Full text: St. Ingberter Anzeiger

liegen blieb, bis er am 7. Dezember zufällig durch 
einen Jäger entdeckt wurde. Nach Dillingen ver— 
yracht, mußten ihm die beiden Beine oberhalb der 
Knie im Garnisons⸗-Lazareth amputirt werden. Und 
dennoch besteht eine Hoffnung, dessen Leben zu er— 
halten. Die Geschichte klingt etwas unwahrscheinlich. 
* Einem Frankfurter Rentier wurde in 
einem Cafe der kaum erst gekaufte Regenschirm ge— 
— 
dach zurückgelassen. Da das Gestell des letzteren 
noch gut war, so ließ es der Bestohlene neu über⸗ 
ziehen. Kurz darauf kam ihm auch dieser Schirm 
abhanden und an dieser Stelle stand ein ähnlicher; 
aber ganz zerrissener, in dessen Innern ein Zettel 
sich befand: „Laß auch den überziehen!“ 
7 Düsseldorf, 16. Dez. Der Expreß⸗ 
zug Köln⸗-Berlin ist kurz vor ein Uhr vor der 
hiesigen Station in Folge eines Bandagenbruchs 
an der Locomotive entgleist. Niemand wurde ver— 
letzt. 
Mährisch-Ostran, 17. Dez. Gestern 
Nachmittag haben in dem Salm'schen Siebener⸗ 
Schacht bei Polnisch-Ostrau schlagende Wetter statt⸗ 
gefunden. Drei Bergleute wurden getödtet und 
mehrere verwundet, von welchen einige gestorben sind. 
.Eine wirkliche Tragödie auf den Brettern 
ist kürzlich in Marseille passirt. Während der 
Vorstellung — es war ein Lustspiel — trat die 
schöne Schauspielerin Gabriele Geymona plötzlich 
Freiwillig gerichtliche: 
Versteigerung. 
Montag, den 5. Januar 18858 
Nachmittags 4 Uhr, zu St. Ingbert 
in der Wirthschaft von Johann Martin 
wird durch den unterzeichneten gericht; 
lich hiezu beauftragten k. Notar, 
die nachbeschriebene Liegenschaft im 
Banne von St. Ingbert, öffentlich auf 
Eigenthum versteigert, als: 
Plan Nr. 29971, 17 2 70 qm 
Acker über der Lehmkaut. 
Eigenthümer sind: J. Catharina 
Wagner, gewerblos, in St. Ingbert 
wohnhaft, Wittwe des allda wohnhaft 
gewesenen und verlebten Schmelzarbei 
sers Franz Schwarz; II. die Kinder 
und Erben des Verlebten mit der ge— 
nannten Chatarina Wagner, als: 1 
Jakob Schwarz, Schmelzarbeiter; 2 
Peter Schwarz, Arbeiter, beide frührr 
in St. Ingbert, jetzt in Milwaukee in 
Nordamerika wohnhaft, „großjährig;“ 
3. Franz und 4. Georg Schwarz 
diese zwei noch minderjährig, welche 
ihre genannte Mutter zur gesetzlichen 
Vormunderin und Jakob Schwarz 
Dreher in St. Ingbert wohnhaft zun 
Nebenvormunde haben. 
St. Ingbert, den 17. Dez. 1884 
emmmer, k. Notar. 
Schwarze und farbige 
IHerrencravatten, 
vor die Rampe, zog einen Revbvolber hervor und 
schoß sich in den Mund. 
Frau Hugues, die Mörderin Morin's 
hat in Paris schnell Nacheiferinnen gefunden. Ein 
Privattelegramm von dort meldet der „Voss. Ztg.“: 
„Gestern begoß eine Frau ihren Mann mit Schwefel 
säure. Ein Mädchen schoß seinem Liebhaber, einem 
Studenten, auf dem Boulevard Saint Michel eine 
Kugel in den Hals. Morin's Geliebte erklärte dem 
Untersuchungsrichter ihren festen Entschluß, nach 
ihrer in einigen Monaten zu erwartenden Entbin— 
dung Frau Hugues zu erschießen oder zu erstechen. 
Sieh' dort steht ein armes Kind, 
Schaut empor mit Beben, 
Schutzlos ist's dem rauhen Wind 
Und der Nässe preisgegeben. 
Aus dem bleichen Angesicht, 
Aus dem Aug', dem ganzen Wesen, 
Ob der Mund es auch nicht spricht, 
Kannst Du doch den Hunger lesen. 
Zitternd reicht es Dir ein Loos: — 
Nimm es doch, nimm's aus Erbarmen! 
Segnen wird Dich Klein und Groß. 
Segnen Dich die 
Spessart-Armen! 
Dienstesnachrichten. 
Ernannt wurden: der interim. Verweser Albert 
Rittler in Bann zum Schulverweser in Kusel, 
der interim. Verweser Christien Dieten in Aß— 
weiler zum Lehrer daselbst, der Lehrer Eugen 
Walter zu Falkenstein zum Lehrer in Enkenbach 
der interim. Verweser Johann Rudig in Völkers— 
weiler zum Lehrer daselbst, der interim. Verweser 
J. Herrmann zu St. Ingberter Grube zum 
Schulverweser daselbst. In Ruhestand versetzt 
Schullehrer Wilhelm Heller in Silz und Schul— 
lehrer Franz Josef Beck in Schweighofen, unter 
Anerkennung ihrer langjährigen treuen und eifrigen 
dienstleistung. 
Die Gewinnziehung findet endgiltig nächsten Dienstag 
den 23. Dezember im nördl. Schrannenpavillon unter Lei 
tung des kgl. Notars Mesmeringer zu Müngen statt. 
— Jeder weitere Verschub ist vollständig ausgeschlossen. — 
Spessart⸗Loose 3 2 Mark mit Aussicht auf Geldge— 
winne von 80,000 Mark, 8000 Mark, 3000 Mark, 200 
Mark und vielen andern hohen Treffern sind nur noch 
bis nächsten Sonntag, den 21. Dezember zu habe 
bei der Hauptagentur für die Pfalz: P. Nixius in 
Ludwigshafen a. Rh., sowie J. Weirich, Friseut 
Frz. Woll, Buchhandlung hier. 
Der Ausschuß des St. Johaunis-Zweig⸗Vereins 
Weihnachten naht und Kindlein lacht 
Und Mutterlieb arbeitet Tag und Nacht. 
Eine arme Kirche steht traurig hier, 
O, gebet von Eu'rem Reichthum ihr! 
Das Christkindlein bittet um einen Beitrag zun 
Giesinger Kirchenbau. Das Loos kostet 2 Mark. Die Ge— 
winne find hoch und zahlreich. Haupttreffer: 50000 
10000, 5000, 2500 Mark ꝛc. nur Geld ohne Abzug 
Ziehung am 29. Dezember. 
Fur die Redaktion verantwortlich: F. XR Demetz. 
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in reiner Wolle und Wollstreifen, 
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InOCIa Aahorufss in verschiedenen Farbe— 
sowie alle modernen Herren⸗ und Knaben-⸗Hüte 
empfiehlt billiast 
Hermann fischer. 
Am 
Besundem air chweit 
montag 
(10. Nov.) wurden au 
Ndem Wege von hier nag 
Rohrbach einige Marf 
Silber⸗Geld und ein 
Ztech aufgefunden. Der rechtmäßige 
Eigenthümer wolle sich bei dem Bür— 
germeisteramte in Rohrbach anmelden 
„Narrendlub.“ 
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Taglich auch Montags — Aus- —æ 
fũhrliche politische Mittheilungen, * 
objectiv. mit Wiedergabe inter- 
es aanter Meinungsausserungen aus 
der Presse allex Parteien. — 
Nachrichten über Theater, Musik, 
Kunst Wissenschaft: Gerichts- 
halle: locale Nachrichten. — 
Spannende Romane. Sorgfaltige 
Rörsen- und Handelsnachrichten. 
- Vollataudiges Berliner Cours- 
blatt. — Lotterieliscen. — Amt- 
liche Nachrichten. 6 (Eratis-) 
heilaßgen: i. Neueste Rerliner 
Flicegnde Rlatter lillustrirth. 2 
Unterhaltungs“latt. 3. Die Haus- 
frau. 4. Zeitung sür Landevirth- 
ecnaft und Gartenbau. 5. Noueste 
Moden lilluztrirt und Schnitt- 
muster). 6.. Verloosungsblatt. 
bein Obligationen, Prioritaten 
E Anlehensloose.) 8 
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Heute Abend hat sich dahier ein Verein 
unter obigem Namen constituirt. 
Jeder der eine närrische Ader in sich hat 
und dazu beitragen will, dem Vereine förderlich zu sein, möge sich bis 
Montag, den 29. d. M, Abends 7 Uhr 59 Minuten 
bei Wirth MRaummann, 
wo die erste Narrensitzung stattfindet, dder bei Wirth Weirick 
(Unterstadt) melden. 
Ueber die nähern Verhältnisse behufs Dividentenzahlung wird 
dann genau Auskunft gegeben. 
vJt. Inghert, den 17. Dezember 1884. 
Der närr'sche Rat. 
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Der HeroId. 
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Doerselbe erscheint jedon Sonntag mindestens 8 Seiten stark, und 
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Ziehunq den 29. Dezember 1884 
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⸗rtheilen nähere Auskunft: in St. Ingbert J. Friedrienh. 
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t. Inghort. 
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