Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Jnabert. 
2.St. Ingberter Anzeitzer“ erscheint woͤchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhartun 
aat und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljäͤhrlich 1I A 60 — einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1 75 , einschlietl 
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duf welcht die Expebition Auskunft ertheilt. I3 A. Reclamen 30 . Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. 
M 213. Montag, 3. November 1884. 
9. Jahrg. 
Abonnements Gelegentlich der Berathung des Adreßentwurfes 
ttellte im englischen Unterhause der Vicepräsident 
auf den des Geheimen Rathes Mundella, der deutschen 
Industrie ein glänzendes Zeugniß aus, indem 
S erter Ime ger er ausführte, um die Ueberlegenheit Englands als 
— ie ndustrielle Nation zu behaupten, müßten die eng⸗ 
lischen Arbeiter und Fabrikanten sich die höhere 
oavem ber un d Dezem b err chnische und wissenschaflliche Bildung der deutschen 
allen kal. Posterpeditionen und Post- aneignen. Der Abfall der Gasfabriken Englands 
tten, wie auch bei den Austrägern und der verde nach Deutschland erpedirt und dann als 
nedition dieses Blattes entgegengenommen. Anilinfarbe im Werthe von drei Millionen Pfund 
ährlich in England wieder eingeführt. Deutschland 
ibertreffe die ganze Welt in der Extrahirung der 
Zuckerstoffe, und habe deshalb Frankreich in der 
Zzuderbranche aus dem eigenen Markte verdrängt. 
cẽs sei demüthigend für England, Schießpulver aus 
Deutschland zu holen. Wenn die englischen Ar— 
zeiter und Fabrikanten ihre technische und wissen⸗ 
chaftliche Bildung vernachlässigten, würden ihre 
Industrien ebenso unterliegen, wie im Jahre 1870 
die Franzosen im Kampfe mit dan Deutschen. 
die den Tod irgend eines theuren Gliedes der 
Familie oder eines treuen Freundes zu betrauern 
jaben, stark besucht, und Liebe und Pietät mag da 
manche heiße Thräne geweint und manch' stilles 
Bebet zu dem Lenker der menschlichen Geschicke 
empor gesandt haben. 
*— Am Samstag sprang auf dem Erzplatze 
der obern Hüttenanlage ein mit Erz beladener Eisen⸗ 
hahnwaggon aus dem Geleise und stürzte von der 
döhe desselben über einen das Geleise tragenden 
ßfeiler herab. Zum Glücke wurde Niemand verletzt. 
*— Das amtlich festgestellte Resultat der Reichs⸗ 
agswahl für Homburg-Kusel ist folgendes: 
Dr. Armand Buhl 7517, Julius Kraft 1752, 
Dr. Hammer 3562. Dr. Buhl ist somit gewählt. 
*— Aus Mundenheim bei Ludwigshafen 
vird ein schwerer Unglücksfall berichtet. 
Drei Kinder des Tagners Breimer wurden in 
einer Sandgrube verschüttet; nur eines war im 
Stande, sich zu retten, während ein Knabe von 4 
und ein Mädchen von 7 Jahren den Tod fanden. 
— Wie wir bereits in einer früheren Nr. mit⸗ 
zetheilt, ist die Besatzung der deutschen Kriegs-Brigg 
„Undine“, welche infolge Sturmes strandete, bis 
auf einen Mann gerettet. Auf dem Schiffe befand 
ich u. A. auch ein Sohn des Herrn Pfarrer 
Butters in Zweibrücken. 
— In Kirrweiler wurde während der 
stacht von Freitag auf Samstag in der Wirthschaft 
der Frau Wittwe Hundemer am Bahnhofe einge—⸗ 
prochen und der Baarvorrath von über 300 Mark 
aus einem Kästchen der Einschenke gestohlen. 
— Landau, 31. Ott. Heute Nachmittag 
fand die Beerdigung des durch Herrn Dr. med. 
Stocpel am 28. d. im Duell erschossenen Herrn 
Rbay. Premierlieutenants Degelmann unter mili— 
ärischen Ehren statt. Die außerordentlich große 
Betheiligung der Civilbevölkeruug sprach für die 
varme Theilnahme, die dem auf diese Weise 
zjingeschiedenen braven Offizier gewidmet wird. 
Ursache des Duells war ein Wortwechsel, den die 
deiden Duellanten am Abend vorher beim Karten⸗ 
piel hatten). 
— Auf der Zuckerfabrik Friedensau ex⸗ 
olodirte, wie aus Mutterstadt gemeldet wird, ein 
Apparat und verstümmelte mehrere Arbeiter; der 
eine starb schon nach wenigen Stunden, dem zweiten 
wurde der Fuß amputirt. 
Politische Ueberfsicht. 
Die Wahlergebnisse liegen jetzt bis auf 
z bereinzelte Lücken vollständig vor. Vorbehalt⸗ 
wkleiner Berichtigungen ergibt sich die folgende Zu—⸗ 
amensetzung des Reichstags, soweit schon im ersten 
ahlgang definitive Resultate erzielt worden sind. 
e deutsch-konservative Fraktion zählt 63, die 
atsche Reichspartei 20, das Zentrum 94, die 
elfen 3, die deutsch-freisinnige Partei 31, die 
monalliberalen 4141, die Sozialdemokraten 9, die 
Atspartei 2, die Polen 16, die Dänen 1, die 
jsser 135 Mitglieder. Stichwahlen sind 95 vor⸗ 
jehmen, daran sind die Konservativen mit 24 
heiligt, die deutsche Reichspartei mit 12, das 
ntrum mit 14, die Nationalliberalen mit 45, die 
eutsch-Freisinnigen mit 51, die Sozialdemokraten 
t 25, die Volkspartei mit 5, die Polen mit 4, 
Welfen mit 6. Das hervorstechendste Merkmal 
Reichstagswahlen ist neben dem Anwachsen der 
aldemokratischen Stimmen der arge Zusammen- 
uuch der deutsche- freisinnigen Partei. Sie zählt 
ur 31 sichere Mandate, und wenn sie auch bei 
in Stichwahlen aus dem Schiffbruch noch einige 
uüümmer retten mag, so ist an der Thatsache, daß 
m dieser Partei ein schweres Volksurtheil gefällt 
den. doch nichts mehr zu ändern. 
Deutsches Reich. 
München, 31. Okt. Se. Maj. der Koͤnig 
in der vergangenen Nacht hier eingetroffen. 
Berlin, 31. Okt. Der Kronprinz begab sich 
jeute Abend zum Reichskanzler und verblieb daselst 
ängere Zeit. 
Berlin, 1. Nov. Die Eröffnung der Congo⸗ 
ronferenz dürfte am 15. November erfolgen. 
Berlin, 1. Nov. Nach nunmehr fast voll⸗ 
tändig vorliegendem offiziellen Wahlresultate sind 
hundert Stichwahlen vorzunehmen: gewählt sind 
33 Conservative (früher 52), Reichspurtei 22 (früher 
24), Nationalliberale 42 (früher 45), Freisinnige 
27 früher 100), Centrum 89 (früher 106), Volks- 
zartei 2(früher 9), Sozialisten 9 (früher 13), Polen 
16 (früher 18), Elsässer 14, Welfen 4 (früher 6). 
Fs sehlen noch neun Resultate. Zur Stichwahl 
tehen 832 Conservative, 11 Reichspartei, 51 National- 
iberale, 49 Freisinnige, 14 Centrum, 6 Volks- 
»artei, 23 Sozialisten, 4 Polen, 7 Welfen. 2 
Dänen und 1 Elsässer. 
Berlin, 1. Nov. Die Postsparkassen⸗Vorlage 
»ürfle in der mit der Vorberathung derselben be— 
rauten Section des Staatsraths heute erledigt 
vorden sein. Am Montag soll letztere in die Be— 
athung der Dampfersubventions-Vorlage eintreten. 
Auslaud. 
Nom, 31. Okt. Die Regierung sandte 2 
Zriegsschiffe ab, um die afrikanische Westküste zu 
inspiziren. 
Der Tag des Zusammentritts der nach Berlin 
iherufenen westafrikanischen Konferenz 
ht zwar noch nicht fest, man geht indeß wohl 
ht fehl, wenn man denselben in die erste Hälfte 
November verlegt. Die fremden Diplomaten, 
alche außer den in Berlin deglaubigten ständigen 
ttetern ihrer resp. Regierungen zur Theilnahme 
ndem Konferenzwerke berufen worden sind, haben 
ne Reisedispositionen der Art geordnet, um in 
»n nächsten Tagen in Berlin einzutreffen. Die 
fangreichen Vorfragen, bezüglich der Feststellung 
m Hauptberathungsgegenstände sind durch volles 
berstandniß der Mächte im Wege diplomatischer 
urespondenz nahezu erledigt. Weun England in 
isehung des Konferenzprojektes zuerst eine gewisse 
srüchhaltung beobachtete, so hat es dieselbe längst 
egeben. Jedenfalls scheint die bevorstehende 
ANomatische Aktion den überseeischen Bestrebungen 
menglischen Kabinets einen neuen und mächtigen 
upuls verliehen zu haben. Es werden Absichten 
lands auf das Küstengebiet des Rothen Meeres 
in Betreff Südafrikas bekannt, welche wahr⸗ 
men lassen, daß es in jenen Gegenden seine 
hrematie so schleunig als möglich vor eventuellen 
ueren völkerrechtlichen Anfechtüngen sicher stellen 
l. Mann kounte darnach fast vermuthen, daß 
nenglische Politik sich von der Berliner Konferenz 
gt ein so weitgehendes Entgegenkommen verspricht, 
ihre Wünsche sich erstrecen — eine Vermuthung, 
zu dem bekanntgegebenen Konferenzprogramm 
erdinas nur in losem Zusammenhbang stehi. 
Vermischtes. 
F Berlin, 31. Okt. Der Mörder Gronack, 
der am 29. März seine Frau, seine Schwägerin 
und den Vizewirth Schröter ermordete, ist heute 
früh in der Strafanstalt zu Moabit hingerichtet 
worden. 
FKopenhagen, 31. Okt. Der Dampfer 
„Bessel“, Kapitän Miegand, auf der Fahrt nach 
Bremen, ist fünf Meilen von Lemwig gesunken. 
Von der Besatzung sind 11 Mann ertrunken, zwei 
gerettet. 
F Glasgow, 1. Nov., Nachts. Im Stadt⸗ 
theater hierselbst entstand in Folge Feuerlärms und 
der dadurch hervorgerufenen Bestuͤrzung ein großes 
Bedränge, in welchem 16 Personen gerödtet 
ind 12 verletzt wurden. 
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Lokale und pfälzische Nachrichten. 
* St. Ingbert, 2. Nov. Nach dem am 
Samstag festgestellten amthichen Ergebniß 
der Reichstagswahl im Wahlkreise 
zZweibrücken⸗Pirmasens fielen auf Herrn 
drämer 8911, Herrn Lorenz 8015, Herrn 
Stauffenberg 69 St. und 16 Stimmen auf 
d verschiedene Personen. Stimmen waren im 
Banzen abgegeben worden 17,048, darunter 82 
ingiltige. Die absolute Mehrheit beträgt 8506. 
derr Krämer ist gegenüber seinem Gegenkandidaten 
nit einem Mehr von 896 Stimmen gewählt. 
* St. Ingbert, 3. Nov. Die schöne Sitte, 
zie Gräber der entschlafenen Angehörigen zu Aller⸗ 
jeiligen und Allerseelen mit Blumen und Kränzen 
u schmücken, sah man auch heuer wieder auf un⸗ 
erem Friedhose in reichem Maße bethätigt. Be— 
onders gestern war der Gottesacker von solchen, 
Sterbefälle. 
Gestorben: in Neustadt Philipp Rhein— 
erger, Büchsenmacher; ebendaselbst Louise Wild, 
geb. Häußer, 62*4 J. a.; in Landau Frau Justine 
daul, geb. Weigand. 
Für die Redaktion verantwortlich;: F. xX Dem⸗«s