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u sein, bevoꝛ fie in ihre Heimath zurückkehren und
sori als Bauführer wirken.
Auch Erceltlenz von Stephan
at schon seine Vorbereitungen für die Neuwahlen
um deutschen Reichslage getroffen und soeben seiner
selrgraphsten⸗ Armee zum 21. Februar die „ordre
o pataillo“ gegeben. Was etwa der Neujahrs⸗
ag mit seinen Millionen von Glückwunschbriefen
It die im Bestelldienste der Post thätigen Beamten
st. das bedeutet im Bereiche des Depeschenverkehrs
inähernd die Wahl für den Reichstag. Aus
dem kieinen Siädtchen Deutschlands knägt der
sektrische Funke die kurzen, aber' inhaltschweren
ergebnisse nach unzähligen Orten. Im Reichsamte
es Innern, dem eine jede Wahl von den' Kom—
nissarien telegraphisch gemeldet witd, in den Redak⸗
jonsbureaux der Zeitungin geht es ein und aus
jon eilenden Boten, und überall wird der kleinge⸗
altete Depeschen Brief in erwartungsvoller Unruhe
ebffnet. Den Beamten aber, für welche der Wahl⸗
ag sich bei der Last der Arbeit in einen Qualtag
etwandelt, hat das Reichspostamt insofern eine
vesentliche Erleichterung verschafft, als es neue
Formulare ousgegeben, die sowohl für die Annahme
Jer abzusendenden. wie für die Niederschrift der
ingelaufenen Telegramme zur Anwendung komuen.
den Formularen, welche der Kaiserlichen Oderpoft⸗
irektion in entsprechenden Mengen zugegangen sind,
—
ich auf Fälle bezieht, in denen die erste Wahl zu
inem endgültigen Ergebniß nicht geführt hat. Zu—
leich ist bestimmt worden, daß etwa vorhandene
zormulare der früheren Art zur Vermeidung einer
VBiederverwendung noch vor dem Wahltage vernichtet
verden sollen. Im Post⸗Amtsblatte findet sich
seute bereits ein ausgefülltes „Telegramm über
as Ergebniß der Reichstagswahlen“, welches den
zetheiligten Beamten als „Muster“ dienen soll.
lebrigens werden sämmtliche Telegraphenanstalten,
velche bei der Beförderung von Wahltel grammen
netheiligt sind, sowohl am 21. Februar, wie am
Tage der Ermittelung des endgültigen Wahlergeb⸗
nisses bis zehn Uhr Äbends, bezw. bis zur erfolgten
Llotelegraphirung der Wahltelegramme zir Dienste
leiben.
F Geigenpreise. In einer Versteigerung
„on Musikinstrumenten wurden dieser“ Tage in
Hotel Drouot, Paris, verkauft: ein Stradivarius-
Bioloncello mit dem Namen des berühmten Geigen⸗
nachers und dem Datum 1689 für 19010 Franken,
ine andere Violine desselben, Datum 1691 für
129000 Franken, ein Ruggeri aus dem Jahre 1650
ür 32,000 Franken, eine Sammlung italienischer
Baßgeigen für 510 bis 615 Franken das Stück,
in eedice von Tourte für 1100 Franken
u. s. w.
FDie Versteigerunge der fran—
zöfischen Krondiamansten ist auf den
12. Mai festgesetzt. Der „Regent,“ der zwölf
Heillionen? werth ist, wird nicht verkauft werden
ind das Loubre Museum erhält die Uhr das Beys
von Algier. Dagegen sind die Kaiserkrone und
das Schwert des Dauphin schon der Direktion des
Münzamtes zum Einschmelzen übergeben worden.
ks soll in der nächsten Zeit im Pavillon de Flore
ine Ausstellung der zu verkaufenden Juwelen
tattfinden, üunter denen man 51403 Brillanten,
die 9910 Karat wiegen, 21119 Rosetten von 471
carat Gewicht und 2693 Perlen, 7034 Kadat,
Jervorheht.
F Ein vornehmer, reicher Rus se versetzte
unlängst dem Laufburschen eines Pariser Hotels
inen so derben Faustschlag auf den Kopf, daß
derselbe ohnmächtig zu Boden fiel. Im ersten
Augenblick hielt man ihn sogar für todt. Die
Verwirreng war groß. Der Wirth erhob ein
autes Geschrei und wollte die Polizei verständigen.
„Machen Sie doch nicht so viel Aufhebens,“ rief
zhlegmatisch der Bojar, „setzen Sie mir den Jungen
einfach auf die Rechnung.“
Lyon, 9. Febr. Gestern Abend phatzten
ginter dem Justizpalast zwei gegen das Gitter des
enachbarten Polizeikommissariats geschleuderte Bom⸗
hen. Der Polizeikommissar und zwei Polizisten,
velche nach der Explosion der ersten Bombeaus dem
dause eilten, wurden durch die zweite leicht ver⸗
wundet. Acht Verhaftungen sind vorgenommen
vorden.
Cumberland am spanischen Hofe.
bor einigen Tagen produzirte sich der Gedanken⸗
eser Cumberland vor der Konigin Christine und
em gesammten Hofstaate. Auf die Frage der l
köͤnigin, wo sie Schmerz empfinde, zeigte Cumber⸗
and unter allgemeiner Spannung erst nach ihrem
derzen und dann nach dem kleinen Finger, an dem
ich die Königin thatsächlich durch eine kleine Nadel
ine Wunde beigebracht, die sie unter dem Hand⸗
chuh gar nicht bemerkt. Ein sehr pikanter Moment
var es, als Cumberlund daran ging, die Gedanken
der Infantin Isabtlla zu errathen, welche bekannt⸗
ich mit ihrer Familie zumeist auf gespanntem Fuße
teht. Cumberland führte' die Hand der Dante über
zie Schreibtafel und setzte die Worte hin:; „Ich
ehorche gerne einem König, sonst aber Niemandem.“
Der Merxquis del Pidal, Mitglied der Aka⸗
ʒemie; veröffentlichte einen Artikel, in welchem er
zie Kunststücke Cumberlands als eine Gabe des
Satans erklärt und mit den Worten schließt: „Vor
füßfzig Jahren wäre dieser Mann bei uns in Ma—
rid zum Scheilerhaufen geführt worden.“
FVor mehreren Monaten heiratete in Lissea⸗
Jon der reiche portugiesische Grundbesitzer Juan
Menaro ein sehr schönes aber armes Mädchen aus
iner alten, aristokratischen Familie. Vorige Woche
sand ein Ball bei Hofe Katt. Zu demselben erhiett
run Madame Menaro. geborene Gräfin N, eine
ẽInladung; ihr Gatte, der bürgerliche Herr Menaro
agegen dlieb unberücksichtigt. Juan Menaro bat
nuin seine Frau, am Abende des Hofballs zuhause
u bleiben, da sie doch unmöglich den Ball allein
»esuchen könne. Aber die junge Frau beharrte auf
yrem. Wunsche, die Reichtümer ihres Gatten' in
Zestalt einer glänzenden Toileite und verschiedener
derlen⸗Colliers und Diademe bei Hofe zur Schau zu
ragen; sie lehnte daher die Bitie ihres Gemahls
id und ging allein auf den Hofball, wo ihre Schön⸗
Jjeit und ihre Toilette allgemein bewundert wurden.
degen Mitternacht kam fie nachhause; allein Haus—
hot und Hausthüre blieben trotz wiederholten
hochens und Läutens verschlossen. Frau Menaro
uhr nun zu einer verwandten Dame, um bi ihr
u übernachten. Diese empfing sie sofort und über ⸗
eichte ihr ein Billet ihres Gatten Menaro, worin
nieser schried: „Madame! Ich bin bei unserem
rönig nicht hoffahig: in meinem Hause bin ich
herrscher und bei mir sind Sie nicht hoffäheg. Ich
zermache Ihnen eine Rente von 200,000 Frs.
ährlich und sage Ihnen auf ewig Lebewohl!“ Am
ächsten Morgen erfuhr ganz Lissabon, daß die auf
ʒem Hofballe bewunderte Frau Menaro, mit einem
Federsttiich — Ex Millionärm geworden sii.
FBrieftaubenfhug über den Ocean.
leber eine groszartige Leistung von Brieftauben
chreibt die Newyorker Handelsz itung: Am 9.
Ottoberv J. sendete Herr Henry Wagner in Boston
zurch einen Dampfer neun Brieftauben nach London
Bald nach ihret Ankunft daselbst, Ende Oktober,
ieß man dieselben fliegen; und sie traten ihre
ange Reise über den atlantischen Ocean an. Bis
um 10. v. M. hat Herr Wagner drei von den
neun Tauben wieder erhalten. Eine derselben traf
direkt von London in Boston ein, die zweite wurde
in der Nähe von Newyork eingefangen und die
zxitte wurde in gänzlich erschöpftem Zustande im
Alleghany⸗Gebirge in Pennsylvanien gefunden.
da die Tauben die Adresse ihres Eigenthümers
ruf ihren Flügeln gedruckt trugen, wurden sie dem⸗
selben von den betreffenden Findern prompt zuge⸗
dellt. Die übrigen sechs nach London gesendeten
sauben scheinen während des langen Fluges auf
ie eine oder andere Weise verunglückt zu sein.
SHterbefaälle.
Gestorben:' in Landau Heinrich Clauß, Pri⸗
»atmann, 77 J. a. 'in Vollmersweiler Ludwig
Vogler, 31. Jahre a., in Venni gen Frau Barbara
herrmann, geb. Pflug, 60 J. a., in Ludwigshafen
zie Gattin von J. Brunner, Architekt bei den Pfälz—
Bahnen, Anna Christina, geb. Krämer, in Mecken
seim die Gattin von Ludwig Hammann, Amalia
Josefina, geb. Günther, 45 J. a. —
Germania wacht.
Es reckt den Hals der gall'sche Hahn.
Zornmütig tönt sein Kollern:
dem deuischen Adler gilt sein Kräh'n
dem Aar von Hohenzollern!
Hermania auf der hohen Wacht,
Sie lauscht empor und hat wohl Acht,
Was tückisch dort man brütet
gen das, was sie behütet.
gald hat erspäht ihr Adlerblick,
Vas Rachsucht ausgesonnen,
z8 ist durchschaut von ihr der Plan,
den Bosheit hat gesponnen.
Deuischlands Verderben soll es sein;
doch treu und fest im Ost. am Rhein
—A
die Wacht aus fruheren Tagen.
C 3
Jermania hebt daß Schwert empor,
Fest halt den Schild die Linke,
And Hunderttausend stehen da—
hewärtig ihrem Winke.
Des Knappen Hijthorn laut erschallt,
Daß es durch alle Gauen hallt:
derbei, ihr Völkerschaaren,
Um deutsches Recht zu wahren!
Aus allen Thälern steigt's empor,
derab firömt's von den Bergen:
Das Volk steyt auf. voll heit'gen Zorns,
zum Kampfegen fremde Schergen.
Wie Sturm und Witter bricht's herein:
hie Deutschland und die Wacht am Rhein!
hie Recht und' gute Sache*
Dort Neid und Haß und Rache!
And unaufhaltsam zieht der Strom
Dahin in mächt'gen Wellen;
Jed? Hindernis vot seiner Kraft
Ohnmächtig muß zerschellen.
Wo ist der Feind, der Stand noch hält,
Wenn Deutschtand sich zusammenstellt
—V —
Für Vaterland und Ehrel?
Attweilet. L. Schaffner.
(S. u. Bl 3t..
Far die dteo mon verarwrore
Das Urtheil eines berühmten Son
doner Arztes.
Wir entnehmen einer deutschen medizinischen Fachzei⸗
ung solgenden Auszug einer medizini chen Besprechung,
velche gewiß auch unsere Leser interessiren wird. Dr. M.
d. Robson, M. K. . OC F. J. L. RO. 8 J., fruher
ei der Königl. Marine schreibt an den Redakteur betreffen⸗
en Blattes: Es gewährt mir ein großes Vergnügen,
zhnen meine Ansicht über Warner's Safe Cure mitzutheilen,
velches ich als⸗ ein höchst werthvolles und zverlässiges
Seilmittel gegen Leber⸗ Rieren⸗, und die Brighl'sche Krank⸗
eit betrache Die Aerzie in meinem Lande sind zurück⸗
jaltend in der Aufnahmevon Spezialheilmittel, indefsen
Jaben Warner's Safe Cure gleich Dr. J. Colles Brown's
Chlorodyne“ sich schon bei dielen unserer ersten Doktoren
ingeführt.
Als ich zum ersten Male von Warner's Safe Cure
jörte, war ich wie viele andere Aerzte von Vorurtheilen
ingenommen. Aedoch hat bald darauf ein überwältigend
sohes Zeugniß jene Beinung besiegt und ich machte damit
inen sachgemäßen Versuch in einem Falle von aluter
Bright'scher Krankheit und zwar mit dem befriedigendsten
ẽrfolg. Ohne allen Zweifel hat Warner's Safe Cure eine
niidernde und heilende Wirkung auf die inneren Mem⸗
ranen der Harnröhrchen und dieser Organe im Allge⸗
neinen. Es scheint die Nieren so zu krüftigen, daß es den
Berlust von Eiweis bei Nierenleiden verhindert, während
hbei Gicht und Rheumatismus es schnell und in außerordent⸗
icher Weise die Harn⸗ und milchigen Säuren‘? vom Blute
austreibt.
Ich werde jederzeit bereit sein irgendwelche Fragen zu
»eantworten, welche Sie an mich bezüglich Warner's Safe
Ture welche unter den vorurtheilsfreien Mitgliedern unseres
Ztandes jetzt sehr beliebt wird, zu richten wunschen.“
Dr. Nobson, New⸗Egham, Englefield, Green⸗Staines,
England.
BPreis von Warner's Safe Cure ist 4 Mt. die Flasche.
Ansere Heilmittel sind in vielen Apotheken zu haben. Wenn
Ihr Apotheker unsere Medizin nicht hält und auf Ihr Er⸗
uchen nicht bestellen will, benachrichtige man uns und
— wir alsdann dafur sorgen, daß Sie damit versfehen
verden.
d. H. Waruer u Co., 10 Schäfergasse, Frankfurt a. WM.
„Von dem genialen Prachtwerk „Fiora von
Deuischland', herausgegeben von Prof. Ernst
dallier (Gera Untermhaus, Eugen Köhler) liegen
ins zur Zeit der 25..und 26. Band der 5. Auf ˖
age vor, welche die Rosaceen, Trassulaceen und
Saxifrageen enthalten. Das Werk wird nach seiner
Zollendung einen Triumph der Wissenschaft und
runst zu gleicher Zeit bilden. Denn nicht nur der
jeschreibende, wissenschaftliche Text, auch die colo
irten Abbildungen der Pflanzen und einzelnen
gflan zentheilchen. grhören zu den höchsten und
jollendetsten“ Leistungen, welche uns bisher auf
biesem Gebiet entgegengetreten sind. Für alle
Bibliotheken wird in dem Werke, auf das wir noch
urücktommen, ein Schatz in's Leben gerufen, der
illseitige kräftige Föcderung und Unterstäützung
»erdient.“ (Allgemeine Moden Zeitung 1887 Nr 2)
Vorm. Nafssauische 4 PEt. Staats⸗
Anleihe von 18358. Die nächste Ziehung
findet im März statt. Gegen den Coursverlust
jon circa 3 pCi. bei der Ausloosung übernimmt
das Bankhaus Carl Neuburger, Berlin, Franzö⸗
ische Straße 13, die Versicherung für eine Prämie
don 10 Pf. pro 100 Mark.