Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Sentliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
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der St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wochentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltun 
zlatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich ! A BGO einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen LM 75 —, einschließlich 
O —⸗ Zuste lungsgebühr. Die Einrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfälzischen und solchen 
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, I5 9, Reclamen 30 A. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. 
Sonntag, 23. Nopember — 
Politische Uebersicht. Zraf Adelmann v. Adelnannsfeld, Dr. Meyer! 
Den wesentlichen Inhalt der Thronrede, mit I — * —8 
v dr e dr achetee heein haben tzen. Der hierauf vom Abg. Hermes vollzogene 
·Axr. etheilt. züglich e Er⸗ stamensaufruf ergibt die Anwesenheit von 262 Ab— 
i u1 g⸗ t we za⸗ adpent enren zeordneten. Der Schriftführer Graf Kleist verliest 
anzen Saale — e ie Anordnungen über Vertheilung der Wahlakten 
8 uf die verschiedenen Abtheilungen. Es find ver⸗ 
ung auf Herftelluig der Burgschaften furden e eee aDehedidentem— 
aneren Frieden Ausdruck gaben, die Erwähnung Berlin, 20. Rob. Die heutige Sihung de 
er Congokonferenz, wie auch namentlich die warme dommission der Congokonferenz war der Änhörung 
Weane en ee —B nehrerer Experten, darunter Stanley's, gewldmet. 
örten Friedens auf lange Zeit hinaus, einen . e d een Konferenzwinttten di moch 
afteren Beifall hervorriefen, als sonst das Ceremoniell — 21. Rob. Seitens des Centrums 
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r r ie Einführung des Normalarbeitstages, 
—— die Beschränkung der Sonntagsarbeit, die Beschrän⸗ 
— lung der Kinderarbeit in Fabriken, ferner die 
g J g k er . Wiedereinführung der Berufung in Strafsachen und 
on dem bayerischen Bevollmächtigten ausgebrachten die Aufhebung des Erpatriirungsgesetzes betreffend. 
zoch auf den Kaiser, in das die Versammlung be— Analine 
seistert einstimmte, schritt der Kaiser die Stufen usland 
um Throne wieder herab. Als er auf der letzten Paris, 20. Nob. In der Kammer brachte 
gelangt war, glaudte er, da sich der Teppich et— Sevillon (Radical) den Nothstand deb Pariser In⸗ 
vdenschoben hatie, bereun in der Ebene' des duntrie zur Sprache und beantragte, da viele Arbeiter 
zaales zu stehen. Er strauchelte beim weiteren beschäftigungslos seien, die Ausführung grosßer 
Nunlertcetenhielt fich aber erfreulicher Weise Urbeiten und Bewitligung eines Krodits von 3 
ufrecht, — ein Momeni, der, so kurz er war, doch Millionen Franks für die Pariser Bevölkerung. 
ne augenblickuche unsagbare Bestürzung, und als Minister Waldeck zählte die bereits in Augriff oder 
e Gefahr des Gleitens beseitigt, eine um so herz⸗ in Aussicht genommenen Arbeiten auf und sprach 
here und danbarete Freude“ hecborrief Der ich gegen einen Kredit aus und beantragte einfache 
taiser verneigte sich darauf freundlich lächelnd gegen dag orens Die Kammer beschloß die letztere. 
e Versammlung und verließ, wiederum gefoilgt Paris, 20. Nov. Her Kongreß der land⸗ 
jon den Prinzen und deren Gefolge, den Saal virthschaftlichen Vereine sprach sich einstimmig für 
er sich darauf langfam leerte. Auf den Tribunen die Erböhung der Zölle auf ausländisches Getreide aus. 
atte ein zahlreiches Publikum der Feierlichkeit bei⸗ 
ewohut. In der Diplomatenloge waren einige 
hertreter fremder Mächte und viele Damen erschienen. 
kokale und pfälzische Rachrichten. 
*St. Ingbert, 22. Nov. Nachdem wir 
n vor. Nr. Namen und Stimmenzahl der in den 
„tadtrath gewählten Herren veröffentlicht haben, 
ragen wir nachfolgend auch die Namen derjenigen 
herren nach, welche bei der Wahl ebenfalls eine 
rößere Stimmenzahl auf ihre Person vereinigten: 
kreitz Michael, Lehrer, 484 St.; Fiack Johann, 
direktor, 295; Conrad sr., Posthalter, 287; Fischer 
hermann, Kaufmann, 285; Scheimeister Philipp. 
Zteiger, 237; Siegwardt Karl, Wirth, 237; Mun⸗ 
inger Philipp, Holzhändler, 236; Steinfels Heinrich, 
Zergmann, 233; Greß Peter, Bäcker, 228; Weirich 
rudwig. Wirth, 222; Weigand, Thierarzt, 197; 
Eisel, Wirth, 182; Klein J. Walzermeister, 176; 
Bernhardt Peter, Wirth, 173; Fries J. J., Schmied; 
69; Stief Georg, Wirth, 153; Weyland, Fabri— 
ant, 147; Steinfels Nikolaus, Ladknecht, 136 
drumm Peter, Lehrer, 122; Zott Martin, Kauf-⸗ 
nann, 122; Neymann Michael, Puddler, 111; 
Zotdewin, Puddler-Aufseher, 109; Beer Joseph, 
kaufmann, 107; Schwarz Johann, Schreiner, 106; 
)ellenthal J. J. Maurermeister, 104; Menges, 
Jeter, Ladknecht, 102; Kammann Gustav, Faktor, 101. 
*æ St. Ingbert, 22. Nov. In unserer Stadt 
irkulirte gestern das Gerücht von einem schreck 
ichen Unglücksfalle, welcher sich am Morgen 
juf der benachbarten Grube Sulzbach ereignet 
satte. Das Unglück entstand dadurch, daß infolge 
ines Bruches der Seilkorbachse bei der Personen⸗ 
rörderung auf Schacht Venitz der genannten Grube 
in Fördergerippe mit 12 Mann in die Tiefe stürzte; 
z audere Arbeiter wurden vom Seile erfaßt und 
Vor einiger Zeit bereits tauchte das Gerücht 
uuf, Fürst Hohelshe-Schillingsfürst ge— 
zenke sein Amt als deutscher Botschafter in Paris 
liederzulegen und werde den Grafen Guido 
denckessvy. Donnersmarck zum Nachfolger 
rhalten. Das Gerücht wurde damals dementirt. 
inläßlich der augenblicklichen Anwesenheit des 
Hrafen Henckel von Donnersmarck in Paris wird 
iie Nachricht von dem Rücktritt des Fürsten Hohen— 
ohe von einzelnen politischen Korrespondenten mit 
zrößerer Bestimmtheit wieder aufgenommen. Es 
oll der derzeitige Botschafter den dringenden Wunsch 
jegen, von seinem Amte abberufen zu werden, das 
einem hohen Alter — der Fürst ist über siebzig 
zahre alt — und seiner Gesundheit groke An— 
trengungen auferlegt. 
Deutsches Reich. 
Berlin, 20. Nov. (Reichstag.) Abg. 
Feldmarschall Graf Moltke erscheint auf dem 
Zräsidentenstuhl, um als Alterspräsident die Ver— 
ammlung zu eröffnen. Er thut Dies mit folgen⸗ 
er Ansprache: Nach unserer Geschäftsordnung soll 
eim Beginn einer neuen Legislaturperiede der älteste 
mwesende Abgeordnete vorläufig die Führung der 
veschäfte übernehmen. Ich bin im Jahre 1800 
eboren, und wenn sich Niemand meldet, der älter 
st (was nicht der Fall ist), so liegt mir ob, das 
Alterspräsidium anzutreten. Ich eröffne daher die 
ditzung und bitte die Herren Abgg. Graf Kleist, 
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ebenfalls hinabgerissen. Soviel uns bis jetzt be— 
'annt wurde, blieben 9 Mann sofort tot, wobei 
ein Vater mit Sohn, während die übrigen 6 lebens⸗ 
zefährliche Verletzungen davon trugen. Unter diesen 
sechs ist auch ein Sohn des Wirthes Mathieu von 
der Schürer Ziegelhütte. — Wie wir nachträglich 
jörten, sind inzwischen 3 der Verunglückten gestorben. 
Auf der Grube Altenwald kam gestern 
benfalls ein Unglücksfall vor, indem beim Ver—⸗ 
chieben der Eisenbahn-Waggon einem Arbeiter ein 
Bein zerquetscht wurde. 
St. Ingbert, 22. Nov. Als Seltenheit 
hbei der jetzigen Jahreszeit und Witterung wurde 
uns gestern eine blühende Kornähre gezeigt. 
*— In der 10. Sitzung des Landrathes 
referirte Herr Dr. Buhl über die Reorganisation 
der Immobiliar-Brandversicherungs-Anstalt der 
Pfalz. Der Landrath nimmt von dem Beschlusse 
des Ausschusses in dieser Frage Kenntniß und be—⸗ 
chließt: Die k. Regierung zu ersuchen, geeignete 
Frhebungen darüber anstellen zu wollen. 1) ob 
nicht die Einführung der Bauordnung der 7 rechts⸗ 
heinischen Kreise in der Pfalz, welche für den 
Anschluß an die kgl. bayerische Brandversicherungs⸗ 
dammer zur Bedingung gemacht wird, zu allzu—⸗ 
drückenden Beschränkungen führen würde; 2) ob 
die pfälzische Brandversicherungs-Anstalt auch ohne 
den Anschluß zweckmäßig in der Art organisirt 
verden könnte, daß ohne Berücksichtigung der Bau⸗, 
artsklassen nur die Gebäude mit feuergefährlichen 
Betrieben zu erhöhten Beiträgen herangezogen wür— 
den und wie hoch sich die Verwaltungskosten einer 
derartigen Brandversicherungs-Anstalt belaufen wür— 
den. Das Ergebniß dieser Erhebungen, sowie Vor— 
anschläge über die den einzelnen feuergefährlichen 
Betriebsarten aufzulegenden Zuschlagsprozente wolle 
dem ständigen Landraths-Ausschusse zur Vorberath- 
ung überwiesen werden. — Die Herren Brunck 
und Schneider stellen hierauf den Antrag, die kgl. 
Regierung wolle dahin wirken, daß die Mobiliarfeuer⸗ 
dersicherungsgesellschaften in viel ausgiebiger Weise als 
either und zwar mit mindestens 4 pCt. ihres 
seinertrages zur theilweisen Deckung der sehr be— 
deutenden Kosten des lokalen Feuerlöschwesens 
hjerangezogen werden sollen. Die hiernach von den 
Mobiliarfeuerversicherungsgesellschaften zu bezahlen— 
den Beträge sollen der kgl. Kreisregierung zur Ver— 
ügung gestellt werden. Die kgl. Regierung hätte 
odann diese Beträge an die einzelnen Gemeinden 
zu Feuerlösschzwecken zu vertheilen und wäre soweit 
hunlich darauf Bedacht zu nehmen, daß die ein⸗ 
elnen Gemeinden nach Maßgabe des auf sie 
reffenden Versicherungskapitales bei der Vertheilung 
jerücksichtigt werden. Dieser Antrag wird vom 
dandrath einstimmig angenommen. 
*— In der letzten Sitzung der Strafkammer 
des kgl. Landgerichts Zweibrücken erhielt die 20 
Jahre alte Katharina Tröß, Ehefrau des Schürers 
Zick von Mariannenthaler Glashütte 
u Schnappbach eine Gefängnißstrafe von 1 Jahre. 
dieselbe war beschuldigt, an drei verschiedenen 
Tagen der Monate August und September ds. Is. 
zelegentlich ihrer Einkaufe in dem Verkaufslokale 
es Konsumvereins zu Schnapphach einen 50— 
Markschein, sowie zwei 100-Markscheine entwendet 
u haben. 
MA Alschbach, 22. Nov. Meinem gestrigen 
Berichte über den dahier stattgehabten Brand lann 
ch berichtigend und ergänzend hinzufügen, daß der 
Zesitzer des fraglichen Anwesens nicht der Ackerer 
Har, sondern der Schmid Sprung ist. Das