Full text: St. Ingberter Anzeiger

aesigen groͤßeren Cafe ein Zehnmarkstück. 3. 
reinlichster Angst ließ er sich nach Hause fahren 
Ind einen Arzt rufen. dem er 300 Mt. versprach, 
henn er ihn wieder; von dem Goldstücke befreie. 
xxs gelang dies auch gestern und sofort wurde das 
— Versprechen erfüllt.. 
In Rheydt wurde dieser Tage — am 
zchoffengericht über eine Milchfälschungssache ver⸗ 
sandeit. Der Amtsanwalt beantragte 1000 Mark 
Heldstrafe und 6 Wochen Gefängniß; das Urtheil 
agte dem Angeklagten eine Geldstrafe von 600 
Nark auf. v a *2 * 2*4 
pIn Duisbuͤrg wurde der Sohn eines 
Netzgers, der den Gesellen mit einem Messer arg 
ugerichtet, zu zwei Monaten Gefängniß und zur 
zahlung von 5000 Mt. Schadenersatz an den Ge⸗ 
llen verurtheilt. 
*Sachsenhagen, 16. Sept. „Alter 
cqützt vor — Liebe nicht!“ kann man mit Recht 
hon einer Eheverbindung sagen, die vor Kurzem 
hier geschlossen wurde. Es zählen nämlich die 
seiden Neuvermählten 142 Jahre zusammen, wovon 
auf den glücklichen Bräutigam 78 Jahre kommen, 
während die junge Braut 64 Jahre alt war, als 
je ihrem Geliebten zum Traualtar folgte, um dem⸗ 
elben ewige Liebe und Treue bis zum Tode zu 
qwören. 
Mayen, 21, Sept. Gestern Nachmittag 
vurde im Hofe des Herrn Karl Henrici dahier 
in hiesiger Schusterjunge beim Wasserpumpen oon 
einem dem amerikanischen Circus angehörigen Ele⸗ 
zhanten mit dem Rüssel am Kopfe gefaßt und 
vider die Mauer gedrückt, so daß der Junge starke 
dautabschürfungen im. Gesichte und eine große 
deule am Hinterkopfe davongetragen hat, ihm auch 
einige Zähne lss sind. . — Von demselben Ele⸗ 
hanten wurde kurz darauf ein fremder Mann er⸗ 
igßzt und zu Boden geworfen; —derselbe blieb be— 
innungslos liegen und wurde aus dem Stalle ge⸗ 
ragen. 
Düsseldorf, 21. Sept. „Mancher tritt 
sein Glück mit Füßen!“ sagte diesen Morgen eine 
dehrfrau, da hob sie vor dem Hause eines Kauf⸗ 
mannes einen Brief auf, der allerdings von einem 
Bvackerjungen mit Füßen getreten war. Der Brief, 
den ein Kaufmannslehrling‘ auf dem Wege zur 
Post verloren hatte, enthielt eine bedeutende Summe 
Feldes. Die Frau brachte den Brief dem Eigen⸗ 
hümer und erhielt nicht allein von diesem, sondern 
uuch von dem Lehrling, der inzwischen dampfend 
jeimgelaufen kam, eine Belohnung alle drei hatten 
Freude. Der Lehrling nahm seinen⸗Vexweis 
demüthig eaen. tg 
f Nürnberg, 22. Sept. Heute wurden 
hon der Strafkammer des Vandgerichts wegen Ver⸗ 
vendung von Surrogaten 15 Brauer aus Altdorf. 
Feucht, Allersberg und Heideck zu Geldstrafen, die 
wischen 50 und 500 Mark schwanken, verurtheilt. 
kin mitangeklagter Bierbrauer aus Altdorf wurde 
reigesproͤchen. Am̃ nãchsten Montag hat sich 
wieder eine Anzahl Brauer aus dem hiesigen 
dandgerichtssprengel zu verantworten. 
7Berlin. Ein neuer Fall von Blunt⸗ 
ve'rgiftung mahnt wiederum zur größien Vor⸗ 
icht bei Hühneraugen⸗Operationen. Derselbe betraf 
den hier wohnhaft gewesenen Rittmeister a. D. 
». Zastrow. Derselbe hatte eigenhändig ein Hühner⸗ 
nuge an einem Zeh des rechten Fußes beschmnitten, 
vpobei er diesen Zeh mit dem Messer etwas verletzte, 
jo daß er blutete. Die anfänglich unbeachtet ge⸗ 
»liebene Wunde 'verschlimmerte sich derartig, daß 
irztliche Hilfe zugezogen und der verletzte Feh am⸗ 
zutirt werden mußte. Da die festgestellte Blutver⸗ 
ziftung bereits groößere Dimensionen annahm, so 
hielt nunmehr der Arzt die Amputution des ganzen 
Fußes für erforderlich. Herr y. Zastrow wider⸗ 
prach einer solchen Amputation, welche deshalb 
interblieb. Einige Tage darauf starb Herr von 
Zastrow an den Folgen der. Blutvergiftung. 
fF Bräsfsel, 21. Sept. Der Lüutticher Bankier 
Isla ertränkte sich heute nach Veruntreuung einer 
zalben Million. 87 
' Cinz 21. Sept. Vorgestern? Abend brach 
m Markte Windischgarsten? in einem Gasthause 
Feuer aus, wodurch 30 Häuser abbrannten. Sechs 
Personen werden vermißt. 
F Ein schauderhafter Fall von Lynchjustiz 
vird aus Amerika gemeldet. Zwei Brüder, Namens 
Polk, waren im Gefängniß des Comitats Pike, in 
MNurfrensborough, Arkansas, eingesperrt unter der 
Anklage, einen Hausirer, Namens Williams, ermordet 
zu haben., Der Ortspöbel beschloß, die Gefangenen 
zu lynchen und machte mehrere Bersuche, sich der⸗ 
elben zu bemächtigen. Da die Wüthenden nicht 
dermochten, die Zelle zu erbrechen, bedienten, sie 
ich Dynamits and verursachten mehrere Explofsionen, 
die, obwohl sie dem Gebäude ungeheueren Schaden 
zufügten, die Zelle unversehrt ließen. In der Nacht 
am Sonntag, den 6. Septembet, schritt der Pöbel 
zum Aeußersten. Holzmassen wurden um die 
Zelle herum aufgeschichtet, mit Petroleum getränkt 
und angezündet. Das Resultat war, daß die Ge⸗ 
angenen in der Zelle lebendig verbrannten. Der 
vouverneur scheint sich geweigert zun haben, die 
Schlüssel herzugeben, obwohl er mit Schußwaffen 
»edroht wurde; sonst war er 'aber außer Stande, 
die Wuth des Pöbels zu besänftigen. 
crtbericht. 
Zweibrücken, 24. Sepibr. (Fruchtmittelbrets und Vik⸗ 
ualienmarktt.) Weizen 8 M. 55 Pf. Korn 7 M. 28 Pf. 
Berste zweireihige (.M. Pf. pierreihige O M. — VPfi 
Spelz dõ M. — Pf. Spelziern — M, — pPf., Dinkel' 
— M. — Pf., Mischfrucht d M. — Pf., Hafer 6 M. 
Iz Pf. Erbsen 0O M. — Pfe, Widen 0O M. — Pf. 
deu d M.Hyf. Siroh ĩ. Quai. d M. — ppf. II. Qual 
jM. — Pf., Kartoffeln 3.M. 80 Pfy Weißbrod A!/ Kilo 
50 Pf., Kornbrod 8 Kilo 58 Pf., Gemischtbrod 3 Kilo 
73 Pf., paar Weck 90 Gr 6 Pfr., Rindfleisch J. Qual. 
30 Pf., II Qual. 56 Pf., Kalbfleisch 50 Pf., Hammel⸗ 
Jeisch 60 Pf. Schweinefleisch 50 Pf. Wein 1 Liter 80 Pf., 
Bier J Liter 24 Pf. Butter 3 Kilogr.0 M. 95 P. 
— — ——— — — — — 
Dienstesnachrichten. 
Domkaplan Henrich in Speyer wurde zum 
Pfarrverweser in Hördt, Kaplan Schermer in Edes⸗ 
heim zum Pfarrverweser in Schaidt, Kaplau 
Brenner in Kusel zum Kaplan in St. Ing⸗ 
dert, Kaplan-Hil denbrand in St. Ing⸗ 
bdert zum Domkaplan in Speyer, Kaplan 
Zchäfer in Kirrweiler Zum Kaplan in Kusel, 
Kaplan Anselmann, zurzeit wegen Krankheit 
Heurlaubt, zum Kaplanin Edesheim, Neopres⸗ 
»yter Didion zum Kaplane in Neustadt ernannt: 
GBerichtigung.) In vor. Nr. wolle in dem 
Bedichte „Am frühen Grabe des Herrn Gustav v. 
traemer“ Strophe 1, Zeile, 2 „gelesen werden 
ꝛin em — statt — 
Gur die Redalti n veran vortlich⸗ FeA. Deme. 
— eben erschienene Rr. 18 des benebien Ja⸗ 
nilienblattes „Neue Musil⸗Zeitung“ (Verlag von 
B. J. Tonger. Köln, 80 Pfg. pro erie bringt 
außer, den neuesten Berichten aus dem Theater⸗ 
ind Künstlerleben: Julius Schulhoff, Portrait 
ind Biographie. letztete von Fritz Wallerstein. — 
Wagneriana. — Ein komisches Sextett bei Friedrich 
l., von C. Haaß. *3 Neue Lisztiana.—Musit 
ind Muttersprache, von H. Simon. — AusV. 
Zpohr's Leben, von A. Lesimple. — Dur und 
Moll. ꝛe.“ Als Gratisbeilagen:. Jul. Schulhoff, 
Feuille d'album für Klavier,« Franz Schubert 
Minnelied“ Holder klingt der Vogelgefang“ für 1 
Singstimme und Klavier (bisher ungedruck). — 
Jos. Stranßkh, Andante für Cello oder Violine 
und Klavier. Jede Buch⸗ und Musikalien⸗Handlung 
gibt Probe ⸗Nummern gratis ab. 
—3 
6IBAMSTGO ELOiLVMBS Deuschiands: 
** 70 Tausend Abonnenten! 31 
Berliner Tageblatt 
—AX 
„Von Nahj und Fern,“ Familienblatt mit · werthvollen: Kunstblättern von 
16 Hruckseiten wöchentt. — .. 
„N. Berl. Fliegende Blätter“ ein reich illustr. humor. Wochenbl. wöchenil. 
Fine „Modenzeitung““, mit Schnittmuster-Beilagen, monatlich. 
Eine Zeitung f. Laudwirthschaft u. Gartenbau“, 2 mal monatlich. 
Fine erauen Zritung 3. Belehrung u. Unterhaltg., 4 mal monatlich. 
Ein „Verloosungsblatt⸗, be Seespapiexe PrioritAnlehens · Loose 
rc. wöchentlich. — 
Diese sechs Beilagen werthvollster und gediegenster Art 
erhalten die Abonnenten der 
Berliner 82 
Neueste Nachrichten 
Neueste Nachrichten 
gratis. Die Zeitung selbst zählt nach erst fümfighrigem Beftetzen bereits zu den 
gelesensten Tagesblättern des deutschen Reichs. 
ESie verdankt diese stets wachsende Ausbreitung und Beliebtheit vor allem 
brer bewährten —VV ——— 
voslkommen unperteiischen Haltung. 
. Die Neueste Nachrichten enthaltenn bei käglichem Erscheinen (außer Mon⸗ 
tags): Ausführliche politische Mittheilungen, objektiv, nebenbei Wiedergabe inter⸗ 
essanter Meinungsäußerungen aus der Presser aller Parteien.‘ Nachrichten über 
The ater, Musik, Kunst, Wissenschaft; Gerichtshalle; Jokale Nachrichen. — Span⸗ 
nende Romane. —-Sorgfältige Borsen⸗ und Handelsnachrichten, —, Vollsländiges 
Bexliner Coursblatt. — Lotterielisten. — Amtliche Nachrichten. 
Von den oben bezeichneien 6 Gratis⸗Beilagen ist in Foru und Inhalt das 
belletristische Unterhaltungs · Blatt * 
Von Nah und Fern 
mit twwerthvollen Illuftralionen, novellestischen Beiträgen aus der Feder der renom⸗ 
mirtesten deutschen Autoren, wissenschaftlichen Essaiß und den mannißfachen Bei— 
gaben zur Unterhaltung und Belehrung in4 
— —— ein Familienblatt ersten Rauges, . 
welches einen bleibenden Werth für den Kreis der Familie befitzt. 
Abonnement der,Neueste Nachrichten? inclufive obige 6 Beiblatter 
pro August imdEeptember nur 2,17 M.— 
nehmen alle deutsche Postanstalten enigegen.“ —33 
Inserate haben bei der großen Verbreitung des Blattes die den kbar 
günstigste Wirkung. 55 . 
2 
nebst feinen werthvollen 4 Erparat⸗Beiblättern: 
Illustr. Witz blait ¶ LAVIXSC, in erweitertem Umfauge, 
Belletrist. Sonntagsblatt 265. Feuilleton. Beiblatt 
„Deutsche Lesehalle⸗„Der Zeitgeist 
„Mittheilungen über Landwirthschaft, Gartenbau u. Hauswirthschaft“, 
wurde in Anerkennung der Reichhaltigkeit, Vielseitigkeit u. Gediegenheit seines Inhaltes 
die gelesenste und verbreitetste Zeitung Deutschlauds. 
Die Vorzüge des „Berliner Tageblatt“ sind: Täglich zwein aliges Erscheinen 
als Abend⸗ und Morgenblatt. — Gänzlich unabhängige, freisinnige politische Hal⸗ 
tung. — Spezial⸗Korrespondenten an allen wichtigen Pläßen und daher rascheste und 
zuverlässige Nachrichten; bei bedeutenden Ereignissen umfassende Spezial⸗Telegramme. 
— Ausführliche Kammerberichte deß Abgeordneten⸗ und Herrenhauses, sowie des 
Reichsstags. — Umfassende Handelszeitung und Courszettel der Berliner Börse. — 
Lollstandige Ziehungslissen der Preußischen Lotterie, sowie Ausloosung der wichtigsten 
doospapiere. — Graͤphische Wetterkarte nach telegraphischen Mittheilungen der deut⸗ 
chen Seewarte. — Militarische und Spori⸗Nochrichten. — Personalveränderungen 
ver Civil- und Militär⸗Beamten. — Ordens⸗Verleihungen. — Reichhaltige und 
wohlgesichtete Tages⸗Neuigkeiten aus der Reichshaupstadt und den Provinzen — 
Inieressante Gerichts⸗Verhandlungen. — Theater, Litteratur, Kunst und Wissenschaft 
werden im Feuilleton des ‚B. T.“ in ausgedehntem Maße gepflegt, außerdem er⸗ 
cheinen in demselben Romane unserer ersten Autoren. — Das 4. Quartal brinat 
eine neue interefsante Novelle vvon ——— 
Max Ring: „Julie Eberhard“ 34 
hierauf ein höchst spannender Roman aus der Jetztzeit von 
EHerMAnn HAeibergg: „Esther's Ehe. 
Der reeze auf das „Berliner Tageblait“ beiie 8 Vpehehe 
tbr., Novbr⸗ * Für alle fünf 
und Dezbr. nur 5 MKk. 25 pPf. Blätter zusammen. 
Man abounirt bei allen Postanstalten des Deutischen Reiches 
2 
** 
p 
Durch ein eigenet parlamentar. Rureau ist das „B. T.“ 
Se in der Lage fortan den cuswartigen beonnenten die ausführlechen 
Parlamentsberichte bereits mit der Abend⸗Run.mer 
— zu lassen, so daß dieselben am nächsten orree, in den 
In rep. Empfangsorten eintreffen Probenummer gratis 
Nur 3.25 2uñ. pro Quartaf. —