der „Allg. Zig.“, nicht alter als 200 Jahr—
(1686), während der Steinkohlenbergbau Europas
sein nachweislich 1000jähriges Jubiläum bereits
hinter sich hat. Der alte Agricola kennt offenbar
noch keine schlagenden Weiter, denn in seinem
Bergwerksbuche (1621) finden unter der ausführ—
lichen Aufzählung von Ursachen, durch die ein
Bergwerk zum Erliegen kommen kann und unter
denen auch als „fünfte ursach des grewlich Berg ⸗
männlein, das die Leut umbringet“, fungirt, zwar
die Schwaden (Stickwetter) ihre gebllhrende Erwähn
ung, von Feuergasen aber ist noch nicht die Rede.
Genauer untersucht wurden sie durch Davy, den
Erfinder der Sicherheitslampe. d
Das Sängerfest des Sulzbachthales
findet in Sulzbach am Sonntag den 19. Juli
in der Nähe des Appoll'schen Weihers statt.
Saarbrücken, 15. Juli. Nächsten
Sonntag veranstaltet der hiesige Gartenbau · Verein
eine Ausstellung.
f Der Eilradsport nimmt immer größeren
Umfang an. Dieser Tage trafen über 100 Zwei.
rader und Dreiräder aus England in Mainz ein
die meisten waren für Frankfurt bestimmt.
Frankfurt, 13. Juli. Herr Dr. jur.
Fester, der Anwalt des zum Tode verurtheilten
Jul. Lieske, hat heute Morgen die Begründung
der von ihm gegen das Urtheil des Schwurgerichts-
hofes eingelegten Revisionsbeschwerde abgesandt.
Sie stützt sich vornehmlich darauf, daß die Aus-
sagen der Schweizer Zeugen, wie des Schuhmacher⸗
meisters Saladin in Basel, verlesen wurde, obgleich
dieselben, entgegen den Bestimmungen unserer
Strafprozeßordnung, nicht eidlich abgegeben worden
waren. Schon in der öoͤffentlichen Gerichtsverhand⸗
lung protestirte der Anwalt gegen diese Verlesung,
weil er dieselbe füt unzulässig hielt; der Gerichts-
hof war jedoch anderer Ansicht und ordnete die
Verlesung an. Neben diesen Hauptrevisionsmotiven
hat der Anwalt noch eine Reihe weiterer angeführt.
Sein Anttag geht dahin, das Urtheil des Schwur⸗
gerichts aufzuheben und eine abermalige Verhand⸗
lung des Prozesses anzuordnen.
7 GEin Ausflugauf Hundebillets.
„Acht Militärbillets nach Frankfurt!“, bemerkte ein
Vizefeldwebel dem Vorsteher der Station R
„Thut mir leid, Herr Vizefeldwebel, es sind keine
mehr da,“ antwortete der Stationschef, „dritter
gelasse werden sie nicht wollen, zweite und erste
lasse kann ich ihnen nicht geben.“ — „Das ist
aber fatal.“ ⸗,Doch halt Herr Feldwebel, nehmen
Sie acht Hundibillets, die kosten so diel wie Mili⸗
ärbilleis, dann sind alle Schwierigkeiten gehoben.“
Her mit den Karten!“ rief der Feldwebel, em⸗
ͤng sie und theilte sie unter der Heiterkeit der
Zameraden an diese aus. Als die glücklichen Be—
itzer der Hundebillets auf der Fahrt mit Bellen
cginnen woll ten, wurde ihnen dieses Vergnügen
angeachtet ihrer Hundebillets, zwar nicht gestattet.
doch zeugte es für den guten Humot, mit dem sich
die Leute in ihre Situation zu finden wußten.
Essen, 11. Juli. Vorgestern ist von der
drupp'schen Gußstahlfabrik das erste von vier für
die italienische Regierung bestimmten Strandge⸗
chützen nach dem Meppener Schießplatz abgesand!
wordek. Es ist dies eine 40.Centimeter⸗Kanone
Die Länge des Rohrs beträgt 14,30 Meter, das
Gewicht 120,400 Kilogramm. Der Verschlußkeil
wiegt 3640, sonstige zugehörige Theile 3310 Kilogr.
Das Ungeheur schleudert ein Geschoß (Granate)
von 1000 Kilogramm auf eine Entfernung von
15,5 Kilometer, wozu allerdings eine Pulverladung
bon 800 bis 500 Kilogramm erforderlich ist. Das
Geschütz wird versandt auf zwei eigens hierzu er—
bauten achtachsigen Wagen, welche durch eine Brücke
don 136,000 Kilogramm Gewicht miteinander ver⸗
hunden find. Zur Sicherstellung der Eisenbahn⸗
hrücken, über welche die gewaltige Last gefahren
verden muß, sind umfassende Vorkehrungen ge—
troffen..
F Vom Niederrhein, 13. Juli. Bei
den gestrigen schweren Gewittern, welche fich von
Düfseldors abwarts bis über das südwestliche Weft ⸗
falen erstreckten und die von heftigen theils wolken⸗
bruchartigen Regengüssen begleitet waren, wurder
soweit bdis jetzt bekannt, nicht weniger als neu
Menschen vom Blitz erschlagen. In Flehn he
Düsseldorf wurde eine Wittwe nebst ihren zwe
stindern getödtet, in Goch ein Taglöhner, in Bidig
ein Arbeiter und in Derendorf ein junger Kommis
In Görde Westfalen) erschlug det Bluz ein X
jähriges Mädchen, in Wattenscheid einen Bergman—
und in Altenessen eine Dienstmagd.
7f Braunschweig, 18. Juli. Daß di—
Bevölkerung unseres Herzogthums von vornherei
keine Sympathien für den Herzog von Cumber
land hatte, darf als feststehend angenommer
werden, und alle Agitationen vermochien data—
Nichts zu ändern. Jeztzt aber, nach den jüngfte—
Ereignissen, ist der Herzog vollständig der Saihr
des Volkes verfallen. Die Kinder, welche natürhig
der Meinung ihrer Eltern folgen, travestiren gegen—
wärtig bei ihren Spielen auf der Straße einhe
kanntes Spiellied also;
Cumberländchen
Hat kein Ländchen.
Hat kein Land gefunden,
Sitzt still nun zu Gmunden!
Riga, 11. Juli. Wie die „Rig.38
meldet, wurde eine Brandstifterbande der
haftet, die auf Bestellung versicherte Hauser in
Brand steckte. Es heißt, daß bei dieser Gelegenher
auch ein Buch aufgefunden sei, in welchem di
Namen der Besteller und die als Belohnung aus
gezahlten Beträge verzeichnet sind. Diese Entded
ung ist von Einfluß auf eine erhebliche Zah
früherer Brandfällen, da die Versicherungs summen
längst ausbezahlt worden sind.
F— Die schnellste Reise von Newyork naa
England, die man kennt, legte jüngst der Cunard
dampfer „Etruria“ zurück, nämlich in 6 Tagen
Stunden 40 Minuten.
Fur die Redaltion verantwortlich: F. X. Deme;
Versteigerung.
Samstag, den 25. Juli 1835
Nachmittags 2 Uhr.
zu Sit. Ingbert in der Wirthschaft
don Daniel Baumann (Cafe Ober⸗
hauser), I
wird im Guülertrennungsverfahren
der Karolina Neumũller ge
werbloser Ehefrau von Philipp
Weber, Schuster und Schuhhandler.
aide in St. Ingbert wohnhaft
folgende den Eheleuten Weber ange⸗
hörige Liegenschaft in der Steuer⸗
gemeinde St. Jugbert oͤffentlich in
ẽcigenthum versteigert, alss.
Plan Nr. 948., 5 4 10 qm
Garien in den Dilmesgärten.
St. Jugbert, den 14. Juli 18858
Kemmer,
1Notar.
Berrfntmachung,
die Anlage der Kapitalrentensteuer für die Steuer—
—veriode 188687 betr.
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Niederlage in St. Ingbert b⸗
Frau Anna Treitz.
Gemuß Art. 3 des Kapitalrentensteuergeseßes vom 19. Mai 1881 sind
ille im Genusse einer Kapitalrente von mindestens 40 M. befindlichen Personen
inschließlich der juristischen Personen, oͤffentlichen Korporationen. Stiftungen
ind Anstalten, daun der Vermögensmassen, Gesellschaften, Genossenschaften, Ge⸗
verkschaften und sonstigen Personenvereiee — und zwar gleich viel, ob die⸗
elben zufolge gesetzlich zulässiger Steuerbefreiungen oder Abzüge zur Napital·
rentensteuer pflichtig sind oder nicht — gehalten, über die Hoͤhe ihrer Kapital
renten eine Eillärung abzugeben. I
Dieselben werden hiermit aufgefordert langstens bis zum 22. d. Mts.
dei dem Bürgermeisteramte St. Ingbert entweder schriftlich oder mündlich ihre
krklärung abzugebeen.
Et . Ingbert am 14. Jduni 188s88. 8.
3 53 Das Bürgermeisteramt:
J *87 — 17— Seinrich.
— — 284 J 3
Bergmanns-Verein.
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2 . I 8
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