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dnung, Festball u. sj. w. Den Sonntag
— — dem Niederwald, Besichtig⸗
des Niederwalddenkmals ꝛc. ausfüllen und am
we eine „italienische Nacht“ die Gäste in den
inlagen des Victoria⸗Hotels vereinigen. Der Mon⸗
g in einer Rheinfahrt nach Coblenz und zurück
idmet; Abends wieder Concert ꝛc. Die „Inde⸗
endent Newyork Schützen“ haben seit nahezu einem
sahrzehnt für ihre Mitglieder und Damen größere
eutsionen veranstaltet und der Ruf, welchen sie
4 damit erworben, bietet ein sicheres Gewähr, daß
uch bei ihrer Ercursion nach Deutschland weder
— 0
rnehmen einen großartigen Erfolg zu sichern.
(Ein neuer Cumberland.) Auf dem
deumarkte in Köln stehen mehrere „Rabauen“
ind sprechen vom Gedanken lesen. „Süch, Pitter,
ch gevwe 5 Halde, wenn do mer säß, wo?“ Unser
Jitter griff darauf die Hand seines Kameraden
ind führte ihn genau à la Rößner durch mehrere
ztraßen hindurch, begleitet von einer stets wachsen⸗
en Menge. Plöögßlich bleibt er vor einer Schnaps⸗
neipe stehen: „Eß dat se?“ — „Jo, dat eß se;
pyer, sag ens, Pitter, wie kannst do dat wesse?“
— ‚Domme Kahl, ich weiß, dat do andensch ner⸗
geunds mi geborg kriß!“ —
f Ueber eine Blutvergiftung wird aus
gieber gemeldet: „Vor einigen Tagen verstrickte
ine Frau rotgefärbtes Wollengarn; dabei beachtete
je nicht, daß dasselbe in eine Schnittwunde an
em kleinen Finger der rechten Hand kam. Kurz
arauf verspürte sie heftige Schmerzen im linken
Irm. Am folgenden Tage schwoll verselbe an
ind verbreitete sich die Geschwulst über die ganze
zrust. Zwei herbeigerufene Aerzte versuchten ihre
kunst vergebens. Am fünften Tage verstarb die
lermste unter den schrecklichsten Schmerzen. Auf
ie jüngste Tochter, welche die Pflege der Mutter
bernommen, hatte sich die Vergiftung ebenfalls
bertragen, doch wurde dieselbe durch eine sosort
nusgeführte Oprration gerettte...
FGerichtliche s.) Der Segen der Be—
ufungs⸗ Instanz wurde wieder einmal durch eine
m 1. d. M. am königl. Landgericht IJ zu Berlin
atigehabte Verhandlung illustrirt. Das königliche
lmtsgericht zu Oranienburg hatte den Schiffer
ÿottlieb Rudolf Butting wegen Mißhandlung seiner
rhefrau und Bedrohung derselben mit einem Ver—
rechen zu 10 Monaten und zu 8 Monaten ‚Ge⸗
uͤngniß, im Ganzen zu einem Jahr Gefängniß
erurtheilt. Die Beweisaufnahme in der Beraufs⸗
instanz, dem königl. Landgericht Il zu Berlin, war
ieselbe wie in erster Instanz, demnach hatte
zutting aus Eifersucht mit seiner Frau Streit ge⸗
saabt, in dessen Verlauf B. schließlich seine Frau
ind diese ihn schlug. Der Strafantrag der Frau,
een diese in erster Hitze gestellt, wurde später von
hr zurückgenommen. Auf Grund dieses Beweis⸗
naterials hatte das königl. Amtsgericht zu Oranien⸗
zurg auf 1 Jahr Gefängniß erkanni, während das
Landgericht Il Berlin in der Berufungsinstanz
iese Strafe aufhob und anstatt 1 Jahr Gefäng—
niß nur 40 Mark Geldbuße über den Schuldigen
erhängte. In derselben Sitzung vernichtete das⸗
elbe Gericht ein Erkenntniß des k. Amisgerichts
u Oranienburg, welches einen dortigen Einwohner
begen Hausfriedensbruchs zu 14 Tagen Gefängniß
erurtheilt hatte, und erkannte auch in diesem Fall
iur auf 10 Mark Geldbuße.
F, Wien, 11. April. In Slobada⸗Rungurska
Bezirk Kolomea) brach ein Brand in den Naphta⸗
ßruben aus. Die Vorräthe, sowie die Apparate
er amerikanischen Gesellschaft Mac Garvey und
Jergheim find gänzlich vernichtet. Der Schaden
eträgt über eine halbe Million Gulden. — Im
Zaale von Salonichi gerieth das Fiumaner Bark⸗
chiff Mercurius“ mit 11.000 Fässern Petroleum,
n Poryort kommend, in Brand; Allies ging zu
nde.
„. Orkan) Aus Krima⸗Neudorf in
bohmen wird vom 7. April berichtet: Nachmit⸗
ags zwischen halb 5 und 5 Uhr brach plötzliche
dacht über unsere Gegend herein. Faustgroße
lossen fielen herab, Blitz zuckte auf Blißz und
in fürchterlicher Orkan drauste uber unsere Gegend.
dach zehn Minuten erhellte sich der Himmel, um
Bild der gräulichsten Verwüstung zu beleuchten.
Lisenbahnstation KrimaReudorf vwan bis auf
Mauern verschwunden. Der von Nordosten
rausende Orkan hat das mit Schiefer eingedeckte
ag abgehoben, die Schornsteine umgeworfen,
mmiliche Thüren und Fenster herausgetissen, Lei
tungen und Stangen davongetragen, die Magazine
imgestürzt — kurz, es ist als ob die Station von
einem Erdbeben heimgesucht worden wäre. Ein
Bild, das so recht die Stärke dieses Orkans dar⸗
tellt, bietet der Wald, welcher der Station auf
ungefähr 300 Schritte gegenübersteht. Stämme
don 50 Centimeter und mehr Durchmesser liegen
entwurzelt und gebrochen da, als wären es Stroh⸗
halme gewesen. Der Schaden beläuft sich auf viele
Tausende. Zum Glück ist kein Menschenleben zu
beklagen und befand sich auf der Strecke momentan
ein Zug.
F Territet Echweiz), 18. April. Heute
Vormittag um 11 Uhr 25 Minuten wurde hier⸗
elbst ein heftiger Erdsto ß in der Richtung von
Züd nach Nord wahrgenommen.
r Aus Paris wird geschrieben: Hiesige Blätter
herichten über ein kühnes, bereits in allen Einzel-
seiten ausgearbeitetes Projekt des Ingenieurs Ber⸗
ier, London und Paris durch eine unterseeische
Kohrpost zu verbinden, welche die Versendung von
Briefen und Zeitungen aus einer Weltstadt in die
indere binnnen einer Stunde ermöglichen soll. So
zut wie das Telephon den Telegraphen, kann sicher
ruch die Rohrpost den Eisenbahnen Konkurrenz
nachen und so über die lokale Verwendungsart
sinauswachsen. Was aber die Ausführung des
Zerlier'schen Projekts betrifft, so muß hier indeß
»or Allem auf den Ruf Berlier's als eines In⸗
jenieurs hingewiesen werden, der es versteht, ein⸗
ache Aufgaben zu verwickeln und auf complizirten
lmwegen zum Ziel kommen. Seine Grundidee
jerwirklicht also wohl ein Anderer auf noch bessere
Weise.
Gie Diamanten einer Schau—
pielerin.) Madame Madjeska, die aus Amerika
ommt, wird während der jetzigen Saison in Lon⸗
on am Lyceum⸗Theater Frou⸗Frou spielen. Aus
hrem künstlerischen Vorleben erzählt ein Londoner
Forrespondent Folgendes: Sie laborirte bei Be—
sinn ihrer Laufbahn, wie ihr Impresario Sargent,
in Geldmangel, vor Allem fehlte ihr das wichtigste
ltiribut für seine Künstlerin, nämlich Diamanten.
fines Tages ging sie mit ihrem Impresario durch
ie Straße von Montreal, und sie gewahrte im
luslagekasten eines Juweliers eine Schnur mit
alschen Diamanten, die sie um den mäßigen Preis
„on 35 Dollars erstanden. Nächsten Tages ließ
Sargent eine ungeheure eiserne Casse mit festem
Kerschlusse anfertigen, in der die Diamantenschnur
erwahrt wurde. Zu Chicago, wohin zunächst die
Fahrt ging, wollte man im Hotel nicht die Ver⸗
intwortlichkeit für diesen Schatz übernehmen; Sar⸗
jent verlangte einen Policeman, der diese Casse mit
en Diamanten im angeblichen Werthe von 90,000
Dolslars, einem Geschenke des Kaisers von Rußland,
rwachen sollte. Die Presse sprach jetzt nur mehr
»on diesen Diamanten, und das Theater füllte sich
illabendlich bis zur Decke mit Neugierigen, welche
das Geschenk des Kaisers sehen wollten. Die Dia—
nanten der Madame Madjeska waren die starke
Anziehungskraft der Saison, und das Glück der
dünstlerin, die übrigens noch Talent hatte, war
gzemacht.
F Die Bräute auf Bestellung. Unter
»en Auswanderern, die alljährlich in der neuen
Welt eine neue Heimath, ein neues Glück fuchen,
efindet sich eine große Anzahl brieflich bestellter
Zräute. Der große Westen der Vereinigten
3taaten, leidet bekanntlich an Frauenmangel
ind es sind ganz besonders deutsche Mädchen, die
vort stark begehrt sind. Es ist somit auch sehr
eicht erkläaͤrlich, daß fast sämmtliche im Westen
lmerikas ansässige Deutsche sich nach der alten
)eimath um Zusendung von Frauen wenden, so⸗
die mancher seine einstige Jugendgeliebte von hier
ommen läßt. Charalteristisch ist der Empfang
oAcher Bräute bei ihrer Ankunft in New-NYork.
Die Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Aktien⸗
hesellschaft hat auf ihren dorrigen neuen Werften
ein großes Wartezimmer herrichten lassen, welches
ast ausschließlich Heirathskandidaten zur Empfang—
nahme ihrer Bräute dient. Da treffen wir bei
Ankunft eines Dampfers Farmer, Viehzüchter,
Zlantagenbesitzer, Saloonkeepers, Grocers, Kauf⸗
eute u. s. w., sämnitlich Deutsch Amerikaner, aus
allen Staaten der Union. Sie sind allesammt fest⸗
lich gekleidet, und zwar ein jeglicher seinem Stande
und seines Staates Sitte entsprechend. Schweig—⸗
am, erwartungsvoll und pochenden Herzens gehen
ie Heirathskandidaten in dem großen Wartezimmer
nuf und ab. Hin und wieder zieht einer von
wihnen ein weibliches Porträt aus der Brusttasche,
um das Gesicht seiner Auserwählten nochmals
seinem Gedächtnisse einzuprägen. Plötzlich erschallt
der Ruf: „Postdampfer „Gellert“ in Sicht!“ Nun
geht es an ein Winken mit den Tüchern. Noch
eine kleine Weile und der Schiffsloloß liegt fest an
seinem Pier. Endlich ist auch die Schiffstreppe
nit dem Lande in Verbindung gebracht. Nun
rennt und drängt alles zum Dampfer hinauf; ein
eder Heirathstandidat sucht und fragt nach seiner
Auserkorenen, die er nur dem Namen und der
Photographie nach kennt. Die komischsten Vorfälle
ind jetzt an der Tagesordnung. — Hier höchste
Lust, dort bitterste Enttäuschung auf den Gesichtern.
Schließlich haben alle Schönen ihre Bräutigams
jefunden und, nachdem die Gepäckrevisionen bdeen⸗
det, fahren die einzelnen Brautpaare mit Equipage
davon, um entweder sogleich von einem Pfarrer
ich trauen und in Nägelis Hotel in Hoboken ein
plendides Hochzeitsmahl einzunehmen, oder mit
inem Bahnzuge nach dem fernen Westen abzu⸗
vampfen und dort ein großes Hochzeitsfest im Kreise
der Freunde und Nachbarn des Bräutigams in
Szene zu setzen. Ob alle diese auf so schnelle und
onderbare Weise in der neuen Welt geschlossenen
khen glücklich und von langer Dauer sind? Wer
mag das zu sagen! Amerika ist das Land der
Prosa, und wo die Liebe dem Ehebunde fehlt, da
vermag noch immer der materielle Reichthum, oder
aber der deutsche Kochlöffel die Ehe zusammenzu—⸗
jalten.
Gemeinnutziges.
Die Behandlung der Fiaschenkorke bespricht
Prof. Dr. J. Bersch in seinem Werke „Die Kon—
ervirungsmittel“ (Wien, Hartlebens Verlag.) Der
jekannte Fachmann schreibt: Da den Korken, die
um Verschlusse von Flaschen verwendet werden,
n welchen man Bier, Wein, Fruchtsäfte ꝛc. auf⸗
»ewahren will, eine sehr wichtige Rolle in der
Richtung zukommt, daß sie möglicherweise das
Lerderben der Flüssigkeit trotz Konservirungsmittels
»ewirken können, erscheint es mir nothwendig.
einige Worte über dieselben anzuführen. Die
dorke, aus Baumrinde bestehend, enthalten im
rohen Zustande gewisse Extraktivstoffe, welche, wenn
iie fich im Biere, Weine ꝛc. auflösen, die Ursache
hes widerwärtigen sogenannten Korkgeschmackes
werden können. Da die Extraktivstoffe in heißem
Wasser ziemlich leicht löslich sind, ist es in jeder
orgsam geleiteten Kellerei — gleichgiltig, ob in
derselben Bier oder Wein auf Flaschen gezogen
verden soll — Gebrauch, die Korlke unmitielbar
vor ihrer Anwendung auszukochen; sie gewinnen
jierdurch an Elasticität und wird das Eintreiben
)er Korke in die Flaschenhalse sehr erleichtert. Den
dorken haftet aher, zumal in den Rissen ihrer
Zubstanz eine Unzahl milkroskopischer Organismen
in. welche sowohl den Spaltpilzen, als den
Schimmelpilzen angehören und für den in Flaschen
nit Korkverschluß zu konservirenden Inhalt verderb⸗
lich werden; eine größere Zahl dieser Organismen
vird durch das einfache Auskochen der Korke in
Wasser nicht getödtet, und müßte man, um in
dieser Richtung vollständig sicher zu gehen, die
Lorke mit Hilfe von gespanntem Dampf bis auf
1100 0. erhitzen. Weit einfacher gelangt man in
dieser Richtung zum Ziele, wenn man die Korke
in wässeriger Salichlsäure auskocht. Am ein—
fachsten geschieht dieß, indem man einen großen
zußeisernen und innen wohl emaillirten Topf vou
etwa 20 Liter Fassungsraum 10 Liter Wasser
ind 200,250 Gr. Salichlsäure bringt, in die
Flüssigkeit so viel Korke einträgt, als in dem
Topfe Raum haben, und die Flüssigkeit zum Kochen
hringt. Durch die ziemlich starke Lösung von
—A Salicyl⸗
aure ist in kochendem Wasser viel leichter löslich.
ils in kaltem) werden alle Fermentkeime, die den
dorken anhaften, getödtet, und kann dann der
dork keine schädliche Einwirkung auf die Flüssigkeit,
nit welcher er in Berührung kommt, ausüben Es
ei nebenbei bemerkt, daß die in der vorstehend be—
chriebenen Art behandelten Korke sehr haltbar und
ijach gemachtem Gebrauche durch abermaliges Aus-
ochen in Salichlsäurelsssung neuerdings zum Ver⸗
chließen von Flaschen verwendbar sind.
Bricz asten der Redaktion.
Preisräthsel betr. Wir machen darauf aufmerk—
am, daß Lösungen des in Nr. 1 unseres illustrir⸗
en Sonntagsblattes enthaltenen Preisräthsels bis
ängstens nächsten Freitag Mittag in