ag des eingeschriebenen Briefes versteckt hatte.
Fotüngen war schon eine peinliche Untersuch⸗
eingeleitet · und ein Postbeamter in den Ver ⸗
des Diebstahls gekommen..
Graf Moltke.) Wie, der Mailändische
riere“ meldet urbeitet der bekannte lombard⸗
ünstler Rofat an einer Büste des großen
achtenlenkers Moltke. Der betreffende Auftrag
vom Koönig von Italien ertheilt worden.⸗ Der
sler eniwirft das Bildwerk nach einer überaus
gelungenen Photographie. Die Büste soll im
cinal im königlichen Arbeitskabinet aufgestellt
In der Schweiz fand am Sonntag eine
zabstimmung über eine Vorlage wegen höherer
astung des Alkohols statt. Die bezügliche Aen⸗
ung der Bundesverfassung wurde mit 215,000
en 136,.000 Stimmen angenommen.
Kartoffelzucker. Es soll nach Pariser
alüttern einem Lyoner Fabrikanten gelungen
auf elektrischem Wege, und zwar sehr wohl⸗
lrystallisierten. eßbaren Zucker aus Kartoffeln
izustellen. Diese nützliche Knollenfrucht hat
zher nur Stärke⸗Zucker, d. h. einen Zucker ge⸗
iert, der zwar in der Industrie Verwendung
det, im Haushalt indessen, weil er nicht krystal⸗
ti, nicht zu verwenden ist. Allerdings erscheint
Lyoner Erfindung, da die Runkelrübe allein
on mehr Zucker liefert, als Europa verbraucht,
»enblicklich etwas zwecklos, und wenn die Kar⸗
fel bauenden Gutsbesitzer anfangen, ihr Produkt,
uit als Nahrungsmittel? zu verlaufen oder auf
viritus zu verarbeiten, in Zucker zu verwandeln,
würden sie nur die jetzige Kaͤlamität ins Große
agern. Man kann aber nicht wissen, ob sich
cht die Verhältnisse ändern. Vielleicht erachten
wenn der Franzose Recht behält, die jetzigen
enbauer dereinst für vortheilhafter, ihre Felder
t Kartoffeln zu bestellen, und gewinnen, weil
andern erst Zuckerfabriken in der Nähe anlegen
nißten, einen Vorsprung, der sie vor den Folgen
r sonst eintretenden Ueberproduktion bewahrt.
Ein neuer Skandalprozeß hat in Peters⸗
.g begonnen, der die Besiechlichkeit russischer
»amten hell illustrirt. Der Hauptangeklagte Go⸗
natschew hat neun Jahre hindurch, von 1872
1881, als Polizeimeister von Kronstadt wie
m Alp auf dieser Stadt gelegen. Sozusagen
ter den Augen der höchsten russischen Behörden
t er den genannten Zeitraum hindurch wie ein
impyr an dem Marke der Einwohner gesogen.
an glaubt seinen Augen nicht zu trauen, wenn man
Anklageschrift liest, eine solche Fülle von Schmutz,
ibgier, Gesetz und Rechtlosigkeit enthalt sie. 150
eugen hat das Gericht vorgerufen, hunderte von
mbrecherischen Handsungen koönnen dem Angeklagten
ihgewiesen werden, und nach tausenden mögen
Fälle zählen. die nicht zur Sprache gekommen
10
Ein vereitelte DynamitAttentat.
omische Blaͤtter melden, daß der Kardinal Dome⸗
aco Bartolina ein anonymes Schreiben empfing
üt der Aufforderung, dem Absender, der sich in
iner Behausung prasentiren würde, 15,000 Lire
483zuhändigen, widrigenfalls würde er das Haus
urch eine Dynamitpatrone in die Luft sprengen.
die bedrohte Eminenz verständigte die Polizei, welche
en Attentäter, einen Barbier, festnahm. In seiner
kasche fand man thatsächlich eine Dynamilpatrone.
»Kaiserin Eugenie häödlt fich jetzt in
enedig auf. „La Venezia' schreibt über die un⸗
uüͤckliche Fürstin: Die Kaiserin ist, wie wir auf
t Piazetta, wo sie am Arm des Deputirten
unnani Moretto spazieren ging, konstatiren konnten,
agemein gealtert, so daß eine kühne Phantasie
uVu gehört, sich in ihr die einstige gefeierteste
hönheit des Kontinents vorzustellen. Das kasta⸗
enbraune Haar ist von vielen Silberfäden durch⸗
gen und deckt nur noch spärlich die eingefallenen
chiafen. Das leuchtende Auge hat seinen ehe⸗
aligen lanz absolut eingebüßt. Man merkt, daß
Erkaiserin schlimme Tage durchlebt hat.
»Das neueste Ballet „Amor“ von Man—⸗
iun, dem Erfinder und Choreographen des „Ex⸗
sior“, besteht aus vierzehn großen Bildern: 1)
s Chaos, 2) die Erschaffung der Welt, 8) der
densch, 4) die ersten Arbeilen des Menschen, 5)
w Niedersteigen der Genien auf den Parnaß, 6)
s Pantheon in Griechenland, 7) der Triumph
ulius Cäsars, 8) Rom im Verfall, 9) der Venus—
mpel, 10 das Hereinbrechen der Barbaren aus
en Alpen, 11) die Verschwörung Vontidas. 12)
14
ne Schlacht von Legnano, 13) der Triumph der!
Liebe. Das pierzehnte Bild soll sich jedesmal der
Ztadt anpassen, in welcher das Ballet zur Auf⸗
ührung kommt, und wird z. B. in Mailand die
ieuen Quartiere auf der Piazza d'Armi Darsiellen
in Berlin vielleicht die nrue Kaiser-Wilhelmstraße
der Unter den Linden 2); dazu hat Manzotti 250
Figurinen zeichnen lassen und eßs werden 2300
erschiedene Kostüms nöthig sein.. Auf der. Bühne
elbst werden eine Menge Thiere vorkommen. u. A.
in Elephant, vierzehn Pferde,“ sehr viele Hunde,
velche abgerichtet und auch als Affen und Bären
fuftreten werden. Direktor Scherenberg wird selbst⸗
yerständlich der ersten Aufführung des „Amor“ in
Mailand beiwohnen.
Marjshall u. Co. in Leeds, die groͤßte Flachs⸗
pinnerei ⸗· Firma · in Eurspa, gedenkt ihre Fabrik in
ʒ Monaten zu schließen. Früher beschäftigte die
Firma 3000 Arneiter, welche Zahl während der
etzten Jahre auf 1000 zusammengeschmolzen ist.
die Handeleflauheit, die lebhafte Konkurrenz und
er geringe Nutzen werden als Gründe für das
Nufgeben des Geschäfts bezeichnet.
7 Ueber den jüngsien Wirbelsturm an der
Rrissa-Küste in Indien gehen allmälig
veitere Einzelnheiten ein. Der Verlust an Leben
ind Eigenthum scheint schrecklich gewesen zu sein.
Man veranschlagt, daß ein Flächenrauum von etwa
00 Quadratmeilen Reislandereien mit Seewafsser
»edeckt watr. Die ganze Ernte und sämmtliche
Ortschaften wurden vernichtet. Der Kommissär
Neicalfe, welcher die verheerte Gegend besucht hat,
agt in seinem amilichen Berichte, daß ungeheure
zZaͤume entwurzelt und blattlos, mit dem Aussehen;
ils ob sie versengt wären, umherliegen; Häuser
ind in eine unkennbare Masse zermolmt, und der
zerwesungsgeruch ist schrecklich. Der Verwalter
iner großen Besitzung berichtet auf Grund ihm
ugegangner Mitheilungen, daß 700 Doͤrfer in
kexara uad Kaldepp dem Erdboden gleichgemacht
purden, wobei drei Viertel der Bebölkerung ihren
Tod fanden. Ueber die Wirkung der Sturmwoge
sinter den Sathyabadi Sandhügeln ist bis jetzt
richts bekannt, und man nimmt an, daß diese
hügel die Woge brachen und so das Land retteten.
das Ereigniß hat in dieser Generation nicht seines
sleichen und übertrifft in seinen Schreckissen selbst
zie Zersiörung der Fluthwoge des Cyklons in 1864
in Hooghly.
Sit. Jo hn, Meu⸗Fundland) 26. Oktober.
kin verheerender Sturm hat in Labrador sehr
chwere Vetluste verursacht. Schon jetzt weiß man, daß
ie 6 Schiffe Augusia, Kenmore, Guiding Star,
Sophie, Snowdrop und Brundrif an der Ostküste
on Labrador gescheitert sind.
CEines der größten Eisenbahn-Projekte.) Es
vird versucht, in Newyorl ein Syndikat von
Zapitalisten zusammenzubringen, um ein Eisenbahn⸗
Netz herzustellen, welches nach dem Vorschlage der
hinesischen Regierung sich über das ganze chine-
ische Reich erstrecken soll Die russische Regierung
oll zu Gunsten dieses Projektes und willens sein,
hr Eisenbahnnetz in solcher Weise auszudehnen,
—ö
ische anschließt. Das Projekt, wohl das groß⸗
irtigste in neuerer Zeit, nimmt eine Auslage von
90,000,000 Doll. in Anspruch. Kommt das
—Syndikat zu Stande, so fällt auch der ganze Bau,
ille Betriebsmittel ꝛc. Amerika zu besorgen und zu
iefern anheim.
σσσα
Sterbefälle.
— Gestorben: in Lambrecht Katharina Barb.
Amling, 36 Jahre alt: in Landau Heinrich
Iwig. 85 Jahre alt.
Marktberichte.
Zweibrücken, 29. Oltober. (Fruchtmittelpreis und Vil⸗
aalienmartt.) Weizen 9 M. 04 Pf. Korn 7M. 53 3
herste zweireihige d M. — Pf., vierreihige 0 M. — Pf.
zpeiz oœM. — pf., Spelziern — M. — Pl., Dinkel
M. — Pf., Mischfrucht O M. — Pf., Hafer 6 M.
30 Pf., Erbsen O M. — Pf., Wicken 0 M. — Pf.
deu 3 M. — Pf., Stroh J.Qual. 2 M. 40 Pf., II. Qual.
M. 80 pf., Kartoffeln 1 M. 60 Pf., Weißbrod !/ Kilo
50 Pf., Kornbrod 3 Kilo 58 Pf. Gemischtbrod 8 Kilo
3 f., paar Weck 90 Gr. 6 Pf., Rindfleisch J. Qual
30 pj., j1 Qual. 56 Pf., Kalbfleisch 50 Pf., Hammel⸗
leisch 60 Pf., Schweinefleisch 30 Pf., Wein l Liter 80 Pf.
zierJ Liter 24 VPf., Butter /3 Kilogr. O M. 95 Pi.
Homburg, 28. Oktober. (Fruchtmittelpreis und Viktua⸗
eninarkt) Weizen 8 M. 68 Vf., Korn 7 M. 49 Pf.
zpelztern — M. — Pf., Spelz O M. — Pf., Gerste
reihige O M. — Wf. . Gerste 4reihige O M. — Pf.,
hafer 6 M. 72 Pf. Mischfrucht O M. — Pf., Erbsen
— M. — Pf. Wicken 0 M. — Pf., Bohnen 9 M.
— Pfer Kleesamen — Mi— Pf. Kornbrod 6 Pfund
30 Pf., Gemischtbrod 6 Pfund 72 Pf., Ochsenfleisch — Pf.
Rindfleisch 56 Pf. Kalbfleisch 50 Pf. Hammelfleisch — Pf.
Schweinefleisch 416 Pf.,, Butter 1 Pfund 1 M. os pf.
dartoffeln per Zentner I M. 60 Ri.—
gur die Redatti⸗on — — —A
leber den Werth der Apotheker N. Brandt'«
7 Schweizerpillen *
st seit kurzem eine VBroschure erschienen, welche gratis in
en Apotheken erhaltlich ist und auf 24 Seiten die Gut⸗
ichten der ersten medizinischen Autoritäten, einer sehr
roßen Anzahl praktischer Aerzie ec. enthält. Diese Broschüre
bird gewiß in allen Kreisen der Bevoͤllerung die größte
Beachtung finden und darfte besonders allen Denjeni en
mpfohlen jein, welche bisher noch Zweifel aüber den hohen
Werth der Apotheter R. Brandus Schweizerpillen? bei
Magen⸗, Leber⸗ und Gallenleiden hatten.
— — sÆ
Wir glauben dielen unserer verehrten Leserinnen
einen Dienst zu erweisen, wenn wir sie hiermit auf
ine praktische Neuerung hinweisen, durch welche das
Stärken und Plätten von Kragen, Manschetten,
hemden eic. in hohem Grade vereinfacht und ex—
eichtert wird; wir meinen die Verwendung von
Mack's Doppel⸗Stärke, welche ihrer vorzüglichen
kigenschaft halber überraschend schnell überall Auf⸗
iahme gefunden hat. Die einfache Reisstärke allein
zenügt bekanntlich den Anforderungen längst nicht
nehr, welche gegenwärtig von dem größten Theile
des Publikums an eine schöne Wäsche gestellt werden.
Man bedient sich daher;“ um die Wäsche schöner
uind steifer herzustellen, schon lange der verschie—
ensten Stärkezusatze, wie Borax Wachs, Traganth ec.;
ie Anwendung derselben ist aber zeitraubend und
chwierig, bei unrichtiger Mischung beeinträchtigt sie
ucht selten die Schönheit der Wäsche. Die Ulmer
steisstärkeFabrik von Hch. Mack in Ulm beschäftigt
ich seit vielen Jahren mit der Aufgabe, dem Pu⸗
likum ein vollständig fertiges Stärkemittel zu
iefern, dessen Zusammensetzung auf Grund der
Erfahrungen der renommirten Plätterinnen des In⸗
ind Auslandes erfolgt ist und hat nun nach lang⸗
ähriger, praktischer, fotrschender Thätigkeit unter
dem Namen Mack's Doppel Stärke ein Fa⸗
rikat in den Handel gebracht, welches nicht nur die
Mängel und Nachtheile der bisherigen Stärkesorten
vollstandig beseitigt, sondern sogar neue bedeutende
Borzüge eniwickelt: Das Plätten wird in hohem
Zrade erleichtert, die Arbeit vereinfacht und die
Wäsche sehr geschont. Macd's Doppel⸗Stärke ent⸗
zält alle nöthigen Zusätze in vorzüglicher, bewährter
Mischung und liefert ein überraschend schönes
Resultat. —
Einer der besten der alljährlich in ziemlicher
Anzahl erscheinenden Kalender ist wohl der Illu⸗
trirte Bayerische Familien Kalender. derselbe traf
zereits für 1886 ein. Doch nicht allein einer der
zesten. ganz entschieden auch der reichhaltigste ist
ex und für 1886 scheint er gar alles bereits Da—
Jewesene zu überbieten. Da sind außer dem Ka⸗
endarium für Katholiken, Protestanten, Russen und
Israelcten noch der Hundertjährige Kalender,
Bauernregeln, Himmelserscheinungen, bayerische
Messe und Märkte, Genealogie der bahyerischen
Standesherren, Kardinals⸗Kollegium, Verzeichniß
)er im Königreich Bayern funktionirenden auswär⸗
igen Konsular· Beamten ꝛc. Dem folgen wirklich
sübsche Erzählungen und viele Humoresken im
pahren Sinne des Wortes, fast alle sehr reich illu⸗
trirt, bunt abwechselnd mit Artikeln belehrenden und
heiteren Inhalts, sowie zahlreichen Vollbildern.
Zesonders hervorzuheben ist ein Artikel über die
)eilung der miasmatischen Krankheiten (Masern,
Scharlach, Diphtheritis, Brechruhr, Tyhus, Cholera,
Blattern ꝛc.), von Oberstabsarzt Dr. Dyes. Dem
olgen Nekrologe 1884 und 1885 mit 18 Por-⸗
räts und sogar über Neu⸗Deutschland findet sich
ein erschöpfender Artikel vor, welcher durch Beigabe
non Karten über Afrika, Lüderitzland, Kamerun⸗
Bebiet und Neu⸗Guinea besonderes Interesse in
Anspruch nimmt. Außer zwei Beilagen, einem
Wandkalender, und einem Portemonnaiekalender,
ämmilich prächtig ausgestattet, enthält derselbe
noch ein schönes Oeldruckbild „Mutterglück“ und
in 1 Meter 55 Centimeter langes und 24 Cen⸗
imeter breites RheinPanorama, mit 44 Jullustra⸗
ionen in roth, blau und schwarz gedruckt. Und
ies Alles kostet nur 50 Pfennig.
Der Kalender ist eine billige Unterhaltungs—
ektüre ersten Ranges, weßhalb wir den Illustrirten
Bayerischen Familien Kalender unseren Lesern hier⸗
nit bestens empfehlen. — Zu beziehen durch die
Fxrpedition ds Blattes