haften wie das Fleisch von einem erst am Tage
srher geschlachteten Thiere ausgewiesen. Die Ver—⸗
nste, weiche sich der Genannte durch das von ihm
fundene Verfahren zur Konservirung anatomischer
d sonstiger Präperate erworben hat, sind bekannt.
git dieser seiner neuen Erfindung würden sich der
Arseeische Fleischtransport, die Feldverpflegung der
eere und die Schiffs—verproviautirung in völlig
ue Bahnen übergelenkt finden. Leider hat nach
r Mittheilung desselben Organs der Erfinder noch
cht bestimmt werden können, den betreffenden Be—
itden sein bei den erwähnten Leistungen angewen ⸗
es Verfahren zu einer gutachtlichen Beurtheilung
unterbreiten, was für die allgemeine Einführung
ad Anwendung seiner neuesten Erfiudungen aller⸗
ingss als unerläßlich erachtet werden muß.
—(Für die Simpelfransen.) In der
ruesten Nummer des Wochenblattes für Hausfrauen
Fürs Haus“ weist die Schriftstellerin Alice Baro—
sse von Gaudy auf die Thatsache hin, daß die
elfach verspottete Sitte, glattes oder leichtgelocktes
aar kief in die Stirn zu tragen, bereits in den
mustergültig gepriesenen Tagen des Alterthums
AThreitet war und damals zum größten Theil von
dännern geübt wurde. — Hadrian, Lucius Barus,
jtus, Caracalla kräuselten sich das Haar in die
ztirn; Augustus, Tiberius, Claudius und alle
erwandten des Augusteischen Hauses, denen die
atur eine kräftig vorspringende Nase verliehen,
ampften deren Herrschaft über die andern Züge
urch tiefhängende, glatte „Simpelfransen“, die sich
adurch von den heutigen unterschieden, daß sie
cht von den Schläfen herauf abgescheitelt, sondern
„reits vom Wirbel aus nach vorn gekämmt wur—
en. Homer und Plato trugen Stirnbinden, Apoll
ad Bacchus, diese Verkörperungen jugendlicher
dealgestalten, haben häufig das Haar der Schläfe
einem schleifenartigen Knoten in die Mitte geschürzt.
uuch die stolzen Germanenweiber huldigten der jetzt
verpönten Sitte, wie einzelne erhaltene Statuen
weisen. In vollster Blüthe aber stand diese in
er Ritterzeit! Wer vermöchte sich heute einen
ondlockigen Pagen, ein schlankes Edelfräulein auf
x Reiherbaitze zu denken, ohne die bewußten
Simpelfranfen“ ? Und es gibt wohl wenige Haar ⸗
cachten, welche runden, jugendfrischen Gesichtern
der solchen mit stark vortretenden Nasen und un⸗
hönen Stirnen so wohl kleiden und gleichzeitig
zarte, eckige Linien so weich zu verschmelzen wissen,
ls dies den ins Antlitß fallenden Locken möglich.
zreilich geradezu lächerlich wird die Mode, wenn
hzx Damen vorgerückten Alters huldigen. Solchen
Ausschreitungen allein verdankt sie ihre Widersacher,
nie sich hoffentlich umstimmen lassen, wenn ihr Blick
iuf die Vortheile eines mit Schönheit sinn behan—
elten Stirnhaares fällt.
(Ein interessantes Schriftstück)
tzei der Skartirung der Gemeindeakten von Ried
—D
rück aufgefunden: „Abschrift. Königlich bayerisches
Armeekorps Tagesbefehl. Der Andrä Hofer, soge⸗
jannter Saudwirth und Hanpträdelsführer in Tyrol,
er so oft sein gegebenes Wort brach und nicht
ufhörte, das Volk durch falsche Eingebungen zu
erführen, wurde soeben mit einem seiner Mit⸗
huldigen durch die Truppen Sr. Majestät des
daisers der Franzosen, Königs von Italien, welche
Züdtyrol besetzt halten, aufgefangen. Im Haupt—
uartier Innsbruck; den 31. Jänner 1810. Der
dipisionsgeneral Kommandirender des königlich
ayerischen Anmeekorps Unterzeichneter Reichsgraf
„ou Erlon. Für gleichlautende Abschrift der
djutant, Chef des Generalstabes, Voy⸗r.“ Als
criedigung hat der damalige Gemeindevorsteher
VRe Huter (2) die Worte geschrieben: „Au
eh!“
Im Feuer der Rede. Vor einiger Zeit lieh
n württembergischer Abgeordneter im Feuer
er Rede seiner Uberraschung über die Schrift
mes Kollegen folgende Worte: „Ist das die be⸗
erzte Feder, die einst so kräftig für Deutschlands
hroͤße in die Trompite gestoßen hat?“ Ein Seiten ⸗
rück dazu hat jüngst in einer Versammlung des
eutschen Kolonielvereins in Eisenach der Geheime
degierungsrath Professor Dr. Nasse (Bonn) verüdt.
Benn der Berichterstalter der „Kreuzztitung“ nicht
alsch gehört, so verstieg sich der Herr Professor zu
olgender Metapher: „Möge die dentsche Reichs⸗
oostflagge sehr bald in den Herzen aller Deutschen
mm lebhaftes Echo finden. (Lebhaftes Bravo.)“
Wiesbaden. Hier hat ein 14jähriges
tädchen seinen Bruder mit einem Revolverschuß
odtlich verwundet. Ein 16jähriger Realschüler hatte
n seinem Rock einen geladenen Revolver stecken, den
—
gruder anlegte. Ehe dieser noch abwehren konnte,
rachte der Schuß und der junge Mensch stürzte,
nitten in die Brust getroffen, zu Boden. An dem
Aufkommen desselben wird gezweifelt.
Coblenz, 2. Okt. Die „Coblenzer Zig.“
rzählt, wie ein Gendarm den Kronprinzen bei
essen jüngstem Hiersein in den Rheinanlagen an—
Jehalten hat, folgendermaßen: Der wachthabende
hendarm stand in der Nähe des Observationshäus—
heus und beobachtete einige Kinder, die sich an
)emselben zu schaffen machten. Währenddem kam
in Windspiel an ihn heran, und als er sich um—
vendete, sah er drei Herren in Zivil vor sich, denen
ugenscheinlich das Windspiel gehörte. Er trat auf
e höflich mit den Worten zu: „Guten Morgen.
Zie werden entschuldigen, das Laufenlassen der
zunde in den Anlagen ohne Leine ist verboten.“
darauf entgegnete der ältere der drei Herren lächelnd:
Ich habe die Erlaubniß von meiner Mutter, das
st die Kaiserin!“ Darauf trat der Gendarm, der
Jei diesem Hinweis sich sofort der Kronprinzenbilder
rinuerte, respektvoll grüßend zurück, und die drei
h)erren setzten ihren Spaziergang fort.
Köln, 5. Okt. Wegen Unterschlagung von
000 Mark stand kürzlich uoch ein junger Kommis
don hier vor der Strafkamwmer. Derselbe genoß
das vollste Bertrauen seines Prinzipals und hatte
ron diesem auch die Post-Prokura erhalten. Als
der Prinzipal längere Zeit in Geschäften abwesend
ein mußte, unterschlug der Angeklagte nach und
nach die oben angegebene Summe und vergeudete
ieselbe größtentheils in der diesjährigen Karnevals
eit. Das Gericht verurtheilte ihn zu einer Ge—
ängnißstrafe von 2 Jahren 6 Monaten.
4 Kommerzienrath Eduard Hoesch in Düren
at nach den Äbsichten seiner verstorbenen Gattin
00, 000 M. zum Bau und zur Unterhaltung einer
gflegeanstalt fuͤr Kinder der Fabrikarbeiter gestiftet.
F (Bom Oktoberfest in München.) Die
zestwiese, bisher der Anziehungspunkt der Einhei⸗
uschen und Fremden, ist jetzt öde und verlassen. An
ztelle des herrlichen Wetters ist eine naßkalte
gitternng getreten, und der Regen hat die Theresien⸗
oiese in einen bodenlosen Morast verwandelt. —
sdeulich wurde auf der Wiese ein Individuum
ittrapirt, das sich mit dem Sammeln von zinnernen
Naßkrugdeckeln befaßte und bereits 42 solche runde
Dinger abgedreht und in einen Sack gesteckt hatte.
zin Wirth zählt bereits 40 Literkrüge weniger, als
eim Beginn des Festes, während einem andern in
iner fremden Wirthschaft auf seinem eigenen Teller
»as Essen servirt wurde.
Dresden, 6. Okt. Der hier tagende Aus—
chuß der deutschen Turnerschaft hat den Beginn
ꝛes sechsten deutschen Turnfestes in Dresden auf
en 19. Juli 1888 festgesetzt.
— Folgende seltsame Muͤtheilung versendet ein
zerliner Berichterstatter. Ein in Berlin wohnen-⸗
zer Posamentier R. will im Besitze eines Geheim⸗
iisses sein, das in unmiltelbarer Beziehung zu dem
ussisch⸗deutsch französischen Kriege und zu Napoleon J.
teht. Das Nebelhafte aller Schatzgräbercien —
im eine solche handelt es sich auch hier — schwindet
n diesem Falle einigermaßen, wenn man erfährt,
—
jangenen Sonntag mit seinem Vater nach dem Ort,
er den Schazz birgt, gereist ist, um die Vorberei⸗
ungen zur Ausgrabung zu treffen. Durch den
Hroͤßbatet des Posamentiers R., welcher im Jahre
813 Gelegenheit hatte, mit einem Adjutanten des
ruf der Fluͤcht nach dem Rhein begriffenen Napoleon
usammenzutreffen, hatte R. in Erfahrung gebracht,
aß Napoleon nahe dem Magdeburger Festungswall
26 Kanonenrohre, gefüllt mit französischem Golde,
ergraben ließ, um dieselben bei einem beabsichtigten
reuen Feldzuge wieder ausgraben zu lassen. Nach—
em sich Vater und Sohn zuvor überzeugt hatten,
aß die ihnen bekannt gegebene Stelle, an welcher
ie Kauonen vergraben sein sollen, noch nicht über—
»aut ist begaben sie sich zu den städtischen Behörden,
velche ihnen den Rath ertheilten, ihre Kenntniß
yon der Lage ꝛc. des Schatzes dem Stadtcomman⸗
eur behufs weiterer Veranlassung schriftlich mitzu ·
heilen. Die nächste Zeit wird es, da R. die An—⸗
elegenheit ernstlich weiter verfolgen will, lehren,
bas“ an der ganzen Geschichte Wahres ist. Neu
st, wie R. in Ragdeburg erfahren hat, die Muth⸗
naßung über die vergrabenen französischen Kanonen
icht, nur scheint man bisher nicht den betreffenden
Ort ausfindig gemacht zu haben, da alle bereits
»orgenommenen Nachgrabungen erfolglos gewesen
ein sollen. Tem R. ist es hesonders darum zu
hun, sich schon jetzt den gesetzmäßigen Finderlohn
zu sichern.
F Lüderitzbhand wird immer mehr in den
Zereich unserer deutschen Kultur gezogen. In einigen
Tagen wird mit der Brigg „Tilly“ die erste deutsche
daiserfahne, ein in der Bonner Fahnenfabrik her—
Jestelltes Prachtstück, nach Angra Pequena abgehen,
im unseren dortigen Landsleuten zum stolzen Schmuck
der Ansiedlung bei besonders festlichen Gelegenheiten
u dienen. — Ein bedeutsameres Vorzeichen freilich
ist es, daß eine Zeche in Schalke gegenwärtig mit
»er Versendung von Kohlen nach Anara Pequena
yeschäftigt ist.
F Die Berichte nordamerikanischer Zeitungen
iber Vergiftungsfälle, die von den Aerzten
als von dem Genuß von Nahrungsmitteln, welche
in Blechdosen konservirt waren, herrührend ange—
ehen werden, mehren sich in auffallender Weise.
58 dürfte sich darnach empfehlen, Lebensmittel—
donserven amerikanischen Ursprunges von ihrem
Henuß sorgfältig auf ihre sanitäre Beschaffenheit
sin zu prüfen.
—7 Ein amerikanischer Richter hatte
inem zum Tode verurtheilten Mörder sein Todes—
irtbeil zu verkünden, was er auf folgende Art that:
Gefangener Herr M., darf ich Sie bitten, sich zu
rheben? — Es ist dies eine Formalität, welche
»as Gesetz vorschreibt, sonst würde ich Sie nicht
emühen. — Sie sind eines Verbrechens angeklagt,
velches, glautze ich, ohne jedoch irgendwelche per—
önliche Meinung dabei geltend machen zu wollen,
uuf Mord lautet, und sind von einer Jury Ihrer
Landsleute zu meinem innigsten Bedauern schuldig
befunden worden. Ich habe ihnen deßhalb leider,
ndem ich nochmals meine persönlichen Gefühle
reservire, anzukundigen, daß Sie am Halse aufge—
sängt werden sollen, bis Sie ganz todt sind. Bitte,
eten Sie sich und erlauben Sie mir nur noch die
rxrage — um welche Zeit es Ihnen am besten
»assen würde?“
Gemeinnützziges.
(Birnen zu trocknen.) Die Birnen werden
ehr gut, wenn man sie, etwas mürbe geworden, in
ochendes Wasser wirft, ein wenig kochen läßt, ab⸗
chält und die Blume heraussticht. Dann werden
ie auft sogen. mit Papier belegten Horden in einem'
näßig geheizten Ofen sehr lanasam, nicht hart ge—
rocknet.
Für die Redaktion verantwortlich: F. X. Demetz.
Die in der Frauenwelt allgemrin beliebie
Wochenschrift „Fürs Haus“ hat mit ihrer neuesten
dummer die Auflage von 50,000 erreicht. Nie—
nanden wird diese schnelle Verbreitung Wunder
jehmen, der in dieser Zreitschrift den regen Verkehr
wischen der Herausgeberin nud ihrer Leserinnen
elauschte. Der 8. Geburtstag dieses Blattes bot
bdiederum Gelegenheit zu vielen sympatischen Kund—
ebungen aus dem Leserkreise. So schreibt z. B.
ine Dame: „Das Blatt „Fürs Haus“ ist uns
o lieb wie die größte Gesellschaft; man verkehrt
»arin geistig mit vielen lieben Menschen. Wir
önnen es nicht mehr entbehren und freuen uns auf
eden Sonntag, wann es uns zukommt“. In der
That schlingt „Fürs Haus“ ein liebes, freudig
ind dankbar empfundenes Band um viele warm—
ühlende deutsche Frauenherzen, nicht nur im Vater—⸗
ande, sondern bis in die weitesten Fernen. Hier
ringt es Trost, dort Klärung; hier hilft es zur
Selbstständigkeit, dort weckt es Selbstvertrauen.
dem Einen gibt es Rath zu lohnendem Erwerb,
»em Anderen nützliche Winke für des Leibes und
der Seele Wohl. Für jeden Stand, für jedes—
Ulter hat es eine Gabe. „Fürs Haus“ hält allseitig
insere Ideale hoch und vereinigt in sich die Eigen—
chaften, welche wir bei echt deutschen Frauen finden
vollen: Verständniß für die höchsten menschlichen
zestrebungen im Vereine mit pflichttreuem Walten
n Familie und Haus. Darum ein „Grüß Gott“ Allen,
velche dieses Blatt, das soeben einen neuen Jahr—
gjang beginnt, in ihr Haus aufnehmen wollen.
Preis vierteljährlich nur 1 Mark.