e rorcy⸗ sind bereits seit einigen agen
n Straßburg angekommen und gehen dem gegen⸗
wärtig sehr ergiebigen Froschfang eifrig nach.
Ae Sächser läßt sich nich kitzeln.
In einem Pferdebahnwagen der Ringdahn auf der
Strecke Hallesches-Rosenthalerthor in Berlin unter⸗
zielten sich am Donnerstag zwei Herren sehr eifrig
uͤber sächsische Eigenthümlichkeiten und machte einer
spöttelnde Bemerkungen über, Dresdener Schweins⸗
tnöchel“ und „Leipziger Plinzen“. Ein anderer
Passagier, welcher im Wagen saß, war während
sener Unterhaltung bereits mehrmals vnn seinem
Sitz aufgestanden und hatte sich die Herren ange—
sehen. Als aber die Worte: „Leipziger Plinzen“
ielen, da rief der Passaginr plötzlich dem Schaffner
zu: „Hären Se, lassen Se mich raus, ä Sächser
läßt sich nich kitzeln, un von so ä baar Breißen
au erscht recht nich.“ Darauf warf er den beiden
„Breißen“ noch einen wütenden Blick zu und sprang
us tiefbeleidigter sächsischer Bundesbruder während
der Fahrt vom Wagen.
f(Eine eigenthümliche Wette wurde
am Sonntag Nachmittag zwischen zwei Charlotten⸗
hurger Bürgern im Grunewald zum Austrag ge⸗
bracht. Ein 307 Pfund schwerer Herr entrirte
nämlich einen Wettlauf mit einem 150 Pfund
schweren, welchem man zum Gewichtsausgleich 157
Pfd. (d. h. etwa dreimal so viel als das Gepäck eines
Soldaten betiägt) auf Schulter, Brust und Rücken
vertheilt hatte. Der Wettlauf begann von der
Drücke im Jagen 1 nach dem Jagen G zu und eine
große Zahl von Schaulustigen wohnte in 12 Wagen
dem sonderbaren Experiment bei. Der Bepackte
derlor seine Wette glänzend, denn er mußte bereits
die Last abwerfen, ehe er die Hälftle des Weges
urückgelegt hatte.
F Scherz oder Bosheit? Die „Lib. Corr.“
chreibt: „Der Abgeordnete Woermann hat bekannt-⸗
i ι lu,zidgesthuüillg voilt — rtt
einer Firma von King Bell gegen Zahlung von
O Pf. St. angekaufte Insel Nicol Herrn Richter
islig zum Kauf angeboten; „ganz besonders, wenn
derr Richter darauf reflektiren sollte, dort zu
vohnen.“ Herr Richter hat dieses Anerbieten nich!
angenommen; dagegen soll die Firma Woermann
die westafrikanische Insel an einen Parteigenossen
des Abgeordneten Woermann, Kommerzienrath
Dechelhäuser, aber ohne die Verpflichtung für den
Zäufer, dort zu wohnen, verkauft haben. Wie
billig“ Herr Oechelhäuser gekauft hat, wissen wir
aicht.“
4 Ein Adler, der ein Kind angreift, ist in
inseren Breitegraden gewiß eine Seltenheit. Der
Fall ereignete sich am 7. d. M. in Soesterberg bei
hradenhage, wo ein Königsadler plötzlich in ein
Zehöft hinabschoß und einen zweijährigen Knaben
u fassen suchte. Der aus dem Hause tretenden
Mutter gelang es, den Vogel zu verscheuchen.
F Nichts ist so fein gesponnen u. s. w.
Die Wiener Polizeibehörde hat Kenntniß von einem
Morde erhalten, der vor 22 Jahren in Wien
nusgeübt wurde. Damals verschwand eines Tages
der Metallarbeiter Josef Roy, ohne daß man wußte,
vas mit ihm geschehen sei. Der Vorfall erregte
zroßes Aufsehen, man vermuthete, daß ein Ver⸗
zrechen damii im Zusammenhang stehe, aber nach
ind nach gerieth die Sache in Vergessenheit. Josef
Roy war mit dem Meialldreher Jakob Haas be—
reundet gewesen. Dieser Jakob Haas heirathete
m Jahre 1868, konnte sich aber mit seiner Frau
nicht gut vertragen, zumal er ein Trunkenbold war.
Fines Abends erzählte er seiner Frau im Zustande
ollständiger Trunkenheit, daß er vor Jahren den
Mechaniker Josef Roy ermordet und seine Leiche in
»inen Brunnen gestürzt habe. Am nächsten Tage
wiederholte er, obzwar er nüchtern und bei vollem,
ιein vuα. dteit iM 4
seiner Frau den Schwur ab, daß sie nie und Ne—
mandem davon erzählen werde. Im Laufe da
Jahre steigerte sich die gegeuseitige Erbitterung de
Beiden bis zum offenen Bruche. Haas mißhandelt
jeine Frau mit seltener Rohheit und sie, die lang
genug gelitten hatte, und offenbar nicht die ge—
ringste Zuneigung, nicht einmal eine Regung de
Mitleids mehr für ihn empfand, ging endlich zu
Behörde. Sie beklagte sich über die Behandlung
die ihr von ihrem Gatten zu Theil wurde, zeigi
an, daß er ihr wiederholt gedroht habe, sie zu er.
morden und erzählte endlich das Geheimniß ihre
Mannes. Haas wurde sofort von der Polizei fesn
genommen und legte schon in seinem ersten Verhör
zin Geständniß ab. Er hat den Mord vor 22 Jahre
im Bezirk Weißgärber derübt. (Nach dem deutsche
Reichsstrafgesetzbuch würde die strafrechtliche Ver
olgung des hier in Rede stehenden Verbrechens ver
ährt sein, da nach 8567 eine solche Verjährun—
nach 20 Jahren vom Tage der That an gerechn
dei den Verbrechen eintritt, die mit dem Tode ode
ebenslänglichem Zuchthause zu bestrafen sind. J
Desterreich tritt für derartige Verbrechen keine Ver
ährung ein.)
FNewyork, 15. Febr. Durch eine Schne
awine sind Dreiviertel der Stadt Utah zerstö
vorden, wobei 16 Personen ums Leben kamer
Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Demeßz.
Schiffsbericht der Red Star Line.
Mitgetheilt von dem Agenten Hermann Laur, St. Ingber
Der kgl. Postdampfer „Belgenland“' Kapitè
Beynon, welcher am 31. Januar von Antwerpe
abging, ist am 13. Februar wohlbehalten in Nep—
Hork angekommen.
Freiwilli erichtliche! Silberzeug: 18 Kaffeelöffel,
Freiwillig g ch ch 2 Bestecke, 1 Theelöffel, 1
Versteigerung. Theeseyer und 1 Küchen⸗
schippchen und noch verschie⸗
dene sonstige Gegenstände.
St. Ingbert, den 15. Februar 1885.
kKeck,
5tellvertreter des Gerichtsvollziehers
Faßbender.
⸗28. *
2v/
In unterzeichneter Verlagsbuchhandlung ist erschienen und sowohl
direkt, als durch alle Buchhandlungen zu beziehen:
— * 39
GHeib's Handbuch
für die
Gemeinde-Behörden der Pfalz.
2. gänzlich umgearbeitete Auflage.
Bearbeitet von Regierungsassessor Graef u. Bezirksamtsassessor Gresbeck.
2 Bände. Brosch. Mk. 16,40. In eleganten und dauerhaften Halb⸗
franzband gebunden Mk. 18,80.
Wenn in einer kürzlich eingesandten Besprechung des obigen
Werkes gesagt wurde, daß der Titel desselben ein viel zu bescheidener
sei, so wird gewiß Jeder, dessen Beruf eine mehr oder minder ein⸗
gehende Kenntniß unserer pfälzischen öffentlichen Einrichtungen erfordert
und der den „Geib“ als vortrefflichen Berather schätzen gelernt hat,
beistimmen. Das Werk gibt in gemein verständlicher Weise und über—
sichtlicher Zusammenstellung sichere Auskunft über alle Fragen des
öffentlichen Rechts und macht daher die Anschaffung meist kostspieliger
Einzel⸗Ausgaben überflüssig. Es sei deshalb nicht nur dem Fach⸗
mann, sondern jedein am öffentlichen Leben Interesse nehmenden
Pfälzer angelegentlichst empfohlen.
Um die Auschaffung zu erleichtern, hat die Ver⸗
lagshandlung auch eine
ELieferungs-Ausgabe
veranstaltet und kann das Werk in 17 monatlichen
Lieferungen à 1 Mk. durch jede Buchhandlung be⸗
zogen werden.
Kaiserslautern.
KEKugen Orusius.
— 2⸗ 5— — ——
J
Mittwoch, den 4. März 1885,
Morgens 11 Uhr, zu St. Ingbert in
der Wirihschaft von Wittwe Poller,
wird durch den unterzeichneten, ge⸗
cichtlich hiezu beauftragten k. Notar,
die nachbezeichnete Liegenschaft in
der Steuergemeinde Si. Ingbert,
epidenten Nutzens halber öffentlich in
Eigenthum versteigert, als:
Plan Nr. 2121, 8 a 90 qm
und Plan Nr. 2122, 8 a 20 qm
Acker auf'm Acker.
Eigenthümer sind:
1. Peter Heinrich Latzz, Fuhr⸗
mann, in St. Ingbert wohnhaft;
II. dessen mit seiner verlebten ersten
FhefrauKatharina Kopp erzeugten,
ammtlich noch minderjährigen Kinder
us: a. Johann, b. Elisabetha,
2. Katharina und d. Maria
Latz, welche ihren genannten Vater
um Hauptvormund und Andreas Kopp,
dehmformer, in St. Ingbert wohnhaft,
zum Nebenvormund haben.
St. Ingbert, den 15. Februar 1885.
Kemmer,
k. Notar.
Zwangs⸗
Versteigerung.
Danksagung.
Für die Beweise innigster Theilnahme
zei dem Verluste unseres geliebten un⸗
ergeßlichen Vaters, Schwiegervaters,
Broßvaters, Schwiegersohnes, Bruders
ind Onkels
Andreas Friedrich
owie für die zahlreiche Begleitung zu“
einer letzten Ruhestätte und überaus
zroße Blumenspende unsern herzlich—
ten Dank.
Die tieftrauernde Familie.
St. Ingbert, den 16. Februar 1885.
D—.
egreigehe denungte
e —T N sr
77,
Taslich auch Montags — Aus-
funniche poñtische ditiheilungen,
ↄbjectiv. mit Wiedergabe inter⸗
es aanter Meinungsausserungen aus
ler Presse aller Parteien. —
Jachrichten über Theater, Miaste
Kaust Wiasenschalft: Gerichts-
halle; locale Nachrichten.
pannende Romaue. Sorgfaltige
zoraen- und Iandelznachrichten.
- Vollatandiges Berliner Cours-
latt. — Jottæricliten. — Amt-
iehe Nachrichten. 6 (Gratis-)
aeilagen· . deueste Lerliner
Flicegnde Euatter (Gillustrirt. 2
Interhaldanga'latt. 3. Die Haus-
rau. 4. Zeitung sür Landwirth-
cehnft uncd Gartenhau. 5. Neueste
doden (illastrirt und Schnitt-
nuater). 6.. Verloosungabhlatt.
betr. Obligationen, Prioritaten
d Anlehensloose.)
FIS VFẽ
—EXXE
S—
Mittwoch, den 18. Februar
nächsthin, vormittags 9 Uhr zu
St. Ingbert in der Wirthsbehaus⸗
ung des Rudolf Munzinger
bersteigere ich zwangsweise gegen Baar⸗
zahlung:
Secretair, 1 Chiffonier, 4
Commode, 1 Zulegtisch, 1
Kanapee und 6 gepolsterte
—AV
rigen Kleiderschrank, 1 Tep⸗
pich, 5 vollständige Betten,
15 Bierfäßchen, 1 Häcksel⸗
naschine, 24 feine Servi—
etten, 2 feine Tafeltücher,
s feine Tischtücher, 24
Tischtücher und folgendes
— Anerkennung. —
Ew. Wohlgeboren ersuche mir wieder 3 halbe Flaschen Ihres rheinischer
Trauben⸗Brust⸗ Honigs“) à 3 Mark, welcher sich in meiner Familie bei
Halsleiden, Husten ꝛc. stets bewährt hat, schicken zu wollen.
Schloß Theres bei Obertheres in Bayern.
Carl Freih. von Ditfurth, Haupimann a. D.
*) Der ächte rheinische Trauben-Brust-Honig, von dem Erfinder und
alleinigen Fabrikanten W. H. Zickenheimer in Mainz direkt bezogen, ist het
Flasche à ĩ, 113 u. 8 Mark kauflich in St. Ingbert bei J. Friedrich
in St. Johann bei F. P. Vudenhöffer und U. Maginot; in
Blieskastel bei Apotheier Aiedenhofer.
Frachtbriefe für Cepthnliches Gut
„GEilgu
rechmcum teste Lohers
Fachsohulo fir
Nittweida.
Vige aa. Gegruinen-dechniker
FIVM Aufnahme:
— ———
u haben bei
n
R. J. Demek.
Druck und Versag von F. X. Demetz in St. Ingbert.