. Er selbst sei nicht weniger werth, und
da er unfehlbar gehenkt werden würde, so betrage
der Schaden 2000 Thaler. — Er hatlte richtig ge—
rechnet; das Gesetz nahm seinen Lauf, der Malaye
wurde für den Mord gehenkt und der Engländer
verlor seine beiden besten Sklaven ohne einen
Pfennig Entschädigung.
fPetersburg, 4. Ott. Nach einer Mel⸗
dung aus Saratow ist daselbst eine große Anzahl
Häuser in dem Arbeiterviertel an dem Wolgaufer
durch einen mächtigen Bergsturz zerstört worden.
Vier Fabriken sind stark beschädigt. Ein Verluß
an Menschenleben ist nicht vorgekommen.
Gurch die Blume.) Zwei Studenten
unterhalten sich über ihre Privatstunden. Der Erste
des Monats ist bereits vorüber, was den Einen zu
der Frage veranlaßt: „Hast Du von Deinem
Schüler schon Geld bekommen?“ — „Leider noch
nicht,“ lautet die Antwort. „Was joll ich aber
thun? Ich tann doch den Vater nicht mahnen
—V0
machst Du es nicht so wie ich?“ Wenn der Erste
da ist und mein Schüler, dem ich französischen
Unterricht gebe, das Honorar für die Stunden an⸗
scheinend vergessen hat, dann lasse ich ihn ganz
einfach in der Stunde Uebungssätze folgender Art
übersezen: 1) Der Monat ist vergangen. 2) Ich
habe iein Geld? 83) Hast Du Geld? Ich brauche
welches. 4) Warum hast Du das Geld nicht mit—⸗
gebracht? Hat Dir Dein Vater das Geld nicht
Jjegeben? 6) Der Lehrer fragte mich, ob ich das
Held gebracht hätte, u. s. w. — In der nächsten
Stunde hat der Schüler das Geld natürlich mit—
ebracht.“
p Einem ergötzlichen Zwiegespräch
onnte man jüngst in einem öffentlichen Garten
wischen einem Vater und seinem Soͤhnchen bei⸗
vohnen. Der Vater, der eifrig die Zeitung las,
vurde von dem Bürschchen plötzlich in der Lektüre
interbrochen: „Vater haben Brombeeren auch Beine?“
„Was fragst Du, Junge? Störe mich nicht fort
bährend!“ „Ob Brombeeren auch Beine haben?“
wiederholt der wißbegierige Kleine. ‚,Dumme Frage.
Gott bewahre, Brombeeren haben keine Beine,“ er⸗
widert der Vater kurz und liest weiter. Der kleine
Moritz „baumelt“ nach wie vor mit seinen Beinchen
und schaut nachdenklich vor sich hin. Endlich wagt
erx des Vaters Verbot zu übertreten und sagt leise:
„Vater!“ „Was willst Du schon wieder, Bengel?“
unterbricht der Vater ärgerlich seine Lektüre, und
Moritz fährt fort: „Vater, Brombeeren haben doch
Beine!“ „Unsinn, Brombeeren haben keine Beine!“
derseßzt der Vater barsch. Da aber macht Moritz—
hen ein höchst nachdenkliches Gesicht und stammelt
verlegen die Worte hervor: „Vater, dann habe
ich eben einen Mistkäfer gegessen!“
3 bezw. 2, in Massa 5 bezw. 2, in Mailand
dezw. 1, in Modena 2 bezw. 1, in Neapel
ʒezw. 52. (wovon in der Stadt Neapel 47 benp
28), in Nobara 5 bezw. 4, in Pavia 1 *83
in Reggio Emilia 10 bezw. 7, in Rovigo 4 an
3, in Salerno 7 bezw. 3, in Turin 5 Erkrankungen
ezw. 5 Todesfälle vor.
Dienstesnachrichten.
Auf die kgl. Steuereinnehmerei Hochspeyer wurde Ein—
iehmer Helfferich von Altdorf, auf die kgl. Einnehmerti
irrweiler Einnehmer Reuthner, von Hornbach, auf di⸗
gl. Einnehmerei Kerzenheim der Einnehmer Blasius vog
Burrweiler versezt. Die kgl. Einnehmerei Burrweile,
vurde dem Verweser Voll von Leimersheim verliehen
— — —
Gemeinnutziges.
—
(Unreifes Obst und Brennesseln, wie reimt
sich das zusammen?) Obstbaumbesitzer dürften
jehr interessiren zu erfahren, daß unreikfes Obst
durch folgendes Verfahren genießbar wird: Schreibet
dieses wurden vom Sturmwind in vorletzter Woche
eine Anzahl der feinsten Spalierbirnen unreif von
den Bäumen geschüttelt. Ungläubig befolgte ich
den Rath eines Freundes und legte die Birnen in
frische Brennesseln, mit dem Gedanken, wenn's
nichts nützt, so schadet's auch nichts! Wie war
sich aber erstaunt, als ich nach wiederholtem un—
zläubigem Nachschauen die Birnen immer weicher
fand, und nachdem die dürrgewordenen Nesseln stetz
zurch frische ersetzt, besagte Birnen heute nach 14
Tagen vollständig reif, wenn auch nicht gerade so
ichmackhaft wie am Baume gereift, aber doch mi
schwarzen Kernen genießbar geworden sind. E—
zdürfte die Mittheilung manchen Garktenbesitzer er⸗
freuen und manch anderen veranlassen, ähnlich⸗
probate Mittel zu allgemeinem Nutzen und Frommer
auszukramen.
fParis, 4. Okt. Nach dem Pariser sani—
ären Wochenbericht starben in der letzten Woche
306 Personen, 116 weniger als in der Borwoche.
Die Sterblichkeitsziffer ist niedriger, als seit langer
Zeit. An sporadischer Cholera starben nur drei,
uͤn Departement Ostpyrenäen gestern drei Versonen
an der Cholera.
Rom, 4. Okt. (CEholerabericht vom 83
Oktober.) In den Provinzen Alessandria kamen7
Frkrankungen, 2 Todesfälle, in Aquila 4 bezw. 1
in Bergamo 6 bezw. 7, in Bologna J1 bezw. 1,
in Brescia 3 bezw. 2, in Caserta 6 bezw. l, in
Thieti 1 bezw. ĩ, in Cremona 18 bezw. 10, in
Tuneo 17 bezw. 7, in Genua 45 bezw. 38, (wo—
hon in der Stadt Genua 22 bezw. 28), in Spezzis
Für die Redaktion verantwortlich: F. X. Demeß.
— — — —
Güterversteigerung.
Samstag, den 18. Oktober
nächsthin, Nachmittags 8 Uhr zu⸗
St. Ingbert in der Wirthschaft
von Peter Schweitzer lassen die
Wittwe, Kinder und Erben des zu
St. Ingbert wohnhaft gewesenen und
berleblen Bergmannes Franz Jakob
Scholl die nachbeschriebenen Viegens!
schaften auf Eigen versteigern, nämlich
Steuergemeinde St. Ingbert:
Pl. Nr. 785 (15 Dez.) 5 a 10
qm Wiese in den Großwiesen.
2. Plan Nr. 807 (16 Dez.) 57*
40 qm Wiese allda.
3. Plan Nr. 814 (15 Dez.) 5*
10 qm Wiese allda.
Plan Nr. 2419 (22 Dez.) 7 2
50 qm Wiese in den Bruch
rechwiesen.
Plan Nr. 4489*/3 u. 4490 (57
Dez.) 19 a 40 qm Wiese auf
der Spick.
Pl.⸗Nr. 44388 (56810 Dez.
Wiese im Allmend und
Plan Nr. 4483/3* (110 Dez.
3 qm Weg im Rodt (Uas An
theil).
Pian Nr. 4534 (32 Dez.) 104
90 qm Acker auf'm Gänsflürchen
Plan Nr. 4898 (1 Tagw. 7 Dez.
36 a 50 qm Acker im Rodt.
Plan Nr. 4276 (63 Dez.) 218
50 qm Acker auf der Hobels
ahnung.
Plan Nr. 3795 (45 Dez.) 152
30 qm Acker auf Schiffelland.
LI. Plan Nr. 1883 (43 Dez.) 144
70 qm Acker auf Rothhell.
12. Plan Nr. 15326 (42210 Dez.
14 4 40 qm Acker im großen
Flur.
Plan Nr. 88612 (4 Dez.) 12
40 qm Garten in den Groß—
gärten.
St. Inabert, 6. Okt. 1884.
Kemmer, k. Notar.
. S S.
Anns hetens
dulĩus Forster
Verlobte.
„d St. Inghert im Okt. 1884
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—. vdia verlagshnehhandlimg: P. CGRPBRHARDI.
J
Danksagung.
Für die vielen Beweise herzliche
Theilnahme, sowohl während de
Krankheit, als auch bei dem Leichen—
begängnisse unseres nun in Gott ruhber
den Gatten und Vaters
Valentin Schwarz
sagen wir hiemit Allen, besonders abe
der Gesellschaft „Gemüthlichkeit“ fü—
»den erhebenden Grabgesang un'er
tiefgefühlten Dank.
St. Ingbert, 6. Oktober 188
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