[] Schnappach, 26. August. Unsere
Airchweihe hat wieder gezeigt, daß Schnappach ein
Anziehungspunkt für die ganze Umgegend ist
Scharenweise zogen die Leute am Sonntag Nach⸗
mittag nach Schnappach um die Kirchweihe mitzu⸗
machen, und eine solche Menschenmenge wie in
diesem Jahre war schon seit vielen Jahren hier
nicht mehr zu sehen. 4000 Menschen können zum
mindesten hier anwesend gewesen sein. Auch die
Auzahl der Verkaufs- und Belustigungsbuden war
eine sehr betraͤchtliche und glich das ganze Treiben
dem eines großen Jahrmarktes. Auch am Montagt
war der Zuzug von auswärts noch ein recht zahl⸗
reicher u. machten sämmtliche Budenbesitzer mitunter
recht bedeutende Einnahmen. Auch die hiesigen
Geschäftsleute zogen aus diesem starken Fremden⸗
verkehr ihren Nutzen, und waren namentlich sämmt
liche Wirthslokalitäten an den beiden Tagen sehi
dark besucht. Tanzmusik wurde nur in zwei Lokalen,
bei Herrn Eisel und bei Herrn Schneider, abge⸗
halten, und waren beide Säle gut besetzt. Zur
Aufrechthaltung der Ordnung war unsere hiesige
Polizei noch durch einige Mann preußischer Poli—
zisten verstärkt, und muß man staunen, daß bei
einer solchen Menschenmenge alles in schönster Zuch;
und in bester Ordnung verlief. — Zur Feier des
Beburis- und Namensfestes Sr. Majestät des
Königs Ludwig U. waren die kgl. Bergamts
gebaude und auch mehrere Privathäuser dahier beflaggt
— Aus Anlaß des Allerhöchsten Namens⸗ und
Geburtsfestes erhielten dasKomthurkreuz des Michaels⸗
ordens Senatspräsident v. Zöller in Zweibrücken
den Regierungsrathtitel Direktor La vale in Lud⸗
wigshafen.
— Ein in der ganzen pfälz. Lehrerwelt hoch⸗
angesehener Mann, Herr Hofmann, zuletzt Lehrer
in Alsenborn, ist der „Sp. Zig.“ zufolge am
Samstag im hohen Alter von 84 Jahren in Speyer
derschieden. Der Verstorbene war Inhaber der
Fhrenmünze des Ludwigsordens für treugeleistete
fünfzigjiührige Diense.
— Speyer, 25. August. Herr Domdechan
Franz Joseph Weiß hierselbst hat am 21. d. M
sein diamantenes Priesterjubiläum gefeiert. Der
jetzt dreiundachzigjährige Jubilar ist zu Offenbach
bei Landau geboren, wurde 1825 zum Priester
geweiht und 1837 zum Regens des Klerikalseminars
ju Speyer ernannt, bis er 1842 zum Domkapitular
abancirte. Dann wurde er 1863 zum Domdechanten
befoͤrdert und ist in dieser Stellung unter füms
Bischoͤfen thätig gewesen.
— Am 28. September findet in Speyer
die prot. theologische Aufnahmsprüfung statt. Ihr
wird fich eine betcächtliche Zahl Studirender unter⸗
gellen, angeblich 285, zu denen noch drei bereits
rezipirte Kandidaten kommen. Dem Theolsgen⸗
mangel in der prot. Pfalz wird damit gründlich
a
abgeholfen. Es wird von nun an nicht mehr
noͤthig sein, mehrere Stellen, wie bisher geschehen
mußte, durch einen Geistlichen versehen zu lassen.
Bewöhnlich dauert die theologische Prüfung acht
Tage. Dieses Mal wird sie aber längere Zeit in
Anspruch nehmen, da es den Examinatoren un⸗
möglich sein wird, die schriftlichen Arbeiten der
zxsten drei Tage so rasch zu kritisiren. Das kgl.
Zonsistorium beabsichtigt darum, die Kandidaten
nach beendigter schriftlicher Prüfung in ihre Hei⸗
math zu entlassen und sie später -zur mündlichen
Prüfung wieder einzuberufen. Die Geprüften
werden sofort Verwendung finden.
Vermischte.
F Aus München wird berichtet;, es sei den
jämmilichen Bediensteten des Königs eröffnet
worden, daß von nun an die Reisezulagen, welche
zehn Prozent ihres Gehaltes betrugen und bei der
oftmaligen Abwesenheit des Monarchen von der Refi⸗
denz einen beträchtlichen Zuwachs ihrer Bezüge bilde:
ten, sistiert werden. Wie derlautet, sollen bei den Hof—
chargen bedeutende Reduzierungen erfolgen und
mehrere hohe Stellen in eine Hand vereinigt werden
Die vorläufig projektierten Separatvorstellungen für
den König sind gleichfalls sistiert. Desgleichen
spricht man von einer umfassenden Verringerung
des königlichen Marstalles.
F Der Ruf des Herzogs Karl Theodor
in Bayern als geschickter Augenarzt ist auch be
reits über das Weltmeer gedrungen, wie aus fol⸗
zender, soeben die amerikanische Presse durchlaufender
Notiz ersichtlich ist. Dieselbe lautet: „Ein Deut
scher von Kichmond in Virginien, J. P. Gras
berger, der fast ganz erblindet war, begab sich
bor einiger Zeit nach Deutschland, um in Tegernset
bei dem belannten Augenarzt Herzog Karl Theodo
in Bayern Heilung zu suchen. Er ist jetzt bedeu⸗
tend besser sehend und mit der Hoffnung, durch
das ihm von dem genannten Arzte verordnete Ver—
fahren sein Augelicht wieder vollständig zu erlangen. ——
von Deuischland zurückgekehrt.“ —— —
7 Die Prämien für die Ergreifung des ie seit Jahren durch ihre aus Gaote unerrei
Mörders des Polizeirath Rumpff von —* Arere Srillant Slanz ·Starke beften
3— ekannte Firma Fritæ Schulz jun. in Leipzit
m Betrage von Mk. 10,000 find nunmehr zur vringt jeht auch in eleganten Blechdosen, von denen jedean
Bertheilung gelangt. Gensdarm Götz von Hocken- ZDarantiemarte sur ausgezeichneie Qualitat mu der Schuß
jeim, welcher den Lieske anhielt und bei seiner warke „Slobus“ und Firma versehen ist, eine Universal
Flucht einfing, erhielt Mk. 6000; der eine der etall ˖ Puszpomade in den Handel. welche sich vor der
q — * vielen derartig bezeichneten Präparaten da durch auszeichnet
beiden Rinkleff, von Hodenheim Mi. 1700 enen anßer gewoͤhnuiche ee *
der Andere Mk. 1800. Mi. 1000 wurde ander absolnter Unschaͤdiichkeit verbindet und fich dehe
, — —
FWien, 25. August. Bei der Probeheizung an Fer
des Triester Lloyddampfers „Argo“ explodirte der Mern o deepr * a ien de
Kessel; dabei sind 13 Personen verletzt worden, neu vären d in ber vadurch hervorhebrachte Hochglan—
wovon ⸗ westehen find. 8 boyg ee 3
f Zürich, 23. August. In ganz ungewöhn-⸗ 229 dies neue Produtt der Firma *8
licher Furchtbarleit wurde eine Bauernfamilie in d —RREä——— nn
Glattfelden im nördlichen Theile des Kanton 1Kurmoaaken⸗ und dergl Handlungen.
Zürich vom Blitze heimgesucht. Abends nacht
Uhr eilte sie vor dem Gewitter nach Hause. d⸗
Vater folgte dem von der Magd gezogenen aime
wagen, worin zwei kleine Kinder saßen. Noch el
was mehr rückwärts ging die Mutter. Um do
Marsch zu beschleunigen, schob der Vater mit einem
Arm den Wagen, im andern hielt er über der
Achsel die Sense. Plötzlich flammte ein Blit
fuhr wahrscheinlich in die Sense durch den Köorper
des Mannes in den Wagen, immer seinem Arm⸗
folgend. traf dort den Rüden des 4jährigen Kinde
und entzündete dann sofort den Boden des Wagen
Der Vater stürzte todt zusammen. die Magd flet
betäubt zur Seite, nur die Mutter, obwohl eben
falls zu Boden geschmettert, vermochte sich rasq
wieder zu sammeln. Sie riß die Kinder aus den
hrennenden Gefährt, eines als Leiche, das ander
lebend, aber mit Brandwunden bedeckt. Die Magd
scheint außer Gefahr, war aber noch stundenlang
weder der Sprache noch der Bewegung ihre
Glieder mächtig. Der Tod von Vater und Kint
muß ein momentaner gewesen sein.
.Paris, 25. August. Der „New ⸗Yor
Herald“ meldet, eine Depression ziehe über NReu—
fundland östlich und werde wahrscheinlich zwischen
dem 26. und 28. August Großbritannien und
Frankreich erreichen.
Am Sonntag Morgen um 2 Uhr brach in
dem Mühlenanwesen des Müllers Gayer in Ponat⸗
Chaussy, Annerxe von Kurzel, ein Feuer aus
welches bald eine großartige Dimension annahm.
Die ganze Mühle nebst Inhalt, Stallung und
Futtervorrath ift, wie die Lothr. Ztg.“ hört, total biz
auf die Mauern niedergebrannt. Der Schaden bon
ca. 50,000 Mt. ist bei der Gesellschaft Rhein und
Mosel versichert.
F Bombay, 285. August. Ein Reutersche
Telegramm meldet: Der englische Dampfer ‚Ban⸗
zalore“ litt im Golf von Aden gänzlich Schiffbruch
An hundert Personen sind ertrunken.
Bekanutmachunug.
chutzwart e „Gl obus ennæeichnet
sede Dose vor anæarkannt vorzügsicheten
Metall Put Pomade
von Fritz Sehulz sun., Leipzis
Wirkung überraschond. versuet dodem anzuraihoñ.
Qosenæ IO PGq. u. otõ ↄrore uheralivoccathig.
In St. Ingadbert bei Jolef Beer.
Vom 1. September 1885 an find bei der k. Siesntotlengrude St.
Ingbert die Verkaufspreise der Förderkohlen im laufenden Verkaus
festgesetzt auf
1153 Pfennig für die Dαα
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D Unterzeichnete beehrt fich andurch anzuzeigen, daß sie im dase
derrn Friseur Weirich dah ier vom 1. Seplember ð J. ab eie
Kleinfinder ⸗·erbeitsschulel
errichhsreichen Anmeldungen sieht entgegen . αα
gl. Präparandenschule Blieskastel.
Gesuche zur Aufnahme in hiefige Präparandenschule wollen, belegt mi
den vorgeschriebenen Zeugnissen, als Taufschein, Impfschein, Gesundheits-
Schul ⸗ und Vermögenszeugnis, längftens bis zum 15. Setber
bei dem Unterzeichneten eingereicht werden.
Blie⸗ækaftel, den 15. August 1886.
Leibig, A. zurrllehrer.
Rechu incon u3—
ederr
00 ung 0n Gebrauch
ind stets vorräthig in der Druckeretr dea St. Inaun⸗ner eit
F. X. Demetß in St. Ingner
Druck und Berlag von