Full text: St. Ingberter Anzeiger

welche Schwierigkeiten in Beireff der Auszahlung 
des Geldes macht, in Unterhandlung getreten und 
jehen die „glücklichen Zukunftsmillionare“ der bal⸗ 
digen Befitznahme ihrer Erbschaft entgegen. 
Ein seltsamer Ehescheidungsprozeß beschäftigt 
»en Gerichtshof in Chicago. Mr. Frithjof 
Andersen — ein erst jeit einem Vierteljahr mit 
einer Braut Lorena Oken eingewanderter junger 
Schwede — klagt auf Aufhebung seiner Ehe, die 
er mit Mathilde Hansen angeblich gezwungener 
Weise eingegangen ist. Es ist das eine höchst 
merkwürdigen, abenteuerliche und phantastische Ge— 
chichte mit dieser Heirath. Es war am 10. Mai 
d. J., als Mr. Andersen fröhlich und guter Dinge 
von seinem Geschäfte in seine Privatwohnung heim⸗ 
kehrte. Kaum war er in dieselbe eingetreten, als ein 
heftiges Klingeln eriönte. Er öffnete; zwei Männer 
rreten hastig ein, stützen sich auf Mr. Andersen 
ind führen den Verblüfften gefesselt und geknebeli 
n einen vor dem Hause haltenden Wagen. Im 
ollsten Carriere geht es durch die Stadt, hinaus 
uuf's freie Feld, in eine dem Andersen völlig un— 
ekannte Gegend. Vor einem düsteren Gebäude 
hält man an und der Unglückliche wird in eine 
zunkle Kammer geschoben, wobei ihm einer der 
»isher das unverbrüchlichste Schweigen bewahrenden 
Eniführer die Worte zuruft: „Hier wirst Du so 
ange bleiben, bis Du Mathilde Hansen zu heirathen 
Dich entschlossen hast!“ — Die schwere Thür fiel 
n's Schloß und Frithjof Andersen war allein mit 
einen Gedanken, die ein wahres Chaos bildeten. 
kr kannte eine Mathilde Hansen kaum, hatte 
edenfalls nie mit ihr in irgend einem näheren 
Verhaltnisse gestanden, und sie sollte er heirathen? 
Und auf morgen, den 11. Mai, war seine Hochzeit 
mit seiner gesebten Lorena Oken festgesetzt! Nein, 
cher sterben, als sich dieser Vergewaltigung fügen! 
— Abeor dieser feste Vorsatz wurde von dem nagenden 
dunger am zweiten Tage bereits wankend gemacht, 
ind der unglückliche Bräutigam erklärte sich bereit. 
As seine Entführer wiederum erschienen, Mathilde 
dansen zum Altar zu führen. Er huöffte, noch bei 
ser Ceremonie um Hülfe rufen und sich retten zu 
fönnen. Aber die Kirche, in der er mit der auf— 
jedrungenen Mathilde zusammengegeben wurde, 
var leer, und der Priester zeigte sich als einver— 
tanden mit seinen Entführern. Also wurde er 
nit Miß Hansen rechtlich getraut. Nun hat er 
iber sogleich nach der Hochzeit die Scheidungs— 
lage eingereicht, weil er gewaltsam zu der Ver— 
dindung mit Mathilde gezwungen wurde. Diese 
singegen behauptet unter Thränen, von Andersen 
ntführt und mit seiner Einwilligung mit ihm ver— 
zunden zu sein. Ihr Vater und ihr Bruder hätten 
ie eingeholt und sie zu einer sofortigen Verbindung 
in einem Landstädichen gezwungen. Die Richter 
ind in Verlegenheit, was sie eigentlich in dieser 
perwickelten Sache thun sollen. 
Gemeinnütziges. 
Zur Erhaltung von Eiern wird von Frau 
Dr. Müller in den „Dresd. Bl. f. Geflügeizucht“ 
die Anwendung von Vaselin empfohlen. Die Eier 
verden durch Waschen gründlich gereinigt und dann 
mit Vaselin eingerieben, welches sich beim Kochen 
leicht von der Schale trennt. Will man ganz sicher 
gzehen, so empfiehlt es sich, das Einreiben nach 
»inigen Monaten zu wiederholen, auch Vaselin zu 
verwenden. worin 23 80 Salicylsäure durch Kochen 
—X find. So bewahrie Eier sollen sich 
ein Jahr gut erhalten und wie frische schm —— 
Vaselin ist bekanntlich ein Mineralfett, welchet en 
Destillation aus den Rückständen des amerikani 
Petroleums gewonnen wird, dem Paraffin inip 
ist, aber einen höheren Schmelzpunkt als n 
hat. Das Vaselin zeichnet sich durch auheno 
liche Halibarkeit aus, ist unbedingt säurefrei 
nie ranzig und ist vollständig geruch— Hun 
aene — s sandig geruche uad ar 
Aac. 7chte. 
e Ensheim, L. Juli. (Liktualienmarkt.) Vulle 
zer /2 Kilo 1 M. 20 Pf., Eier per Dutzend o 
Zraut 20 Pf. per Kopf. 
Homburg, 1. Juli. (Fruchtmittelpreis und Vinm 
cenmartt. Weizen O M. — Pf., Korn 8M. 25 
Spelzkern — M. — Pf., Spelz 0 M. — Pf., e 
dreihige O M. — Pf., Gerste 4reihige 0 M. — 9 
Hafer7 M. 95 Pf. Mischfrucht 7M. 90 Pf., Erij. 
— M. — Pf., Wicken 0 M. — Vi, Bohngen 09 
— pPf., Kleesamen — M. — Pf., Kornbrod 6 Pfin 
65 Pf., Gemischtbrod 6 Pfund 78 Pf., Ochsenfleisch 25 
Rindfleisch 50 Pf., Kalbfleisch 530 Pf., Hammelfleijch 609 
Schweinefleisch 50 Pf, Butter 1 Pfund O M. 96 9 
Zartoffeln per Zentner O M. — Vi. 
Kaiserslautern, 30. Juni EFruchtmittelpreit un— 
Bittualienmarkt. Weizen 8 Mk. 90 Pf., Korn 89 
d2 Pf. Spelzkern — M. — Pf., Spelz 6 M. 66 9P 
Gerfie dO M. Pf., Hafer 8 M. — Pf. Erbsen 09 
— Pf., Wichen O M. — Pf., Linsen — M. — pf., b 
——— v 
Z3 Pifd. 35 Pf., Gemischtbrod 8 Pfund 40 Pf. Butier hu 
fo. O M. 95 Pf., Eier per Dtzd. 60 Pf., Kartoffeln 
Zentner 29M. 20 Pf., Stroh J. Qual. O M. —- 9 
J. QAual. — M. — Pf., Heu pro Cir. 8 M. 25 
Tleehen 0O WM. — Mf. 
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Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Demeß 
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Wer durch die Kunst erfreut und gehoben, nicht aber durch langatmige Abhand 3u Jedermanns 
sungen ind ee Varseigegant geargert sein will; G 
C zuver läßig und rasch brientirt sein möchte, über interessante Vorgänge und ebrauch 
7 —RN stets vorräthig in der Drucerei des St. Ingberter Anzeiger 
ñ nregung und Unterhaltung schaffen will dur elnd geschriebene F f * 8 
derchie o rophlen bem Leben beruhmiter Tonkunstler, über fachliche * rachtbrie —2 für gewöhnliches Gut 
eren Pflege, und sonstige Begebenheiten auf dem Gebiete der Musik, in feuille Ei l t 
onistisch gefärbter und allgemein verständlicher Darstellungsweise; x w j gu 
seine Exholung im Lesen guter Feuilletons Effays, Novellen, —— haben bei 
Ie e eeeen en Cchrijmeller, suchen will, ohne sich mit 
rfundenen Personen befafssen zu müssen; 
Wer sich eine gute Musik⸗Bibliothek auf die denkbar billigste Weise erwerben will, kurz —Fcs wird eine 
Ter nen mustalis Itterarischen Hausschatz fur fich und seine —58 — G in 
sichern will: ch 
Der abonniere für 80 Pfennige pro Quartal bei der IF nächften Buch⸗ oder 
MNufita lien handiung, vder wenn solcde am Orte nicht vorhanden, bei der nächsten Poft sesucht, die gut bürgerlich kochen kann 
anstalt auf die F leißig und reinlich ist. Die Expedition 
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