Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
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der „St. Ingberter Anzeiger“ erscheint woͤchentlich funfmal: Am Montag, Dienstag, Donuerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhal gu⸗ 
z.att und Sonntass mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteliährlich 1 60 ⸗ einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen LM 75 4, einsjchlie 
i A Zustellungsgebuhr. Die SEinrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfälzischen und solche 
auf welche die Crpedition Auskunft ertheilt, I8 “. NReclamen 30 . Bei 4maliger Einrüuckung wird nur dreimalige berechnet. 
M 16. 
Donnerstag, 22. Januar 18885. 
20 Jahrg. 
Volitische Uebersicht. 
Aus der Montagssitzung des Reichstages er⸗ 
hähnen wir, daß der Reichstag bei Berathung des 
zxtraordinariums des Militäretats gegen die 
ztimmen der Konservativen, der Reichspartei und 
er Nationalliberalen, die für Errichtung einer 
enterofsiziervorschule in Neubreisach geforderten 
97,000 Mk ablehnte. Für die Position hatte 
. A. auch der pfälz. Abg. Dr. Bürklin in längerer 
sede sehr warm gesprochen. 
Zenntniß erhielt. Die Kolonien erhielten die Ver— 
icherung, daß keine Abmachung zwischen der deut⸗ 
chen und englischen Regierung bestand. 
Valparaiso, 20. Januar. Am Samstag 
Abend wurde der Verfuch gemacht, den Präsidenten 
x5hili's mittelst Höllenmaschinen zu tödten. Der 
Hersuch mißlang. 
Vortrags folgenden vergleichenden Aufschluß: die 
Pfalz enthalte rund 100 Quadratmeilen, Deutich 
and 10,000, das Congogebiet 60,000; letzteres 
ist also Gmal größer als Deutschland. 
— Münstereifel, 20. Januar. Hier ist 
etzter Tage der traurige Fall vorgekommen, daß 
eine dem Trunke ergebene junge Frau in der Nacht 
auf der Straße liegen geblieben und erfroren ist. 
— Der Kriegerverein in Landau hat den 
öblichen Beschluß gefaßt den verwahrlosten Ruhe— 
»latz der auf dem dortigen Friedhof beerdigten 
Zrieger aus dem Jahre 187071 herzurichten und 
nit einem Denkmal zu schmücken. Die Ausführung 
Jes Projektes ist dem Herrn Architekten Ludwig 
devy in Kaiserslautern übertragen, dessen Pläne 
die vollste Zustimmung erhalten haben. 
— —sqhifferstadt, 20. Januar. Ein 
sies. Maurer, der zum Holzmachen in den Wald 
zing und unter Mittag draußen blieb, nahm zu 
einem Mittagsmahl Brod und Birnen mit, welches 
r denn auch verzehrte. Bei der herrschenden Kälte 
varen Vrod und Birnen gefroren; der Mann 
pürte nach dem Genuß derselben sofort Leib⸗ 
hmerzen, die sich bis zu seinem Nachhausegehen 
tets sieigerten und trotz sofort genommener ärztlicher 
dilfe war der Bedauernswerthe nach 2 Tagen eine 
deiche. Derselbe hinterläßt eine Wittwe und fünf 
uinmündige Kinder. 
— Speyer, 20. Januar. Der verstorbene 
Finnehmer G. Wolff von Schaidt hat auch der 
diesigen Diakonissen-Anstalt 2000 Mk. und dem 
Retscherverein 5000 Mark vermacht. 
Lokale und pfaͤlzische Nachrichten. 
— Aus Oberwürzbach wird berichtet: 
Am verflossenen Samstag Nittag hatte der 63 J. a. 
ens. Bergmann Joh. Sommer von hier das 
Anglück, von seinem Heuspeicher in die Scheuer zu 
allen, wobei er sich so schwere innere Verletzungen, 
esonders am Kopfe zuzog, daß er denselben am 
Montag Mittag erlegen ist. Der Verunglückte war 
in sehr braver und allgemein beliebter Mann und 
vird der Vorfall allgemein bedauert. 
R. Breitfuri, 21. Januar. Zur Richtig 
tellung ihrer gebrachten Notiz in Nr. 15 des 
St. Ingberter Anzeiger“ in Betreff der zu er— 
auenden Villa des Herrn Krämer diene Folgen⸗ 
es: „Der Bau einer Villa auf dem „Freiß— 
jauserhof“, nicht Freisingerhof, des Herrn 
deichetagsabgeordneten Oskar Krämer in St. Ing⸗ 
Rert ist beschlossene Thatsache. Die Vergebung der 
dausteine zu diesem Gebäude ist bereits geschehen 
ind ist die Lieferung derselben dem hier wohnhaften 
Steinbruchbesizer Daniel Müller seitens des Herrn 
Iskar Krämer selber übertragen worden. Mit 
der Anfuhr dieser Steine soll, wenn's die Witter⸗ 
ing erlaubt, schon nächsten Monat begonnen 
verden. Das bezeichnete Anwesen liegt unmittelbar 
in der Straße von Mimbach nach Böckweiler und 
iuf den Gematkungen der Gemeinden Mimbach und 
Zreitfurt. Das Hofgut ist sehr schön gelegen und 
urch die von Herrn Oskar Krämer schon vorge⸗ 
sommenen Neu⸗ und Umbauten des Wohnhauses, 
zagdhüterhauses und verschiedener Oekonomiegebäude 
rhält der Hof eine schönere Ansicht und, ist einmal 
ie Vila erbaut, so ist er einer der schönsten Höfe 
inserer Gegend, wenn nicht der allerschönste. 
— Am Montag Abend hätte, wie der „P. A.“ 
hreibt in Pirmasens leicht ein schweres Un⸗ 
lück entstehen können, indem der um 9 Uhr zur 
zahn fahrende Postwagen beim Einbiegen in die 
Fisenbahnstraße auf dem Glatteise ins Rutschen kam 
ind sammt Pferden gegen den Eingang der Kaffee⸗ 
jasse glit. Zum Glück wurde der Wagen gegen 
zie untere Ecke des Hotels Breith geschleudert, wo 
r hängen blieb, so daß ihn die gefährdeten Insassen 
zerlassen konnten. Es gelang alsdann mit vieler 
Mühe, den Wagen wieder auf die Fahrstraße zu 
chaffen. 
— Der Verein der Branntweininteressenten der 
Bfalz wird am 3. Februar in Kaiserslautern 
ine Versammlung abhalten, in welcher das Thema: 
Wie kann der Brennereibesitzer seinen Betrieb 
ohnender einrichten?“ zur Verhandlung kommt. 
— In Kaiserslautern ereignete sich in 
iner Familie ein bedauernswerther Unglücksfall, 
ndem einem zweijährigen Kinde ein Stückchen 
Helbrübe im Halse stecken blieb und erst entfernt 
verden konnte, als es schon zu spät und das Kind 
»ereilis erstickt war. 
— Ueber die Größenverhältnisse des Congo— 
rebietes, welches jetzt so oft der Gegenstand 
er Unterhaltung bildet, gab Herr k. Reallehrer 
zeiler in Kaiferslautern gelegentlich eines am 
zamstag im dorfigen Gewerbenerein gehaltenen 
Die bayerische Regierung hat an den 
zundesrath folgenden Antrag zur Ausgleichung 
on Härten in den neuen Prüfungsvorschriften für 
lerzte gerichtet: „Candidaten der Medizin, welche 
or dem Sommersemester 1885 ein bahyerisches 
yceum besucht haben, ist das Lycealstudium als 
Universitätsstudium im Sinne des 84 Abs. 4 
ziffer 2Z der Bekanntmachung, betreffend die ärztliche 
Prüfnng vom 2 Jani 1883, anzurechnen.“ 
Die Handelskammer von Oberbayern sprach 
ich einstimmig dahin aus, es liege weder der 
Bunsch, noch das Bedürfniß vor nach Einführung 
ines halben Pfennigs; sie beschloß ferner, eine 
Betition an den Reichstag gegen die Wedell'schen 
Börsensteueranträge und beauftragte (mit 11 gegen 
Stimmen) ihren Delegitten auf dem deutschen 
dandelstag für eine mäßige Erhöhung der Ge— 
reidezölle zu stimmen. 
Deutiches Reich. 
Berlin, 20. Januar. Der „Reichs anzeiger“ 
meldet: Der Kaiser ist in Folge einer Erkältung 
genöthigt, seit gestern das Bett zu hüten. (Nach⸗ 
richten von gestern (Mittwoch) besagen, daß der 
daiser eine gute Nacht hatte, und daß sein Zustand 
inbedenklich sei.) 
Berlin, 20. Januar. Der dem Reichstage 
morgen zugehende Oechelhäuser'sche Börsensteuer— 
Antrag ist von den Nationalliberalen dahin abge— 
iändert worden, daß die Besteuerung nicht von 
1000, sondern von 5000 Mark ab beginnt und 
die Steuer auch bei Geschäften von über 100,000 
Mark steigt und zwar für je 100,000 um 2 Mk. 
Berlin, 20. Januar. Der Antrag Acker⸗ 
nann, Biehl, Kleist-Retzow und Schorlemer-⸗Alst, 
betreffend Abänderung der Gewerbeordnung (ent— 
jaltend Bestimmungen über den Befähigungsnach⸗ 
veis, die Arbeit an Sonn- und Festtagen, sowie 
die Nachtarbeit) ist nunmehr dem Reichstage zuge— 
zjangen. 
Stuttgart, 20. Januar. Das Gesammt⸗ 
lolligum der Zentralstelle für Landwirthschaft berieth 
zestern von 10 bis 3 Uhr unter vem Vorsitz des 
Ministers Hölder über die neue Zollvorlage und 
hrach sich fast einstimmig für die Erhöhung der 
Zölle auf Getreide und andere Erzeugnisse ver Land⸗ 
wirthschaft aus. 
Ausland. 
Wien, 20. Januar. Dem Abgeordnetenhause 
ningen Gesetzentwürfe gegen die gemeingefährlichen 
ozialistischen Bestrebungen und gegen den gemein⸗ 
gefährlichen Gebrauch von Sprengstoffen zu— 
London, 20. Januar. „Daiy News“ er⸗ 
ahren, die australischen Regierungen baten um 
veitere Information üher den Zeitpunkt, an wel— 
hem das Kolonialamt von der Absicht Deutsch- 
Mnnerionspolifik in der Südsee zu verfolgen 
Vermißsßchtes. 
Neunkirchen, 19. Januar. Auf dem 
Notariatsburean kam es am Sonntag Vormittag 
zei der Erledigung einer Zahlungssache zwischen 
echs Personen — Vater, drei Söhnen und zwei 
-chwiegersohnen — zu einer wahren im Sinue 
»es Wortes solennen Prügelei, die durch Beschimpf—⸗ 
ung des Vaters seitens eines Sohnes herbeigeführt 
vorden. Nachdem der Herr Notar den Leuten die 
Thür gewiesen, wurde auf der Treppe und sogar 
nuf der Straße munter weitergeprügelt. Wie leicht 
erklärlich, hatte sich eine zahlreiche Menschenmenge 
eingefunden, um diesem sonderbaren Sonntaqsver⸗ 
znügen zuzuschauen. 
F Mannheim, 20. Januar. Die „Neue 
Badische Landeszeitung“ meldet: Das Signalement 
eines in Hockenheim verhafteten Mannes stimme 
nit dem von der Criminalpolizei in Frankfurt 
nitgetheilten, als des vermeintlichen Mörders des 
Polizeiraths Rumpff überein. Außer auf den ver⸗ 
Jaftenden Gendarm schoß der Verhaftete auch auf 
wei Bürger in Hockenheim. 
Karlsruhe, 20. Jan. Heute Nacht etwa 
im halb 1 Uhr wurde der Oberlazarethgehilfe Milde 
»om Feldartillerieregiment Nr. 14 in der Nähe des 
Durlacher Thores von dem verhafteten Metzger⸗ 
hurschen Georg Scheck von hier erstochen. 
F In Bamberg ist der frühere Pächter der 
Schießhaus⸗Restauration, Brocka, wegen Verab— 
ceichung von aus Bierresten, Tropfbier ꝛc. bestehen⸗ 
dem Bier an Gäste bezw. wegen dadurch begangenen 
Vergehens nach 8 10 Abs. 1 und 2 des Nahr— 
ungsmittelgesetzes zu 200 Mk. Geidstrafe verurtheilt 
vorden. 
fHeilbronn, 20. Januar. In Groß⸗ 
partach (1804 Einwohner) hat eine große Feuers⸗ 
wunst über 60 Gehäude eingeöäschert.