zu 33 Pf., Bäcker Schmahl von hier, jedenfalls
der Vereinigung untreu geworden, bot 6pfündiges
Schwarzbrod, datt 75 Pf., dem hiesigen Innungs—
preise, zu 63 Pf. feil. Trotzdem hatten sich die
stäufer den auswärtigen Bäckern zugewandt. Es
spielten sich hiebei ganz ergötzliche Scenen ab. Das
schönste an der Sache ist, daß Bäcker Schmahl, ob
zum Trotz der hiesigen. oder auswärtigen Bäcker
bleibt dahingestellt, sein Brod noch zu 55 Pf. den
ßpfünder Laib verkaufte,
Einem biederen Landmann fiel der Hut in den
Bärenzwinger. Statt daß ihn der Bär zerriß
packte er ihn und trug ihn zur Heiterkeit des Pu⸗
h»likums in das Wasser. Die Heiterkeit steigerte
ich aber zur Ausgelassenheit, als eine Frauenstimme
ich vernehmen ließ, die zu ihrem Mann ob des
Unfalls sagte: „Siehst Du, Dich kann ich närjends
nit hin nehmen. „Pfui, scham' Dich, alter Kerl!
F (Geizig noch im Tode.) In einem
Dorfe an der Weser unterhalb Bremen starb vor
angerer. Zeit eine ziemlich bejahrte Frau. Einer
hrer letzten Verfügungen zufolge sollte ihre Leiche
nit den am Körper befindlichen Kleidungsstücken
eingesargt werden. Jedoch die Angehörigen respek⸗
tirten diesen letzten Willen nicht. Nachdem sie
einige Kleidungsstücke ganz ahnungslos entfernt
zatten und näher betrachteten, fanden sie zum
roßen Erstaunen nicht weniger als 6000 Mk. in
zanknoten darin versteckt. Die alte, im Leben sehr
parsam, fast geizig gewesene Frau hatte sich oon
dem Mammon selbst im Tode nicht trennen können
und darum war diese letzte Bestimmung festgestellt.
Die Nichtbefolgung derselben kam den Angehsrigen
derselben natürlich sehr zu Statten.
F Berlin, 16. Juni. Zwischen einem
Studenten des Gießener Corps „Teutonia“ und
einem Angehörigen des Corps „Starlkenburgia“
'and am 13. Morgens im benachbarten Schiffen⸗
bergerwald ein Pistolenduell statt. bei welchem
letzterer auf dem Platze todt blieb. Näheres und
Motive sind noch unbekannt.
Stückgütern, Petroleum⸗Fässern, Kisten mit PVorn
ellan und Spielzeug, sowie einer großen *
Mehl gefüllt, brannte vollständig nieder. üugen
Quai selbst wurde sehr beschädigt, weil die Pfahl
in Brand geriethen und viele derselben bis x
Wasserspiegel vernichtet wurden. Auch zwargi
Wagons mit Tabak, alle für Amsterdam bennn
wvurden zerstort. Die Schuppen der Niederlendi
Amerikanischen Gesellschaft und der Rheinbah—
varen versichert. .
27 In Luk 8ham Miederlande) hat ein els.
ähriges Mädchen ihren Vater vergiftet, um sich
'ür die von ihm erlittene schlechte Behandlung zu
rächen. Eine Freundin, welche vom Plan unten
richtet war, wollte den Vater warnen, kam jedoch
zu spät. Der Pfannkuchen, in welchen das Gis
gemischt war, war bereits gegessen.
f London, 18. Juni. Heute fand in der
stohlengrube Chliften Hall bei Manchester ein Aus.
bdruch schlagender Wetter statt. Von den 349
Bergleuten, welche in der Grube waren, sind eiwa
zwei Drittel gerettet; über das Schicksal der anden
ist noch nichts bekannt.
FLondon, 19. Juni. Bei dem gestrigen
Grubenunglück in Cliftonhall (Manchester) sind 170
pon 849 Bergleuten umgekommen. Bis jetzt find
23 Leichen geborgen.
F London, 19. Juni. Heute früh wurden
noch 17 Leichen der bei dem Grubenunglück in Chi
jonhall Verunglücten gefunden. Es ist keine Hof
nung vorhanden, die noch in der Grube Verschu—
seten zu retten. Die Gesammtzahl der Umgelon
menen beträgt nach den neuesten Ermittelungen
mindestens 140.
Vermischtes.
F Baden-Baden, 18. Juni. Die Kaiserin
hat heute Nachmittag 2 Uhr Baden-Baden verlassen,
um sich nach Coblenz zu begeben. Der Großherzog,
die Großherzogin und der Erbgroßherzog begleiten
Ihre Majessät bis Karlsruhe.
Wiesbaden, 19. Juni. Gestern Nach-
mittag ist die Frau Fürstin Dolgoruckh, Wittwe
des Kaisers Alexander II. von Rußland, mit Fa⸗
milie und Gefolge von Paris hier eingetroffen und
hat im Hotel zu den „Vier Jahreszeiten“ Wohn⸗
ung genommen.
FFrankfurt, 17. Juni. Heute Abend
um ein Viertel nach neun Uhr ging über unsere
Stadt ein ungeheurer Wolkenbruch nieder. Sturz⸗
bäche füllten die Straßen und in vielen Häusern
drang schnell das Wasser durch die Decken und in
die Keller. Im Cafs Neuf brach sich das Wasser
in ungeheuren Strömen durch die Decke über dem
Buffet Bahn; in wenigen Minuten war der halbe
Saal überschwemmt. Ein Dachkandel war verstopft
gewesen und da hatten sich die Wassermassen auf
der Saaldecke gesammelt. Im Café Bauer drang
das Wasser durch einen Kanaleinlauf in einen
steller und plötzlich zum Schrecken der Gäste, wurde
von hier aus der Eingang vom Schillerplatz und
die nächstliegende Ecke des Saales überschwemmt,
so daß man es für noͤthig hielt, die Feuerwehr
herbei zu rufen. Im Wintergarten wurde die
Lichtdeche durchbrochen; dor dem hereinbrechenden
Wasser mußten die Gäste auf die Gallerie flüchten.
— Auch in Mainz ging ein Wolkenbruch nieder.
7 Eine ergötzliche Szene hat sich dieser Tage
m Zoologischen Garten zu Frankfurt abgespielt.
r * *
Licitation.
Montag, den 6. Juli 1385,
Bormittags 10 Uhr zu Schnapp⸗
bach Siadtgemeinde St. Ingbert, in
der Wirthschaft von Michael Paulus
werden durch den unterzeichneten, ge⸗
richtlich hiezu beauftragten k. Notar
die nachbeschriebenen Liegenschaften in
der Steuergemeinde St. Ingbert ab⸗
theilungshalber öffentlich in Eigenthum
dersteigert ais: F
pPlan Nr. 499602, 7 4 20 qm
Fläche mit Wohnhaus, Nebenhaus,
Hinterhaus und Stallung nebst
Hofraum, gelegen zu St. Ing⸗
derter Grube neben Gebrüder
Rochling und Müller Groß;
Plan Nr. 4999, 20 a 10 qm
Acker anf der Rußhütte und Plan
Nr. 499948, 2 a 40 qm Acker
allda neben Gebrüder Röchling, ĩ
Martin Zoit und Wilhelm Schmitt; — 6 HB i S l.
3. — 1875, 20 a 40 qꝗm Zuteressantellt Wochenschrift für das gebildete Publibuu.
er auf der Rothhell.
di aäcieentwner n. Deutsches Montags-Blatt.
ie in rben der zu be⸗ Diese litterarisch⸗politische Zeitschri i osen Last,
besagtem Schnappbach wohnhaft ge⸗ dem Montage, e ee eea * 8 Wo chen⸗
wesenen und daselbst verstorbenen Vhwie — herer we Rehhien aus erster Quelle ann
„und so entspri as „Deutsche Montags⸗Blatt“ in seiner Doppel⸗Natur ei
Vagrau e ey entschie denen Bedurfniß des —— —— wofür * ——— den
itiwe von r im besten Beweis liefert. Außer den Beiträgen der regelmäßigen Mitarbeiter liegen dereitl
Leben Meßgger allda, als: 1. Karl eine Reihe sehr interessanter Artikel oder Zusicherungen solcher fur die nächften Quartalt
Hauck, Metzger, in Schnappbadh von Schriftftellern vor, die theilweis schon zu den Fefeiertsten unserer modernen Autoren
wohnhaft; 2 M au gehbten: Karl Blind, Alexander Baron Roderts, Oito Roquette, P. K. Rosegger, O. Bib⸗
hnhaft; agdalena Hauchk c. Veid n X
blose Ehefrau von Peter nger, E. ve ax Ring, Hedwig Dohm, A. Weber, F. v. Holtzendorf, Oslar Blu
gewerbloj rai thal, Neumann⸗Hofer, Ferd. Groß, Alex. Moszkowsli, Hermann Sudermann, Herm. b
Odermann, koͤnigl. preuß. Gruben⸗ — berg, Otto Branes, Karl Pröll, Paul von Shoͤmban, Albert Träger, Emil Schiff, Sata
steiger, beide in Neunkirchen Hierzu „Illustrirtes hutler Withelm Raabe, Rohert Vyr, Woldemat Kaden, v Qulst Can pesctaun ßan
in Kheinpreußen wohnhaft; 3. Eonntaasblatt“ Nr. 12. aͤmi ürangos, Cerlos von Gagern Konrad Teimcan, üi. d Coner⸗Eschenbach W. Löolt
Außer dem ist das „Deuische Montags⸗Blatt“ in der beoorzugten Lage *
Paul Heyse's neueste Jovesse ni vem Tuel „himmlisthe a. irdisthe sielt
u verdffentlichen, welche, soweit sie bereits erschienen, neu eintretenden Abonnenten aratie
nachgeliefert wird.
Alle Reichspostanstalten u. Vuchhandlungen nehmen Abonnemenis zum Preile 5*
Mark 50 Pfehre Duoarlal entgegen Vei Vosbestelnngen dereise man auf, It. 156 *
Boste geitungs⸗ Preisliste pro 18883. Inserate sinden durch dieses fast ausschlieblich in
insten Familientteisen geiesene und in auen besseren Hotels Restauranis, Konditoreien
usliegende Blatt eine sehr zweckmäßige Verbreitung. Probenummern versendet gratis un
iranco die Erpedition des „Deutschen Montaqs⸗Blaut““ Berlin 8W. — —
TX Dem⸗ets in R244nö
Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Deme ß.
Schiffsbericht der Red Star Line.
Mitgetheilt von dem Agenten Hermann Laur, St. Ingben.
Der kgl. Postdampfer „Belgenland“ Kapitan
Beynon, welcher am 6. Juni von Anwerpen ab
zing. ist am 17. Juni wohlbehalten in Rew⸗shor
angekommen.