Full text: St. Ingberter Anzeiger

haltende Hausmann die Kellerthür geöffnet, als eine 
jewaltige Gas-Explosion erfolgte, die den unglück⸗ 
ichen Mann gegen die Mauer schleuderte und den 
heiden ihm foigenden Frauen zahlreiche Brandwun⸗ 
zen zufügte. Wenige Secunden darauf erfolgten 
noch zwei andere Explosionen, wodurch die im Hause 
hefindliche Apotheke zertrümmert und der Fußboden 
zes auf den Hof gehenden Zimmers des Apothekers 
mit einer solchen Gewalt in die Höhe geschleudert 
wurde, daß alles im Zimmer befindliche in tausend 
Stücke zerschmettert wurde. Außerdem blieb kein 
einziges Fenster im ganzen Hause heil. Die Poli⸗ 
ei hat sofort eine Untersuchung eingeleitet, wem 
Fie Verantwortlichkeit für dieses Unglück zufalle. 
Dem Hausmann war der Schädel zerschmettert. 
4 Die Geschichte von „Wilhelm Tell“ weist 
nan jetzt allgemein in das Reich der Fabel. Es 
väre guͤt, wenn man auch davon abkäme, die Hel⸗ 
enthal des berühmten Schützen, den Apfelschuß, 
nachzuahmen. Capitän Austin, dem man nachsagt, 
er fehle nie, hat sich öfters mit Erfolg damit ver⸗ 
ucht, seiner Frau eine Kartoffel vom Kopfe weg⸗ 
uschießen. Neulich wollte derselbe zu Leicester 
Wilhelm Tell noch überbieten. indem er den kühnen 
zchuß auf dem Rücken liegend versuchte. Aber er 
ehite die Kartoffel und traf seine Frau. Das Bluf 
loß ihr die Stirne herunter, sie war todt. 
Sterbefãlue. 
Gestorben: in Dielkirchen Jakob Klein, 65 
J. a.; in Kaiserslautern Frau Luise Daubmann, 
Dittwe, geb. Collet; in Frankenthal Frau Elise 
Feucht, geb. Nelson; ebendaselbst Johannes Vail- 
ant; in Zweibrücken Sophie Schwab; in Rohr— 
ach Georg Weiland, Wittwe. 
Fur die Redaktion verantwortlich: F. XR. Demeß. 
13.4 d. Plan Nr. 4418, 13 4 30 qm 
Licitatio n. Wies im Allment neben Johann 
—X Hager Wittwe 
rachsthiin Vormittags 11 Uhr Plan Nr. 1083, 20 a 30 qm 
u Ens heim in der Wirthschaft von— Acker in der langen Ahnung 
deinrich Fries, auf'm rothen Flur neben Maria 
werden durch den unterzeichneten! Kihm und Christian Grund. 
hiezu committirten k. Notar auf An— ELigenthümer sind;: 
lehen von Franz Werndorf, Die Kinder erster Ehe sowie die 
eir i Edheim' wohnhaft und Bittwe und Kinder zweiter Ehe des 
dessen in Guütern getrennten gewerb- u St. Ing bert wohnhaft gewesenen 
losen Ehefrau Anna Maria Untersteller, ind allda verstorbenen pensionierten 
interdicitt, zur Zeit in der Kreisarmen— gergmannes Joh. Adam Spohn, 
nnd Kraukenansialt in Frankenthal, Us: 44 
nrehtteieeehhren gerichtüch besten. 4. Die Kinder erster Ete des Erd. 
i emund Ludwig ntecsteller, Fabe assers, erzeugt mit seiner nunmehr 
arbener in sheim wohnhafi, die erlebten Ehefrau Katharina Men⸗ 
nachbezeichneten zur Gütergemein⸗ zes, als: 
neee heleute Werndorf 2 Katharing Spohn gewerbe 
gehörigen Liegenschaften abtheilungs ose Ehefrau von Georg Schmitt, 
alber öffentlich in Eigenthum ver— Rergmann. 
teigert, nämlich: b. Anna Maria Spohn, ledig, ge 
Steuergemeinde Ensheim: verblos; — 
Pat e 1786 (6 Den) 22. Diel, beiden großjährig 
Wiese im Weihergarten. 1I. Die Wittwe zweiter Ehe des 
Plan Nr. 6092 (2 Dez.) 70 erblassers, Namens Katharina 
In Plan Nr. 6003 (4 Dez. Rung,- gewerblos, gewesene Wittwe 
10 4m und Plan Nr. 6084 ster Ehe des zu St. Ingbert ver⸗ 
7 Dez) 2 a 40 qm alles torbenen Bergmannes Georg Nelz, 
Wiese im Dörstel. ils Theilhaberin an der zwischen ihr 
Plan Nr. 6450 (41 Dez.) 14 ind ihrem genannt verledten zweiten 
Acker auf der Kahlhed. rhemanne bestandenen Gütergemein⸗ 
Plan Nr. 4787 (0 Dez.) 3 a vaft. 
io qm Wiese in den Weiher⸗ III. Die Kinder zweiter Ehe des 
gärten. ßohann Adam Spohn mit seiner hin⸗ 
Plan Nr. 5677 (17 Dez.) 5 2 erbliebenen Wittwe Katharina Rung, 
go qmn Wiese bei Lillbrunnen. Jenannt. als: 
St. In cber. Februar 1884. 1. Elisabetha und 2. Maria Spohn. 
Kemmer eide noch minderjährig, vertreten durch 
⸗ hre vorgenanute Mutter als gesetzliche 
— jormünderin und durch obigen Georg 
Licitation n Nebenvormund; Alle in 
5t. Ingbert wohnhaft. 
Mittwoch, den 27. Februar 5 n pb haft b 1884 
— — —————— —W3 
u St. Ingbert in der Wirthschaft emmer, 
son Georg Stief, k. Notar. 
werden durch den unterzeichneten 5 — — 
Jiezu gerichtlich beauftragten k. Notar. Schnappba ch. 
ie nachbezeichneten Liegenschaften St. 
Ingberter Bannes, abtheilungs- 
jalber öffentlich versteigert als: 
Plan 241, 60 qm Fläche, Wohn⸗ 
jaus und Hofraum, Pl. Nr. 242, 
a 40 q4m Garten und Pl. Nr. 
4147 2 2 a 60 qm Acker, alles 
heisammen gelegen zu St. Ing⸗ 
odert in den Hobelsgärten an der 
Blieskastelerstraße neben Johann 
Weiser und nachbeschriebenem 
Wohnhause. 
Plan Nr. 241 20 80 qm Fläche, 
Wohnhaus, Keller, Stall, und 
hoftaum, Pl. Nr. 242 13 12 
70 qm Pflanzgarten und Plan 
Nr. 4147, 2a 90 qm Acker, 
alles beisammen gelegen in den 
Hobelsgarten an der Blieskasteler⸗ 
aͤraße neben vorigem Wohnhause 
und Philipp Stief. 
Plan Nr. 29783, 21 4 80 qm 
Acker unter der Lehmkaut neben 
Johann Schwarz und Peter Uhl, 
Plan Nr. 1446 und 1447, 3 
40 qm Garten auf Etzelchen⸗ 
zarten neben Christian Oberkircher. 
Plan Nr. 1752, 4 a4 40 qm 
Wies in der Rischbach neben Karl 
Best und Veter Weis 
Freunden und Bekannten die traurige Mittheilung, daß es Gott 
dem Allmächtigen gefallen hat, unsere liebe Tochter und Schwester 
⸗ 
Elisabetha Herzer 
im Alter von 21 Jahren nach längerem Leiden zu sich in ein besseres 
Jenseits abzurufen. 
Um stille Theil nehme bittet 
St. Ingbert, den 6. Februar 1884. 
Familie Hevrzer. 
Die Beerdigung findet Freitag (norgen), Nachmittag um Z3 Uhr siatt. 
Todes-Anzeiqe. 
— 252 
F 
vwarze Seidenstoffe! 
aille, Satin & Cachemire de yon 
für Frauenkleider 
n 30 versch. Qualitäten v. M. 3.60 bis M. 8. — der Meler, werder 
jegen ganz geringe Provision besorgt von 
LPHh. GotiImann. 
Muster stehen zu Diensten. Zeit zum Einkauf momentan sehr günstig 
Harantie für reine Seide. 
24 
23 
Zwangs⸗ 
Versteigerung. 
Morgen. Freitag, den 8. Febr. 
⸗ormittags 9 Uhr zu Si. Ing⸗ 
zert in der Wirthsbehausung des 
X 
versteigere ich zwangsweise gegen 
XX 
1 vollständige Ladeneinrich 
tung, einen großen Vorrath 
Specerei⸗Waaren nemlich: 
Kaffee, Reis, Gerste, Nudeln, 
e„rbsen, Linsen, Cichorie, Su⸗ 
rogat, Seif, Soda, Gewürz 
iller Art, Senft, Rüböl, 
Schmierseife, Feuerzeug, Ta— 
vak, Pfeifen, Cigarren (ca 
3000 Stückh) Stärke, Frank 
affee, Mehl, Kunstvutter, 
Schinken, Schnur, Spitzen, 
ditz, Zwirn, Haar⸗ Näh— 
1. Stricknadeln, Sterinkerzen, 
»osenträger, Siegellack, le—⸗ 
derne Schuhe, Tuchschuhe, * 
Ztücke Hosenftoff, 2 Fässer, 
nit Essig, Vogeliutter, Wichs, 
Wageuschmiere, Pacpapier, 
1 Düten ꝛc., ferner 1Ge⸗ 
üchschrank, 1 Tisch, lWasch⸗ 
tisch, Bilder, Stühle, 2 
Schaften, Körbe, Kisten, 2 
düte, Bücher, 1 Blumen⸗ 
isch, Blumenstöcke. 1 Uhr, 
l Ofen, 1 Ofenschirm, 1 
Kohlenkasten ꝛc. 
Keck, 
A 
— Faßbender in St. Ingbert. 
Druck und Verlag von F. X. Demetß in St. Inabert 
Die barmh. Schwestern 
am kKrankenbette. 
Die Nacht, die alle Blumen tränkt, 
Die Gottes Erde bräutlich schmücken, 
Hat sehweigend sich herabgesenkt, 
Die armen Menschen zu erquicken; 
Der heissen Stirn der Kranken went 
zie Kuhlung zu im schwülen Zimmer, 
Von wenig Lippen nur ergeht 
Noch leisses Klaßgen und Gewimmer. 
Bald hat der Priedensgruss der Nacht 
Viel müde Augen sanft geschlossen, 
Nar die barmherz'ge Schwester wacht 
UOnd wirkt im Stillen unverdrossen; 
Us Xürzt dio Samariterin 
Der Schlummerlosen bangon Stunden 
Ond träufelt mit besorgtem Sinn 
Den Balsam in die osf'ren Wunden 
Bin schwaches Weib und doch so stark 
So furchtlos mitten in vefahren, 
Gult es des Lebens krankem Mark 
Die letzten Kräfte 2u bewahren; 
Gñnt es in heisem Kampf dem Tod 
hin theures Leben abzuringen 
Und der Gesundheit frisches Roth 
Den hbleichen Wangen neu zu bringen 
Sie kniet am Bett und betet leis, 
Das Goit der Hert den Kampf beende 
Ond reicht den Lippen fieberheiss, 
Den kühlen Trank mit Trostesspende, 
Mit gleieher Lust, ob Kind, ob Greis. 
Folgi des Herzen's mãcht' gem Drange 
Und trocknet liebevoll den Schweiss 
S.het von des Todten Stirn u. Wangen. 
Wo Preude wohnet und Glück gedeiht 
Erscheint sie nieht, um lang zu weilen: 
Als Engel der Barmherzigkeit 
Win sie ja fremdes Weh' nur heilen 
OD, möchte dieser Engel doch 
Von Nachstenliebe und Entsagen 
lIn unserer Zeit die Keime noch 
ln jede Menschenseeglo tragen! 
Gewidmet von der Familie weiland 
in Rohrbach.