Mitternacht saßen im Freien wie im Schittzen
e boculirende. fröhliche Gruppen bei einander.
in Theil der Independent· Schithen ist bereits
tern wieder abgereist, während ein anderecr Theil
d den heutigen Tag zu verleben gedenlt, um
Naturreize Neustadts und des Schönthals voll
nganz zu genießen.
Hir wollen hoffen und wünschen, daß unsere
ehnien Gaste recht angenehme freundliche Erinner⸗
m von ihrem hiesigen Aufenthalt mitnehmen
—
Band zwischen dem Newyorker Independent⸗
qüßenbunde und der hiesigen Schützengesellschaft
supft haben möge!
DNeustadt, 8. Juli. Das Berliner Phil⸗
monische Orchester, welches am 19. d. M. hier
u Konzert giebt, hat folgende Zusammensetzung:
aste Geigen, 8 zweite Geigen, 6 Bratschen, 6
Jie6 Basse, 8 Flöten, 83 Oboen, 1englisch
n, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 1 Kontrafagott,
hörnet, 3 Trompeten. 3 Posaunen, 1 Tuba,
harfe, Tympani und Schlag Instrumente.
Am 8. August findet zu Haardt die 48.
zentlihe Generalversammlung pfälzischer
hierärzte statt.
—
Gaftopflichtsrecht. Nach 8 1 des
istpflihtgesetzes haftet der Betriebsunternehmer,
im bei dem Betriebe einer Eisenbahn
Mensch getödtet oder körperlich verletzt wird,
ern er (der Unternehmer) nicht das Entstehen
Unfalls durch höhere Gewalt oder eigenes Ver⸗
nuulden des Betroffenen nachweist. Diese Bestimmung
det auch Anwendung auf unterirdische,
iiglich Zwecken des Bergbaues dienende
etgba'hnen, auch wennsiePferde⸗
ahnen sind. Es liegt nach dem Wortlaute
zGesetzes kein Grund vor, unterirdische Eisen⸗
hnen von dem Gesetze auszunehmen; ebensowenig
d blos dem öffentlichen Personen⸗ und Güter⸗
dehr dienende Bahnen genannt. Eine solche
chränkung würde dem Zwecke des Gesetzes nicht
ptechen, weil lein Grund erfindlich ist, weshalb
zen dieselben Unfälle, welche bei unterirdischen
ihnen in Folge ihrer Eigenart als Eisenbahnen
das Bahnpersonal und die in der Nähe ver⸗
renden Arbeiter entstehen, nicht derselbe Schutz
vährt werden solle, wie gegen gleiche Unfälle bei
bahnen über der Erde. (Erkenntniß vom 8.
al 1885.
Mühlhausen, 7. Juli. Der zur Turn⸗
uschaft Olhmpia“ hier gehörige Turner Sack
sich schuldig bekannt. die deutsche Fahne in dem
daigarten nach dem Turnfest zu Rappoltsweiler
dorigen Sonntag heruntergeholt zu haben. Die
en Helfershelfer sind auch dekannt. Der Thäter
creitz verhaftet. Der hiesigen Polizei gebührt
jre Rührigkeit, mit welcher sie den Schänder
yeuischen Farben ausfindig gemacht, großes Lob.
Frankfurt, 7. Juli.“ Die Nachricht, daß
zeuge Nau vom Prozeß Lieske verhaftet worden
itbehtt der Begründung.
die Fehntausend Mark Prämie.,
füt die Ergreifung und Einlieferung des
iders des Polizeiraths Rumpff ausgesetzt war,
aach Aussage des Präsidenten Leykauff an
Gendarmen Gotz und seine Helfer Rinkleff von
enheim ausbezahlt werden. Die Vertheiluͤngs⸗
aist noch nicht bestimmt; jedenfalls aber ge⸗
dem Gendarmen Götz der Loöwenantheil, der
hne die Dazwischenkunft und Mithilfe Anderer
hesahr seines Lebens den Flüchtling dis in
ahen Wald, versolg haite
Fastel, 8. Juli. In einer hiesigen Wirth⸗
durde gestern Abend ein Individuum ver ⸗
—8 fich durch anarchistische Redensarten
at machte und sowohl den Kaiser als auch
Hürsten Bismard wegen des Urtheils von Lieske
nm beschimpfte.
een 6. Juli. Der verstorbene be⸗
— p. Schlagintweit, der Bruder
Fe Bezirksamtmanns von Zweibrücken, hat
e seinem Hinscheiden ais treuer Freund
an ildungs sage erwiesen. Hert v. Schlag⸗
n —V der Gesellschaft für Verbreu
9* ß sbildung, als deren Mitglied er un⸗
* ang Wort und Schrift für eine
ng de mn durch moͤglichste Popu⸗
od issenschaft thatig war, die Summe
ark vermacht. Ehre dem wackeren
Termißcht⸗a.
itluv⸗
Tüäbingen, 6. Juli. Gestern Abend
uhren in Kirchentellinsfurt hiesige Studenten in
tarkem Trabe auf die wegen Annäherung des nach
teutlingen abgehenden Zuges geschlossene Eisen⸗
ahnschranke zu, die Pferde brachen auf der einen
SZeite durch, auf der anderen Seite wurden sie
edoch in ihrem Lauf gehemmt und ehe sie zurück⸗
onnten, brauste der Zug heran. Das Gefaͤhrt
vurde total zertrümmert; von den Insassen wurde
„tud. jut. Schöner aus Passau getödtet, die
indern mehr oder weniger stark verletzt.
fMüntchen, 8. Juli. Der König hat den
vegen Mordes zum Tode verurtheilten Schneider⸗
gjesellen Johann Eiglmeier von Regensburg zu
ebenslanglichem Zuchthaus begnadigt. — Der Aus⸗
chuß des Wahlvereins der bayherischen Konservativen
hat an Stöcker eine Erklärung erlassen, welche dem⸗
elben „Angesichts der giftigen Anfeindungen der
üngsten Zeit unwandelbares Vertrauen“ ausspricht
FMünchen, 8. Juli. Ueber das Vermögen
des Erbprinzen Salm Kyrburg von Renneberg a. Rh.
st der Konkurs eröffnet. Dessen Renten sollen
ährlich 60,000 Mark betragen. Von München
illein dürften mehr als 100,000 Mtk. an Wechseln
angemeldet werden. Die hies. Gläubiger wollen
ein Konsortium bilden, die Renten des Stammguts
senneberg und das Privatvermögen des Konkurs⸗
chuldners bestehend in einem Palais in Paris
zdürften gute Aussichten für die Gläubiger bieten.
FMünchen hüllt sich in Sack und Asche,
»enn mit Ende dieses Monats soll die Quelle des
dofbräuhauses versiege. Wer die Brdeutung
zieser Anstalt für den echten Münchener kennt, wird
nuch den Schmerz der schwer Betroffenen zu wür⸗
digen wissen.
Widerstandsfähigkeit eiserner,
teinerner und cementierter Säulen
zei Gebäudebründen. Das „Pol. Notizbl.“
nachte vor einiger Zeit darauf aufmerksam, daß
hußeisen bei Brandfallen als unzuverlässiges Bau⸗
naterial erscheine, da eintretende größere Tempera⸗
urdifferenzen Deformationen. ja Springen desselben
fft? in kürzester Zeit im Gefolge haben. Mii
iesem Gegenstande hat sich auch Prof. Bauschinger
n München beschäftigt und kürzlich im dortigen
Architeklten- und Ingenieur-Verein Mittheilungen
jemacht. Derselbe zog bei seinen Versuchen guß⸗
iserne, schmiedeeiserne und steinerne Säulen zum
gergleiche heran. Er erhitzte mit den in der Bau⸗
raxis üblichen Gewichten belastete Guß— und
chmiedeeiserne Sänlen zuerst auf 3000, dann auf
3002 und schließlich bis zum Glühen, um sie dann
vie es beim Löschen brennender Gebäude vorkommt,
zurch einen kalten Wasserstrahl rasch abzukühlen.
Dabei zeigte es sich, daß die gußeisernen Säulen,
ybschon beim Glühendwerden starke Durchbiegungen
erselben vorklamen und sich beim Anspritzen Quer⸗
isse bildeten, ihre Belastungen trugen, waͤhrend die
chmiedeeisernen Säulen schon von der Glühhitze
tark verbogen wurden und beim Anspritzen sich
derart krümmten, daß an ein Wiederaufrichten der⸗
elben nicht zu denken war. In Wirklichkeit wür⸗
den fie unter ihrer Belastung zusammengebrochen
ein. Hieraus wurde der Schluß gezogen, daß die
zußeiserne Säule, trotz allet Risse und Durchbieg⸗
ingen, die Belastung immer noch zu twragen
»ermöge, was bei der schmiedeeisernen Säule nich
»er Fall ist. Bei der Untersuchung von Pfeilern
ius Stein, Ziegeln und Cementbeton haben sich
iie letzteren am besten bewährt. Ein aus Beton
ergestellter Pfeiler widerstand einer 7stündigen
finwirkung des Feuers vollkommen. Fast ebenso
zut hielten fich die Pfeiler aus gewöhnlichem Ziegel
nauerwerk oder aus Klinkern mit Portlandcement⸗
nörtel. Bei solchen litt eigentlich nur der Verputz
uus Romancementmoͤrtel, was leicht begreiflich er⸗
cheint. Keiner der geprüften natürlichen Steine,
vie Granit, Kalk⸗ und Sandsteine, widerstand dem
reuer, am besten noch Granit, dann Tuff⸗, Kalk⸗
ind Sandsteine, letztere sowohl mit thonigem, wie
nit kalkigem Bindemittel, werden rasch zerstört: der
dalk wird gebrannt und mürbe, der Thon schwindet
und verliert seine Bindekraft.
FDortmund, 3. Juli. Ein Agent für
Berg⸗ und Hüttenprodukte Namens Achenbach hat
ich gestern auf dem Friedhofe durch einen Schuß
n den Kopf entleibt. In einem Briefe gibt er
in, er habe im Spiel hohe Summen verloren,
veren Deckung ihm unmöglich sei. Da wird fich
zie Polizei wohl einmal nach den Gewinnern umsehen
nissen.
F Düsseldorf, 4. Juli. Der frühere
Vorsteher der Reichsbanknebenstelle in Siegen,
Swoboda, wurde verhaftet. Es find in der Bank
ca. 160,000 Mi. als fehlend ermittelt, doch ist
der Posten inzwischen bereits gedeckt worden.
f Pillan, 7. Juli. In dieser Nacht hat sich
der Sekondelieutenant und Adjutant des
2. Bataillons Infanterie⸗Regiment Nr. 41, Ko—
wall, in seiner Wohnung erhängt. Sein Bursche,
der heute früh seine Kleider zum Reinigen holen
vollte, fand ihn an einem Haken hängen. Auf
dem Tische stand noch eine halbe Flasche Wein;
Wiederbelebungs⸗Versuche waren ohne Erfolg. Es
war ein allgemein beliebter und lebenslustiger
Offizier und war derselbe erst gestern Nachmittags
von einer Reise zurückgekehrt. Es kann nur an⸗
genommen werden, daß in einer momentaner Geistes⸗
törung der Unglückliche zu dieser schrecklichen That
zeschritten ist, da auch seine sonstigen Verhältnisse
sehr geordnet sind.
f Köln, im Juli. Lieutenant v. Gotz ko w
dom 5. Rheinischen Infanterie⸗Regiment Rr. 65,
welcher seinerzeit einen seiner Kameraden, v. Wille,
im Duell erschoß — das Streitobjekt bildete
hekanntlich eine verwechselte Mütze — erhielt 21/4
Jahre Festungshaft, welche er augenblicklich in
Wesel verbüßt. Außerdem wurde derselbe in ein
anderes in Celle garnisonirendes Regiment versetzt.
Vor einigen Tagen hat das Berliner
Zentralhotel den ersten Gast aus Little Popo em⸗
pfangen, einen schwarzen Handelsherrn, der in sehr
ebhaften Handelsbeziehungen zu größeren Export⸗
firmen Hamburgs stehen soll. Er wird sich mehrere
Tage in der Reichshauptstadt aufhalten.
FEin Unglücksprophet, der leider mit
seinen Prophezeihungen bis jeßt immer Recht be—
halten hat, ist Delaunay in Paris. Seine
Spezialität sind Erdbeben, und er sagt fie nur
allzugewiß voraus. Im Jahre 1877 verkündete
er, daß das Jahr nicht ohne sehr heftige Erder⸗
schütterungen zu Ende gehen werde, und in der
That erfolgten die schrecklichen Katastrophen an der
stüste von Süd⸗ Amerika. Im Jahre 1883 wies
er abermals auf bevorstehende Erdbeben hin, und
bald darauf erfolgten die vullanischen Eruptionen
im indischen Archipel, durch welche Tausende von
Menschen das Leben verloren und Hunderte don
Quadratmeilen festen Lardes vom Meer verschlungen
wurden. Auch gegen das Ende des vorigen Jahres
erhob Delaunay seine warnende Stimme, und die
Erdbeben in Spanien bewiesen, wie begründet dies
war. In neuester Zeit prophezeit er überaus
deftige Erderschütterungen für das Jahr 1886.
Nachdem er fich eine berechtigte Autoritai auf dem
Bebiete der Eidbeben-Verkündigung erworben, ist
auf Delaunays weitere Auslassungen Gewicht zu
legen. Er behauptet näümlich, daß im naächsten
Jahre diese Naturerscheinungen sehr intensiv auf⸗
reten werden, und zwar würden fie fich zeigen,
venn die Erde sich unter direttem Einfluß eines
Planeten ersten Ranges, wie Jupiter, oder unter
»em einer Gruppe von Asteroiden befindet, oder
venn Sonne und Mond gleichzeitig in ihrer
nächsten Stellung zur Erde sind. — Wenn im
allgemeinen der Wunsch sehr gerechtfertigt erscheint.
daß Delaunays Vorhersagung fich nicht erfüllen
möge, so ware andererseits. wenn dieser Herr in
hder That es versteht, den Zeitpunkt von Erdbeben
zu prognostizieren, zum mindesten eine Erweiterung
seines Wissens dahin zu wünschen. daß er auch
angeben kann, wo sich die Erdbeben ereignen werden.
f.Paris. Hartmann, ein elsässischer Groß
Industrieller, hat det Stadt Paris 300,000 Frcs:
zur Gründung eines Knaben ⸗Waisenhauses und
100,000 Frcs. für die Armen des 9. Stadtbezitke
vermacht.
.Madrid, 8. Juli. Die Cholera-
Plage dauert ungeschwächt fottz gestern kamen
jin Madrid 7 neue Erkrankungen und 6 Todes⸗
fälle, in der Provinz Valencia 660 Erkrankungen
und 408 Todesfälle vor. F—
FKonstantinopel, 8. Juli. Ein heftiger
Sturm zerstörte in Kirhebir (Vilajet Ankora) über
300 Wohngebäude.
F New-Yorlk, 27. Juni. Von Nitte nachsten
Monats an wird in allen Fabrilen in Pittsburg, Pa.
natürlhiches Gas anstatt der Kohlen als Feuer⸗
ungs⸗Material benutzt werden. Da dieses Gas
vollständig geruchlos ist und keinen Rauch erzeugt,
wird Pittsburg den bisher mit Recht geführten
Namen der „Smoky City“ einbüßen, worüber dit
rinwohner durchaus nicht boöse sein werden. Durch