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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Inghert.
der St. gJugberter Anzeiger erscheint obchentlich fuufmal: Am Montag, Dienstag, Donuerstag, Samstag und Soununtag; 2mal woqchentlich mit Unterhaltungk⸗
blatt und Sonutags mit Sseitiger illustrirter Beilage Das Blat kostet vierteljahrlich 14 60 ⸗ einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 14 75 4, einschließlich
d ⸗ Zustellungsgebuhr. Die Eiurückungsgebühr fur die 4gespallene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfaͤlzischen und solchen
— auf welche die Erpedition Auskunft ertheilt, Iz 8, Neclamen 30 B. Bei 4maliger Einrudung wird nur dreimalige berechnei.
Sonntag, 5. Juli 1888s. — 20. Jahrg.
Politische Uebersicht.
*Auf ko lonialpolitischem Gebiete ist
wieder eine Neuigkeit zu verzeichnen. Die
stteu⸗ Guinea⸗Gesellschaft hat mit dem Kontreadmiral
. D. Wer ner Verhandlungen wegen Uebernahme
ꝛes Postens als Landes⸗Hauptmann des Kaiser
Wilhelmoͤlandes und des Bismarck⸗ Archipels gepflo⸗
gen. Dieselben sind nunmehr abgeschlossen und
vird Kontreadmiral Werner im Herbst diese Stel⸗
ung antreten. Jedenfalls kann man die Neu⸗
Zuinea· Gesellschaft dazu beglückwünschen, daß sie
uͤr diesen große Umficht und Thätigkeit erfordern⸗
den Posten einen so energischen Mann gefunden hat
*Nach dreitägigen Verhandlungen
zat der Frankfurter Gerichtshofgegen
)en der Ermordung des Polizeiraths Dr. Ruͤmpff
mgellagten Schuhmacher Lieske das Urtheil ge⸗
ülli. Dassebe lautet, gemäß dem, den Lieske
culdig sprechenden Verdikt der Geschworenen, auf
lodesstrafe und vierjähriges Zuchthaus nebst zehn⸗
ahrigem Ehrverlust. Zwar haben sich keine direkien
ʒchuldbeweise gegen den Angeklagten ergeben, aber
ie indirelten Beweise für seine Schuld waren der⸗
ttig, daß man letztere nicht bezweifeln durfte und
emgemätß haben auch die Geschworenen ihr Verdikt
bgegeben. Bezüglich der Einzelheiten des inter⸗
santen Prozesses mussen wir auf die Berichte der
roͤßeren Zeitungen verweisen und wollen nur noch
uus der Mitwochssitzung die merkwürdigen, halb
ccherlich hald drohend klingenden Worte wiederge⸗
xben, die Liekke nach dem Plaidoher des Staais-⸗
nwaltes hervotstieß: „Es ist kein Beweis gegen
nt erbracht, wie kann man mir zum Tode verur⸗
heilen. Wehe Euch und Euren Bluturtheilen, sie
verden Euch überleben und Euren Namen an den
handpfahl bringen und Sie, Herr Staatsanwait,
Sie derurtheilen keinen mehr zum Tode !“ —
Ddie franzoͤsische Deputirtenkam—
ner dürfte in dieser Woche die Budgetverhand·
uugen zum Abschluß gebracht und somit den wich—
igften Theil ihret Arbeilen, erledigt haben. Da
r offigielle Schluß det Parlamentsfession erst am
*. Jui erfoigi. so hat die Kamnet hinlanglich
eit den Rest der Vorlagen bequem aufzuarbeiten
m Uebrigen scheinen die Herten Deputirten ihrer
lrbeiten hon herzlich überdrüssig zu sein; so sind
B. die Etais der Ministerien der Justiz, des
junern, des Aeußern und der Posten und Tele⸗
subhen in der Sihung bom 27. Juni in noch
iht einer halben Stande botirt worden und in
Wontagssihung Wurden die 600 Millionen des
ttiegzmimsteriums nach einer kaum dreiviertelstün⸗
den Debatte bewillich
2 I
Von der Pyrenäen⸗Halbinsel fehlen
einigen Tagen sowohl alle politischen Rachrichten
auch die offiziellen Tholerabullelius Nament ·
d uist das Ausbleiben der Mittheilungen über die
Etaedidemie im sudlichen Spanien nicht geeignet,
Besotgmisse welche man im übrigen Eutopa wegen
¶Forischtestens der Epidemie hegt, zu zerstreuen,
oc.————
—X Vertuschungsshstem handell, weiches ent·
idn derdammt zu werden verdient. Hoffentlich
dft das aabineidanre de s, gen
ilesen dem übrigen Euroha Auftlarung ühber den
Stand der Cholera⸗Epidemie in Valencid, Murcia
u1. s. w. zu geblbhe.
Aus der Umgegend von Penna GBaslkische
—XD
inderen spanischen Revolutionären treiben sich an
der französischspanischen Grenze herum, zur An⸗
settelung von Verschworungen und Militar⸗Revolten.
Deutsches Reich.
Berlin, 3. Juli. Fürst Bismarck ist in
xwünschtem Wohlsein zuruckgekehrt. Die Kur hat
räftigend gewirkt, besonders aber hat Kissingen
jer Fürstin genützt.
Berlin, 3. Juli. Die diesjährige Uebungs⸗
ise des großen Generalstabes findet Mitte August
datt und erstreckt sich durch die Provinzen Posen
und Westpreußen. — Der Bundesrath wird morgen
iber den Ausschußantrag betr. die Zollfreiheit der
betroleumfässer beschließen.
Erns, 83. Juli. Prinz Wilhelm von Preußen
raf heute Vormittag zum Besuche des Kaisers hier
in und wurde vom Flügeladjutanten Grafen Lehn⸗
horff am Bahnhofe empfangen. Der Prinz reist
jeute Mittag nach Koblenz zur Kaiseriinn.
Erms, 8. Juli. Bischof Roos von Limburg
rraf hier ein und wurde vom Kaiser zur Tafel ge⸗
ogen.“Der Kaiser besuchte gestern zum ersten Male
das Theater.
Karlsruhe, 8. Juli. Am 12. Juli findet
sier laut „Landeszeitung“ der Zusammentritt des
sandesausschusses der nationalliberalen Partei statt.
Fagesordnung: Konstituirung, Preßangelegenheit,
Landtagswahlen.
AàÄà O à-
Lokale und pfälzische Nachrichten.
. St. Ingbert, 4. Juli:. Gestern Abend
pasfierte S. Kgl. Hoheit Prinz Leopold
pon Bahyern mit dem fahrplanmäßigen Personen⸗
zuge,“ der um 6 Utzr 39 Min. hier eintrifft die
Resige Station. Rasch hatten sich in der kurzen
Zeit, welche der Zug hielt, eine Anzahl Personen
nuf dem Perron versammelt, um den hohen Herrn
zu sehen⸗ Bei. Abgang bes Zuges brachten ihm
dieselben ein begeistertes dreifaches Hoch. S. Kal.
Hoheit war von zwei Offizieren begleitet und reiste
mit denselben zusammen in einem Koupé J Klasse.
Derselbe nimm heute an der Jublicumsfrier de—
m Saarbrücken garnisonirenden Dragonerregiments,
dessen Inhaber er ist, theil. Während feiner An⸗
vesenheit in Saarbrücken hai derselbe im Haust
des Herrn Hüttenwerlsbesitzer Heinrich Kromer
Wohnung genommen.
— Aus der Pfalz. Die Prüfungs⸗Kom⸗
nission für Einjahrig⸗Freiwillige gibt bekannt, daß
Besuche um Zulassung zu der im Herbst stattfin⸗
enden Prüfung längstens bis 1. August bei der
wähnten Stelle. eingelaufen sein müssen. Dem
Zesuche sind beizuftigen: ein Geburtszeugniß, die
kinwilligungs. Erklaͤrung des Vaters oder des Vor⸗
nundes, ein Unbescholienheits⸗Feugniß, sowie die
Angabe, in welchen zwei fremden Sprachen der
ich meldende geprüft sein will. Auch hat derselbe
inen von ihm selbst geschriebenen Lebenslauf bei⸗
uufügen. s 8
— Ueber das Vermogen des Färbers und
daufmannes Jakob Mertens in Hom durg wurde
donkurs erdffnet, ebenso über das Vermogen des
kunst⸗, Musikalien- und Instrumentenhändlers Joh
x*mil Spira in Frankenthal
— Kusel, 1. Juli. (Dem Tode nahe.)
Bei dem gestern über unsere Gegend ziehenden Ge⸗
vitter arbeitete ein 16jähriger Bursche von Hüffler
mit Hacke und Schaufel auf dem Felde, als plotz ·
'ich ein Blitzstrahl herabfuhr und demselben die
hache in der Hand zerschmeiterte; wunderbarer
Weise kam derselbe mit dem bloͤßen Schrecken,
welcher zwar nicht gering gewesen sein soll, dabon.
Durch den furchtbaren Donner zersprangen in
dem naheliegenden Dorfe Hüffler einige Fenster-
icheibnn. 3. . *. . 5
— Faiserslautern, 2. Juli.Die stri⸗
enden Schreiner haben an ihre auswartigen Kol⸗
legen“ einen Aufruf erlassen, der mit den Worten
beginnt; „Die Würfel find gefallen,der Kampf
jat begonnen“ und um Fernhaltung des fremden
Zuzugs und um pekuniäre Unterstützung bittet. Der
-chlußsatz lautet: „Wir haben beschlossen, bis auf
»en letzten Mann auszuhalten und nicht eher die
Arbeit aufzunehmen, dis die Maßregelung einge ·
tellt ift··. .
— Kaiserslautern, 2. Juli.“ Am
iachsten Montag, nachmittags und abends,“ findet
uuf dem Karl Gelberi'schen Bierkeller, wie alljähr⸗
ich. das amerilanische Nationalfest statt. Um 5
Ahr wird eine Festrede gehalten werden IJ
— Am Sonntag den 12. Juli findet in Ka i⸗
serslautern im Saale der Restauration, Karls-
berg“ die 11. Hauptversammlung der pfalzischen
Finnehmer und Tinnehmereikandidaten statt. Be⸗
zinn der Verhandlungen 11 Uhr. Gemeinschaft⸗
icher Mittagstisch im Gasthof zum Schwan⸗
— Speyer, J. Juli. Mit dem heutigen
Tage ist die neue Forstorganisation ins Leben ge—
reten. Das Kollegium der Regierungs⸗Forstab⸗
heilung der Pfalz besteht aus folgenden Herren:
leespies, Oberforstrath; VBeder, Fromm, Gyßling,
danus, Hellwig, Ritter, Forstraͤthe; Rueff, Regie⸗
rungs · Forstafsessor.
— Ludwigshafen, L.Juli. Die hiesige
Polizei machte dieser Tage ein Individuum dingfen.
dessen Treiben so recht zeigt, was heutzutage nicht
noch alles möglich ist. Der Verhafiete,ist ein ge⸗
visser Georg Schmitt aus Speyher, war nach mehr⸗
ahrigem Aufenthalte in Amexila nach Deutschland
urückgekehrt und hatte hier auf dem Hemshof Wohn
itz genommen. Sein Metier bestand darin, sur—
Beld und Geldeswerth treulose oder saäumige Lieb⸗
jaber auf den Pfad der Pflicht zurüdzuführen und
zur Eheschließung zu beranlaffen und zwar mittelst
einer geheimen Macht, in deren Besitz er sei. Daß
es auch heutzutage noch welche gibt, don Denen,
die nie alle werden, beweißt, daß der Mann zu
hun hatte. Der letzte Fall, in welchem er ewwas
u unverschämt in seinen Forderungen war, führte
hn zur Untersuchung nach Frankenihal.
—— Vermischtess.
—. Von der Heydt, 1. Juli— Gestern
Pachmittag gegen 4 Uhr schlug der Bliß in den
zchachtthurm am Krugschacht. Er lief die Signal⸗
leine abwärtz bis zur Stollensohle, ging hier in die
Telegraphenleitung über und fuhr auf der 5. Tief⸗
bausohle in die Erde, ohne irgend welchen Schaden
anzurichten. Nur einen etwas starken eleltrischen
Schlag verspürte das Auffichtspersonal
23f Wahn; L. Juli. Bei den Schießübungen
auf der Wahner Heide bei Koln fuhr gestern Rach
nittag ein Geschoß beim Laden deg Geschüßzes zu⸗
ruck und ktödtete einen Artilleristen, wäbhrende
inem andern die reche Hand rers