enger in wenigen Tagen eintreffen werde. Das
ʒöhnchen hörte sinnend zu. „Nun,“ frug der
zraf, „freust Du Dich auf Deinen neuen Hof—
neister?“ „Oh ja, Papa,“ war die Antwort,
aber — ein Pony wäre mir lieber gewesen.“
(Eine Stadt ohne Frauen.) An der
umisch⸗chinesischen Grenze liegt die Stadt Malt⸗
neschinn. Ihre Bewohner werden auf 30,000
göpfe geschätzt, aber nicht eine Frau befindet sich
inter der Einwohnerschaft. Dieses ebenso befrem—
ende wie ungewöhnliche Faktum hat einen eigen—
qümlichen Grund. Die chinesische Regierung schaut
nit eifersüchtigen Augen auf Rußland und glaubt
adurch, daß sie den Frauen den Aufenthalt in
Raltmeschinu verbietet, die rusische Einwanderung
„erhindern oder doch erschweren zu können. Ge—
ingen ist ihr diese Absicht aber nur theilweise,
enn viele Bewohner der genannten Stadt sind
erheirathet und unternehmen von Zeit zu Zeit
zere Reisen, um ihre Familien zu besuchen.
Die Ausstellung von Frauenschönheiten, welche
ächst in Paris stattfinden soll, scheint auf's
ene in Frage gestellt, durch die unschönen Streitig-
nen, welche im Lager der Schönen ausgebrochen
. Man will einzelne Richter nicht anerkennen,
onders aber einen nicht, von dem es heißt, daß
eine krankhafte Vorliebe für Stumpfnasen haben
d; man will aus dem Verkauf der Photographien
uch Vortheil ziehen, mit anderen Worten, an dem
naraus erzielten Gewinne betheiligt werden: man
„ill endlich einzelnen Concurrentinnen nicht Sammet
ind Seide gestatten und verlangt gleiche Gewan—
zung für alle: weißes Kleid am Halse geschlossen
nit einer holländischen Schürze. Natürlich sind es
„jee weniger Bemittelten, welche von der vortheil—
jafteren Gewandung der Reichen Verdunkelung
ürchten. Im Allemeinen scheint es, daß den Rich—
ern hieraus noch viel Kopfzerbrechen erwachsen
wird, und daß die Unternehmer noch vor der Er—
zffnung der Ausstellung wünschen werden, dergleichen
ie geplant zu haben.
Deutsche Reichs-Rekruten aus Angra⸗Pequena
und vom Kongo-Gebiet. Ein Zukunftsbild. Unter⸗
iffizier: Stillgestanden! Ihr afrikanischen Wüsten⸗
hunde, wenn ick kommandire „Stillgestanden!“ so
deht ihr bombenfest, det die jesamten Pyramiden
Irashüpper dajegen sind. — Sie, Handschuhbom⸗
buschka, een Neger wollen Sie sind, Sie Giraffen—
kopp? Passen Sie uff, ick lasse Sie den janzen
lieben Dag uffn Aecquator langsamen Schritt
machen, daß der König von Dahomey vor Ver—
mügen Purzelbäume schlägt. Potz-Mohren-Element!
ick werde Eure schwarze Wollköppe schon kirre
riegen! Wartet, Ihr Känguruhs! Drei Dage
Dauerlauf in der Wüste Sahara, bis Ihr schwarz
nee, bis Ihr weiß werdet. — Ihr Bickbeeren⸗
esichter!
FNewyork, 11. Dez. Die Gesammtzahl
der während des Monats November in den Unions—
itaaten angekommenen Auswanderer beträat 26.037
Personen.
* (Ein Giftmörder.) Der „Times“
wird aus Philadelphia vom 9. d. berichtet, daß ein
Schullehrer, Namens Nettie Horan, in Fort Atkinson,
Wisconsin, gestern mittelst Gift seinem Leben ein
ünde gemacht habe. Bevor er starb bekannte er,
daß er seinen Vater, seine Mutter und seine zwei
Schwestern, welche innerhalb der letzten drei Jahre
tarben, alle mit Gift getödtet habe.
(heaterbrand.) Das Grand Opera
)ouse in St. Louis ist am Nachmittag des 23.
dovember total niedergebunnt und dadurch ein
Schaden von 125,000 bis 150,000 Doll. verur—
acht worden. Das Feuer war im vorderen Theil
des Erdgeschosses ausgebrochen und hatte sich mit
olcher Schnelligkeit verbreitet, daß das prächtige
huus in 3 Stunden ein rauchender Schutthaufen
war und nur noch die Mauern standen.
F (Glasschnitte.) Eine in Sidney er⸗
cheinende illustrirte Zeitung, „The Australien
Braphie“, benutzt seit durzem an Stelle der Holz
schnitte von Crocker erfundene „Glasschnitte“ d. h.
in Glas geätzte Bilder. Das Bild wird mit Tusche
auf Glas gezeichnet, worauf die weißen Stellen
nittels Fluorwassersäure weggeätzt werden. Die
Glasplatie wird hierauf auf eine Metallunterlage
zufgenageltund wird alsdann druckfertig. Das
Blas hält den Druck der Presse sehr gut aus; auch
iellt sich das Verfahren erheblich wohlfeiler als
dolzschnitte und selbst Zinkätzung.
Von einer neuen Art von Heiraths—
Vermittelung erzählt die „N.Y.“ Handels⸗
zeitung“: Bei einer vor einiger Zeit in Charleston,
»er Hauptstadt des Staates Süd-Carolina, stattge-
undenen Hochzeitsfeier, an welcher eine große An—
jsahl unverheiratheter Herren und Damen Theil
nahmen, machte ein junger Advokat folgenden Vor—
chlag: „Die unverheiratheten Mitglieder der Gesell⸗
chaft wählen aus ihrer Mitte einen Präsidenten!
)erselbe muß sich mit feierlichem Eide verpflichten,
alle ihm in seiner offiziellen Eigenschaft an dem
hetreffenden Abende zugehenden Mittheilungen geheim
zu halten; jeder ledige Herr und jede ledige Dame
nn der Gesellschaft schreibt seinen bezw. ihren Namen
uuf ein Blatt Papier und darunter den Namen der
Person, welche der oder die Betreffende heirathen
nöchte; der auf diese Weise beschriebene Zettel wird
dem Präsidenten eingehändigt und derselbe hat, im
Falle ein Herr und eine Dame sich laut Zettel
zegenseitig zu ehelichen wünschen, den Betreffenden
»avon Mittheilung zu machen; die Namen der—
enigen Personen, bei welchen dieser Wunsch kein
jegenseitiger ist, müssen vom Präsidenten geheim
zehalten werden.“ Dieser Vorschlag wurde ange—
nommen und in Ausführung gebracht. Das Er—
Jebniß war, daß zwölf junge Damen und zwölf
derren gegenseitig den Wunsch äußerten, sich ehelich
uu verbinden, doch erfuhren von dieser Wahl nur
die Betreffenden und der Präsident. Einige Monate
päter waren 11 der Paare, welche sich auf so
merkwürdige Weise gefunden, verheirathet und acht
don den jungen Ehemännern erklärten, daß sie
niemals den Muth gehabt haben würden, den von
hren erkorenen Lebensgefährtinnen auf andere
Weise als die oben beschriebene einen Heirathsantrag
zu machen. — Verdient gewiß Nachahmung zu
Nutz und Frommen aller Heirathslustigen!
FAmerikanisches Mehl wird in den
Adirondocks im Staate New-York in zahlreichen
Mühlen aus weichen Holzarten, vorzüglich aus
Pappelholz, massenhaft dargestellt. Die Stämme
verden durch einen trichterförmigen Schaber der
Länge nach erst zerrieben; die Spähne dann ge—
zleicht und schließlich wie Getreide gemahlen. Das
Mehl ist dem Aussehen und Gefühl nach nicht vom
Weizenmehl zu unterscheiden. Es ist vollständig
geschmacklos und kann dem Getreidemehl leicht unter⸗
schoben oder beigemischt werden. Angeblich wird
es zu technischen Zwecken verkauft und nur den
Vdehllieferungen für die Indianer und die Armee
hinzugefügt.“
F Uebermäßzige Verdunkelung der
Wohnzimmer wird, wie uns scheint, nicht mit Un—
recht, als eine der vielen Ursachen an zunehmender
Nervosität — zumal der Frauen und Mädchen,
die hier so viele Tagesstunden zubringen — im
„Journal d'Hygiene“ gerügt. Durch dichte Vor⸗
jänge werden die Zimmer von frütz bis spät in
Halbdunkel gehalten und werden den wohlthätigen
Sonnenstrahlen, noch der frischen Luft hinlänglicher
Zugang verstattet. Man dämpfe jene nach Be—⸗
zürfniß durch Jalousien u. dgl., sperre aber nich!
illes Licht ängstlich ab und lasse lieber die Teppiche
ind Möbelstoffe eiwas bleichen, als die Wangen
der Bewohner alle Farbe verlieren. Auch die
Augen werden so allmählich krankhaft lichtscheu.
Gemeinnutzigs.
(Gegen Hühneraugen.) Die „Tägliche Rund—
chau“ veröffentlicht folgende, ihr, wie sie sagt, von
achkundiger Seite zukommende Mittheilung: „Im
Intecesse Ihrer Leser werden Sie vielleicht gern ein
VBerfahren veröffentlichen, das die neuerdings leider
o sehr überhand nehmenden Unglücksfälle nach dem
Zeschneiden von Hühneraugen unmöglich macht.
Ver jemals an einem Hühnerauge herumschneidet
der herumschneiden läßznt, versäume niemals, die
Schnittstelle sofort mit einigen Tropfen Jodoform⸗
Follodium zu betupfen. Jodoform ist bekanntlich
ein neuerdings mit Recht sehr beliebtes Antisepti—
um. In Collodium aufgelöst (etwa 1: 20) hat
s noch die angenehme Eigenschaft, auf diesen kleinen,
»er Reibung ausgesetzten Wundflächen rasch einzu—
rocknen und dadurch länger zu wirken, als durch
loxkes Aufstreuen. Ferner bewirkt dieses Collodium
in Schrumpfen des Hüqgnerauges. Bei solchen
zühneraugen, die nicht gar zu alt und verhärtet
ind, kann man schon durch 3 mal wöchentliches
Betupfen mit diesem Mittel das lästige Uebel ohne
Sschnitt beseitigen, wie denn die meisten Hühner—
iugen-Geheimmittel Collodium enthalten. Wird
zun dem Collodium noch Jodoform beigefügt, so
st der Erfolg noch weit garößer.“
Marktberichte.
se. Ensheim, 11. Dez. (Viktualienmarkt.) Butter
1,20 - 0,00 M. per s Kilo, Eier 1 M. per
Dutzend, Kartoffeln 2,00 M. per 50 Kilo.
Zweibrücken, 11. Dez. (Fruchtmittelpreis und Vik—
ualienmarkt.) Weizen 8 M. 43 Pf. storn 7 M. 71 pf.
Berste zweireihige O M. — Pf., vierreihige O M. — Pf.,
Spelz 0 M. — Pf., Spelzkern — M. — pf., Dinkel
— wie. — Pf. Mischfruht 7 M83 Pf., Hafer 6 M.
75 Pf., Erbsen O M. — Pf., Wicken — M. — Pf.,
Heu 8 M.—- Pf., Stroh J. Qual. 2 M. 40 Pf., II. Qual.
1 M. 80 Pf., Kartoffeln 1M. 75 Pf., Weißbrod J/2 Kilo
50 Pf., Kornbrod 8 Kilo 60 Pf., Gemischtbrod 3 Kils
75 Pf., paar Weck 90 Gr. 6 Pf., Rindfleisch J. Qual.
60 Pf., II. Qual. 56 Pf., Kalbfleisch 50 Pf., Hammel⸗
leisch 60 Pf., Schweinefleisch 30 Pf. Wein J Liter 80 Pf.
Bier 1 Liter 24 Pf., Butter /3 Kilogr. O M. 98 Pf.
Homburg, 10. Dez. (Fruchtmittelpreis und Viktua—⸗
ienmarkt. Weizen 8 M. 59 Pf., Korn 7 M. 50 PPf.,
Spelzkern — M. — Pf. Spelz 0 M. — Pf., Gerste
dreihige O M. — Pf., Gerste 4reihige 0O M. — Pf.,
dafer 6 M. 58 Pf., Mischfrucht 7 M. 68 Pf., Erbsen
— M. — Pf. Wicken — M. — Pf. Bohnen 0O M.
— Pf., Kleesamen — M. — Pf., Kornbrod 6 Pfund
60 Pf., Gemischtbrod 6 Pfund 72 Pf., Ochsenfleish —-Pf.
Rindfleisch 530 Pf., Kalbfleisch 50 Pf. Hammelfleisch — Pf.
Schweinefleisch 46 Pf. Butter 1 Pfund 1 M. 05 pf.
Kartoffeln per Zentner 1M. 40 Pf.
— —
Sterbefälle.
Gestorben: in Dürkheim Johannes Frank IV.,
69 J. a.; in Neunkirchen Wittwe Brödel, geb.
Klöckner, 67 J. a.; in Zweibrücken Fräulein
Amalie Rupbpelius:
* GBeriqtigung.) In der gestrigen Notiz
unter *St. Ingbert, Drahtseilbahn betreffend, wolle
tatt fährt — führt gelesen werden.
Für die Redaltion verantwortlich: F. X. Deme tz.
7* 9
Bellersche Spielwerke.
Wir hatten schon öfter Gelegenheit, an dieser Stelle
in Wort des Lobes über die vorzüglichen Eigenschaften der
S„pielwerke aus der Fabrik des Herrn J. H. Heller in Bern
Schweiz) zu jprechen. Nicht der Grund allein, daß den
deller'jchen Spielwerken von der Jury fast aller Ausstel⸗
ungen, zuletzt 1881 in Melbourne und 1883 in Zürich,
zie ersten Preise, in diesem Jahre in Nizza und in
trems sogar die goldene Medaille zuerkannt wurden,
zibt uns erneut Veranlassung, die Aufmerksamkeit
inserer Leser auf die genannte Fabrik zu richten, sondern
hauptsfächlich die Ueberzeugung, daß sich beim Herannahen
des Weihnachts⸗ und Neujahrsfestes doch eigentlich auf dem
Zebiete der Kunst und Industrie kaum ein Gegenstand
inden läßt, der als sinniges und passendstes Weihnachts⸗
zeschenk so zu empfehlen sein dürste, als ein Heller'sches
Spielwerk, denn wo Werthgegenstände und Nutzovjekte oft
die Empsinlichkeit verletzen, da eignet sich gerade das Spiel—⸗
werk in vorzüglichster Weise. Ja es kann wohl mit Recht
behauptet werden, daß es Niemanden gibt, dem ein solcher
Begenstand nicht die innigste Freude bereitet! Kann es eine
essere Trösterin in den schweren Stunden des Lebens, wo
nan sich vereinsamt oder verbittert fühlt, geben als die
Dtusik? Gibt es nicht leider so unendlich viele Menschen, die
»urch Krankheit an das Zimmer gefesselt sind und diese
Iniversalsprache aller Herzen entbehren müssen? Hiezu
ommen noch alle diejenigen, welche nicht selbst ein In—⸗
trument spielen und durch ihren Beruf oder durch zu große
kntfernung von der Stadt verhindert sind, Concerte und
Soiréen zu besuchen und sich aus diesem Grunde den so
oft ersehnten Genuß einer guten Musik versagen müssen. —
Ullen diesen, sowie auch namentlich den Herren Geistlichen,
ann deßhalb nicht genug empfohlen werden, sich ein Heller'sches
Spielwerk anzuschaffen, um so mehr, als der Fabrikant
ꝛs versteht, das Repertoir jedes, auch des kleinsten Werkes,
mit seltenem Geschmack zu arangiren und auf diese Weise
seine Abnehmer stets mit den neuesten Erscheinungen der
Musikliteratur aus den Gebieten der Oper, Opperette und
Tanzmusik, sowie Volkslieder der vopulärsten Tondichter
belannt macht.
Hierbei möchlen wir schließlich nicht vergessen zu bemerken,
aß die große Zahl von Anerkennungsschreiben von Ptivaten,
doteliers, Restaurateurs ꝛc. gerade den zuletzt Genannten
in guter Wink sein sollte, mit der Aufstellung eines Heller'schen
Musikwerkes in ihren Etablissements nicht länger zu zögern,
enn die Erfahrung hat in den meisten Fällen gezeigt, daß
iich die Frequenz solcher Geschäfte lediglich in Folge Auf⸗
tellung solcher prächtiger Werke geradezu verdoppelt, ja
»erdreifacht hat und die Anschaffungskosten — Zahlungs⸗
rkeichteruugen werden bewilliat — in kurzer Zeit ausge⸗
lichen wurden.
In diesem Winter kommen wiederum 100 der schönsten
Werke im Betrag, vvn 29,000 Francs als Prämien
ur Vertheilung, und kann selbst der Käufer einer kleinen
Spieldose dadurch in den Besitz eines großen Werkes gelangen,
»a auf je 25 Franks ein Prämienschein entfüllt. — Reich—
zaltige, illustrierte Preislisten nebst uUlan werden auf Ver—
angen franco zugesandt. Wir rathen jedoch, selbst die
leinste Bestellung direlt an die Fabrik in Bern zu richten,
»a dieselbe, außer in Nizza, nirgends Niederlagen hält und
ielfach fremde Fabrikate als ächt Heller'sche angepriesen
verden. Wohl zu beachten ist ferner, daß jedes Werk den
Ramen des Fabrikanten (IJ. H. Heller) trägt, welcher auch
Lieferant fast aller Höfe und Hoheiten ist