Full text: St. Ingberter Anzeiger

— Für das Jahr 188485 wurden folgenden 
Universitäts Studirenden aus der Pfalz Stipendien 
im beieseßten Betrage verliehen und zwar: dem 
Nandidaten der Rechte Philipp Engel aus Kaisers 
lautern 180 Mk., den Kandidaten der Medizin Frz— 
Hornef in Kaiserslautern und Otto Koch in Kandel 
je 180 Mk., den Kandidaten der Philosophie Karl 
Dahl in Landau, Georg Hauck in Knittelsheim, 
Anton Heeger in Westheim, K. Joachim in Landau, 
deinrich Lieberich in Grünstadt und Phil Offen- 
müller in Spever ebenfalls je 180 Mark. 
Eichstätt, 13. Januar. (Ein Kind unserer 
Zeit.) Gestern Nachmittags zwischen halb 2 und 
2 Uhr erschok sich in dem im Hofraume der Glas—⸗ 
schen Gastwirthschaft dahier befindlichen Waschhaust 
ein Handwerksbursche. Einem bei ihm vorgefun— 
denen Zettel zufolge nennt er sich Friedrich Kressel, 
ist seines Zeichens ein Schneider und aus Hennen⸗ 
dach bei Ausbach gebürtig. Im Laufe des RVor— 
nittags trank er in besagter Wirthichaft 7 Glas 
Bier, besuchte einige ihm bekannte Militärs, denen 
jegenüber er sich auch geäußert haben soll: „Jeßzt 
wird fortgesoffen, bis ich geholt werde.“ Auser 
der Unterschrift enthielt der Zettel noch die Worte: 
„Bis hieher und nicht weiter!“ Der Schuß drang 
durch das rechte Ohr. Kressel ist 22 Jahre alt. 
An Geld hatte er noch 45 Pfg. bei sich. 
4Das Polizeipräsidium in Frankfurt am 
Main hat die Prämie von Mark 3000, die dem 
zufallen soll, welcher zur Ermittelung des Mörders 
des Polizeirathes Rumpff führt, auf Mk. 10.000 
erhöht. 
GEin freiherrlicher Bettler) In 
Frankfurt wurde dieser Tage ein Baron v. Drach 
aus Hanau abgeurtheilt, der mehr als ein Jahr 
als Bettler im Lande umhergezogen, ohne ein ein⸗ 
ziges Mal aufgegriffen worden zu sein. Er erhielt 
14 Tage Haft. 
Wien, 14. Januar. Die „Presse“ meldet 
ius Czernowitz: Seit gestern rutscht in Folge von 
Erweichung durch Massenschnee und Thauwetter der 
dügel hinter der 1868 mit einem Kostenaufwand 
jon 10 Millionen in romanischem Siyl ausge⸗ 
führten griechisch orthodoxen Kathedrale ab. Das 
Seminar und der Monumentaldau sind gefährdet; 
der Garten und das Oekonomiegebäude sind bereits 
bon einer Erdlawiue überschüttet und in einer Länge 
von 250 Meter geborsten. 
Antwerppen, 15. Januar. Dem „Han⸗ 
»elsblad“ zufolge wurde heute hier ein Mann ver⸗ 
zaftet, den man für den Mörder des Polizeiraths 
Kumpff in Frankfurt oder wenigstens für an der 
Ermordung betheiligt hält. 
fp Eine vorwiegend aus Deutschen bestehende 
— — 
Schützengesellschaft in Rewyork will ihr nächste 
Schützenfest in Deutschland, und zwar am 4. Juli, 
»em nordamerikanischen Nationalfeste, in Bingen 
feiern. Für die Fahrt wurde ein Extradampfer, 
die „Suevia“ der Hamburger Dampffchifffahrts 
GBesellschaft, für den Preis von 60,000 M. gemiethet. 
F(GCTod durch einen Meteorstein.) 
Man schreibt dem „Kurier der Vereinigten Staaten“ 
uus Hot Springs (Arkansas): „Julius Robb, 
Farmer in Montgomerie County, wurde am 25. 
November v. J. plötzlich durch einen Meteorstein 
zetödtet, welcher, nachdem er in seinem Falle einen 
tarken Baumast mitten entzwei geschlagen, den 
Farmer an der Schulter traf, seinen Körper in 
chräger Richtung durchbohrte und dann tief in den 
Erdboden eindrang. Das vom Himmel gekomment 
Beschoß wurde noch am selben Abend ausgegraben 
und erwies sich als ein Stück Schwefelklies in der 
Bröße einer Theetasse. Der Vorfall rief in Hol 
Springs grotzes Aufsehen hervor.“ 
Fur die Redaktien v rtlich: F.XDemep. 
Herr Dr. EC. Rust, Großh. Medicinalral 
in Grabow in Meckl. autzert sich über die Vor züg 
ichkeit des rheinischen Trauben-Brust⸗Honig 
vie folgt: 
„Den rheinischen Trauben⸗Brust⸗Honig aus der 
Fabrik von W. H. Zickenheimer in Mainz 
habe ich oft und seit langer Zeit empfohlen und 
stets gefunden, daß derselbe ein ausgezeichnet gutes 
Hausmittel gegen chronische Husten, Heiserkeit u. 
sJ. w. ist Auch habe ich den Trauben-Brust⸗Honig 
während einer Keuchhusten-Epidemie anwenden 
lassen. Während dieser Husten, mit andern Mitteln 
behandelt, stets circa 2 Jahr angehalten hat, war 
‚er bei Anwendung des Trauben⸗-Brust-Honigs in 
„einigen Wochen beseitigt. Ich kann also den 
‚rheinischen Trauben-Brust-Honig als ein ganj 
vorzügliches Mittel bei Husten⸗/ Brust- und Hals⸗ 
„leiden empfehlen.“ 
Wir machen hierbei darauf aufmerksam, daß 
dieses seit einer Reihe von Jahren eingeführte und 
»orzügliche Hausmittel an hiesigem Platze käuflich 
bei Herrn J. Friedrich. 
Rermischtes. 
F Burbach, 16. Januar. Hier herrschen 
Scharlach, Diphtheritis ꝛzc. in dem Maße, daß in 
manchen Schulen fast ein Viertel der Kinder, 
welche daran erkrankt sind. fehlen. 
Fæ Friedrichssthal, 16. Januar. Ein 
rasches Ende fand, nach der „Tr. Btg.“, vor einigen 
Tagen ein etwa 26jähriger Taglöhner einer 
diesigen Glashütte. Derselde begleitete mit noch 
einem andern Taglöhner der Hütte eine mit Glas 
beladene Fuhre nach dem benachbarten Quierschied. 
Auf der Rückfahrt saß er mit seinem Genossen froh 
plaudernd auf dem leeren Wagen, wobei sie sich 
ein mitgenommenes Frühstück gut munden ließen, 
als plößlich der Mehrgenannte — allem Anscheine 
nach vom Schlage getroffen — lautlos vom Wagen 
ttürzte und von einem Rade überfahren wurde. 
Als Leiche brachte man ihn auf dem Wagen hierher. 
x Zwei Hofhunde, welche der städtischen Ab⸗ 
fuhranstalt in Mannheim gehören, brachen kürz⸗ 
lich in einen vor der Stadt untergebrachten Pferch 
ein, der 212 Hämmel enthielt, und richteten dort 
ein furchtbares Blutbad an. Ungefähr 40 wurden 
an Ort und Stelle zerfleischt, der Rest der eutsetz 
ten Thiere floh in wildem Gedräng durch die Hür— 
den, wobei etwa 100 erstickten, 27 Stück mußten 
übel zugerichtet dem Metzger übergeben werden. Der 
Schafknecht, dem die Obhut anvertraut war, war 
in der Unglücksnacht nicht bei seiner Heerde, sondern 
in der Stadt. Der Schaden beläuft sich auf 6 
his 7000 M. 
Bekanutmachung. 
Gemäß 8 23 der Ersatz Ordnung haben sich alle Militärpflichtigen, 
über deren Dienstpflicht noch nicht definitiv entschieden ist, in der Zeit vom 
15. Januar bis 1. Februar 1885 auf dem Bürgermeisteramte zur 
Stommrolle anzumelden. 
Es haben sich also anzumelden nicht allein alle in der Zeit vom 1. Januar 
bis 31. Dezember 1865 Geborenen, sondern auch die wegen häuslicher oder 
— 
eingewanderten und etwa übersehenen Militärpflichtigen früherer Altersklassen. 
Vorübergehend Abwesende sind durch ihre Eltern oder Vormünder ⁊c. ꝛ⁊c 
anzumelden. 
St. Ingbert, 15. Januar 1885. 
Das Rürgermeisteramt: 
J. V. 
Heinrich, J. Adiunkt. 
— ———————————————— — — — —— — 
— dem Leichenamt des verstorbenen 
Herrn Bürgermeisters Custer 
wurde mir mein Hut verwechselt. Dei 
redliche Besizer meines Hutes mött 
so gefällig sein, mir denselben 
gegen den seinigen umzutauschen gegen 
entsprechende Belohnung. 
Jo hann Hellenthal— 
Müller. 
Kriege 
Verein. 
Sonntag, den 18. Januar, 
Rachmittags 3 Uhr in Baumann'⸗ 
2aal 
Generalversammlung 
Tagesordnung: 
Aufnahmen. 
Wahl eines Schriftführers. 
Besprechung von Vereinsangelegen— 
heiten. 
Der Ausschuß. 
(verbunden mit Herberge) 
mit 7 Betten und sonstigem Mobilie 
ist zu vermieten zu höchst beschei 
denem Preise. 
Näheres in der Expedition des B 
Pfarr-Càcilion·Veroin gt. Ingbert. 
Sonntag, den 18. Januar 183835, Abends 7 Uhr, 
im Saale des Cafe Oberhauser (Baumann) 
Die heiligen Drejkönige, 
Oratorium 
zur Aufführung mit lebenden Bildern 
für Solo und gemischten Chor mit Klavierbegleitung 
von Heinrich Fidelis Müller. 
Nichtmitglieder haben Zutritt gegen Entrée. 
J. Platze1 Mk., IJI. Platz 50 Pfg. 
Waährend der Austahrung ist das Rauchen verboten. 
0 Der seit 18 Jahren 2 
unübertroffen bewährte rheinische 
drauben-Brust-Honig 
st unter Garantie stets ächt zu haben 
in St. Ingbert bei J. Friedrich; 
in 8t. Johann bei F. P. Duden⸗ 
höffer und N. Maginot; in Blies- 
castel bei Apothecker Diedenhofer. 
Verdienst·Diplom: Zurieh 1883. 
Goldono Medaillon: Nizza 1884; krems 1884 
Spielwerke 
4-200 5tücke spielend; mit oder 
ohne Expression. Mandoline, Trommel, 
Glocken, Himmoelsstimmen, Castagnet- 
ten, Harfenspiel ete. 
AMB2 
Spieldosen 
2-16 8Stuceke epielend; forner Neces- 
saires, Cigarrenstünder, Sehweizer häus- 
chen, Photographiealbums, Sehreib- 
zeuge, Handschuhkasten, Briefbeschwe- 
rer, Blumenvasen, Cigarreu-Etuis, Ta 
baksdosen, Arbeitstische, Flaschen, 
Biergläser, Stühle, ete, Alles mit 
Musilc. Stets das Neueste 
und Vorzniigliehnte, beson- 
ders geecignet zu Veihnnachts- 
reschenken, em pehlt 
J. H. Heller, Bern (Sehweiz). 
Nur direkter Bezug garantirt 
Aecchtheit; illustrirte Preislisten senud 
franco. 
Herzlichen Nank 
· für freundl. Zusendung der Bro⸗e 
schüre „Kraukenfreund“, aus 
iher“cheachen, daß aud 
veraltete Leiden noch heil⸗ 
bar sind, wenn die richtigen 
Mittel angewendet werden. Mit 
freudigem Vertrauen auf endliche 
Genesuͤng von langjahrigem Lei⸗ 
den, bitte um Vne von x.“ 
— Derartige Dankesaußerunger 
laufen sehr zahlreich ein und sollt⸗ 
daher kein Kranker versaͤumen, 
sich die in Richters Verlags⸗An⸗ 
stalt, — in 688. Aufl. 
erschienene Broschüre „Kranken⸗ 
reund“ kommen zu lassen um 
so mehr, als ihm keine *o7 
araus erwachsen, da die Zu⸗ 
sendung gratis u. franko erfola⸗ 
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arrenschiff 
Nächsten Montag Abend den 19. dss. 
III. Sitzung 
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im Vereinslokale. 
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Hierzu „Illustrirte 
Sonntaasblatt“ Nr. 3. 
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