(HaarduftCigarren“) FPfui
Deixet!“ wird da mancher Leser denken. Aber
gemach! Es handelt sich um eine neue Erfindung
des bekannten Seelenriechers und Wollapostels Dr.
Fäger. Der gelehrte Herr hat wieder einmal
seinen Namen mit einer Geschäftefirma verbunden,
ind zwar diesmal mit keiner Wollfabrik, sondern
nit einer Cigarrenfabrik in Stuttgart, welche nach
Herrn Jäger's Ankündigung: „mit menschlichem
Duftstoff durchsättigte, sogenannte humanifirte Ci—
jarren unter seiner Garantie und Kontrole fabrizirt
ind in einer sein Bildniß und seine Unterschrift
rebst Schutzmarke tragenden Verpakdung in den
dandel setzt, und zwar in gewöhnlicher Cigarren⸗
dorm oder mit einem Mundstüch, das den Rauch
zurch Wolle leitet.“ Nun, da man so haufig ge
aug menschliche Haare in den Cigarrxen findet,
varum nicht auch einmal „Haarduft“? Ob die
Cigarren freilich besser werden dadurch? Na, wir
wünschen frohen Genuß! Im Uebrigen fällt uns
da das Sprüchwort ein: „Es ist kein Ding so
zumm, es findet sein Publikum.“
Allgäuer Landwirthe wollen den Fürsten
Bismarck zu seinem 70. Geburtstag mit 1
Zuchtbullen nebst 5 Kalbinnen echt Simmenthaler
Race beschenken.
Hanau, 7. März. Hier würhete gestern
ein ungeheurer Wirbelsturm, der großen Schaden
anrichteie. Die Festhalle ist umgeworfen, Dächer
wurden abgehoben und zahlreiche Häuser, der Bahn⸗
hof und der Felsenkeller beschädigt. Der Orcan
var so stark, daß die Rahmen geschlossener Fenster
zurchgebrochen wurden.
FLeipzig, 7. März. In dem Landesver ⸗
taths⸗Processe gegen Janssens und Knipper
sand heute die Verkündigung des Urtheils stait.
Janssens wurde wegen Landesverraths und Verlei⸗
sung von deutschen Unteroffizieren zur Verletzung
»es Dienstgeheimnisses zu acht Jahren Zuchthaus
erurtheilt. Knipper wurde freigesprochen.
7Grubengas-⸗Erplosion. In dem
»em Grafen Larisch gehörigen Johann-Schachte
n Karwin. unmeit Olmütz. fand am Freitag.
den 6. dss. früh 12 Uhr eine Entzün—
dung von Grubengas statt. Bei dem Eintritt der
datastrophe befanden fich 147 Bergleute im
Schachte, ob dieselben sämmtlich getödtet sind, ist
joch nicht festgestellt. — Eine weitere Meldung
riugt über das Unglück folgende Details: Von
22 verschütteten, meistens verheiratheten Bergleuten
opurden Piittags 47 todte und 2 lebende herauf⸗
efördert. Da die Strecke verbrochen ist, sind die
settungsarbeiten ungemein erschwert. Man nimmt
in, daß sämmtliche Uebrigen rettungslos verloren
ind; die Erplosion erfolgte in der dritten Morgen⸗
tunde im Johannesschacht.
Wiesbaden, 7. März. Der verstorbene
Bischof Dr. Peter Joseph Blum hat in seinem
Testamente für den Baufonds einer zweiten katho—
cischen Kirche in Wiesbaden 3000 Mik. vermacht
und als seinen Universalerben den Herrn Dom⸗
dekan Dr. Klein in Limburg eingesetzt.
Vom Rhein, 6. März. Die Regengüsse
der letzten Tage haben starkes Steigen des Rheines
erursacht, doch wäre eine Gefahr nur bei länger
anhaltendem Regen zu befürchten. Im Elsaß sind
zie Gewässer zum Theil über ihre Ufer getreten.
Pest, 4. März. (Ehrlicher Finder.) Fürst
Baul Esterbazy verlor auf der Staatsbahn von
Zest nach Raab eine Brieftasche mit 120,000 fl.
Fin armer Arbeiter fand dieselbe und brachte sie
ofort auf die Polizei.
4(Ger Henker ein Nihilist) Die
Bolizei in Petersburg ist dahinter gekommen,
—
ind dieser hat nach einem „scharfen Verhör“ ein⸗
jestanden, daß er bereis seit der Hinrichtung der
daisermörder von den Nihilisten monatlich 200
stubel bezog und dafür Polizei- und Gerichtsakten
ür seine Auftraggeber stahl und gefangenen Nihi-
isten zur Freiheit verhalf. Jetzt liegt er selbst in
—
F Der Diamantendich von der Avenue de
»Opera in Paris, welcher mit unglaublicher
Frechheit dem Juwelier Levy mittelst Einbruchs
ahlreiche werthvolle Schmucksachen gestohlen hatte,
st, wie die „Kr. Zig.“ meldei, festgenomme
Während die Pariser Volizei, ihren Verdacht
Engländer lenkend, umsonst dem Verbrecher nach
pürte, ging der französische Dieb nach Leipzig, w
er beim Anbieten seiner Waare von einem dortig,
Bijouteriehaändler entlarvt und der Polizei ühen
liefert wurde. Zwei franzbsische Geheimpoliziste
sind abgereist, um den Dieb nach Paris zu bringen
Barcehlona, 1. März. Auch hier jj
von Deutschen aus allen Berufsklassen ein Auft
zu Sammlungen von Beiträgen zur Bismardh
Spende ergangen; eine rege Betheiligung steht
Aussicht.
Ueber ein Unglück zur See wö
aus London, 5. März, berichtet: Der frar
zösische Dampfer „Tonquin“ (vormals „City
Paris“), der mit Kohlen von Kardiff nach Ma
eilles unterwegs war und dort Truppen nag
Tongking einschiffen sollte, stier gestern Morqu
vährend eines Nebels auf der Höhe von Molah
nit dem französischen Dampier „Maurice“
ammen, was den sofortigen Untergang des ‚Ton—
juin“ zur Folge hatte. Leider ertranken dabei de
Zapitän, der vierte Maschinist, der Hochbootsman
uind 21 Matrosen, während 38 Mann gerette
vurden.
Havanna, 8. Maärz. Bahachen un
zier andere Insurgenten sind gestern in Santic
erschossen worden.
Fuür die Redaktion verantwortlich: F. X. Demeß
Schiffsbericht der Red Star Line.
Mitgetheilt von dem Agenten Hermann Laur, St. Ingber
Der kgl. Postdampfer „Pennland“, Kapit
Weyer, welcher am 21. Februar von Antwerp⸗
abging, ist am 7. März wobhlbehalten in New Me
angekommen.
Au⸗ diejenigen, welche Forderung
an den in Rohrbach verstor⸗
venen Peter Stolz zu machen haben,
wollen ihre Rechnung längstens
innerhalb 14 Tagen an dessen
Sohn Peter Stolz jun., Schreiner
n Robhrbach, einreichen.
9 Der seit 18 Jahren
unübertroffen bewährte rheinische
Trauben-Brust-Honit
ist unter Garantie stets ächt zu haben
in St. Ingbert bei J. Friedrih.
in 8t. Johann bei F. P. Duden—
höffer und N. Maginot; in Blies
kCastel bei Apotbecker Diedenbofer
S5amstag
den 14. März nächsthin
werden ausgeloost bei der
v Lath. LRXreben pau-Lotsf. ν
60 tausend Mark S8
00 tausend Mark *18
viele andere sehr hohe Gewinne im Ganzen
11.000 Geldgewinne mit
151.500 2n. baar Geld
ohne jeden Abzug.
Ziehung wird nicht verschoben!
Losse à 2 Mr. vorräthig bei: J. Weirich, Friseur; Frz.
Woll, Buchhandl., sowie bei der Hauptagentur für die Pfalz: P.
Mirxius in Ludwiashafen a. Rh.
ASTOBBAIE.
Einige Knaben von 11 Jahren an
xcõnnen zu Ostern in einem Pensio-
rat Aufnabme finden, wo alle zo
linge unter beständiger Aufsicht
ztehen. Real-Handelaseh ule
nit der Beréechtigung zum ein-
ahrigen Militärdienst. Fünf Mal
chon sind s nti nο Zöglinge
(beide letzten Jalpre 15 und 21) be-
igtanden. Massige Preise und beste
Referenzen. Programm durch die
Iiĩ re — des Internatio-
ERMI-Lonrinmatütuts zu Rrueh—
—
Wo 2
C.CAOGFULVER
3010 GCOLADE
n 33
5
Zu haben bei Herren Jean Peters
J.Rickel, J. Uhl jr. St. Ingbei
Carl Pauly, Wwe. Fonnet, Blie—
kaftel.
Auflage 331,000; das verbreitetste aller
deutschen Blatter überhaupt; außerdem er⸗
scheinen Uebersetzungen in awölf fremden
Syrocke
— —— — — — — —
Einladung.
Nachdem der deutsche uadung hiesiger Stadt und Um
gegend gegen hundert Mitglieder erlangt hat und damit das lebhafte Interesse
Fokumemirt ist. das auch die Bevölkerung unserer Gegend den deutschen Kolo
nisationsbestrebungen entgegenbringt, tritt die Frage heran, ob nicht wie ander⸗
wärts, so auch für unseren Bezirk ein besonderer Zweiaverein der deutschen
Aolonialvereine zu bilden sei.
Zur Besprechung hierüber erlaubt man sich, alle Mitglieder des deutsche⸗
Nolomalbvereins, sowie alle Freunde der deutschen Kolonisation auf
Mittwoch, den I1. März 1885, Abends 6 Uhr,
in den Saal der Kaiserhalle einzuladen.
Mit dieser Berathung wird ein Vortrag über Zwech und Ziele des deutsch
Nolonialvereins verbunden werden.
Zweibrücken, den 6 März 1885.
Aus Auftrag:
J. B. Wolff, Fabrikant.
Rechpoungen “ 3ägen
IIIIVIV. Gebrauch
Die Modenwelt.
Illustrirte Zeitung für
Toilette und Handar⸗
eiten. Alle 14 Tage
eine Nummer. Vreis
Fiertetjährlich M. 1.25 *
75 Kr. Jährlich erscheinen
24 Nummern mit Toi⸗
letten und Handarbeiten,
enthaltend gegen 2000
¶ Abbitdungen mit Be⸗
schreibung, welche das
danze Gebiet der Garderobe und Leibwäsche
kur Damen, Mädchen und Knaben, wie für
das zartere Kindesalter umfassen, ebenso die
reibwäsche für Herren und die Bett- und
kischwäsche ꝛc,, wie die Handarbeiten in ihrem
qanzen Umfange.
12 Beilagen mit etwa 200 Schnittmustern
für alle Gegenstände der Garderobe und eiwa
400 Muster-Vorzeichnungen für Weiß⸗ und
Zuntstickerei, Ramens⸗Chiffren ꝛc.
Abonnennients werden jederzeit angenommen
ei allen Buchhandlungen und Postanstalten.
7 Drdeommeen gratis und franco durch
J 9
ind steis vorräthig in der Druckerei des St. Ingberter Anzeigere. Idiiocrin e —
Druck und MoAlg yon FJ Mν—
Zur Anfertigung
von billigen u. sauberen aller
n Buchdruck und Litho-
graphie vorkommenden
DrueKarbeiten
empfiehlt sich dio
Kuch-
uad Steindrucicerei
F. X. Demet⁊
Werlag dosBt. IngbortorAnaoigoer
8t. Ingbert.