Full text: St. Ingberter Anzeiger

leihen. Von Stunde zu Stunde treffen von Nah 
und Fern die auszustellenden Thiere, darunter die 
prachwollsten und seltensten Sorten Hühner, Tau⸗ 
ben, Enten⸗ Gänse, Kanarien⸗ und andere Sing— 
pögel ein, und es läßt sich jetzt schon voraussagen, 
daß die Ausstellung eine ebenso reichhaltige als 
des veranstalteten hiesigen Geflügelzuchtvereins 
würdige sein wird. Aus unseren Städten und der 
Nachbarschaft saarauf und ⸗ab darf auf starken 
Besuch der Geflügelzüchter und Vogelfreunde ge—⸗ 
rechnet werden. Der die Ausstellung bergende 
Garten bietet Tausenden von Besuchern Raum 
und selbst, was hofsentlich nicht der Fall sein wird 
bei ungünstigem Wetter, finden die Gaäste in ge— 
deckten Räumen Unterkunft. Der Restaurateur 
Herr Z. Grischy wird auch seinerseits bemüht sein 
betreffs guter Getränke und trefflicher Atzung allen 
billigen Wünschen zu entsprechen. Heute und morgen 
findet das Auspacken der zur Ausstellung gesandten 
Thiere statt. 
Metz, 29. April. Die Einbruchsdiebstähle, 
über die man hier seiner Zeit vermehrte Klage 
hört, erstredten sich heute Nacht sogar auf die 
Kathedrale. Beim Oeffnen des Gebäudes fand 
man diesen Morgen sämmtliche 8 Opferstöcke ge⸗ 
waltsam gesprengt und ihres Inhalts beraubt. 
Mag der Gesammtbetrag dieses Raubes die Summt 
von 40 Mt. kaum überstiegen haben, so eigneten 
sich die Spitzbuben doch auch noch ein Quantum 
bon eiwa 60 Liter Moselwein an, der in einem 
Gewölbe an der Krypta aufbewahrt wird. Durch 
letztere scheinen die Einbrecher allem Vermuthen 
nach in die Kathedrale gedrungen zu sein. Den 
Ausgang nahmen sie durch das Stephansportal an 
der nördlichen Langseite, das man Morgens gleich⸗ 
falls gewaltsam geöffnet fand. Die in den Sakri— 
steien verwahrten bedeutenden Werthe entgingen 
zum Glück den Griffen der frechen Diebe, über 
deren Personen bis jetzt jede Spur fehlt. 
f In Cannstadt probirten zwei Gärtner— 
gehülfen ihre neu angekauften Pistolen. Hierbei 
hassirte Einem das Unglück, daß sich seine Waffe 
entlud und die Kugel dem 18 Jahre alten Anderen 
in die rechte Brust ging. Derselbe sprang noch 
zwei Treppen hinab und stürzte dann todt zusammen. 
fMünchen, 29. April. Das Hilfskomite 
für Unterstützung der durch Erdbeben in Spanien 
Verunglückten hat gestern seine Schlußsitzung abge⸗ 
halten. Hierbei wurde bekaunt gegeben, daß das 
Sammlungserträgniß sich auf 33019 Mk. beläuft. 
f Muünchen, 30. April. (Unsinnige Wette. 
Der Soldat des Leibregiments, welcher kürzlich 
in Folge einer Wette eine Maße Bier trank, in 
welche um 10 Pfg. Brafiltabak geschüttet war, is 
nunmehr gestorben. 
7 Tesgernsee, 28. April. Eine erschüt— 
ternde Kunde verbreitete sich gestern in den ver— 
schiedenen Uferorten. Der Tegernsee hat am Sonn⸗ 
tag Abend sechs blühende Menschenleben als Opfer 
zesordert. Vorgestern war nämlich dahier Markt 
und aus diesem Anlasse Tanzmusik im Steinmetz 
schen Gasthause. Vier junge Maͤnner und zwei 
Frauenzimmer, saämmtlich in den zwanziger Jahren 
fehend, hatten sich des Tags über beim Tanzt 
bergnügt und traten Nachts 1 Uhr in einem zwei⸗ 
ruderigen Kahne die Heimfahrt über den See an. 
Als keine von den sechs Personen am Montage 
nach Hause kam, nahmen die Angehörigen an, sie 
vürden blauen Montag machen; nachdem man 
iber in Erfahrung gebracht, daß sie um die er⸗ 
wähnte Stunde vom Tegernsee weggefahren waren, 
—E 
Tod im See gefunden haben. Wie das Unglüd 
entstanden ist, wird wohl ein ewig Geheimniß 
bleiben. 
F Alzey, 29. April. Eine ansteckende Krank⸗ 
Jeit ist untser den Hasen ausgebrochen. Dieselben 
sterben massenweise. 
Elberfeld, 28. April. Ein blutiges 
Familiendrama spielte sich gestern in einem Haust 
der Bachstraße ab. Der Trichinen-Beschauer Busch⸗ 
mann tödtete mittelst eines Revolvers zuerst seint 
Frau und dann sich selbst. 
Düren. Vor einigen Tagen wurde einem 
hiesigen Herrn, Mitinhaber einer größeren Firma 
durch einen Missionsgeistlichen eine ansehnlicht 
Summe Geldes (man spricht von 2000 und einige 
Mark) im Namen eines Beichtlindes als Ersaß si 
eine Veruntreuung übergeben. 
4 Wie Wien er Blätter berichten, sind fu 
den Harem des Sultans 64 Velozipeds zu 2 un 
3 Raͤdern in England bestellt. Die Haremswächte 
werden zunächst die Rad⸗Reitkunst üüben, um s 
dann den ihrer Obsorge anvertrauten Damen be 
zubringen. 
Paris, 29. April. In Lyon ermordeh 
heute Morgen ein gewisser Bassiat, der schon 19 
Mal verurtheilt war und grade aus dem Gefängni 
kam, den Sekretär des Polizeikommissärsde 
Viertels Belcour. Sofort festgenommen, erklär 
er, daß er weder mit dem Polizeikommissär noh 
seinem Sekretär je etwas zu thun gehabt, daß « 
aber den Eid geleistet, einen Polizisten zu tödten 
und daß er nun den ersten, der ihm in die Händ— 
gefallen sei, ermordet habe. 
4 Paris, 30. April. Die Schneidergesellen 
die heuie wieder eine Versammlung im Saale de 
Redoute hielten, haben beschlossen, die allgemein— 
Arbeitseinstellung fortzusetzen, und einen vollziehen 
den Ausschuß damit beauftragt, mit nachdrüclicheren 
Mitteln vorzugehen. Bis jetzt haben die großer 
Häuser in Paris, darunter „Bon Marché“ und 
Beile Jardiniere“ sich geweigert, auf die gestellter 
Forderungen einzugehen; nur 6 Häuser haben die 
selben angenommen. Die Polizei hat einige Vor 
sichtsmaßregeln getroffen, weil die Korporation au 
ungefähr 60,000 Arbeitern und 30, 000 Arbeite- 
innen besteht. 
Fur die Kedatlien verantwortlich: F. X. Demeß. 
Schiffsbericht der Red Star Line. 
Mitgetheilt von dem Ägenten Hermann Laur, St. Ingben 
Der kgl. Postdampfer „Roordland“ Kapitär 
Nickels, welcher am 18. April von Antwerpen ab 
ging, ist am 30. April wohlbehalten in New-Hor 
angekommen. 
oaene Ke 
Sonntag, 3. Mai 
* Abends 8 Uhr b, 
ffit 
im CaFE ODhe— 
7, * 
MNOtIZE. X 
„Dem Bub', welcher Salzsaäͤure zu 
Tödtung von Nachbarsbdumen anwen— 
det zur Warnung, daß, wenn sein 
Garienschändereien kein Ende nehme 
derselbe gerichtlich belangt wird.“ 
Blummehl 
ber Pfund 20 Pfg., 10 Pfund Mk. 150 
Schwingmehl 
per Pfund 18 Pfg.. 10 Pfund 1,7 
ehn in bester Qualität 
Joseph IIeIIlenthal. 
Die erste große 
Geflũgel-Ausstellung 
Sonntag, den 3. Mai 
oon Atzends 8 Uhr ab 
Tanz · Austk 
Frau Julius Grewenig 
Sonntag, den 3. Mal 
von Nachmittags 3 Uhr ab 
Tanzmusik 
Veter Schweitzer. 
Zu vermiethen 
der untere Stock meines Hauses in 
der Kaiserstraße zu jedem Geschäft ge⸗ 
eignet. 
Geslügelzucht-VYereins 
Saarbrücken-St. Jehaun und Umgegend 
indet am 
3., M. und 5. Mai er. 
in den Räumen des 
alten Casino-Gartens zu Saarbrücken 
des 
—TELäL— 
Zur Anfertigung 
von billigen u. aauberen aller 
in Buchdruck und Litho- 
graphie vorbommenden 
T. VqhreISAV. 
statt und beehren wir uns hierzu ergebenst einzuladen. 
Das Aussellungs-OComité. 
Ohrensausen, 
ebelhören. — Vie vielfach mit besten 
Erfolge erprobten Mittel dagegen (M. 
2.50) sendet Apotheker Dr. Verner 
in Endersbach (Württbg.) Bürger— 
meister Blank in Aitrang schreibt 
in feiner Danksagung: „Schon nach 
vier Tagen besaß wieder das frühere 
zute Gehzßütc..... — 
Ein braver Junge, mit guten 
Schulkenntnissen ausgerüstet und im 
Besitze guter Zeugnisse, wird als 
Lehrling 
angenommen in der Buchdruckerei 
F. X. Demetz. 
Gegen Flechten 
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E.. Seiferet, Buchhaändler 
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F. X. Domeotz 
Vorlag dest. Ingborter Anaelgor) 
8t. Inebert. 
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—— — Asm me 
Unserer rungen Numme 
liegt für unsere Abon 
nennten eine Austrierte Preisliste 
Pfeifenfabrit M. Schreiber⸗ d 
eferant Sr. Majestat des Köonige 
Spanien bei, worauf wir besonde 
aufmerksam machen. —, 
Sierzu Zulustrirte 
Zoniasblaunt RNr. 5. 
——————— ——— — — —— — 
Fruck unß Kerfag von F. Xx. Demetz in St. Inabert