Full text: St. Ingberter Anzeiger

ieitdem er den betr. Herrn zum ersten Male rassirt 
sabe, worauf ihm bei einem Glase feurigen Weines 
ein werthvolles Geschenk in Silber mit entsprechen⸗ 
der Inschrift überreicht wurde. Gewiß eine ehrende 
und seltene Feier! 
F Frankfurt, 3. Januar. (Prinz wider 
Willen.) Am Mittwoch Nachmittag kam ein junger, 
gdiesiger Einwohner, der die Größe eines Garde— 
Offiziers hat und dem Prinzen eines benachbarten 
Hofes sehr ähnlich sieht, auf die Eisenbahnstation H. 
Bei seinem Erscheinen auf dem Perron wurde er 
sofort mit „Königliche Hoheit“ von dem Bahn-⸗ 
dersonal angeredet, und ihm die Meldung gemacht, 
daß der Solonwagen bereit stehe und der Zug 
seiner warte. Er wollte Einwendungen machen, 
doch der Stationsvorsteher bemerkte nur: „Ah, 
rönigliche Hoheit reisen inkognito.“ Ohne daß der 
lunge Mann es wollte, befand er sich bald, halb 
jeschoben, halb gehoben, in dem Wagen. Das 
Signal zur Abfahrt wurde gegeben und fort dampfte 
der Zug nach Frankfurt. Hier wurde der Herr in 
derselben Weise empfangen. Die Schaffner hatten 
veiße Handschuhe an, geleiteten ihn aus dem Wagen 
und meldeten, daß auf Wunsch zur Wahrung des 
Inkognitos eine Droschke bereit gestellt sei. Mit 
iefen Bücklingen führten sie den Herrn zum Wagen, 
woselbst er in die Tasche griff und ihnen drei Mark 
nit der Bemerkung einhändigte, auf sein Wohl zu 
rinken. Die angebliche Hoheit ließ sich nach einem 
Dotel fahren. Mit dem späteren Zug traf auf 
erselben Abfahrtsstation ein junger Herr ein, der 
ich angelegentlich nach dem Salonwagen erkundigte, 
vorauf ihm die Mittheilung wurde, königliche 
Hoheit sei mit dem vorigen Zug schon abgefahren. 
„Was“, hieß es, „königliche Hoheit abgefahren. 
Ich bin königliche Hoheit.“ Der Prinz nahm 
»as Mißverständniß heiter auf und amüsirte sich 
)arüber, einen solchen Doppelgänger zu haben. 
— Die deutsche Reichspost hat die Einführung 
iner „Soldaten-Briefmarke“ genehmigt. 
xks wird dadurch einem doppelten Uebelstande ab— 
geholfen. Da der nothwendige „Soldatenbrief“ 
„Eigene Angelegenheit des Empfängers“ oft den 
jrößten Theil der Vorderseite des Kouverts ein⸗ 
uimmt, so kommt es oft vor, daß die Adresse und 
aamentlich der Bestimmungsort, für welchen zu 
venig Plaß übrig bleibt, kaum zu lesen sind. 
Außerdem wird auch noch zuweilen von Seiten der 
Anverwandten der Frankaturvermerk vergessen, so 
daß. falls nicht ein gefälliger Postbeamte den Ver— 
merk nachholt, der Soldat Strafporto zu zahlen 
hat. Es ist deshalb eine Marke eingefuͤhrt, bon 
der Größe der gewöhnlichen Briefmarke, welche den 
für den Soldatenbrief nöthigen Vermerk euthält. 
Empfiehlt sich auch für Bayern.) 
* (Kolonialpolitik und Rechts— 
pflege.) Eine leicht denkbare Gerichtsszene.) 
Richter: Angeklagter, geben Sie zu, den Kläget 
Laffer genannt zu haben? Angeklagter: Ja. 
Richter: Sie haben sich also einer absichtlichen Be— 
leidigung schuldig gemacht. Angeklagter: Nicht im 
Entferntesten. Nachdem die Luciabucht im Zulu⸗ 
lande von Herrn Lüderitz erworben worden ist, 
tann das Wort „Kaffer“ unmöglich noch etwas 
Beleidigendes haben. Es bedeuiet nach meinem 
Befühl jetzt soviel wie „Landsmann.“ Richter: 
Hm! Hm! Ger Angeklagte wird freigesprochen.) 
F Rom, 4. Jan. In Borgovierte und Gaeta 
st die Cholera ausgebrochen. Depretis hat be— 
ohlen, diese Orte zu isoliren. 
Jur die Redaktion verantwortlich: F. XR. Deme ß. 
— — — — 
Banklagung. 
Für die vielen Beweise herzlicher 
Theilnahme bei dem uns betroffenen 
cchweren Verluste sagt hiermit im Namen 
der Familie innigsten Dank. 
Rothenbau, den 5. Januar 1885. 
Thęodor Müller. 
Brust- u. Lungenleidende 
ind solche Personen, welche an 
zusten, Katarrh, Heiserkeit, Ver⸗ 
chleimuug Ec. leiden, seien hier⸗ 
mit wiederholt auf die seit 18 Jah⸗ 
ren bewährte Vorzüglichkeit des 
ichten rheinischen 
Trauben-Brust⸗Honig 
als das reinste, edelste und natür— 
ichste, für Erwachsene wie Kinder 
— gleich angenehmste 
—— und zuträglichste 
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Beiĩ groriser. Abnahme billiget lies. G. EDngolhardt, Zeita. 
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Serz lichen Daul 
a für freuudl. Kusendung der Bro⸗ i 
schüre „Kraulenfreund“, aus 
welcher ich ersehen, daß auch 
deraltete Leiden noch heil— 
dar sind, wenn die richtigen 
Mittel augewendet werden. Mit 
rendigem Vertrauen auf endliche 
Benesung von langjährigem Lei⸗ 
den, bitte um ßZusendung von ꝛc.“ 
— TDerartige Dankesaußerungen 
aufen sehr zahlreich ein und sollte 
aher kein Kranker versäumen, 
ich die in Richters Verlags⸗An⸗ 
talt, Leipzig,bereits in 686. Aufl. 
rschienene Broschüre „Kraulen⸗ 
cund“ kommen zu lassen, um 
o mehr, als ihm keine desr 
araus erwachsen, da die Zu—⸗ 
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